ich weiß aus eigener Erfahrung sehr wohl, was es für eine Zeit und auch ein Durchhaltevermögen bedeutet, hier einen Reisebericht einzustellen -- deswegen meine Anerkennung für dich und für alle, die es durchziehen, damit andere es leichter haben, neue Ideen haben, nicht die gleichen Fehler machen .... deswegen lass dir Zeit, das Wíchtigste ist erst mal der Bericht !! Herzlichen Dank dafür !!
Alle hier haben ja auch noch einige andere "Kleinigkeiten" über den Tag hinweg zu tun !
Also -- eines nach dem anderen ! (meine Anfrage kam nur deswegen, weil ich diese Zufahrt schon für recht "heiß" halte !! wer hat denn da ausgemessen ? so was habe ich bisher noch nicht gesehen !)
Herzliche Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
ja, Reisebericht schreiben ist irre aufwändig, aber es macht auch soooo sehr Spaß, die Reise noch einmal zu erleben (okay, ich muss auch noch zweimal ran!!!).
Mein großer Vorteil ist, dass ich die Fotobuch-Texte noch gespeichert habe.
Und - ja, so blöde Durchfahrten hatten wir auch schon - allerdings hauptsächlich "von unten"... wenn vor einem Wash steht, die maximale Länge ist 21 ft und man fährt mit 23 ft durch, ist man wohl selbst schuld, wenn man aufsitzt!
(Vermerk in meiner eigenen Checkliste: wenn was dransteht, nicht meinen, man wisse es besser!)
...ja, so ein Bericht ist schon aufwendig! Aber es macht auch Spass, wie Janina oben schon geschrieben hat, die Reise nochmals zu erleben!
Jetzt sehe ich die Reiseberichte hier im Forum mit ganz anderen Augen (und bin auch total stolz auf mich, dass ich es bis jetzt durchgehalten habe und auch noch bis zum Ende durchhalten werde - versprochen!)
...da darfst Du auch durchaus stolz drauf sein, ich genieße jeden Tag Eurer Reise !!!
Und lass Dir ruhig Zeit mit den CG's, Highlights, usw. , denn man braucht ja nach dem Bericht auch noch was zu tun, oder?!?
Vor ein paar Jahren haben wir im Fernsehen eine Dokumentation über privat geführte kleine Familien-Ranches gesehen, die auf dem Grundstück zum Teil kleine Häuschen oder Stellplätze für WoMos bieten. Man kann dort der Arbeit zusehen, sich nur erholen oder freiwillig Arbeiten übernehmen. Bodenständige Küche wurde ebenfalls geboten –zu einem akzeptablen Tagespreis. Die Ranch betreibt Viehzucht und reitet Pferde zu, bietet aber auch – gegen Entgelt- die Möglichkeit, Reitausflüge zu machen.
Genau so eine Ranch suchten wir: Eine normal funktionierende Arbeitsranch, die weder eine Wellness-Oase, noch eine Art Straflager ist, wo ich pro Tag zwar harte Dollar bezahle, aber trotzdem mich anschnauzen lassen muss. Über all solche Dinge bin ich bei meiner Internet-Recherche gestolpert! Schon seit Monaten standen wir in Email-Kontakt zu einer Österreicherin, die seit Jahren ihre Urlaube auf einer Ranch in Nebraska verbringt. Die Homepage dieser Familien-Ranch ist viel versprechend und wir planen – versuchsweise- ein langes Wochenende dort ein.
Kurz vor Chadron erreichen wir:
Nur wenig abseits von unserer Strecke liegt das „Fur and Trade-Museum“, bei dem wir eben einen kurzen Stopp einlegen wollen, da wir erst gegen 11 Uhr auf der Ranch angemeldet sind.
Nach dem Betreten dieses „Museums“ stellen wir sehr schnell fest, dass hier mit ganz viel Sorgfalt, Einsatz und Liebe ein Kleinod geschaffen wurde! Für 1$ Eintritt betreten wir eine ganz andere Welt:
Viele kleine Räume mit Schränken, Regalen und Tischen voller Exponate aus der Zeit der Trapper und Fallensteller. Es werden die Indianerstämme dieser Gegend mit ihrer Lebensweise ebenso vorgestellt wie die mit ihnen geradezu symbiotisch zusammenlebenden Pelz-Jäger. Das harte Leben und die absolute Abhängigkeit von der Natur ist uns noch nie vorher so anschaulich dargestellt worden!
im Mittelpunkt der Ausstellung befindet sich eine größere lichte Halle, umgeben von kleineren Räumen, Videoraum und einem Freigelände mit Hütten aus dieser Zeit.
Wir sind beeindruckt und können dieses Museum nur weiterempfehlen!
Wir haben von der Ranch eine genaue Anfahrtsbeschreibung erhalten, die Gravelroad schafft das WoMo unter entsprechendem Gerumpel drin und Staubentwicklung draussen. Nach 15 Minuten stehen wir vor dem neuen Blockhaus, bei dem wir uns anmelden sollen. Kim gibt uns eine erste Einweisung: Sie zeigt uns einen Platz, wo wir das Wohnmobil hinstellen könnten (eine schräge, leicht sumpfige Weide) , ein Stromkabel könne uns ihr Mann nachher geben, Essen gäbe es um 17.30 Uhr, reiten können wir heute nicht mehr, Frühstück morgen um 7 Uhr, dann müsse die Familie weg, ihre Tochter habe ein Turnier und das sei 60 Meilen entfernt – alles weitere würde Jeff (ihr Mann) erklären und sie müsse sich jetzt eben um ihren Sohn kümmern, der hätte noch den Rasen zu mähen.
Wir sitzen im Wohnmobil und sind erstmal sprachlos!
Dann kommt Jeff mit 3 Männern im Alter von ca.Ende 60 auf Pferden den Weg herunter. Wir stellen uns vor, er stellt uns die Pferde vor und entpuppt sich als wortkarger Mann. Wir fragen nach den Rindern, nach der Ranch, nach dem Arbeitalltag und erhalten die Info: Rinder haben wir nicht mehr, mehr als diese 4 Pferde auch nicht, sie hätten noch ein weiteres Ferienhaus gebaut und jetzt gibt es Essen. Die mittlerweile neugierig zu uns gekommene Tochter erzählt ganz stolz: Sie hätte schon die Hähnchenflügel in der Mikrowelle warm gemacht und die French Fries sind auch bald fertig – wir verzichten dankend (Hausmannskost?) und bekommen als Pausenfüller bis zum großen Dinner heute Abend einen Plan in die Hand gedrückt, auf dem der Weg zu Fort Robinson eingezeichnet ist. Für morgen können wir uns ja etwas anderes überlegen und vielleicht wäre am Sonntag Zeit für einen Ausritt am frühen Nachmittag!
Wir sitzen wieder im Wohnmobil und gucken uns an: So hatten wir uns den Aufenthalt nicht vorgestellt! Wo – bitte – ist die Ranch von der Homepage?
5 Minuten später – 2 Menschen – ein Gedanke: Wir fahren!
Gesagt, getan und schon rumpeln wir wieder zurück. Am Highway angekommen, biegen wir nicht in Richtung Fort Robinson, sondern nach Süden ab! Wir haben nicht mal Fotos von unserem Aufenthalt gemacht!
Wir machen einen Stopp in Alliance, um uns dort „Car-Henge“ anzusehen, eine modernere Form von Stonehenge aus PKW. Ein bisschen anders alles die Cadillac-Ranch bei Amarillo, aber durchaus unserer Stimmung entsprechend.
Weiter geht es ohne wirklich viel Informationen über Nebraska: Es gibt kein Handy-Netz, kein Welcome-Center, kein KOA-Campground und überhaupt keinen Campground aus dem Wodall´s hier in der Nähe. Unsere Trulla zeigt uns jedoch einen Statepark in der Nähe vonBridgeport.
Dort angekommen zeigt er sich als heruntergekommen, in schlechtem Zustand mit verdreckten Stellplätzen und wird offensichtlich als Dauer-Campground mit Mobilehomes für finanzielle schlechter gestellte Bürger des Staates genutzt. Es sind keine Auto-Kennzeichen aus einem anderen Bundesstaat und die wenigen Leute, die wir sehen, wirken nicht sehr vertrauenserweckend.
Mittlerweile ist es Nachmittag und wir haben keine Lust mehr! Weiter geht es unter dunklen Regenwolken in Richtung Westen immer dem Trail nach Westen folgend.
Nur am Rande bemerken wir die Sehenswürdigkeiten wie Scott´s Bluff, Register Rock und andere, die den Siedlertrecks gen Westen einst den Weg gewiesen haben. Bei dem Wetter hätten wir unser sicheres WoMo ohnehin nicht verlassen.
Mit schwarzem Himmel und Regenfällen kommen wir uns vor wie in einem Planwagen Anno Tux . Etwas gedrückter Stimmung geht es weiter
GO WEST! Richtung rettendes Wyoming – da haben wir einen Campground-Führer von AAA!
Kurze Zeit später erreichen wir die Bundesstaatengrenze nach:
Und noch ein paar Meilen weiter kommen wir zum Guernsey S.P.
Auf dem Platz sind nicht viele Camper und wir haben die fast freie Auswahl. Die Entscheidung fällt für eine Site oben auf einer Landzunge – ein einzelner Platz mit freiem Blick auf den See zu drei Seite. Direkt gegenüber auf der anderen Seeseite ist eine riesige Steilklippe – es ist wunderschön und einsam!
Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang unter den Wolken wird der Grill angeworfen, der extreme Wind sorgt für ein schnelles Grillen und während wir anschließend am Lagerfeuer sitzen frischt der Wind zu Sturmstärke auf.
Während Jörg das WoMo wendet, um es mit der Nase in den Wind zustellen, bleibe ich am Feuer sitzen. Plötzlich kommt so eine Böe, dass der unbesetzte Stuhl quer über das Feuer in Richtung Wasser weht.
Ich renne hinterher, den anderen Stuhl unter dem Arm – sicherlich ein unterhaltsames Bild, aber wir haben hier zum Glück keine Zuschauer! Gegen den Sturm ziehen schwarze Wolken auf, die uns in das schützende WoMo treiben. Es fängt an zu blitzen und donnern und wir sitzen auf dem Bett und beobachten ein riesiges Gewitter um uns herum. Gut, dass wir nicht in einem Zelt sitzen!
die Erfahrung auf der "Ranch" hat euch also nicht nur sprach- , sondern auch bildlos gemacht ! -- So etwas darf im Urlaub aber nicht allzu häufig sein !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
nein, dass ist auch sonst überhaupt nicht meine Art, immerhin haben wir aus diesem Urlaub 1500 Bilder mitgebracht! Auf der Ranch wäre das einzig lohnenswerte vermutlich das brandneue sehr große Blockhaus gewesen! Ein sehr hoher Wohn-/Küchenbereich mit richtigen Blockwänden und einer freien Treppe in den hinteren, oberen Teil - beeindruckend!
Ansonsten waren diese Stunden eher etwas, was man aus seinen Urlaubserinnerungen ganz nach hinten verdrängen sollte! Wie gut, dass wir spontan reagieren konnten!
Es war eine unruhige Nacht – der Sturm hat das WoMo mächtig durchgeschüttelt und das Gewitter konnten wir noch lange sehen und hören. Heute Morgen ist es jedoch völlig still!
Irgendwann in der Nacht müssen noch Camper gekommen sein – etwas weiter entfernt sehen wir 2 PKW und 1 Zelt, das völlig windschief an der Kante steht.
Für uns geht die Fahrt weiter in Richtung Loveland, Colorado.
Wir fahren auf der Interstate 25 in Richtung Süden und erreichen hinter Cheyenne
Knapp 50 Meilen später erreichen wir das Loveland Outlet Center – doch offensichtlich ist hier nicht mehr viel los. Fast die Hälfte aller Läden steht leer und wir wechseln die Interstate-Seite und kommen in eine neue Mall in offener Bauweise. Die Läden sind schön , allerdings auch schön teuer. Der Preisspiegel liegt deutlich höher -hier handelt es sich eindeutig nicht um ein Outlet-Center. Wir gucken ein bisschen herum und geniessen das nette Ambiente.
Anschließend fahren wir – früh am Tag zum Boyd-Lake-State-Park. Dieser liegt in erreichbarer Nähe von Denver an einem großen See mit Segel- und Motorbooten. Ein Teil des Ufers ist mit schönen Häusern bebaut, der größte Teil ist ein Statepark mit Campground. Bei der Einfahrt sehen wir bereits ein großes Schild : „Campground Full“ und als wir nachfragen, bekommen wir die Info, dass jetzt am Wochenende immer alles voll sei und man vorher unbedingt reservieren müsse! Mist, daran haben wir nicht gedacht, wir sind ein paar Tage zu früh dran (Ranch-Reinfall!) und im Urlaub verschwinden Uhrzeit, Datum und Wochentag irgendwie automatisch! Wir wenden und fahren wieder aus dem Statepark heraus, da kommt der Ranger hinter uns hergerannt (ZU FUSS!!!)und sagt:“Bleibt doch über den Tag hier! Über Nacht könnt ihr auf dem Walmart-Parkplatz stehen, der ist nur 2 Meilen entfernt und sehr ruhig!“ Wir nehmen diesen Tipp erfreut auf, wenden wieder und fahren auf den strandnahen Parkplatz.
Hier verbringen wir den ganzen Tag in einer Art Sonnenmuschel, trinken Kaffee, baden, gehen spazieren und grillen noch an dem Barbeque-Plätzchen. Gegen 19 Uhr verlassen wir den Statepark und finden auch sofort den beschriebenen Walmart mit seinem Parkplatz in einer relativ ruhigen Gegend.
Neben uns steht ein deutlich älteres 40ft WoMo, welches mit seinen Besitzern gealtert ist. Sie kommen aus Florida und flüchten im Sommer in Richtung Norden (Snowbirds – mal umgedreht!) Wir reden eine Weile und sie schwärmen vom Übernachten auf Walmarts Parkplätzen: Sie sind immer eben und asphaltiert, bewacht und zum Einkaufen habe man es auch nicht so weit. Außerdem lerne man immer neue Leute kennen und sie bleiben schon mal 2 oder 3 Nächte auf einem Platz.
Ich persönlich finde einen ruhigen Stellplatz im Wald schöner, aber für eine Nacht ist es o.k. und so brechen wir auch am späten Abend noch einmal zu einem Bummel im Walmart auf.
Sonntag, 07.06.2009
Den Tag beginnen wir, wie wir ihn beendet haben: Jörg geht frische Brötchen bei Walmart einkaufen – und ich drehe mich noch einmal um. Die Nacht war ruhig und entspannt – vom Strassenlärm war nicht viel zu hören!
Gegen 7 Uhr bin auch ich munter und wir starten in Richtung Estes Park / Rocky Mountains Nationalpark.
Direkt im Ort finden wir erstaunlicherweise einen regulären Parkplatz am Strassenrand und geniessen unser Frühstück, während der Ort langsam aufwacht. Hier schlendern Leute zum Kaffeeholen, dort führt einer seine Hunde Gassi – es scheint ein beschaulicher Touristenort zu sein.
Wir aber wollen nach dem Frühstück mitten rein in den Park und fahren auf dem Highway 34, der sich immer am Fluss entlang schlängelt in die Berge. Hier und da sieht man Fliegenfischer, die zum Teil in dem sicherlich eiskalten Wasser stehen – ich bekomme schon vom reinen Zugucken eine Blasenentzündung!
Als wir den Moraine Park Campground erreichen, steht an der Ausfahrt eine lange Schlange von Auscheckern – gut für uns! Wir haben keine Reservierung und profitieren nun von den abreisenden Wochenendausflüglern. Der Ranger scheint die Prozedur des Platzverteilens noch nicht zu kennen- er fragt uns allen Ernstes, ob wir auf einen Platz passen, der für RVs über 35ft gedacht ist- wir haben doch nur 25ft!
Nach einer ganzen Weile bekommt er es aber dann doch noch hin und wir dürfen uns auf Platz 32 breitmachen.
Um uns herum herrscht Aufbruchstimmung und wir geniessen die Aussicht auf die Berge in der Sonne.
Das WoMo brauchen wir im N.P. nicht mehr zu bewegen – es gibt einen kostenlosen Shuttlebusverkehr, bestehend aus mehreren Linien. Wir rüsten uns für einen Wandertag und lassen uns zum Bear-Lake fahren – dies gelingt mit einer Umsteigeaktion problemlos.
Dort angekommen, stellen wir fest, mit welch unterschiedlichen Erwartungen / Einstellungen / Informationen die Leute hierher gekommen sind: Steigeisengeeignete Wanderstiefel treffen auf Flip-Flops, regendichte Goretex-Zipphosen auf Minirock und Zwiebellock mit High-tech-Klamotten steht neben trägerlosen Stretchtops!
Erstaunlicherweise geben auch hier Ranger Tipps und sortieren die „unzureichend erscheinenden Fußbekleidungen“ schon mal aus!
Wir haben als erstes die Umrundung des Bear-Lakes geplant und wandern gemächlich los – über schneebedeckte eisglatte Wege und geraten auf halber Strecke (nach nicht mal 10 Minuten) in einen Griesel-Hagel-Schneeschauer! Nebenbei ist der Wind auch noch s..kalt!
Der Shuttlebus bringt uns anschließend zur Glacier-Gorge. Hier gibt es einen kurzen Spazierweg zu den Albertafalls.
Hier treffen wir auf eine indische Reisegruppe, die unter viel Gejuche alle 20 Teilnehmer ihrer Gruppe in jeder möglichen Kombination und Anzahl fotografiert haben möchte – es dauert und am Ende geben wir nach und verschwinden – Bollywood- Inszenierungen mag ich auch zu Hause nicht!
Wir entscheiden uns für den geordneten Rückzug zum Campground und werden kurz noch von einem kleinen Schneeschauer überrascht, der sich von hinten angeschlichen hatte – vor uns ist blauer Himmel und Sonnneschein!
Am WoMo geniessen wir Ruhe um uns herum und Hirsche, die sich nah an uns herantrauen, wenn wir uns nicht bewegen!
Heute wollen wir die Trail-Ridge-Road befahren und über den Pass auf der anderen Seite des Rocky Mountains N.P. wieder herausfahren. Es geht früh los – zunächst aber erst einmal zu Fuss in Richtung Toiletten – aufmerksam und großohrig beäugt von einem Rudel Rehe, die direkt an den Sites äsen. Anschließend geht es los – wir hoffen auf einen schönen sonnigen Tag ohne Schneeschauer. Einsam und allein befahren wir die Strecke steil bergauf und geniessen immer wieder die wunderschönen Ausblick in´s Tal
– an jedem Parkplatz halten wir an!
Als wir den Parkplatz vor dem Pass erreichen und beschliessen, dort zu frühstücken, wird die Ruhe aus dem Tal heraus jäh gestört: Wir hören das nervige Wheeoooohwheeeeeeeooooohwheeeeeoooooh-Gejaule eines „offiziellen“ Autos – was für eine Sorte Volksvertreter-Auto es ist, können wir noch nicht sagen! Minuten später kommt ein blau-rot-weiß-blinkendes, sirenenjaulendes Rangerauto angeprescht und stellt sich quer vor unser WoMo (damit wir nicht flüchten können??)
Er steigt aus dem Auto, sieht uns ernst in die Augen und fragt dann, wo wir die Nacht gestanden hätten, wann wir denn losgefahren seien, wohin wir wollten, was wir hier machen und warum wir nicht angehalten hätten, als wir seine Sirene gehört haben! All dies in einem Satz, ohne mir die Change zu lassen, eine Antwort dazwischenzuquetschen!
Ohne Pause dazwischen beantwortet er dann alle Fragen selber und erklärt, auf der anderen Seite des Passes läge 30 cm Neuschnee und auch hier fange es gleich an zu schneien, wir hätten sicherlich keine Schneeketten, die Unfallgefahr sei zu groß, es gäbe keine Leitplanken, er habe die Verantwortung für uns,daher habe er Kraft seines Amtes die Strecke bereits unten gesperrt und wir müssten sofort umdrehen und zurückfahren – er gibt uns sicheres Geleit!Spricht´s, springt in sein Auto und winkt uns auffordernd zu! Daher waren wir also ganz alleine hier oben!
Da wir diesem freundlichen Menschen nicht widersprechen wollen und dies auch nicht gekonnt hätten (– wann denn?)fahren wir nahezu mit Schrittgeschwindigkeit hinter ihm her (kleine Anmerkung: die Sonne scheint und die Strasse ist trocken!). In dieser Zeit können Jörg und das ganze Durcheinander etwas entwirren! Nachdem er sich versichert hat, dass wir den Rest nun alleine schaffen, hält er an, winkt uns durch, strahlt über das ganze Gesicht über die geleistet Arbeit und ruft noch einen Satz hinterher, den ich nicht einordnen kann – macht auch nix!
5 Minuten später klärt sich auch dies letzte Mysterium: Wir stehen vor einer Schranke, bzw. dahinter.
Die Auffahrt zur Trail Ridge Road ist mit einer massiven Schranke verschlossen und wir stehen auf der verkehrten Seite – sprich: wir können nicht raus! Auf der anderen Seite sehen wir in verwunderte Gesichter der ausgesperrten Besucher. Jetzt macht auch der letzte Spruch vom Ranger Sinn: Hilfe kommt bald! Und dies passiert auch: Ein netter Kollege öffnet die Schranke nur für uns und lässt uns wieder raus!
Tja, da stehen wir dann mit unserer ganzen Planung!
Also erst einmal ein nettes Frühstück und dann sehen wir weiter!
Wir fahren zunächst einmal wieder nach Estes Park zurück und dann Richtung Boulder – dies soll eine schöne Stadt sein, haben wir gehört. Leider werden wir es nie herausfinden, denn Boulder zeigt sich uns nicht, es bleibt in einer dicken Nebelsuppe versteckt
Wir sind nur noch wenige Meilen von Denver entfernt und entschließen uns, die letzten Tage auf dem bereits vorher reservierten Chatfield S.P. zu verbringen.
Auf dem Weg zu diesem Statepark fahren wir im Westen von Denver auf der Interstate, immer an den Rocky Mountains entlang. Hier liegt auch die Colorado Mills Mall, ein riesiges überdachtes Einkaufszentrum.
Es dauert Stunden, bis wir hier wieder herausfinden. Gegen Abend erreichen wir den Statepark, direkt an einem Stausee.
Ebenso wie unser 1.Campground Cherry Creek ist es erstaunlich, so nah an der Stadt ein sop idyllisches Plätzchen zu finden. Es sind mehrere große Loops mit mehr als ausreichend viel Platz zwischen den Sites. Diese sind gut asphaltiert, haben Full-Hook-Up, Grillplatz und Sitzbänke. In jedem Loop befinden sich Dusch-/Waschräume, Toiletten und auch Waschmaschine und Trockner. Der gesamte Platz ist mit WiFi versorgt.
Wir haben einen wunderschönen Platz mit Blick über den See (mit Segelregatta) und die Rocky Mountains, den Abend genießen wir mit Lagerfeuer und romantischem Sonnenuntergang über den Bergen.
Dienstag, 09.06.2009
Frühstück in der Sonne vor dem Wohnmobil bei über 20°C – da bleiben wir doch gerne ein wenig länger sitzen.
Heute wollen wir ein bisschen spazieren gehen und nebenbei unsere Wäsche waschen – was für ein Luxus! Am späten Nachmittag ballen sich riesige Wolken über den Rockies auf und innerhalb kürzester Zeit gibt es ein extrem starkes Gewitter. Starkregen und Windböen schütteln uns im WoMo durch – und nach einer knappen Stunde ist alles wieder vorbei – Sonnenschein und Wärme. Also können wir unser gewohntes Abendprogramm wieder genießen.
Mittwoch, 10.06.2009
Wie schön, dass wir das Internet befragen können und finden heraus, dass es in Denver ein Bass Pro Shop gibt – wir haben von diesem Laden schon oft gehört und wollen uns heute Amerikas Outdoor-Shopping-Paradies einmal genau ansehen!
Trulla kennt den Laden und soll uns dort hin führen…………….
…………….60 Minuten später sind wir da!
Puh, nie hätten wir diesen Weg gefunden! Es geht vom Südwesten quer durch die Stadt in den Nordosten! Wir sind direkt in Denvers Rush-hour geraten und zurzeit (oder immer) sind auf allen Strecken Strassenbauarbeiten. Ein Teil der Interstate war gesperrt, auf einem weiteren mussten wir einem unfallbedingten Stau ausweichen und der Rest war mit hohem Verkehrsaufkommen verstopft. Denver hat aber ein Navi-taugliches Stau-Umfahrsystem und wann immer ein rotes Stoppschild auf dem Monitor auftauchte, berechnete Trulla neu leitete uns um und wir folgten den Anweisungen. Am Ende wusste ich nicht mehr, wo wir waren und auch der verzweifelte Blick in die Karte half mir nicht. Doch: Auf Trullas Display erschien oben rechts eine kleine Zielflagge und nach einer Minute die Ansage, „Sie haben ihr Ziel erreicht!“ Wo, bitte? Nach 100 Metern sehen wir Bass Pro – direkt vor uns!
Das Schild war so groß, das haben wir glatt übersehen!
Nach mehr als 3 Stunden haben wir jeden Winkel erforscht. Der Laden befindet sich in einer Art Riesen-Blockhaus und bietet in uriger Atmosphäre das gesamte Outdoor-Equipment von Camping über Bekleidung, Waffen, Motorboote und ist vor allem für seine umfassende Angel-Abteilung berühmt.
Auch wenn man nichts kaufen möchte, ist dies ein absolutes Erlebnis, da es zum Beispiel einen Fahrstuhl gibt, der „direkt“ in einem Aquarium landet, in dem Riesen-Welse und viele andere Fische leben.
Überall verteilt stehen ausgestopfte Tiere und es hat auch ein bisschen was von einem Naturhistorischen Museum
(Selbst die Restrooms sehen aus wie Jagdhütten!).
Unser nächstes Ziel ist Shepler´s, der Western Ausstatter, hier darf ich noch einmal richtig shoppen.Dank 20% Rabatt-Gutschein auf alles werden die Jeans für 19$ und die Boots für 80$ zu einem Schnäppchen. Wo finde ich in Deutschland handgenähte Volllederstiefel für den Preis?
Den Weg zurück findet Trulla (mit einem kurzen Stopp bei Safeway) problemlos. Kurz vor Erreichen des Platzes wiederholt sich das Schauspiel vom Abend zuvor – diesmal scheint der Regen noch stärker zu sein!
Die Strassen stehen unter Wasser, der Verkehr kommt fast zum Erliegen!
Ebenso wie gestern ist der Spuk nach 1 Stunde vorbei!
Donnerstag, 11.06.2009
Heute haben wir noch etwas Besonderes vor: Da ein Teil unserer Familie in den USA wohnt, wir ohnehin mindestens 2 Mal pro Jahr hierher kommen und jedes Mal ein WoMo mieten, wollen wir uns mal über den möglichen Kauf eines Wohnmobils informieren. Per Internet haben wir uns im Großraum Denver einen Winnebago-Händler herausgesucht und werden uns dort einmal umschauen. Wir haben klare Vorstellungen und machen uns auch keine Illusionen über die Verarbeitungsqualität, da haben wir schon zu oft nachgebessert.
Unsere Vorstellungen sind klar umrissen: Hersteller Winnebago als konservativer Kompromiss zwischen den sehr teuren Herstellern und den absoluten Billigmodellen hat sich in vielen Mietwochen bewährt. Die Größe liegt bei ca. 30 ft, damit wir auch mal mit der Familie unterwegs sein können und andererseits auch lange Urlaubswochen aushalten. Die Innenausstattung hat ein paar Eckdaten, wie z.B. Dusche und Toilette getrennt, viel Stauraum, nutzbarer Alkoven mit ausreichender Sitzhöhe, im Aussenbereich brauchen wir viel Stauraum.
Die Preise sind –im Vergleich zu Deutschland- mehr als akzeptabel, die laufenden Kosten ebenfalls.
Der nächste Schritt wird das Abklären der Formalitäten in New Mexico sein und nach dem Florida-Urlaub 2010 werden wir uns um die Verwirklichung kümmern.
Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Zwischenstopp bei RoadBear und holen unsere Koffer ab, die wir dort deponiert haben.
Das Gewitter der letzten beiden Tage ist auch schon wieder da – pünktlich gegen 17 Uhr wiederholt sich das Schauspiel – es scheint nur jeden Tag stärker zu werden! Sind wir froh, dass wir nicht in einem Zelt sitzen!
Der Abend vergeht mit Reste-Essen, Packen, Aufräumen und ein bisschen saubermachen!
Schade, dass die Zeit wieder so schnell vergangen ist, wir hätten es auch noch ein paar Wochen länger aushalten können.
Morgen müssen wir schon wieder nach Hause fliegen - doch heute abend gibt es nochmal ein kühles Bier am Lagerfeuer vor einer wahnsinnig dramatischen Kulisse - Rocky Mountains mit Wetterleuchten (ohne Regen)
Hallo Kristina,
ich weiß aus eigener Erfahrung sehr wohl, was es für eine Zeit und auch ein Durchhaltevermögen bedeutet, hier einen Reisebericht einzustellen -- deswegen meine Anerkennung für dich und für alle, die es durchziehen, damit andere es leichter haben, neue Ideen haben, nicht die gleichen Fehler machen .... deswegen lass dir Zeit, das Wíchtigste ist erst mal der Bericht !! Herzlichen Dank dafür !!
Alle hier haben ja auch noch einige andere "Kleinigkeiten" über den Tag hinweg zu tun !
Also -- eines nach dem anderen ! (meine Anfrage kam nur deswegen, weil ich diese Zufahrt schon für recht "heiß" halte !! wer hat denn da ausgemessen ? so was habe ich bisher noch nicht gesehen !)
Herzliche Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallöle liebe Kristina,
ja, Reisebericht schreiben ist irre aufwändig, aber es macht auch soooo sehr Spaß, die Reise noch einmal zu erleben (okay, ich muss auch noch zweimal ran!!!).
Mein großer Vorteil ist, dass ich die Fotobuch-Texte noch gespeichert habe.
Und - ja, so blöde Durchfahrten hatten wir auch schon - allerdings hauptsächlich "von unten"... wenn vor einem Wash steht, die maximale Länge ist 21 ft und man fährt mit 23 ft durch, ist man wohl selbst schuld, wenn man aufsitzt!
(Vermerk in meiner eigenen Checkliste: wenn was dransteht, nicht meinen, man wisse es besser!)
Grüßle, Janina
Hi Kristina!
...ja, so ein Bericht ist schon aufwendig! Aber es macht auch Spass, wie Janina oben schon geschrieben hat, die Reise nochmals zu erleben!
...da darfst Du auch durchaus stolz drauf sein, ich genieße jeden Tag Eurer Reise
!!!
Und lass Dir ruhig Zeit mit den CG's, Highlights, usw. , denn man braucht ja nach dem Bericht auch noch was zu tun, oder?!?
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Freitag, 05.06.2009
Heute soll ein ganz besonderer Tag werden!
Vor ein paar Jahren haben wir im Fernsehen eine Dokumentation über privat geführte kleine Familien-Ranches gesehen, die auf dem Grundstück zum Teil kleine Häuschen oder Stellplätze für WoMos bieten. Man kann dort der Arbeit zusehen, sich nur erholen oder freiwillig Arbeiten übernehmen. Bodenständige Küche wurde ebenfalls geboten –zu einem akzeptablen Tagespreis. Die Ranch betreibt Viehzucht und reitet Pferde zu, bietet aber auch – gegen Entgelt- die Möglichkeit, Reitausflüge zu machen.
Genau so eine Ranch suchten wir: Eine normal funktionierende Arbeitsranch, die weder eine Wellness-Oase, noch eine Art Straflager ist, wo ich pro Tag zwar harte Dollar bezahle, aber trotzdem mich anschnauzen lassen muss. Über all solche Dinge bin ich bei meiner Internet-Recherche gestolpert! Schon seit Monaten standen wir in Email-Kontakt zu einer Österreicherin, die seit Jahren ihre Urlaube auf einer Ranch in Nebraska verbringt. Die Homepage dieser Familien-Ranch ist viel versprechend und wir planen – versuchsweise- ein langes Wochenende dort ein.
Kurz vor Chadron erreichen wir:
Nur wenig abseits von unserer Strecke liegt das „Fur and Trade-Museum“, bei dem wir eben einen kurzen Stopp einlegen wollen, da wir erst gegen 11 Uhr auf der Ranch angemeldet sind.
Nach dem Betreten dieses „Museums“ stellen wir sehr schnell fest, dass hier mit ganz viel Sorgfalt, Einsatz und Liebe ein Kleinod geschaffen wurde! Für 1$ Eintritt betreten wir eine ganz andere Welt:
Viele kleine Räume mit Schränken, Regalen und Tischen voller Exponate aus der Zeit der Trapper und Fallensteller. Es werden die Indianerstämme dieser Gegend mit ihrer Lebensweise ebenso vorgestellt wie die mit ihnen geradezu symbiotisch zusammenlebenden Pelz-Jäger. Das harte Leben und die absolute Abhängigkeit von der Natur ist uns noch nie vorher so anschaulich dargestellt worden!
im Mittelpunkt der Ausstellung befindet sich eine größere lichte Halle, umgeben von kleineren Räumen, Videoraum und einem Freigelände mit Hütten aus dieser Zeit.
Wir sind beeindruckt und können dieses Museum nur weiterempfehlen!
Wir haben von der Ranch eine genaue Anfahrtsbeschreibung erhalten, die Gravelroad schafft das WoMo unter entsprechendem Gerumpel drin und Staubentwicklung draussen. Nach 15 Minuten stehen wir vor dem neuen Blockhaus, bei dem wir uns anmelden sollen. Kim gibt uns eine erste Einweisung: Sie zeigt uns einen Platz, wo wir das Wohnmobil hinstellen könnten (eine schräge, leicht sumpfige Weide) , ein Stromkabel könne uns ihr Mann nachher geben, Essen gäbe es um 17.30 Uhr, reiten können wir heute nicht mehr, Frühstück morgen um 7 Uhr, dann müsse die Familie weg, ihre Tochter habe ein Turnier und das sei 60 Meilen entfernt – alles weitere würde Jeff (ihr Mann) erklären und sie müsse sich jetzt eben um ihren Sohn kümmern, der hätte noch den Rasen zu mähen.
Wir sitzen im Wohnmobil und sind erstmal sprachlos!
Dann kommt Jeff mit 3 Männern im Alter von ca.Ende 60 auf Pferden den Weg herunter. Wir stellen uns vor, er stellt uns die Pferde vor und entpuppt sich als wortkarger Mann. Wir fragen nach den Rindern, nach der Ranch, nach dem Arbeitalltag und erhalten die Info: Rinder haben wir nicht mehr, mehr als diese 4 Pferde auch nicht, sie hätten noch ein weiteres Ferienhaus gebaut und jetzt gibt es Essen. Die mittlerweile neugierig zu uns gekommene Tochter erzählt ganz stolz: Sie hätte schon die Hähnchenflügel in der Mikrowelle warm gemacht und die French Fries sind auch bald fertig – wir verzichten dankend (Hausmannskost?) und bekommen als Pausenfüller bis zum großen Dinner heute Abend einen Plan in die Hand gedrückt, auf dem der Weg zu Fort Robinson eingezeichnet ist. Für morgen können wir uns ja etwas anderes überlegen und vielleicht wäre am Sonntag Zeit für einen Ausritt am frühen Nachmittag!
Wir sitzen wieder im Wohnmobil und gucken uns an: So hatten wir uns den Aufenthalt nicht vorgestellt! Wo – bitte – ist die Ranch von der Homepage?
5 Minuten später – 2 Menschen – ein Gedanke: Wir fahren!
Gesagt, getan und schon rumpeln wir wieder zurück. Am Highway angekommen, biegen wir nicht in Richtung Fort Robinson, sondern nach Süden ab! Wir haben nicht mal Fotos von unserem Aufenthalt gemacht!
Wir machen einen Stopp in Alliance, um uns dort „Car-Henge“ anzusehen, eine modernere Form von Stonehenge aus PKW. Ein bisschen anders alles die Cadillac-Ranch bei Amarillo, aber durchaus unserer Stimmung entsprechend.
Weiter geht es ohne wirklich viel Informationen über Nebraska: Es gibt kein Handy-Netz, kein Welcome-Center, kein KOA-Campground und überhaupt keinen Campground aus dem Wodall´s hier in der Nähe. Unsere Trulla zeigt uns jedoch einen Statepark in der Nähe von Bridgeport.
Dort angekommen zeigt er sich als heruntergekommen, in schlechtem Zustand mit verdreckten Stellplätzen und wird offensichtlich als Dauer-Campground mit Mobilehomes für finanzielle schlechter gestellte Bürger des Staates genutzt. Es sind keine Auto-Kennzeichen aus einem anderen Bundesstaat und die wenigen Leute, die wir sehen, wirken nicht sehr vertrauenserweckend.
Mittlerweile ist es Nachmittag und wir haben keine Lust mehr! Weiter geht es unter dunklen Regenwolken in Richtung Westen immer dem Trail nach Westen folgend.
Nur am Rande bemerken wir die Sehenswürdigkeiten wie Scott´s Bluff, Register Rock und andere, die den Siedlertrecks gen Westen einst den Weg gewiesen haben. Bei dem Wetter hätten wir unser sicheres WoMo ohnehin nicht verlassen.
Mit schwarzem Himmel und Regenfällen kommen wir uns vor wie in einem Planwagen Anno Tux . Etwas gedrückter Stimmung geht es weiter
GO WEST! Richtung rettendes Wyoming – da haben wir einen Campground-Führer von AAA!
Kurze Zeit später erreichen wir die Bundesstaatengrenze nach:
Und noch ein paar Meilen weiter kommen wir zum Guernsey S.P.
Auf dem Platz sind nicht viele Camper und wir haben die fast freie Auswahl. Die Entscheidung fällt für eine Site oben auf einer Landzunge – ein einzelner Platz mit freiem Blick auf den See zu drei Seite. Direkt gegenüber auf der anderen Seeseite ist eine riesige Steilklippe – es ist wunderschön und einsam!
Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang unter den Wolken wird der Grill angeworfen, der extreme Wind sorgt für ein schnelles Grillen und während wir anschließend am Lagerfeuer sitzen frischt der Wind zu Sturmstärke auf.
Während Jörg das WoMo wendet, um es mit der Nase in den Wind zustellen, bleibe ich am Feuer sitzen. Plötzlich kommt so eine Böe, dass der unbesetzte Stuhl quer über das Feuer in Richtung Wasser weht.
Ich renne hinterher, den anderen Stuhl unter dem Arm – sicherlich ein unterhaltsames Bild, aber wir haben hier zum Glück keine Zuschauer! Gegen den Sturm ziehen schwarze Wolken auf, die uns in das schützende WoMo treiben. Es fängt an zu blitzen und donnern und wir sitzen auf dem Bett und beobachten ein riesiges Gewitter um uns herum. Gut, dass wir nicht in einem Zelt sitzen!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Hallo Kristina,
die Erfahrung auf der "Ranch" hat euch also nicht nur sprach- , sondern auch bildlos gemacht ! -- So etwas darf im Urlaub aber nicht allzu häufig sein !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
nein, dass ist auch sonst überhaupt nicht meine Art, immerhin haben wir aus diesem Urlaub 1500 Bilder mitgebracht! Auf der Ranch wäre das einzig lohnenswerte vermutlich das brandneue sehr große Blockhaus gewesen! Ein sehr hoher Wohn-/Küchenbereich mit richtigen Blockwänden und einer freien Treppe in den hinteren, oberen Teil - beeindruckend!
Ansonsten waren diese Stunden eher etwas, was man aus seinen Urlaubserinnerungen ganz nach hinten verdrängen sollte! Wie gut, dass wir spontan reagieren konnten!
Liebe Grüße von Kristina
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Samstag, 06.06.2009
Es war eine unruhige Nacht – der Sturm hat das WoMo mächtig durchgeschüttelt und das Gewitter konnten wir noch lange sehen und hören. Heute Morgen ist es jedoch völlig still!
Irgendwann in der Nacht müssen noch Camper gekommen sein – etwas weiter entfernt sehen wir 2 PKW und 1 Zelt, das völlig windschief an der Kante steht.
Für uns geht die Fahrt weiter in Richtung Loveland, Colorado.
Wir fahren auf der Interstate 25 in Richtung Süden und erreichen hinter Cheyenne
Knapp 50 Meilen später erreichen wir das Loveland Outlet Center – doch offensichtlich ist hier nicht mehr viel los. Fast die Hälfte aller Läden steht leer und wir wechseln die Interstate-Seite und kommen in eine neue Mall in offener Bauweise. Die Läden sind schön , allerdings auch schön teuer. Der Preisspiegel liegt deutlich höher - hier handelt es sich eindeutig nicht um ein Outlet-Center. Wir gucken ein bisschen herum und geniessen das nette Ambiente.
Anschließend fahren wir – früh am Tag zum Boyd-Lake-State-Park. Dieser liegt in erreichbarer Nähe von Denver an einem großen See mit Segel- und Motorbooten. Ein Teil des Ufers ist mit schönen Häusern bebaut, der größte Teil ist ein Statepark mit Campground. Bei der Einfahrt sehen wir bereits ein großes Schild : „Campground Full“ und als wir nachfragen, bekommen wir die Info, dass jetzt am Wochenende immer alles voll sei und man vorher unbedingt reservieren müsse! Mist, daran haben wir nicht gedacht, wir sind ein paar Tage zu früh dran (Ranch-Reinfall!) und im Urlaub verschwinden Uhrzeit, Datum und Wochentag irgendwie automatisch! Wir wenden und fahren wieder aus dem Statepark heraus, da kommt der Ranger hinter uns hergerannt (ZU FUSS!!!) und sagt:“Bleibt doch über den Tag hier! Über Nacht könnt ihr auf dem Walmart-Parkplatz stehen, der ist nur 2 Meilen entfernt und sehr ruhig!“ Wir nehmen diesen Tipp erfreut auf, wenden wieder und fahren auf den strandnahen Parkplatz.
Hier verbringen wir den ganzen Tag in einer Art Sonnenmuschel, trinken Kaffee, baden, gehen spazieren und grillen noch an dem Barbeque-Plätzchen. Gegen 19 Uhr verlassen wir den Statepark und finden auch sofort den beschriebenen Walmart mit seinem Parkplatz in einer relativ ruhigen Gegend.
Neben uns steht ein deutlich älteres 40ft WoMo, welches mit seinen Besitzern gealtert ist. Sie kommen aus Florida und flüchten im Sommer in Richtung Norden (Snowbirds – mal umgedreht!) Wir reden eine Weile und sie schwärmen vom Übernachten auf Walmarts Parkplätzen: Sie sind immer eben und asphaltiert, bewacht und zum Einkaufen habe man es auch nicht so weit. Außerdem lerne man immer neue Leute kennen und sie bleiben schon mal 2 oder 3 Nächte auf einem Platz.
Ich persönlich finde einen ruhigen Stellplatz im Wald schöner, aber für eine Nacht ist es o.k. und so brechen wir auch am späten Abend noch einmal zu einem Bummel im Walmart auf.
Sonntag, 07.06.2009
Den Tag beginnen wir, wie wir ihn beendet haben: Jörg geht frische Brötchen bei Walmart einkaufen – und ich drehe mich noch einmal um. Die Nacht war ruhig und entspannt – vom Strassenlärm war nicht viel zu hören!
Gegen 7 Uhr bin auch ich munter und wir starten in Richtung Estes Park / Rocky Mountains Nationalpark.
Direkt im Ort finden wir erstaunlicherweise einen regulären Parkplatz am Strassenrand und geniessen unser Frühstück, während der Ort langsam aufwacht. Hier schlendern Leute zum Kaffeeholen, dort führt einer seine Hunde Gassi – es scheint ein beschaulicher Touristenort zu sein.
Wir aber wollen nach dem Frühstück mitten rein in den Park und fahren auf dem Highway 34, der sich immer am Fluss entlang schlängelt in die Berge. Hier und da sieht man Fliegenfischer, die zum Teil in dem sicherlich eiskalten Wasser stehen – ich bekomme schon vom reinen Zugucken eine Blasenentzündung!
Als wir den Moraine Park Campground erreichen, steht an der Ausfahrt eine lange Schlange von Auscheckern – gut für uns! Wir haben keine Reservierung und profitieren nun von den abreisenden Wochenendausflüglern. Der Ranger scheint die Prozedur des Platzverteilens noch nicht zu kennen- er fragt uns allen Ernstes, ob wir auf einen Platz passen, der für RVs über 35ft gedacht ist - wir haben doch nur 25ft!
Nach einer ganzen Weile bekommt er es aber dann doch noch hin und wir dürfen uns auf Platz 32 breitmachen.
Um uns herum herrscht Aufbruchstimmung und wir geniessen die Aussicht auf die Berge in der Sonne.
Das WoMo brauchen wir im N.P. nicht mehr zu bewegen – es gibt einen kostenlosen Shuttlebusverkehr, bestehend aus mehreren Linien. Wir rüsten uns für einen Wandertag und lassen uns zum Bear-Lake fahren – dies gelingt mit einer Umsteigeaktion problemlos.
Dort angekommen, stellen wir fest, mit welch unterschiedlichen Erwartungen / Einstellungen / Informationen die Leute hierher gekommen sind: Steigeisengeeignete Wanderstiefel treffen auf Flip-Flops, regendichte Goretex-Zipphosen auf Minirock und Zwiebellock mit High-tech-Klamotten steht neben trägerlosen Stretchtops!
Erstaunlicherweise geben auch hier Ranger Tipps und sortieren die „unzureichend erscheinenden Fußbekleidungen“ schon mal aus!
Wir haben als erstes die Umrundung des Bear-Lakes geplant und wandern gemächlich los – über schneebedeckte eisglatte Wege und geraten auf halber Strecke (nach nicht mal 10 Minuten) in einen Griesel-Hagel-Schneeschauer! Nebenbei ist der Wind auch noch s..kalt!
Der Shuttlebus bringt uns anschließend zur Glacier-Gorge. Hier gibt es einen kurzen Spazierweg zu den Albertafalls.
Hier treffen wir auf eine indische Reisegruppe, die unter viel Gejuche alle 20 Teilnehmer ihrer Gruppe in jeder möglichen Kombination und Anzahl fotografiert haben möchte – es dauert und am Ende geben wir nach und verschwinden – Bollywood- Inszenierungen mag ich auch zu Hause nicht!
Wir entscheiden uns für den geordneten Rückzug zum Campground und werden kurz noch von einem kleinen Schneeschauer überrascht, der sich von hinten angeschlichen hatte – vor uns ist blauer Himmel und Sonnneschein!
Am WoMo geniessen wir Ruhe um uns herum und Hirsche, die sich nah an uns herantrauen, wenn wir uns nicht bewegen!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Hallo Kristina,
danke für die Infos zum Rocky Mountain NP -- vielleicht können wir sie dieses Jahr gebrauchen !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Zusammen!
@Bernhard,
...habe ich da was verpasst, gibt es schon Planungen (dieses Jahr wird aber eng
) ??
@Kristina,
...nur weiter so, ich geniesse die Tour
!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Montag, 08.06.2009
Heute wollen wir die Trail-Ridge-Road befahren und über den Pass auf der anderen Seite des Rocky Mountains N.P. wieder herausfahren. Es geht früh los – zunächst aber erst einmal zu Fuss in Richtung Toiletten – aufmerksam und großohrig beäugt von einem Rudel Rehe, die direkt an den Sites äsen. Anschließend geht es los – wir hoffen auf einen schönen sonnigen Tag ohne Schneeschauer. Einsam und allein befahren wir die Strecke steil bergauf und geniessen immer wieder die wunderschönen Ausblick in´s Tal
– an jedem Parkplatz halten wir an!
Als wir den Parkplatz vor dem Pass erreichen und beschliessen, dort zu frühstücken, wird die Ruhe aus dem Tal heraus jäh gestört: Wir hören das nervige Wheeoooohwheeeeeeeooooohwheeeeeoooooh-Gejaule eines „offiziellen“ Autos – was für eine Sorte Volksvertreter-Auto es ist, können wir noch nicht sagen! Minuten später kommt ein blau-rot-weiß-blinkendes, sirenenjaulendes Rangerauto angeprescht und stellt sich quer vor unser WoMo (damit wir nicht flüchten können??)
Er steigt aus dem Auto, sieht uns ernst in die Augen und fragt dann, wo wir die Nacht gestanden hätten, wann wir denn losgefahren seien, wohin wir wollten, was wir hier machen und warum wir nicht angehalten hätten, als wir seine Sirene gehört haben! All dies in einem Satz, ohne mir die Change zu lassen, eine Antwort dazwischenzuquetschen!
Ohne Pause dazwischen beantwortet er dann alle Fragen selber und erklärt, auf der anderen Seite des Passes läge 30 cm Neuschnee und auch hier fange es gleich an zu schneien, wir hätten sicherlich keine Schneeketten, die Unfallgefahr sei zu groß, es gäbe keine Leitplanken, er habe die Verantwortung für uns,daher habe er Kraft seines Amtes die Strecke bereits unten gesperrt und wir müssten sofort umdrehen und zurückfahren – er gibt uns sicheres Geleit! Spricht´s, springt in sein Auto und winkt uns auffordernd zu! Daher waren wir also ganz alleine hier oben!
Da wir diesem freundlichen Menschen nicht widersprechen wollen und dies auch nicht gekonnt hätten (– wann denn?) fahren wir nahezu mit Schrittgeschwindigkeit hinter ihm her (kleine Anmerkung: die Sonne scheint und die Strasse ist trocken!). In dieser Zeit können Jörg und das ganze Durcheinander etwas entwirren! Nachdem er sich versichert hat, dass wir den Rest nun alleine schaffen, hält er an, winkt uns durch, strahlt über das ganze Gesicht über die geleistet Arbeit und ruft noch einen Satz hinterher, den ich nicht einordnen kann – macht auch nix!
5 Minuten später klärt sich auch dies letzte Mysterium: Wir stehen vor einer Schranke, bzw. dahinter.
Die Auffahrt zur Trail Ridge Road ist mit einer massiven Schranke verschlossen und wir stehen auf der verkehrten Seite – sprich: wir können nicht raus! Auf der anderen Seite sehen wir in verwunderte Gesichter der ausgesperrten Besucher. Jetzt macht auch der letzte Spruch vom Ranger Sinn: Hilfe kommt bald! Und dies passiert auch: Ein netter Kollege öffnet die Schranke nur für uns und lässt uns wieder raus!
Tja, da stehen wir dann mit unserer ganzen Planung!
Also erst einmal ein nettes Frühstück und dann sehen wir weiter!
Wir fahren zunächst einmal wieder nach Estes Park zurück und dann Richtung Boulder – dies soll eine schöne Stadt sein, haben wir gehört. Leider werden wir es nie herausfinden, denn Boulder zeigt sich uns nicht, es bleibt in einer dicken Nebelsuppe versteckt
Wir sind nur noch wenige Meilen von Denver entfernt und entschließen uns, die letzten Tage auf dem bereits vorher reservierten Chatfield S.P. zu verbringen.
Auf dem Weg zu diesem Statepark fahren wir im Westen von Denver auf der Interstate, immer an den Rocky Mountains entlang. Hier liegt auch die Colorado Mills Mall, ein riesiges überdachtes Einkaufszentrum.
Es dauert Stunden, bis wir hier wieder herausfinden. Gegen Abend erreichen wir den Statepark, direkt an einem Stausee.
Ebenso wie unser 1.Campground Cherry Creek ist es erstaunlich, so nah an der Stadt ein sop idyllisches Plätzchen zu finden. Es sind mehrere große Loops mit mehr als ausreichend viel Platz zwischen den Sites. Diese sind gut asphaltiert, haben Full-Hook-Up, Grillplatz und Sitzbänke. In jedem Loop befinden sich Dusch-/Waschräume, Toiletten und auch Waschmaschine und Trockner. Der gesamte Platz ist mit WiFi versorgt.
Wir haben einen wunderschönen Platz mit Blick über den See (mit Segelregatta) und die Rocky Mountains, den Abend genießen wir mit Lagerfeuer und romantischem Sonnenuntergang über den Bergen.
Dienstag, 09.06.2009
Frühstück in der Sonne vor dem Wohnmobil bei über 20°C – da bleiben wir doch gerne ein wenig länger sitzen.
Heute wollen wir ein bisschen spazieren gehen und nebenbei unsere Wäsche waschen – was für ein Luxus! Am späten Nachmittag ballen sich riesige Wolken über den Rockies auf und innerhalb kürzester Zeit gibt es ein extrem starkes Gewitter. Starkregen und Windböen schütteln uns im WoMo durch – und nach einer knappen Stunde ist alles wieder vorbei – Sonnenschein und Wärme. Also können wir unser gewohntes Abendprogramm wieder genießen.
Mittwoch, 10.06.2009
Wie schön, dass wir das Internet befragen können und finden heraus, dass es in Denver ein Bass Pro Shop gibt – wir haben von diesem Laden schon oft gehört und wollen uns heute Amerikas Outdoor-Shopping-Paradies einmal genau ansehen!
Trulla kennt den Laden und soll uns dort hin führen…………….
…………….60 Minuten später sind wir da!
Puh, nie hätten wir diesen Weg gefunden! Es geht vom Südwesten quer durch die Stadt in den Nordosten! Wir sind direkt in Denvers Rush-hour geraten und zurzeit (oder immer) sind auf allen Strecken Strassenbauarbeiten. Ein Teil der Interstate war gesperrt, auf einem weiteren mussten wir einem unfallbedingten Stau ausweichen und der Rest war mit hohem Verkehrsaufkommen verstopft. Denver hat aber ein Navi-taugliches Stau-Umfahrsystem und wann immer ein rotes Stoppschild auf dem Monitor auftauchte, berechnete Trulla neu leitete uns um und wir folgten den Anweisungen. Am Ende wusste ich nicht mehr, wo wir waren und auch der verzweifelte Blick in die Karte half mir nicht. Doch: Auf Trullas Display erschien oben rechts eine kleine Zielflagge und nach einer Minute die Ansage, „Sie haben ihr Ziel erreicht!“ Wo, bitte? Nach 100 Metern sehen wir Bass Pro – direkt vor uns!
Das Schild war so groß, das haben wir glatt übersehen!
Nach mehr als 3 Stunden haben wir jeden Winkel erforscht. Der Laden befindet sich in einer Art Riesen-Blockhaus und bietet in uriger Atmosphäre das gesamte Outdoor-Equipment von Camping über Bekleidung, Waffen, Motorboote und ist vor allem für seine umfassende Angel-Abteilung berühmt.
Auch wenn man nichts kaufen möchte, ist dies ein absolutes Erlebnis, da es zum Beispiel einen Fahrstuhl gibt, der „direkt“ in einem Aquarium landet, in dem Riesen-Welse und viele andere Fische leben.
Überall verteilt stehen ausgestopfte Tiere und es hat auch ein bisschen was von einem Naturhistorischen Museum
(Selbst die Restrooms sehen aus wie Jagdhütten!).
Unser nächstes Ziel ist Shepler´s, der Western Ausstatter, hier darf ich noch einmal richtig shoppen. Dank 20% Rabatt-Gutschein auf alles werden die Jeans für 19$ und die Boots für 80$ zu einem Schnäppchen. Wo finde ich in Deutschland handgenähte Volllederstiefel für den Preis?
Den Weg zurück findet Trulla (mit einem kurzen Stopp bei Safeway) problemlos. Kurz vor Erreichen des Platzes wiederholt sich das Schauspiel vom Abend zuvor – diesmal scheint der Regen noch stärker zu sein!
Die Strassen stehen unter Wasser, der Verkehr kommt fast zum Erliegen!
Ebenso wie gestern ist der Spuk nach 1 Stunde vorbei!
Donnerstag, 11.06.2009
Heute haben wir noch etwas Besonderes vor: Da ein Teil unserer Familie in den USA wohnt, wir ohnehin mindestens 2 Mal pro Jahr hierher kommen und jedes Mal ein WoMo mieten, wollen wir uns mal über den möglichen Kauf eines Wohnmobils informieren. Per Internet haben wir uns im Großraum Denver einen Winnebago-Händler herausgesucht und werden uns dort einmal umschauen. Wir haben klare Vorstellungen und machen uns auch keine Illusionen über die Verarbeitungsqualität, da haben wir schon zu oft nachgebessert.
Unsere Vorstellungen sind klar umrissen: Hersteller Winnebago als konservativer Kompromiss zwischen den sehr teuren Herstellern und den absoluten Billigmodellen hat sich in vielen Mietwochen bewährt. Die Größe liegt bei ca. 30 ft, damit wir auch mal mit der Familie unterwegs sein können und andererseits auch lange Urlaubswochen aushalten. Die Innenausstattung hat ein paar Eckdaten, wie z.B. Dusche und Toilette getrennt, viel Stauraum, nutzbarer Alkoven mit ausreichender Sitzhöhe, im Aussenbereich brauchen wir viel Stauraum.
Die Preise sind –im Vergleich zu Deutschland- mehr als akzeptabel, die laufenden Kosten ebenfalls.
Der nächste Schritt wird das Abklären der Formalitäten in New Mexico sein und nach dem Florida-Urlaub 2010 werden wir uns um die Verwirklichung kümmern.
Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Zwischenstopp bei RoadBear und holen unsere Koffer ab, die wir dort deponiert haben.
Das Gewitter der letzten beiden Tage ist auch schon wieder da – pünktlich gegen 17 Uhr wiederholt sich das Schauspiel – es scheint nur jeden Tag stärker zu werden! Sind wir froh, dass wir nicht in einem Zelt sitzen!
Der Abend vergeht mit Reste-Essen, Packen, Aufräumen und ein bisschen saubermachen!
Schade, dass die Zeit wieder so schnell vergangen ist, wir hätten es auch noch ein paar Wochen länger aushalten können.
Morgen müssen wir schon wieder nach Hause fliegen - doch heute abend gibt es nochmal ein kühles Bier am Lagerfeuer vor einer wahnsinnig dramatischen Kulisse - Rocky Mountains mit Wetterleuchten (ohne Regen)
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg