06. Tag, 13. Juli 17 - Tote Wale riechen streng

Beim Erwachen die grosse Erleichterung: Keine Wetcoast zum Glück, aber Wolken verdeckten die Sonne.

Nach dem Frühstück drinnen war das erste Dumpen angesagt. Eine niederländische Familie war vor uns dran, es dauerte etwas. Dann waren wir dran – eingespieltes Team, jeder Handgriff sass. So beeindruckend, dass der nachfolgende Ami uns ein fettes Kompliment machte. Allerdings dauert es dann sehr, sehr, sehr lange, bis der Frischwassertank voll war. Ein Teil des eingespielten Teams, nämlich ich, musste gar das Handbuch bemühen und wir konnten es kaum fassen: Wir füllten das Wasser in den falschen Tank!! Eilig verliessen wir die Stätte der Schande, damit der freundlich Kompliment verteilende Camper nicht noch sein Urteil überdenken musste – wir würden später, wenn die Luft rein war, wiederkommen.

Doch nun fuhren wir wieder zurück zum Ruby Beach.

Der Host des Jahres hatte uns gesagt, dass dort vor einigen Tagen ein Wal gestrandet und verendet war.

Zuerst liefen wir über eine Unmenge von Schwemmstämmen zum Strand und dann nordwärts.

Mein nicht waschender Göttergatte hatte die tolle Idee, dort einen Felsen zu besteigen- so sind die Bergler halt... (Sieh nur, Esthi, es hat so etwas wie einen Weg...) Die Wortfolge „so etwas“ müsste jeden sofort misstrauisch machen. So begannen wir einen glitschigen (ich hatte ja keine Wanderschuhe angezogen, am Morgen dachte ich noch, ich würde im Sand laufen..) Trampelpfad hochzukraxeln mit dem Resultat, dass wir vor dem Aussichtsflecklein kehrt machen mussten, weil es zu gefährlich wurde! Unten angerutscht war die Familie als solche klar erkennbar – alle Hosen hatten dieselbe braune Farbe. Leicht knurrend sonderte sich die waschende Göttergattin etwas von den Männern ab...

Der Fels des Anstosses!

Den Wal hatten wir noch nicht gefunden, also südwärts.

Dort fanden wir ganz tolle Tidepools. Flurin experimentierte mit seiner GoPro, wir fanden Seesterne, Krebse, grüne Seeanemonen (ich vermute mal, es war so etwas) und endlos viele Felsen mit diversen Muscheln.

Den Wal hatten wir immer noch nicht gefunden. Da wir nahe am Wasser gingen, kehrten wir nun etwas mehr in Küstennähe zurück und plötzlich sahen wir etwas. War es nur ein Baumstamm oder tatsächlich ein Wal? Wir liefen weiter gegen den Wind und plötzlich wussten wir, dass es garantiert kein Baumstamm war. Die Männer näherten sich weiter dem stinkenden Objekt und ich musste schleunigst das Weite suchen, bevor ich noch unfreiwillig Möwen füttern musste.

Später besichtigte ich den bedauernswerten Meeressäuger aus sicherer Distanz auf Franks Handy.

Nun zog es uns weiter südwärts. (Zuerst mussten wir allerdings im Kalaloch in aller Einsamkeit noch unser Frischwasser aus dem Blackwasser Tank entlassen und richtig (!) Frischwasser auffüllen ....)

Im  Dörflein Moclips besuchten wir ein lustiges Museum und waren dann schon ziemlich früh am Pacific Beach State Park. Mittlerweile beim schönsten Sonnenschein gingen wir zum Strand, die Jungs gruben ein tiefes Loch, spielten Fussball und wir fanden die ersten Sanddollars.

Abends assen wir Fajita, denn es gab gar keine Feuerstelle. Und wir spielten wieder Tichu (ein Kartenspiel). Wir hatten uns vorgenommen eine Tichu-Meisterschaft durchzuführen und die Eltern konnten ihren Vorsprung auf 2:0 ausbauen)