Der Wecker klingelt um 5.50 Uhr, jetzt hätten wir gern noch etwas geschlafen, aber die Straße ruft. Wir frühstücken, spülen und docken um 7.40 ab.
Ich schalte unser Navi ein, Fehlermeldung. Zweiter Versuch-wieder Fehlermeldung. Nun versuche ich einen Reset-jetzt nur noch blauer Bildschirm und die Meldung, dass das Navi ein GPS Update vornehmen will. Ich bin wütend, denn um den Campground in Tulsa zu finden, wäre das GPS sehr hilfreich gewesen. Ich hole das Tom Tom heraus, das wir von Roadbear erhalten haben, und versuche es damit, nach zwei Versuchen läuft es, die Ziele hatte ich schon am Abend (in weiser Voraussicht) eingegeben. Wir verlassen den Catherine Lake, es geht zunächst Richtung Hot Springs, dann auf die 270 Richtung Nordwesten. Als wir uns auf der 71 in Richtung Fort Smith befinden, sehen wir auf der Karte, dass sich Straße für ein kurzes Stück teilt. Auf der Umgehungsstraße können wir schon von weitem einen riesigen quer stehenden Coca-Cola Laster erkennen, der die ganze Straße versperrt. Der Sheriff, der schon vorher mit hohem Tempo an uns vorbeigerauscht war, hat sein Warnlicht eingeschaltet und sichtet offensichtlich die Lage. Wir erkennen sofort, dass es Stunden dauern würde, dieses Hindernis zu beseitigen und wenden unser Wohnmobil, noch bevor sich eine Schlange gebildet hat. Wir fahren durch den Ort und umgehen so das Unfallgeschehen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und kaum besiedelt. Das Waldgebiet Ouachita National Forest ist sicher größer als der Schwarzwald aber wilder. Immer wieder treffen wir auf Grundstücke mit Häusern, die eher einer Müllkippe als einer menschlichen Ansiedlung ähneln, hier kann sich auch der Messi ausleben. Wir überqueren den Arkansas wieder mal auf der 40 nach Westen und erreichen Oklahoma. Im Welcome Center werden wir mit Informationen über Tulsa und Karten versorgt, ein Service der natürlich in den USA überall kostenlos ist. Auch Kaffee und andere Getränke werden hier unentgeltlich angeboten. Als wir Tulsa erreichen, sind wir froh, dass beide Navis wieder funktionieren und sich auch noch einig sind. Wir finden den Mingo Campground problemlos und checken ein. Glücklicherweise erhalten wir einen Platz (site) der nicht in der Nähe der Interstate liegt und sogar ein wenig Rasen aufweist. Unser Nachbar hat einen Trailer Marke „Roadtrain“, so dass wir uns wie Zwerge vorkommen Das Wetter ist hier bereits sommerlich bei 24° und morgen sollen es sogar 28° Celsius werden. Nach dem leckeren Abendessen (Gemüsesuppe) wird ausgiebig gewaschen, danach Lese und Schreibstunde. Internet klappt nach einer Stunde einigermaßen, da die meisten Gäste wohl schlafen. Ein guter Chardonnay rundet den erlebnisreichen Tag ab.
Am Samstag liegen 217 Meilen vor uns, es geht in den Foss State Park, auch hier sieht der Wetterbericht gut aus! Wir werden früh aufbrechen und freuen uns schon auf die nächste Etappe!
Schaut euch die neuen Fotos in der Galerie an, besonders die aus Stuttgart sind interessant. Werner und Anita lassen alle herzlich grüßen!
Auch heute reißt uns der Wecker um 5.45 Uhr aus dem Tiefschlaf. Das Morgenritual hat sich mittlerweile zur Routine entwickelt und läuft bereits automatisch ab. Um 7.40 rollen wir vom Mingo RV Park auf den Highway 44. Unsere beiden GPS Geräte führen uns sicher und problemlos durch das Straßengewirr um Tulsa herum. Die Sonne scheint und wir lassen den Freelander rollen. Nach Tulsa geht es auf die Interstate 40, die uns schon sehr vertraut erscheint. Auch die Hauptstadt Oklahomas, Oklahoma City, wird zügig umfahren und wir bewegen uns, untermalt von der Musik vom IPod immer Richtung Westen. Die Landschaft wirkt jetzt schon wüstenartiger, rechts und links der Interstate riesige Grasflächen mit weidenden Rindern.
Das größte Problem bei diesen endlosen Strecken ist die aufkommende Müdigkeit, wir versuchen sie mit Gesprächen und Musik zu bekämpfen.
Um 11.00 Uhr erreichen wir Clinton/Oklahoma, das nur noch 17 Meilen von unserem Ziel entfernt liegt. Wir rasten hier und genehmigen uns mal wieder einen Southern Salad mit Fries bei Mac Donalds, den wir allerdings gemütlich mit einem light Beer im Wohnmobil genießen, natürlich mit dem Hintergedanken, das kostenlose Wifi zu nutzen, um noch einmal den Wetterbericht für den Palo Duro Canyon zu überprüfen. Auch wird noch einmal nachgetankt, denn der Durst unseres Freelanders scheint unerschöpflich, die Gallonen fließen nur so in den leeren Tank und die Kreditkarte muss wieder einmal bluten. (Seither gab es übrigens keine Probleme mit der Akzeptanz mehr!)
Um 13.00 Uhr erreichen wir den Foss State Park, der an einem Wasserreservoir gelegen ist. Das Office hat geschlossen und eine Info empfiehlt einen Platz zu belegen, an dem der Park Ranger später kassiert. Wir haben Glück, direkt am Wasser ist Platz Nr. 3 nicht belegt, und schnell sind Strom und Frischwasser angeschlossen. Als ich die Tür öffne, werden wir in den Sommer katapultiert, das Thermometer zeigt unglaubliche 29° Celsius. Schon auf dem Weg in den State Park bläst ein heftiger Wind, hier erscheint es noch schlimmer zu sein, das Wohnmobil schwankt hin und her. Wir ziehen sofort unsere Sommerbekleidung an und setzen uns vor das Wohnmobil mit einem Gin Tonic. Unsere Nachbarn, die kurz vorher hier angekommen waren, begrüßen uns herzlich und setzen sich zu uns. Es stellt sich heraus, dass Richard lange in Deutschland stationiert war und eine deutsche Frau hatte. Er schwärmt im Rückblick von Deutschland und spricht auch noch recht gut Deutsch, wir führen eine angeregte Unterhaltung. Leider stoßen wir auch hier immer wieder an die Grenzen unseres Wortschatzes. Die Bandbreite der Themen reicht von privaten Dingen bis zur Politik Obamas, die die beiden im Prinzip befürworten. Gegen 16.00 Uhr legen wir uns etwas hin, ich schlafe sogar ein Stunde, es war eine ermüdende Fahrt. Gegen 18.00 Uhr gibt es noch einmal die leckere Gemüsesuppe, von der meine Frau eine große Menge gekocht hatte, so dass das Abendessen keiner Vorbereitung bedurfte.
Anschließend unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang über den Campground, der sich mittlerweile gefüllt hat, auch der Ranger hatte seine Runde gemacht und wir erhielten wieder einen Seniorenrabatt.
Zum Abschluss des Tages setzen wir uns noch vor den Freelander und genießen die wunderbare Abendstimmung bei einem Glas Wein.
Morgen geht es früh weiter in den Palo Duro Canyon, wo wir zwei Tage bleiben wollen.
Nachtrag: In der Nacht blies ein heftiger Wind, der das Wohnmobil durchschüttelte, an Tiefschlaf war kaum zu denken. Dennoch sind wir am Sonntag früh aufgestanden und um 7.30 Uhr los gefahren.
Sind mittlerweile in Amarillo, das Wetter ist hochsommerlich. Gleich geht es weiter nach Canyon. Wir stehen z.Zt. bei Mc Donalds, damit wir den Text hochladen können.
Die nächsten Berichte erst wieder in 2 Tagen!!! See you!
Ein neuer Bericht, aber irgendwie wurde der 03.04.2011 ausgelassen. Montag, 4. April 2011
In der Nacht stürmt es weiter und als wir gegen 3.30 Uhr Eisregen auf das Dach des Wohnmobils prasseln hören befürchten wir das Schlimmste.
Wir schlafen bis 8.00 Uhr und als wir aus dem Fenster blicken strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Die Temperatur liegt bei 8° Celsius, also bestetes Wanderwetter! Wir frühstücken den letzten Speck mit Spiegeleiern, spülen, packen unsere Rucksäcke mit Obst, Sandwich und Getränken und brechen um 10.15 Uhr auf zum Anfang des Lighthouse Trails, der zu einer wunderschönen Gesteinsformation führt, der einem Leuchtturm ähnelt.
Um dorthin zu gelangen müssen wir einen weiteren Trail, den Paseo del Rio bewältigen, der allerdings leicht zu begehen ist und neben der Straße entlang läuft. Um 10.55 Uhr erreichen wir den Trailhead, blauer, wolkenloser Himmel, die Temperaturen liegen mittlerweile bei 12°, jedoch bläst immer noch ein z. T. heftiger, frischer Wind. Eine wunderschöne Wanderung beginnt, die immer wieder spektakuläre Ausblicke bietet, die Sonne beleuchtet dieses herrliche Panorama perfekt von hinten, so dass wir viele Bilder machen und nicht so zügig vorankommen. Ein Biker überholt uns, sonst sind wir allein in dieser herrlichen Landschaft. Vor uns plötzlich eine Gruppe von Bergschafen, die sich aber offensichtlich nicht für uns interessieren. Nach ca.1 Stunde erreichen wir das Ende des Trails und treffen drei Amerikaner aus Minnesota, die mit ihrem Trailer neben uns auf dem Campground stehen. Sie haben ihre Pause beendet und brechen kurz nach unserer Ankunft Richtung Campground auf.. Wir verzehren unser Sandwich, trinken etwas und versuchen noch den Aufstieg zum Lighthouse.
Wir geben jedoch nach kurzer Zeit auf, weil uns der Abstieg hinterher zu gefährlich erscheint und wir hier nicht so schnell mit Hilfe rechnen können, zumal im Canyon keines unserer Handys ein Netz findet. Gegen 13.00 Uhr geht es zurück, die Sonne steht nun nicht mehr so günstig, an die herrlichen Ausblicke haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Nach einer Stunde erreichen wir den Trailhead, jetzt müssen wir noch die 3 km bis zum Campground schaffen. Unsere Gang ist nicht mehr so zügig wie zu Beginn der Wanderung. Am RV sehen wir auf unserem Schrittzähler, dass wir 19 km zurückgelegt haben, eine stramme Leistung und wir sind ein wenig stolz. Nach einer angemessenen Erholungspause kocht meine Frau ein leckeres Abendessen mit Salat und wir genießen anschließend. die herrliche Abendstimmung. Als ich draußen noch ein wenig Gitarre spiele, kommt ein Ehepaar mit einem Collie vorbei und erfreut sich an der Musik. Im Gespräch erfahren wir, dass sie aus New Hampshire stammen, seine Frau in Wiesbaden geboren ist und er ein Blue Grass Fan ist. Er übernimmt die Gitarre, singt und spielt einige Blue Grass Stücke, ein echter Genuss. Schade, dass wir morgen schon weiter fahren. Die beiden erzählen uns auch, dass es den Schnee tatsächlich gegeben hat und zwar 30 Meilen von hier in Amarillo. Da es immer kühler wird, ziehen wir uns schließlich in den Freelander zurück, schalten unseren Elektroofen ein und beschließen den wunderschönen Tag mit einem Glas Rotwein. Morgen wollen wir um 5.45 Uhr aufstehen, damit wir die 297 Meilen zum Brantley Lake State Park auch schaffen.
Nachtrag: Sind um 15.00 in Carlsbad (NM) angekommen, war eine elende Fahrt durch das Nichts. Gleich geht es zum Brantley Lake State Park!
Weiteres im nächsten Bericht! (Zugang nur noch bei Mc Donalds!)
Ja und dann klingelt heute früh um 6:20 Uhr das Telefon bei mir und es meldete sich Didi , erster Gedanke: woher hat er meine Telefonnummer, zweiter Gedanke: warum ruft er mich aus den USA an??? Die Erklärung: Er und seine Eltern saßen mit meinem Bruder Werner und meiner Schwägerin Anita am Brantley Lake bei einem Glas Rotwein zusammen, so klein ist Welt. Ich war verdutzt, dass ich sogar vergaß, ihnen das tolle Ergebnis von Schalke mitzuteilen, darum war ich ja auch noch total unausgeschlafen.
Hab gerade deine Zeilen deinem bruder vorgelesen, waren natürlich begeistert und werden sicher gemütlich einschlafen, was ich gleich nebenan auf dem Brantley Lake State park tun werde. Morgen Werder wir uns dann gemeinsam Richtung alamogordo auf den weg machen.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
viel Spass in Alamogordo und in White Sands. Grüßt die Gegend von uns, wer weiß ob Peter und ich nicht doch eines Tages dort leben werden, noch besteht der Bundeswehrstützpunkt ja.
In der Nacht bläst ein heftiger Wind, der das Wohnmobil durchschüttelt, an Tiefschlaf ist kaum zu denken. Dennoch stehen wir am Sonntag früh auf und fahren um 7.30 Uhr los, nachdem wir noch 10 Minuten die Dump Station suchen. Wir biegen auf die 73 Richtung Black Kettle National Grassland ein. Immer noch bläst ein heftiger Wind, so dass das Fahren sehr mühsam wird. Der Wind versucht den Freelander von der Straße zu drücken. Wir entscheiden uns schließlich wieder auf den Highway zurückzukehren und wählen die Straße nach Cheyenne. In Seyre wird noch einmal eingekauft und nachgetankt, der Durst unseres Freelanders ist unersättlich, bereits mehr als 800 $ sind in den Tank geflossen. Auf der 40 stürmt es ebenso, aber auf den 4 Spuren kann man leichter gegenlenken. Die Landschaft ist eintönig, flaches Weideland mit grasenden Rindern, das Auge kann sich kaum an einem Punkt orientieren. Immer wieder werden wir von Trucks überholt, denen der Wind wohl weniger ausmacht als uns. Ein Wohnmobil bietet halt eine große Angriffsfläche. In Texas läuft die Route 66 weite Strecken parallel zur Interstate, aber kaum jemand scheint sich für diese historische Route zu interessieren. Gegen 12.45 Uhr erreichen wir Amarillo und suchen zunächst das Texas Welcome Center auf, wieder gibt es eine Karte und Infos zum Palo Duro Canyon. Die Temperaturen liegen bei hochsommerlichen 34 ° Celsius, dazu weht immer noch ein heißer Wüstenwind. Danach essen wir und tanken noch einmal voll. Gegen 15.00 Uhr kommen wir im Palo Duro State Park an. Im Office weist man uns die Site 28 auf dem Hackberry Campground zu. Man informiert uns, dass es morgen einen Wettersturz geben soll, nur noch 4° Celsius, mit möglichen Schneeschauern, das sind ja tolle Aussichten, wo wir morgen doch eigentlich wandern wollen! Es geht eine steile Straße herunter in den Canyon. Wir parken ein und schließen Wasser und Strom an, die Klimaanlage wird zum ersten Mal notwendig. Ein kurzer Ruheschlaf schließt sich an. Danach gibt es Kaffee und Kuchen, anschließend einen Rundgang über den Campground. Neben uns steht ein Roadbear Überführer nach San Francisco aus der Pfalz. Weitere Roadbear Fahrzeuge (insgesamt fünf) stehen in unserem Loop, hier scheint erneut eine Konzentration von Roadbear Fahrzeugen stattzufinden. Der Canyon ist der zweitgrößte der USA, er ist 193 km lang, hat eine durchschnittliche Breite von 10 km und ist bis zu 244 m tief.
Fotomotive gibt es reichlich. Der Hinweis auf mögliche Überflutungen durch den Red River macht uns etwas nachdenklich, besonders im Hinblick auf den möglichen Wetterumschwung. Wir hoffen aber dass es nicht so schlimm kommen wird und genießen unser Abendessen.
Zum Abschluss des Tages gibt es noch ein ungeplantes Treffen mit Nachbarn aus Georgia, und den Überführern aus der Pfalz. Nach einem anregenden Gespräch wird der Wunsch nach Gesang laut und meine Gitarre kommt zum ersten Mal zum Einsatz, deutsche und amerikanische Volkslieder werden gesungen und das bei hohem Gesangsniveau. Es wird ein unterhaltsamer Abend, der bei sternklarem Himmel und Temperaturen um die 25° gegen 22.00 Uhr endet. Kurz darauf beginnt der starke Wind jedoch erneut zu blasen und das Wohnmobil schaukelt wie auf Wellen. Hoffentlich haben wir eine ruhige Nacht, morgen wollen wir ausschlafen.
Der Wecker reißt uns aus dem Tiefschlaf, wie schön wäre es, sich jetzt noch einmal umzudrehen, doch die Straße ruft. Es ist kalt im Wohnmobil, ein Blick nach draußen zeigt-sternklarer Himmel. Schnell sorgt die Heizung für angenehme Wärme. Das übliche Ritual wird schnell abgespult, dann fahren wir auf den Campgroundloop, um noch einmal den Canyon im Licht der aufgehenden Sonne zu erleben. Kurz nach dem Lighthouse Trailhead sehen wir ein bizarres Bild: die Parkverwaltung hatte vergessen einen Rasensprenger abzustellen und das Wasser hatte in der Nacht bei den Minustemperaturen den Baum in ein Eiskunstwerk verwandelt.
Gegen 8.30 Uhr verlassen wir den Palo Duro Canyon und fahren zunächst auf der Interstate 27 bis Lubbock. Dann biegen wir auf den Highway 62 Richtung Carlsbad ab. Die letzten 70 Meilen von Hobbs bis Carlsbad entwickelten sich zu einer Horrorfahrt. Keine Rest Area, keine Haltemöglichkeit, der Himmel hängt auf der Straße eine öde, flache Landschaft, die einem die letzte Lust am Fahren nimmt.. Als wir endlich gegen 15.30 Uhr in Carlsbad ankommen bin ich total erschöpft, mehr als 6 Stunden Fahrt ohne eine Pause, da erschien der Mac Donalds wie eine Oase.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir schließlich den Brantley Lake State Park, der an einem Stausee in einem wüstenartigen Gelände liegt.
Wir belegen Site 19 mit Blick auf den See und bezahlen 14 $ für Wasser und Stromanschluss. Gegen 18.30 Uhr trifft ein weiteres Roadbear Fahrzeug auf dem Campground ein. Wir hatten gerade gegessen, da klopft es an die Tür- es ist Didi ein Mitglied aus dem Forum Womo Abenteuer, der nach LA unterwegs ist. Ich hatte gelesen, dass er auch auf einer Überführung war, aber dass man sich auf einem Campground trifft, kann man wohl als großen Zufall bezeichnen. Wir verabreden uns für den Abend und sitzen noch bis Mitternacht bei einigen Gläsern Rotwein zusammen und tauschen Erfahrungen aus. Um 6.15 MEZ rufen wir meine Schwester in Köln an, ebenfalls ein Mitglied im Forum, die total überrascht ist-kurz darauf aber bereits einen Beitrag ins Forum stellt. Für morgen verabreden wir ein Treffen auf dem Oliver Lee State Park, von dort wollen wir die White Sands erkunden.
Nachtrag: Sind gerade in Alamogordo auf der Internetinsel Mc. Donalds angekommen. Unser Lieblingssalat: Southwest schmeckt auch hier. Die Stadt macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Gleich geh‘ts weiter zum Oliver Lee State Park.
Heute haben wir ausgeschlafen und stehen erst um 7.45 Uhr auf. Nach dem Frühstück geht es um 9.45 Uhr zum dumpen und danach auf die Route nach Alamogordo. Didi treffen wir an der Dump Station, auch er will zum Oliver Lee State Park. Zunächst geht es auf der 285 nach Artesia, der Wind bläst wieder heftig, so dass Geschwindigkeiten über 50 Meilen kaum möglich sind. Auf der 82 nach Alamogordo bläst der Wind von vorn, jetzt kann ich den Freelander etwas schneller laufen lassen. Eine der landschaftlich schönsten Strecken der Tour beginnt. Erstmals haben wir einen Radiosender erwischt der Countrymusik als Wunschkonzert sendet. Mit dieser tollen Musikuntermalung windet sich die Straße in ein Hochtal der Sacramento Mountains, das ca. 1400 Meter Höhe aufweist. Grüne Weideflächen mit grasenden Rindern und Tannen wechseln sich ab. Es geht immer weiter hinauf, bis wir mit ca. 2600 Meter den Scheitelpunkt der Straße erreicht haben, das ist höher als das Nebelhorn bei Oberstdorf! Ein Skigebiet, das sich hier oben befindet, macht einen etwas anderen Eindruck als in Europa, es sieht alles etwas weniger durchgestylt aus. Nun führt die Straße zügig bergab und kurz vor Alamogordo erleben wir einen spektakulären Ausblick in die Ebene! Gegen 13.30 Uhr kommen wir die Stadt, die immerhin noch 1300 Meter hoch liegt, dort verlangt der Freelander mal wieder nach einer frischen Tankfüllung. Wir wählen nicht den Bypass, sondern fahren mitten durch die Stadt, die im Vergleich zu anderen Orts Durchfahrten einen sehr gepflegten Eindruck macht. Auch der Mc Donalds, wo wir einen Southwest Salad genießen und die letzte Tagebuchseite ins Netz stellen hat nicht die übliche Architektur, sondern fällt aus dem Rahmen. Dann rollen wir Richtung Oliver Lee State Park, den wir gegen 15.30 Uhr erreichen. Immer wieder sehen wir Windhosen, die den Staub spiralförmig in die Höhe ziehen, es sieht unheimlich aus und wir können nicht abschätzen, ob davon eine Gefahr ausgeht.
Wir belegen Site 6 und genießen die herrliche Aussicht in die Ebene, denn der Park liegt am Fuße der Sacramento Mountains. Jedoch ziehen immer wieder dunkle Wolken auf und Dust Devils tanzen in der Ebene ihren staubigen Tanz. Aus den Bergen drücken dunkle Wolken in die Ebene, in der Ferne zucken Blitze, eine unheimliche Stimmung liegt über dem Campground der am späten Nachmittag gut gefüllt ist. Der Ranger im Office empfiehlt uns, nicht am Abend in die White Sands zu fahren, sondern dies morgen früh zu tun, wir werden seinen Rat befolgen. Gegen 18.30 Uhr trifft Didi mit seinem Freelander ein, er war bereits in den White Sands und zeigt uns seine Fotos. Allerdings war das Wetter bei ihm auch nicht perfekt und der erhoffte Sonnenuntergang fand nicht statt. Wir sitzen noch bis 20.30 Uhr vor unserem Wohnmobil mit einem Glas Rotwein und genießen die etwas unheimliche Stimmung-immer den sicheren Rückzugsweg im Auge.
Wir wollen uns nach der Reise in Hattingen treffen um Bilder und Erfahrungen auszutauschen. Morgen stehen wir wieder früh auf, damit wir die White Sands zeitig erreichen, wir hoffen auf gute Bilder!
Das Tagesziel ist der Elephant Butte State Park.
Wir haben unsere Planung seit gestern geändert (wir haben nur jeweils einmal übernachtet) und damit zwei Tage gewonnen. Einen davon wollen wir in Albuquerque verbringen. Mal sehen, was uns am neuen Tag erwartet!
Nachtrag: Wir treffen Didi noch drei Mal, einmal beim Frühstück, dann in den White Sands (Georgeous!!!) und dann überholt er uns auf der 70 Richung Las Cruces!! Er fährt weiter nach Westen (Arizona) wir fahren nach unserem südlichsten Punkt (Las Cruces) Richtung Norden!
Im Augenblick stehen wir in Truth or Consequences (Name einer Quizshow) bei Mäckes und laden die neue Seite hoch. Erst in Albuquerque haben wir wieder einen Platz mit WiFi (Änderung unseres Routenplans, da bei der Hitze keine Aktivitäten in den State Parks möglich), dann gibt es auch wieder neue Bilder!
Nachtrag: habe gerade über eine Comforit Inn Leitung noch ein paar Bilder hochgeladen-bis Oliver Lee Park!
Es ist noch dunkel, als wir aufstehen, denn wir wollen pünktlich um 8.00 Uhr in den White Sands sein. Auch Didi aus Bottrop ist bereits auf den Beinen, er ist auf dem Weg in die sehr sauberen Duschen des Campgrounds. Er hatte die White Sands bereits am Vortag erkundet, war aber mit Licht und Windverhältnissen nicht so zufrieden gewesen und will daher heute noch einmal einen Besuch unternehmen. Wir fahren durch Alamogordo in Richtung Las Cruces. Unterwegs sehen wir ein Hinweisschild auf die Air Basis Holoman, auf der auch deutsche Luftwaffenpiloten ausgebildet werden.
Als wir zum Visitor Center einbiegen sehen wir, dass das National Monument bereits um 7.00 Uhr öffnet, wir ärgern uns, dass wir nicht eher aufgestanden sind. Die Eintrittskarten für 3 $ gibt es an der Schranke zum Park. Die Straße ist zunächst geteert, es sieht anfangs nicht sehr spektakulär aus, Dünen mit Grasbüscheln. Das ändert sich schlagartig, als die Sonne durch die Wolken dringt. Die grauen Dünen sind plötzlich in ein gleißendes Weiß getaucht, so als wenn es geschneit hätte. Wir dringen tiefer in das Gebiet ein, noch sind kaum Besucher im Monument. Die Straße hat nun keine Asphaltdecke mehr und ist teilweise vom Sand zugeweht. Immer wieder halten wir an, wenn die Sonne die Landschaft in eine Zauberwelt verwandelt. Wie grandios muss das bei einem Sonnenuntergang wirken, den wir leider nicht mehr erleben können, da wir heute unseren südlichsten Punkt der Reise erreichen, von wo uns der Weg dann nach Norden führt. Wir verlassen den Freelander an einigen Stellen und gehen einige hundert Meter in die Dünen hinein, es weht ein starker, warmer Wind der immer wieder Dust Devils hervorzaubert. Die Kamera arbeitet pausenlos und wir freuen uns schon auf die tollen Schnappschüsse. Nach ca. 2 Stunden steuern wir wieder das Visitor Center an. Auf dem Weg dorthin kommt uns ein Roadbear Fahrzeug entgegen, es ist Didi der noch einmal die White Sands besucht. Ein kurzes Gespräch von Fahrer zu Fahrer, dann ein letztes Lebewohl und wir biegen auf die 70 Richtung Las Cruces ein. Es weht wieder ein starker, böiger Wind, der das Fahrzeug immer wieder durchschüttelt. Nach ca. 1,5 Stunden sehe ich im Rückspiegel den Freelander von Didi, er überholt uns lachend und zieht davon Richtung Arizona, wir hoffen auf ein Wiedersehen in der Heimat.
Bevor wir Las Cruces erreichen müssen wir eine Bergkette überwinden, die uns an die Dolomiten und das Matterhorn erinnern. Die Passhöhe liegt bei knapp 2000 m. Von oben blicken wir in das große Tal des Rio Grande, der gar nicht mehr so „grande“ ist, wie wir später sehen, denn seine ganze Wasserkraft verbraucht er sozusagen am Rande, wo er alles Leben zum Grünen und Blühen bringt. Alles sieht sehr fruchtbar aus. Wir biegen auf die 25 nach Norden ein, seit Chicago sind wir immer nach Süden oder Südwesten gefahren, jetzt geht es wieder in den Norden, das heißt unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Das Tal des Rio Grande weitet sich immer mehr, flankiert von mächtigen Bergrücken. Plötzlich ein Flashlight am Straßenrand, alle Fahrzeuge müssen die Interstate verlassen. Wir sehen eine Kontrollstelle der Border Police vor uns, die illegale Grenzgänger aus Mexico aufspüren soll, die Grenze nach Mexico ist schließlich weniger als 100 km entfernt. Von einem Grenzbeamten, der sehr mexikanisch aussieht werden wir nach den Pässen gefragt und ob wir allein in dem Fahrzeug wären. Als wir das bestätigen werden wir schnell entlassen.
Gegen 14.00 Uhr verlassen wir die Interstate an der Ausfahrt: Truth or Consequences, hier wollen wir noch einmal tanken und die letzte Seite bei Mc.Donalds hochladen. Der Name des Ortes stammt von einer Quizshow. Der Quizmaster hatte dem Ort versprochen, die Show dort zu produzieren, der zuerst den Namen der Show annahm. Heute wird der Ort meist nur T.C. genannt. Leider erweist sich die Internetverbindung als nicht sehr schnell und ich wechsle den Sponsor, eine Hotelkette nebenan bietet eine schnellere Verbindung und so kann ich neben dem Bericht auch noch einige Bilder hochladen.
Gegen 16.00 Uhr treffen wir auf dem Elephant Butte State Park ein und suchen uns die Site 9 aus, die noch einen Blick auf den See bietet, der allerdings nur sehr wenig Wasser enthält. Es ist der Rio Grande, der hier einmal mehr aufgestaut wurde und der immer mehr zu einem Rinnsal verkommt. Nach kurzer Ruhepause unternehmen wir noch einen Spaziergang über das weitläufige State Park Gelände. Bei unserer Rückkehr sehen wir, wie der Platz neben uns belegt wird. Ein riesiger Trailer wird geschickt eingeparkt und Vater, Mutter, Sohn und Großvater steigenaus. Sie sind für ein Wochenende von Albuquerque (ca. 2,5 Std. Fahrt) an den See gefahren, um dort das Wochenende zu verbringen. Ein großer Aufwand, der hier aber regelmäßig betrieben wird, um ein Wochenende in der Natur zu verleben. Die Familie spielt eine große Rolle im amerikanischen Leben.
Wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück, essen und genießen noch den herrlichen Sonnenuntergang.
Morgen geht es nach Albuquerque (weiße Eiche) in Abänderung des Routenplanes wollen wir dort 2 Nächte bleiben. Der Campground liegt an der alten Route 66 und bietet das volle Programm, natürlich auch WiFi! Unsere Meilenbilanz liegt im Augenblick bei 2800 Meilen, das bedeutet für 1140.00 $ Benzin, auch hier ist der Benzinpreis ein Thema, was die Amerikaner aber nicht davon abhält, wenig Sprit sparende Fahrzeuge zu benutzen!
Freitag 1. April 2011
Der Wecker klingelt um 5.50 Uhr, jetzt hätten wir gern noch etwas geschlafen, aber die Straße ruft. Wir frühstücken, spülen und docken um 7.40 ab.
Ich schalte unser Navi ein, Fehlermeldung. Zweiter Versuch-wieder Fehlermeldung. Nun versuche ich einen Reset-jetzt nur noch blauer Bildschirm und die Meldung, dass das Navi ein GPS Update vornehmen will. Ich bin wütend, denn um den Campground in Tulsa zu finden, wäre das GPS sehr hilfreich gewesen. Ich hole das Tom Tom heraus, das wir von Roadbear erhalten haben, und versuche es damit, nach zwei Versuchen läuft es, die Ziele hatte ich schon am Abend (in weiser Voraussicht) eingegeben. Wir verlassen den Catherine Lake, es geht zunächst Richtung Hot Springs, dann auf die 270 Richtung Nordwesten. Als wir uns auf der 71 in Richtung Fort Smith befinden, sehen wir auf der Karte, dass sich Straße für ein kurzes Stück teilt. Auf der Umgehungsstraße können wir schon von weitem einen riesigen quer stehenden Coca-Cola Laster erkennen, der die ganze Straße versperrt. Der Sheriff, der schon vorher mit hohem Tempo an uns vorbeigerauscht war, hat sein Warnlicht eingeschaltet und sichtet offensichtlich die Lage. Wir erkennen sofort, dass es Stunden dauern würde, dieses Hindernis zu beseitigen und wenden unser Wohnmobil, noch bevor sich eine Schlange gebildet hat. Wir fahren durch den Ort und umgehen so das Unfallgeschehen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und kaum besiedelt. Das Waldgebiet Ouachita National Forest ist sicher größer als der Schwarzwald aber wilder. Immer wieder treffen wir auf Grundstücke mit Häusern, die eher einer Müllkippe als einer menschlichen Ansiedlung ähneln, hier kann sich auch der Messi ausleben. Wir überqueren den Arkansas wieder mal auf der 40 nach Westen und erreichen Oklahoma. Im Welcome Center werden wir mit Informationen über Tulsa und Karten versorgt, ein Service der natürlich in den USA überall kostenlos ist. Auch Kaffee und andere Getränke werden hier unentgeltlich angeboten. Als wir Tulsa erreichen, sind wir froh, dass beide Navis wieder funktionieren und sich auch noch einig sind. Wir finden den Mingo Campground problemlos und checken ein. Glücklicherweise erhalten wir einen Platz (site) der nicht in der Nähe der Interstate liegt und sogar ein wenig Rasen aufweist. Unser Nachbar hat einen Trailer Marke „Roadtrain“, so dass wir uns wie Zwerge vorkommen Das Wetter ist hier bereits sommerlich bei 24° und morgen sollen es sogar 28° Celsius werden. Nach dem leckeren Abendessen (Gemüsesuppe) wird ausgiebig gewaschen, danach Lese und Schreibstunde. Internet klappt nach einer Stunde einigermaßen, da die meisten Gäste wohl schlafen. Ein guter Chardonnay rundet den erlebnisreichen Tag ab.
Am Samstag liegen 217 Meilen vor uns, es geht in den Foss State Park, auch hier sieht der Wetterbericht gut aus! Wir werden früh aufbrechen und freuen uns schon auf die nächste Etappe!
Schaut euch die neuen Fotos in der Galerie an, besonders die aus Stuttgart sind interessant. Werner und Anita lassen alle herzlich grüßen!
Samstag, 2. April 2011
Auch heute reißt uns der Wecker um 5.45 Uhr aus dem Tiefschlaf. Das Morgenritual hat sich mittlerweile zur Routine entwickelt und läuft bereits automatisch ab. Um 7.40 rollen wir vom Mingo RV Park auf den Highway 44. Unsere beiden GPS Geräte führen uns sicher und problemlos durch das Straßengewirr um Tulsa herum. Die Sonne scheint und wir lassen den Freelander rollen. Nach Tulsa geht es auf die Interstate 40, die uns schon sehr vertraut erscheint. Auch die Hauptstadt Oklahomas, Oklahoma City, wird zügig umfahren und wir bewegen uns, untermalt von der Musik vom IPod immer Richtung Westen. Die Landschaft wirkt jetzt schon wüstenartiger, rechts und links der Interstate riesige Grasflächen mit weidenden Rindern.
Das größte Problem bei diesen endlosen Strecken ist die aufkommende Müdigkeit, wir versuchen sie mit Gesprächen und Musik zu bekämpfen.
Um 11.00 Uhr erreichen wir Clinton/Oklahoma, das nur noch 17 Meilen von unserem Ziel entfernt liegt. Wir rasten hier und genehmigen uns mal wieder einen Southern Salad mit Fries bei Mac Donalds, den wir allerdings gemütlich mit einem light Beer im Wohnmobil genießen, natürlich mit dem Hintergedanken, das kostenlose Wifi zu nutzen, um noch einmal den Wetterbericht für den Palo Duro Canyon zu überprüfen. Auch wird noch einmal nachgetankt, denn der Durst unseres Freelanders scheint unerschöpflich, die Gallonen fließen nur so in den leeren Tank und die Kreditkarte muss wieder einmal bluten. (Seither gab es übrigens keine Probleme mit der Akzeptanz mehr!)
Um 13.00 Uhr erreichen wir den Foss State Park, der an einem Wasserreservoir gelegen ist. Das Office hat geschlossen und eine Info empfiehlt einen Platz zu belegen, an dem der Park Ranger später kassiert. Wir haben Glück, direkt am Wasser ist Platz Nr. 3 nicht belegt, und schnell sind Strom und Frischwasser angeschlossen. Als ich die Tür öffne, werden wir in den Sommer katapultiert, das Thermometer zeigt unglaubliche 29° Celsius. Schon auf dem Weg in den State Park bläst ein heftiger Wind, hier erscheint es noch schlimmer zu sein, das Wohnmobil schwankt hin und her. Wir ziehen sofort unsere Sommerbekleidung an und setzen uns vor das Wohnmobil mit einem Gin Tonic. Unsere Nachbarn, die kurz vorher hier angekommen waren, begrüßen uns herzlich und setzen sich zu uns. Es stellt sich heraus, dass Richard lange in Deutschland stationiert war und eine deutsche Frau hatte. Er schwärmt im Rückblick von Deutschland und spricht auch noch recht gut Deutsch, wir führen eine angeregte Unterhaltung. Leider stoßen wir auch hier immer wieder an die Grenzen unseres Wortschatzes. Die Bandbreite der Themen reicht von privaten Dingen bis zur Politik Obamas, die die beiden im Prinzip befürworten. Gegen 16.00 Uhr legen wir uns etwas hin, ich schlafe sogar ein Stunde, es war eine ermüdende Fahrt. Gegen 18.00 Uhr gibt es noch einmal die leckere Gemüsesuppe, von der meine Frau eine große Menge gekocht hatte, so dass das Abendessen keiner Vorbereitung bedurfte.
Anschließend unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang über den Campground, der sich mittlerweile gefüllt hat, auch der Ranger hatte seine Runde gemacht und wir erhielten wieder einen Seniorenrabatt.
Zum Abschluss des Tages setzen wir uns noch vor den Freelander und genießen die wunderbare Abendstimmung bei einem Glas Wein.
Morgen geht es früh weiter in den Palo Duro Canyon, wo wir zwei Tage bleiben wollen.
Nachtrag: In der Nacht blies ein heftiger Wind, der das Wohnmobil durchschüttelte, an Tiefschlaf war kaum zu denken. Dennoch sind wir am Sonntag früh aufgestanden und um 7.30 Uhr los gefahren.
Sind mittlerweile in Amarillo, das Wetter ist hochsommerlich. Gleich geht es weiter nach Canyon. Wir stehen z.Zt. bei Mc Donalds, damit wir den Text hochladen können.
Die nächsten Berichte erst wieder in 2 Tagen!!! See you!
Werner
Ein neuer Bericht, aber irgendwie wurde der 03.04.2011 ausgelassen.
Montag, 4. April 2011
In der Nacht stürmt es weiter und als wir gegen 3.30 Uhr Eisregen auf das Dach des Wohnmobils prasseln hören befürchten wir das Schlimmste.
Wir schlafen bis 8.00 Uhr und als wir aus dem Fenster blicken strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Die Temperatur liegt bei 8° Celsius, also bestetes Wanderwetter! Wir frühstücken den letzten Speck mit Spiegeleiern, spülen, packen unsere Rucksäcke mit Obst, Sandwich und Getränken und brechen um 10.15 Uhr auf zum Anfang des Lighthouse Trails, der zu einer wunderschönen Gesteinsformation führt, der einem Leuchtturm ähnelt.
Um dorthin zu gelangen müssen wir einen weiteren Trail, den Paseo del Rio bewältigen, der allerdings leicht zu begehen ist und neben der Straße entlang läuft. Um 10.55 Uhr erreichen wir den Trailhead, blauer, wolkenloser Himmel, die Temperaturen liegen mittlerweile bei 12°, jedoch bläst immer noch ein z. T. heftiger, frischer Wind. Eine wunderschöne Wanderung beginnt, die immer wieder spektakuläre Ausblicke bietet, die Sonne beleuchtet dieses herrliche Panorama perfekt von hinten, so dass wir viele Bilder machen und nicht so zügig vorankommen. Ein Biker überholt uns, sonst sind wir allein in dieser herrlichen Landschaft. Vor uns plötzlich eine Gruppe von Bergschafen, die sich aber offensichtlich nicht für uns interessieren. Nach ca.1 Stunde erreichen wir das Ende des Trails und treffen drei Amerikaner aus Minnesota, die mit ihrem Trailer neben uns auf dem Campground stehen. Sie haben ihre Pause beendet und brechen kurz nach unserer Ankunft Richtung Campground auf.. Wir verzehren unser Sandwich, trinken etwas und versuchen noch den Aufstieg zum Lighthouse.
Wir geben jedoch nach kurzer Zeit auf, weil uns der Abstieg hinterher zu gefährlich erscheint und wir hier nicht so schnell mit Hilfe rechnen können, zumal im Canyon keines unserer Handys ein Netz findet. Gegen 13.00 Uhr geht es zurück, die Sonne steht nun nicht mehr so günstig, an die herrlichen Ausblicke haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Nach einer Stunde erreichen wir den Trailhead, jetzt müssen wir noch die 3 km bis zum Campground schaffen. Unsere Gang ist nicht mehr so zügig wie zu Beginn der Wanderung. Am RV sehen wir auf unserem Schrittzähler, dass wir 19 km zurückgelegt haben, eine stramme Leistung und wir sind ein wenig stolz. Nach einer angemessenen Erholungspause kocht meine Frau ein leckeres Abendessen mit Salat und wir genießen anschließend. die herrliche Abendstimmung. Als ich draußen noch ein wenig Gitarre spiele, kommt ein Ehepaar mit einem Collie vorbei und erfreut sich an der Musik. Im Gespräch erfahren wir, dass sie aus New Hampshire stammen, seine Frau in Wiesbaden geboren ist und er ein Blue Grass Fan ist. Er übernimmt die Gitarre, singt und spielt einige Blue Grass Stücke, ein echter Genuss. Schade, dass wir morgen schon weiter fahren. Die beiden erzählen uns auch, dass es den Schnee tatsächlich gegeben hat und zwar 30 Meilen von hier in Amarillo. Da es immer kühler wird, ziehen wir uns schließlich in den Freelander zurück, schalten unseren Elektroofen ein und beschließen den wunderschönen Tag mit einem Glas Rotwein. Morgen wollen wir um 5.45 Uhr aufstehen, damit wir die 297 Meilen zum Brantley Lake State Park auch schaffen.
Nachtrag: Sind um 15.00 in Carlsbad (NM) angekommen, war eine elende Fahrt durch das Nichts. Gleich geht es zum Brantley Lake State Park!
Weiteres im nächsten Bericht! (Zugang nur noch bei Mc Donalds!)
Ja und dann klingelt heute früh um 6:20 Uhr das Telefon bei mir und es meldete sich Didi
, erster Gedanke: woher hat er meine Telefonnummer, zweiter Gedanke: warum ruft er mich aus den USA an???
Die Erklärung: Er und seine Eltern saßen mit meinem Bruder Werner und meiner Schwägerin Anita am Brantley Lake bei einem Glas Rotwein zusammen, so klein ist Welt. Ich war verdutzt, dass ich sogar vergaß, ihnen das tolle Ergebnis von Schalke mitzuteilen, darum war ich ja auch noch total unausgeschlafen.
Hallo efty
Hab gerade deine Zeilen deinem bruder vorgelesen, waren natürlich begeistert und werden sicher gemütlich einschlafen, was ich gleich nebenan auf dem Brantley Lake State park tun werde. Morgen Werder wir uns dann gemeinsam Richtung alamogordo auf den weg machen.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo ihr alle,
viel Spass in Alamogordo und in White Sands. Grüßt die Gegend von uns, wer weiß ob Peter und ich nicht doch eines Tages dort leben werden, noch besteht der Bundeswehrstützpunkt ja.
Gruß
Efty
So, jetzt wird der Sonntag nachgeliefert
Sonntag, 3. April 2011
In der Nacht bläst ein heftiger Wind, der das Wohnmobil durchschüttelt, an Tiefschlaf ist kaum zu denken. Dennoch stehen wir am Sonntag früh auf und fahren um 7.30 Uhr los, nachdem wir noch 10 Minuten die Dump Station suchen. Wir biegen auf die 73 Richtung Black Kettle National Grassland ein. Immer noch bläst ein heftiger Wind, so dass das Fahren sehr mühsam wird. Der Wind versucht den Freelander von der Straße zu drücken. Wir entscheiden uns schließlich wieder auf den Highway zurückzukehren und wählen die Straße nach Cheyenne. In Seyre wird noch einmal eingekauft und nachgetankt, der Durst unseres Freelanders ist unersättlich, bereits mehr als 800 $ sind in den Tank geflossen. Auf der 40 stürmt es ebenso, aber auf den 4 Spuren kann man leichter gegenlenken. Die Landschaft ist eintönig, flaches Weideland mit grasenden Rindern, das Auge kann sich kaum an einem Punkt orientieren. Immer wieder werden wir von Trucks überholt, denen der Wind wohl weniger ausmacht als uns. Ein Wohnmobil bietet halt eine große Angriffsfläche. In Texas läuft die Route 66 weite Strecken parallel zur Interstate, aber kaum jemand scheint sich für diese historische Route zu interessieren. Gegen 12.45 Uhr erreichen wir Amarillo und suchen zunächst das Texas Welcome Center auf, wieder gibt es eine Karte und Infos zum Palo Duro Canyon. Die Temperaturen liegen bei hochsommerlichen 34 ° Celsius, dazu weht immer noch ein heißer Wüstenwind. Danach essen wir und tanken noch einmal voll. Gegen 15.00 Uhr kommen wir im Palo Duro State Park an. Im Office weist man uns die Site 28 auf dem Hackberry Campground zu. Man informiert uns, dass es morgen einen Wettersturz geben soll, nur noch 4° Celsius, mit möglichen Schneeschauern, das sind ja tolle Aussichten, wo wir morgen doch eigentlich wandern wollen! Es geht eine steile Straße herunter in den Canyon. Wir parken ein und schließen Wasser und Strom an, die Klimaanlage wird zum ersten Mal notwendig. Ein kurzer Ruheschlaf schließt sich an. Danach gibt es Kaffee und Kuchen, anschließend einen Rundgang über den Campground. Neben uns steht ein Roadbear Überführer nach San Francisco aus der Pfalz. Weitere Roadbear Fahrzeuge (insgesamt fünf) stehen in unserem Loop, hier scheint erneut eine Konzentration von Roadbear Fahrzeugen stattzufinden. Der Canyon ist der zweitgrößte der USA, er ist 193 km lang, hat eine durchschnittliche Breite von 10 km und ist bis zu 244 m tief.
Fotomotive gibt es reichlich. Der Hinweis auf mögliche Überflutungen durch den Red River macht uns etwas nachdenklich, besonders im Hinblick auf den möglichen Wetterumschwung. Wir hoffen aber dass es nicht so schlimm kommen wird und genießen unser Abendessen.
Zum Abschluss des Tages gibt es noch ein ungeplantes Treffen mit Nachbarn aus Georgia, und den Überführern aus der Pfalz. Nach einem anregenden Gespräch wird der Wunsch nach Gesang laut und meine Gitarre kommt zum ersten Mal zum Einsatz, deutsche und amerikanische Volkslieder werden gesungen und das bei hohem Gesangsniveau. Es wird ein unterhaltsamer Abend, der bei sternklarem Himmel und Temperaturen um die 25° gegen 22.00 Uhr endet. Kurz darauf beginnt der starke Wind jedoch erneut zu blasen und das Wohnmobil schaukelt wie auf Wellen. Hoffentlich haben wir eine ruhige Nacht, morgen wollen wir ausschlafen.
Der Wecker reißt uns aus dem Tiefschlaf, wie schön wäre es, sich jetzt noch einmal umzudrehen, doch die Straße ruft. Es ist kalt im Wohnmobil, ein Blick nach draußen zeigt-sternklarer Himmel. Schnell sorgt die Heizung für angenehme Wärme. Das übliche Ritual wird schnell abgespult, dann fahren wir auf den Campgroundloop, um noch einmal den Canyon im Licht der aufgehenden Sonne zu erleben. Kurz nach dem Lighthouse Trailhead sehen wir ein bizarres Bild: die Parkverwaltung hatte vergessen einen Rasensprenger abzustellen und das Wasser hatte in der Nacht bei den Minustemperaturen den Baum in ein Eiskunstwerk verwandelt.
Gegen 8.30 Uhr verlassen wir den Palo Duro Canyon und fahren zunächst auf der Interstate 27 bis Lubbock. Dann biegen wir auf den Highway 62 Richtung Carlsbad ab. Die letzten 70 Meilen von Hobbs bis Carlsbad entwickelten sich zu einer Horrorfahrt. Keine Rest Area, keine Haltemöglichkeit, der Himmel hängt auf der Straße eine öde, flache Landschaft, die einem die letzte Lust am Fahren nimmt.. Als wir endlich gegen 15.30 Uhr in Carlsbad ankommen bin ich total erschöpft, mehr als 6 Stunden Fahrt ohne eine Pause, da erschien der Mac Donalds wie eine Oase.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir schließlich den Brantley Lake State Park, der an einem Stausee in einem wüstenartigen Gelände liegt.
Wir belegen Site 19 mit Blick auf den See und bezahlen 14 $ für Wasser und Stromanschluss. Gegen 18.30 Uhr trifft ein weiteres Roadbear Fahrzeug auf dem Campground ein. Wir hatten gerade gegessen, da klopft es an die Tür- es ist Didi ein Mitglied aus dem Forum Womo Abenteuer, der nach LA unterwegs ist. Ich hatte gelesen, dass er auch auf einer Überführung war, aber dass man sich auf einem Campground trifft, kann man wohl als großen Zufall bezeichnen. Wir verabreden uns für den Abend und sitzen noch bis Mitternacht bei einigen Gläsern Rotwein zusammen und tauschen Erfahrungen aus. Um 6.15 MEZ rufen wir meine Schwester in Köln an, ebenfalls ein Mitglied im Forum, die total überrascht ist-kurz darauf aber bereits einen Beitrag ins Forum stellt. Für morgen verabreden wir ein Treffen auf dem Oliver Lee State Park, von dort wollen wir die White Sands erkunden.
Nachtrag: Sind gerade in Alamogordo auf der Internetinsel Mc. Donalds angekommen. Unser Lieblingssalat: Southwest schmeckt auch hier. Die Stadt macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Gleich geh‘ts weiter zum Oliver Lee State Park.
Hallo Werner,
hallo Efty,
jetzt will ich mich doch mal outen, ich bin ein ganz eifriger Leser Deines Tagebuchs.
Warte schon immer auf die nächste Ausgabe, zumal wir einige Teile der Strecke auch schon gefahren sind.
Gute Fahrt weiterhin!
Herzliche Grüsse Gisela
Mittwoch, 6. 4. 2011
Heute haben wir ausgeschlafen und stehen erst um 7.45 Uhr auf. Nach dem Frühstück geht es um 9.45 Uhr zum dumpen und danach auf die Route nach Alamogordo. Didi treffen wir an der Dump Station, auch er will zum Oliver Lee State Park. Zunächst geht es auf der 285 nach Artesia, der Wind bläst wieder heftig, so dass Geschwindigkeiten über 50 Meilen kaum möglich sind. Auf der 82 nach Alamogordo bläst der Wind von vorn, jetzt kann ich den Freelander etwas schneller laufen lassen. Eine der landschaftlich schönsten Strecken der Tour beginnt. Erstmals haben wir einen Radiosender erwischt der Countrymusik als Wunschkonzert sendet. Mit dieser tollen Musikuntermalung windet sich die Straße in ein Hochtal der Sacramento Mountains, das ca. 1400 Meter Höhe aufweist. Grüne Weideflächen mit grasenden Rindern und Tannen wechseln sich ab. Es geht immer weiter hinauf, bis wir mit ca. 2600 Meter den Scheitelpunkt der Straße erreicht haben, das ist höher als das Nebelhorn bei Oberstdorf! Ein Skigebiet, das sich hier oben befindet, macht einen etwas anderen Eindruck als in Europa, es sieht alles etwas weniger durchgestylt aus. Nun führt die Straße zügig bergab und kurz vor Alamogordo erleben wir einen spektakulären Ausblick in die Ebene! Gegen 13.30 Uhr kommen wir die Stadt, die immerhin noch 1300 Meter hoch liegt, dort verlangt der Freelander mal wieder nach einer frischen Tankfüllung. Wir wählen nicht den Bypass, sondern fahren mitten durch die Stadt, die im Vergleich zu anderen Orts Durchfahrten einen sehr gepflegten Eindruck macht. Auch der Mc Donalds, wo wir einen Southwest Salad genießen und die letzte Tagebuchseite ins Netz stellen hat nicht die übliche Architektur, sondern fällt aus dem Rahmen. Dann rollen wir Richtung Oliver Lee State Park, den wir gegen 15.30 Uhr erreichen. Immer wieder sehen wir Windhosen, die den Staub spiralförmig in die Höhe ziehen, es sieht unheimlich aus und wir können nicht abschätzen, ob davon eine Gefahr ausgeht.
Wir belegen Site 6 und genießen die herrliche Aussicht in die Ebene, denn der Park liegt am Fuße der Sacramento Mountains. Jedoch ziehen immer wieder dunkle Wolken auf und Dust Devils tanzen in der Ebene ihren staubigen Tanz. Aus den Bergen drücken dunkle Wolken in die Ebene, in der Ferne zucken Blitze, eine unheimliche Stimmung liegt über dem Campground der am späten Nachmittag gut gefüllt ist. Der Ranger im Office empfiehlt uns, nicht am Abend in die White Sands zu fahren, sondern dies morgen früh zu tun, wir werden seinen Rat befolgen. Gegen 18.30 Uhr trifft Didi mit seinem Freelander ein, er war bereits in den White Sands und zeigt uns seine Fotos. Allerdings war das Wetter bei ihm auch nicht perfekt und der erhoffte Sonnenuntergang fand nicht statt. Wir sitzen noch bis 20.30 Uhr vor unserem Wohnmobil mit einem Glas Rotwein und genießen die etwas unheimliche Stimmung-immer den sicheren Rückzugsweg im Auge.
Wir wollen uns nach der Reise in Hattingen treffen um Bilder und Erfahrungen auszutauschen. Morgen stehen wir wieder früh auf, damit wir die White Sands zeitig erreichen, wir hoffen auf gute Bilder!
Das Tagesziel ist der Elephant Butte State Park.
Wir haben unsere Planung seit gestern geändert (wir haben nur jeweils einmal übernachtet) und damit zwei Tage gewonnen. Einen davon wollen wir in Albuquerque verbringen. Mal sehen, was uns am neuen Tag erwartet!
Nachtrag: Wir treffen Didi noch drei Mal, einmal beim Frühstück, dann in den White Sands (Georgeous!!!) und dann überholt er uns auf der 70 Richung Las Cruces!! Er fährt weiter nach Westen (Arizona) wir fahren nach unserem südlichsten Punkt (Las Cruces) Richtung Norden!
Im Augenblick stehen wir in Truth or Consequences (Name einer Quizshow) bei Mäckes und laden die neue Seite hoch. Erst in Albuquerque haben wir wieder einen Platz mit WiFi (Änderung unseres Routenplans, da bei der Hitze keine Aktivitäten in den State Parks möglich), dann gibt es auch wieder neue Bilder!
Nachtrag: habe gerade über eine Comforit Inn Leitung noch ein paar Bilder hochgeladen-bis Oliver Lee Park!
Donnerstag 7. 4. 2011
Es ist noch dunkel, als wir aufstehen, denn wir wollen pünktlich um 8.00 Uhr in den White Sands sein. Auch Didi aus Bottrop ist bereits auf den Beinen, er ist auf dem Weg in die sehr sauberen Duschen des Campgrounds. Er hatte die White Sands bereits am Vortag erkundet, war aber mit Licht und Windverhältnissen nicht so zufrieden gewesen und will daher heute noch einmal einen Besuch unternehmen. Wir fahren durch Alamogordo in Richtung Las Cruces. Unterwegs sehen wir ein Hinweisschild auf die Air Basis Holoman, auf der auch deutsche Luftwaffenpiloten ausgebildet werden.
Als wir zum Visitor Center einbiegen sehen wir, dass das National Monument bereits um 7.00 Uhr öffnet, wir ärgern uns, dass wir nicht eher aufgestanden sind. Die Eintrittskarten für 3 $ gibt es an der Schranke zum Park. Die Straße ist zunächst geteert, es sieht anfangs nicht sehr spektakulär aus, Dünen mit Grasbüscheln. Das ändert sich schlagartig, als die Sonne durch die Wolken dringt. Die grauen Dünen sind plötzlich in ein gleißendes Weiß getaucht, so als wenn es geschneit hätte. Wir dringen tiefer in das Gebiet ein, noch sind kaum Besucher im Monument. Die Straße hat nun keine Asphaltdecke mehr und ist teilweise vom Sand zugeweht. Immer wieder halten wir an, wenn die Sonne die Landschaft in eine Zauberwelt verwandelt. Wie grandios muss das bei einem Sonnenuntergang wirken, den wir leider nicht mehr erleben können, da wir heute unseren südlichsten Punkt der Reise erreichen, von wo uns der Weg dann nach Norden führt. Wir verlassen den Freelander an einigen Stellen und gehen einige hundert Meter in die Dünen hinein, es weht ein starker, warmer Wind der immer wieder Dust Devils hervorzaubert. Die Kamera arbeitet pausenlos und wir freuen uns schon auf die tollen Schnappschüsse. Nach ca. 2 Stunden steuern wir wieder das Visitor Center an. Auf dem Weg dorthin kommt uns ein Roadbear Fahrzeug entgegen, es ist Didi der noch einmal die White Sands besucht. Ein kurzes Gespräch von Fahrer zu Fahrer, dann ein letztes Lebewohl und wir biegen auf die 70 Richtung Las Cruces ein. Es weht wieder ein starker, böiger Wind, der das Fahrzeug immer wieder durchschüttelt. Nach ca. 1,5 Stunden sehe ich im Rückspiegel den Freelander von Didi, er überholt uns lachend und zieht davon Richtung Arizona, wir hoffen auf ein Wiedersehen in der Heimat.
Bevor wir Las Cruces erreichen müssen wir eine Bergkette überwinden, die uns an die Dolomiten und das Matterhorn erinnern. Die Passhöhe liegt bei knapp 2000 m. Von oben blicken wir in das große Tal des Rio Grande, der gar nicht mehr so „grande“ ist, wie wir später sehen, denn seine ganze Wasserkraft verbraucht er sozusagen am Rande, wo er alles Leben zum Grünen und Blühen bringt. Alles sieht sehr fruchtbar aus. Wir biegen auf die 25 nach Norden ein, seit Chicago sind wir immer nach Süden oder Südwesten gefahren, jetzt geht es wieder in den Norden, das heißt unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Das Tal des Rio Grande weitet sich immer mehr, flankiert von mächtigen Bergrücken. Plötzlich ein Flashlight am Straßenrand, alle Fahrzeuge müssen die Interstate verlassen. Wir sehen eine Kontrollstelle der Border Police vor uns, die illegale Grenzgänger aus Mexico aufspüren soll, die Grenze nach Mexico ist schließlich weniger als 100 km entfernt. Von einem Grenzbeamten, der sehr mexikanisch aussieht werden wir nach den Pässen gefragt und ob wir allein in dem Fahrzeug wären. Als wir das bestätigen werden wir schnell entlassen.
Gegen 14.00 Uhr verlassen wir die Interstate an der Ausfahrt: Truth or Consequences, hier wollen wir noch einmal tanken und die letzte Seite bei Mc.Donalds hochladen. Der Name des Ortes stammt von einer Quizshow. Der Quizmaster hatte dem Ort versprochen, die Show dort zu produzieren, der zuerst den Namen der Show annahm. Heute wird der Ort meist nur T.C. genannt. Leider erweist sich die Internetverbindung als nicht sehr schnell und ich wechsle den Sponsor, eine Hotelkette nebenan bietet eine schnellere Verbindung und so kann ich neben dem Bericht auch noch einige Bilder hochladen.
Gegen 16.00 Uhr treffen wir auf dem Elephant Butte State Park ein und suchen uns die Site 9 aus, die noch einen Blick auf den See bietet, der allerdings nur sehr wenig Wasser enthält. Es ist der Rio Grande, der hier einmal mehr aufgestaut wurde und der immer mehr zu einem Rinnsal verkommt. Nach kurzer Ruhepause unternehmen wir noch einen Spaziergang über das weitläufige State Park Gelände. Bei unserer Rückkehr sehen wir, wie der Platz neben uns belegt wird. Ein riesiger Trailer wird geschickt eingeparkt und Vater, Mutter, Sohn und Großvater steigenaus. Sie sind für ein Wochenende von Albuquerque (ca. 2,5 Std. Fahrt) an den See gefahren, um dort das Wochenende zu verbringen. Ein großer Aufwand, der hier aber regelmäßig betrieben wird, um ein Wochenende in der Natur zu verleben. Die Familie spielt eine große Rolle im amerikanischen Leben.
Wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück, essen und genießen noch den herrlichen Sonnenuntergang.
Morgen geht es nach Albuquerque (weiße Eiche) in Abänderung des Routenplanes wollen wir dort 2 Nächte bleiben. Der Campground liegt an der alten Route 66 und bietet das volle Programm, natürlich auch WiFi! Unsere Meilenbilanz liegt im Augenblick bei 2800 Meilen, das bedeutet für 1140.00 $ Benzin, auch hier ist der Benzinpreis ein Thema, was die Amerikaner aber nicht davon abhält, wenig Sprit sparende Fahrzeuge zu benutzen!