Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

05.02.2013 Austin - Hillsboro - Waco - Arlington - Dallas

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Regenmacher72
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Beigetreten: 28.01.2011 - 13:52
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05.02.2013 Austin - Hillsboro - Waco - Arlington - Dallas

Nach so viel gutem Essen mußten wir heute dringend mal einen Sport-Tag einlegen – war echt nötig!!!

Heute gewähret uns Herr Jetlag seine Audienz erst um 07:00 Uhr und bereits nach 35 Minuten waren wir startklar - Männerurlaub hat einfach ein besseres Zeitmanagement.

Da wir nach Dallas mußten ging es also rauf auf die I35-North und dort konnten wir erst mal eine unendliche Blechlawine bewundern – glücklicherweise auf der Gegenfahrbahn. Frühstück gab es heute bei Cracker Barrel in Temple, ein Old Country Store mit Restaurant und Schaukelstühlen vor der Tür - klassische Südstaaten-Futterbude – lecker.

Weiter auf der Interstate gen Norden und nach Waco. Dort befindet sich das Texas Ranger Museum und die eineinhalb Stunden dort waren für 13 Dollar gut investiert. Echt sehenswert. Das Dr. Pepper-Museum im gleichen Ort ließen wir aber links liegen.

In Hillsboro ein kurzer Stopp bei Starbucks, denn der Frühstücks-Kaffee heute war doch recht dünn. Geht doch nix über unseren geliebten Caramel Macchiato Grande – hat e-e-e-echt wenig Kalorien.

Während des Fahrerwechsels fiel dann mal wieder eine spontane Entscheidung. Wir lassen erst mal Dallas rechts und Fort Worth links von uns liegen und steuern die goldene Mitte an - das Dallas Cowboys Stadium in Arlington. Dies hatten wir ja aufgrund des Jetlags am zweiten Tag ausgelassen.

Und was nun kam konnten wir beim besten Willen nicht erahnen - nur so viel: es war der Hammer.

Schon die Anfahrt auf dieses architektonische Meisterwerk war für uns Sportfans fast unwirklich. Eine 1,3 Mrd Dollar und 100.000 Zuschauer Arena lag vor uns wie ein UFO vor dem Abheben. Direkt daneben noch der Texas Ranger Ballpark für Baseball und der Vergnügungspark Six Flags Over Texas. Das ganze verziert mit unendlichen Parkmöglichkeiten. Bis dahin war mein Kumpel ob des Preises der VIP-Tour von 27 Dollar doch sehr skeptisch - das sollte sich bald ändern. Wie immer begann die Tour genau zu dem Zeitpunkt als wir ankamen und wir konnten ohne Verzögerung durch den Fan-Shop – ok, nennen wir es mal Fan-Mall - zum Startpunkt der Tour. Der erste Blick ins Stadion und mein Kumpel sagte nur: Frank, ich hab am ganzen Körper Gänsehaut. Mal abgesehen davon, dass es überall eher aussah wie in einem Hotel mit integriertem Footballfeld waren die Dimensionen einfach krass. Wenn das Dach zu ist - das Loch oben in der Mitten ist übrigens dafür da, dass Gott „sein“ Team spielen sehen kann (texanisches Selbstbewusstsein ist genauso groß wie alles andere )- kann man immer noch die New Yorker Freiheitsstatue auf das Spielfeld stellen.

Die beiden Stahlträger der Dachkonstruktion sind jeweils so lang wie das Empire State Building hoch, die beiden Hauptanzeigetafeln 46 Meter lang und sieben Stockwerke hoch - natürlich mit zwei Aufzügen innen und vom Dach bis zum Spielfeld vertikal bewegbar - ist ja auch klar, welcher Texaner geht schon zu Fuß. Selbst die kleinen Anzeigetafeln sind viermal so groß wie die in der Allianz Arena in München. Der Teambesitzer Jerry Jones (Ölmilliardär, hat neben seinem eigentlichen Stadionanteil von 333 Mio – je ein weiteres Drittel zahlten die NFL und die Stadt – mal eben die unerwarteten, lapidaren Baumehrkosten von weiteren 333 Mio aus der eigenen Tasche bezahlt) hat seine eigene Suite mit allem elektronischem Schnickschnack und kann während des Spiels Kontakt zum Trainer halten - um zum Beispiel eine Challange-Flag werfen zu lassen oder gleich per Aufzug runter zu ihm zu kommen um ihn bei Bedarf zu feuern.

Wir durften VIP-Bereiche, eine Suite, die Kabine der Cowboys (ein Umkleideschrank kostet schlappe 8000 Dollar) und natürlich die Kabine der Cheerleader besichtigen - aus dem Mund meines Kumpels kam nur "geil, krass, Wahnsinn, Hammer", wenn er mal nicht vor Erstaunen offen stand. Das absolute Highlight war dann aber natürlich der Gang auf das Kunstrasenspielfeld und das Werfen einiger Bälle. Um das Ganze auf uns wirken zu lassen haben wir uns dann auch einfach mal nur rücklings auf den Boden gelegt und die Dimensionen genossen - einfach unbeschreiblich. Nach diesem totalen, optischen Overload ging es zu einem kurzen Abstecher zum Texas Ranger Ballpark - aber bei Weitem nicht so beeindruckend und außerdem - zu. Nun machte sich der kleine Hunger breit und Panda Express mit meinem, geliebten "Orange Chicken" (Danke für den Tipp – Efty!) sowie "Shrimps und Beef " zusammen mit Eistee und Chinanudeln rundeten dieses Erlebnis bei einem tollen Blick auf das Stadion ab.

Jetzt war es Zeit sich in Richtung Dallas aufzumachen und aus dem Dunst heraus zeigte sich dann immer besser eine beeindruckende Skyline. Auch mit dem Verkehr hatten wir Glück - wir fuhren mal wieder antizyklisch und alles war frei. Im Hotel angekommen machten wir erst mal ein Päuschen und verarbeiteten diesen Tag um dann mit dem Bus (ein netter Ratsch mit Bryan - dem Busfahrer mit dem sonnigen Gemüt - inklusive) in den Depp Ellum District zu fahren. Das ist neben dem Westend der zweite Hotspot am Abend in Dallas. Nur war halt Dienstag und nicht wirklich viel los. Trotzdem fanden wir das Allgood Cafe und lernten Chicken Fried Steak kennen. Das ist eine platt geklopfte Rinderlende mit Panade - interessant und gut. Ein Blueberry-Pie rundete das Ganze ab und wir waren selig. Vom Besitzer bekamen wir dann einen Futter-Tipp für San Antonio - das sollte sich später als "der" Volltreffer herausstellen.

So ein Sport-Tag ist schon anstrengend – aber morgen kommt ja noch einer !!! Wir gingen noch kurz auf ein Bier bzw. einen Whiskey in eine Jazz-Kneipe. Aber das war nicht so der Knaller und so machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel - die letzte Meile zu Fuß, denn von öffentlichem Personennahverkehr haben die Amis ja leider keine Ahnung. Erschöpft und fasziniert von diesem Tag schliefen wir dann auch bald ein.

Cracker Barrel - lecker !

Texas Ranger Museum

Weites Land

Ich liebe amerikanische Autobahnkreuze !

Das UFO ...

Bemerkung: Würden die Glasfassaden hinter den Toren nicht gleichzeitig heruntergefahren und damit geöffnet, würde durch die Luftdruckänderung im Stadion die entsprechend der sich öffnenden Seite gegenüber liegende Glasfassade zerstört.

Blick aus einer Loge ..

Bis vor Kurzem der größte HD-Fernseher der Welt - jetzt hat das Stadion Houston diesen Titel weggeschnappt.

Sauber wie im Hotel !!

Das Reich der Cheerleader ... genauso groß wie das der Football-Stars.

Für die 54 Profis ...

Aus dem heiligen (Kunst-) Rasen...

Panda Express - lecker !