RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Montag, 19.9.
Morgens hängen noch ein paar Wolken in den Bergen:
Wir fahren weiter nach Süden, bis zur Mediazin Jkt. und dann den Hwy. 37A nach Westen, nach Steward und Hyder.
Auf dem Weg dorthin kommen wir vom Bear Glacier vorbei, der bis fast an die Strasse reicht.
Steward ist ein kleines verschlafenes Dorf, in dem jetzt in der Nebensaison absolut gar nichts mehr los ist. Sogar die Visitorinfo hat schon geschlossen:
Aber am Hafen gibts noch ein bischen Leben:
Und dann sind wir an der Grenze nach Alaska/USA. Das dürfte der einzige Grenzübergang in die USA sein, an dem überhaupt nicht kontrolliert wird. Ist aber auch klar: man kommt dort in Alaska nicht mehr weiter, höchstens noch mit einem Schiff übers Wasser. Aber bei diesen Wetterverhältnissen muss es schon ein stabiles Schiff sein.
Und Hyder ist wirklich eine Ghosttown. Hier leben nur noch ein paar Menschen:
Trotzdem kommen hier im Spätsommer viele Besucher an, denn ein paar Kilometer weiter gibts einen Bären-Beobachtungs-Weg. Dort sollen angeblich meistens Bären zu sehen sein. Nun, wir waren jetzt schon dreimal dort, haben aber noch nie einen Bären gesehen. Wahrscheinlich sind wir immer zu spät im Jahr. Auch diesesmal gibts ausser vielen toten Lachsen nichts zu sehen:
Also fahren wir weiter zum Salmon Gletscher. Und sind total entsetzt, über den vielen Verkehr, den wir so auf dieser Strecke gar nicht kennen. Aber wir lassen uns aufklären: weit hinten im Tal wurde eine Goldmine entdeckt und jetzt wird die Strasse ausgebaut und eine Starkstromleitung zu dieser Mine gelegt. Die Lastenhubschrauber fliegen im Minutentakt. Es ist interessant, aber auch irgendwie beängstigend, zuzuschauen, wie Beton-Strommasten mit ca. 20 m Höhe von einem Hubschrauber an den richtigen Platz gebracht werden.
Nach aufregenden 30 km auf enger, ungeteerter Strasse mit immer wieder grossen LKW im Gegenverkehr sind wir endlich am Ziel: am Viewpoint zum Salmon Glacier:
Nach einer kurzen Pause machen wir noch eine kleine Wanderung. Gleich hinter dem Parkplatz geht es querfeldein den Berg hoch mit tollen Ausblicke auf den Gletscher und in eine ganz andere unbekannte Pflanzenwelt:
Wir bleiben heute nacht hier oben. Dies ist unser Schlafplatz heute:
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Wenn man morgens mit diesem Blick aufwacht. Was will man mehr???
Wir fahren die ganze Strecke wieder zurück. Wir versuchen in Hyder nochmal unser Glück am Fish River, sehen aber auch heute keine Bären:
Aber dieses Schild mit den Angaben, was man alles machen kann, um Bären "anzulocken", finde ich lustig:
In Steward machen wir im Morgennebel noch eine kleine Wanderung in der Bucht:
An der Grenzstation zur Einreise nach Kanada in Hyder werden wir diesesmal kontrolliert. Der Beamte ist ganz genau. Er nimmt unsere Pässe mit ins Office um sie dort zu scannen. Dann fragt er, ob wir "drüben" etwas gekauft hätten. Da muss ich nun doch lachen und frage ihn, wie wir in einer Ghosttown was hätten kaufen können. Er tut ganz erstaunt, ja, ist denn dort wirklich alles geschlossen!!
Jetzt müssen wir den gesamten Hwy 37 A wieder zurückfahren bis Meziadin Jkt. Dort machen wir aber einen kleinen Abstecher durch Kitwanga nach Kitwancool (in indianisch: Gitanyow). Dort soll es die grösste Ansammlung von Totempols geben. Nach einigem Suchen (es ist nichts ausgeschildert) finden wir die Stelle auch:
Und schon wird es wieder Zeit, uns einen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir sehen von der Strasse aus einen grossen freien Platz, auf dem noch Reste von Teer zu sehen sind. Das passt genau, stehen wir dort doch sehr gerade und müssen nicht durch Schlamm oder Gras laufen. Allerdings fragen wir uns, was dieses freie Areal wohl mal war. Erst am nächsten Tag erfahren wir in der Visitorinfo, dass dort bis vor ein paar Jahren ein grosses Sägewerk stand.
Wir geniessen jedenfalls wiedermal einen schönen Platz mit herrlichem Sonnenuntergang:
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
So, und jetzt gibts hier erst mal eine Pause:
wir sind ab morgen 10 Tage in einem Ferienhaus am Comer See. Dort haben wir keine Internet-Verbindung, also ist erst mal "Internet-Entzug" angesagt.
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Hallo,
so, seit gestern nacht sind wir wieder zurück. Es war, wie kaum anders möglich, wieder mal ein wunderschöner "Ausstieg" aus dem Alltag. Wir hatten die gesamte Woche absolut schönes Wetter, mit viel zu hohen Temperaturen. Wie uns die Einheimischen erzählten ist es normalerweise erst Ende Mai so warm. Aber was ist schon normal???
Jetzt habe ich genau eine Woche Zeit, um die Wäsche zu waschen, den grossen Balkon auf den Sommer vorzubereiten und alle Sachen für unsere Womo-Überführung in den Hohen Norden vorzubereiten. Naja, als Renter müsste das ja möglich sein.
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Also gehts mal weiter im Reisebericht:
Mittwoch 21.9.
Morgens haben wir wiedermal dicken Nebel. Aber der gibt auch gute Motive her:
Wir fahren über den Hwy 16 nach Südosten. In New Hazelton sehen wir ein Schild für einen Trail zu einem Wasserfall. Das machen wir doch und laufen schnell mal 1 Stunde durch den Wald:
Dann besuchen wir den Moricetown Canyon. Als wir vor ein paar Jahren dort waren, konnten wir die Lachswanderung beobachten. Heuer sind wir zu spät, die Lachse sind schon verschwunden:
In Smithers finden wir nach ca. 1000 km endlich eine Werkstatt, die unseren Steinschlag repariert. Man sieht zwar noch ein bischen was, aber wenigstens wird der Schaden nicht grösser.
Auf dem weiteren Weg fahren wir durch sehr landschaftlich geprägtes Land. Es ist nicht mehr viel von der Wildnis Kanadas zu spüren. Wir kommen uns vor wie in Bayern: Kühe auf der Weide, ein Bauernhof am anderen.
Eigentlich hatten wir geplant, in Burns Lake auf dem Comunity Campground in der Stadt zu übernachten. Aber als wir durch die Ortschaft fahren, sehen wir ein Hinweisschild auf einen Campingplatz "Boers Mountain Recreation Area" in 7 km. Das klingt interessanter, also fahren wir dem Schild nach. Letztendlich sind es dann fast 15 km, aber wir finden diesen Campingplatz und sind wiedermal begeistert. Der Platz ist herrlich an einem kleinen See gelegen und wir sind wiedermal ganz allein.
Vom nächsten Tag gibts nicht viel zu berichten.
Erst noch ein Bild von unserem Übernachtungsplatz am Kager Lake im Morgennebel:
Wir fahren weiter über den Hwy 16 nach Osten. Es ist wahnsinnig viel Verkehr, viele Holz-Laster. Das macht mich total nervös, da diese Laster wirklich schnell unterwegs sind.
In Prince George kaufen wir nochmal ein. Hinter der Stadt wird der Verkehr weniger, da die meisten LKW entweder nach Norden oder Süden fahren, wir aber weiterhin nach Osten auf dem Hwy 16 bleiben.
Wir wollen am Campingplatz Purdon Lake übernachten. Aber als wir dort sind, ist die Schranke zu, der Campingplatz geschlossen. Naja, wir sind nicht allzu traurig, denn 3 km vorher haben wir am Bowron River eine Rest Area entdeckt. Und dorthin fahren wir zurück, haben damit wieder einen schönen, einsamen, kostenlosen Campingplatz:
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Freitag, 23.9.
Es ist etwas bewölkt, das stört uns aber nicht. In McBride machen wir einen ausgiebigen Besuch im Visitorcenter, das in einem alten Bahnhof untergebracht ist. Kurz danach sehen wir ein Hinweisschild auf einen trail zum "Beaver Falls". Den müssen wir natürlich gehen:
In Tete Jaune Cache müssten wir eigentlich links auf dem Hwy 16 Richtung Mt. Robson weiterfahren. Aber wir beschliessen, einen kleinen Umweg zu machen und fahren noch 10 km auf dem Hwy 5 südlich. Dort machen wir eine schöne Wanderung durch den Jackman Flats PP. Das sind Sanddünen, mitten in British Columbia. Hier gibts auch eine völlig andere Vegetation als rundum:
Zurück am Hwy 16 gehts entlang des Fraser River in die Berge:
Am frühen Nachmittag kommen wir in Jasper an. Nach einer Runde durch die Stadt suchen wir uns am Whistler Campingplatz einen schönen ruhigen Platz:
Diese Nacht hat es geregnet, gehagelt und geschneit. Aber jetzt morgens kommt die Sonne durch.
Wir fahren mit Stop und kurzer Wanderung am Maligne Canyon:
weiter zum Medicine Lake, der am Austrocknen ist:
zum Maligne Lake, wo wir etwas laufen:
Auf der Fahrt zurück sehen wir dann die sonst so scheuen Bergschafe direkt neben der Strasse:
Wir wollen noch etwas "relaxen" und fahren weiter nach Miette Hot Springs. Nachdem Wochenende ist, ist dort der Teufel los. Trotzdem geniessen wir das Bad im warmen Wasser:
Die Überraschung kommt dann, als wir vom Bad rauskommen: die sonst so scheuen Bergschafe laufen auf dem Parkplatz rum und verfolgen die Touristen:
Auf dem Rückweg sehen wir dann noch Wapities direkt neben der Strasse:
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Sonntag, 25.9.
Ausgerechnet heute, wo wir den Icefield Parkway fahren wollen, ist der Himmel dick bewölkt, man kann die Bergspitzen nicht sehen.
Nun ja, wir können es nicht ändern.
Das erste Ziel auf unserem Weg nach Süden sind die Athabasca Falls, wo wir gleich mal 1 Stunden wandern:
Dann gings weiter entlang des Athabasca River zu den Sunwapta Falls:
Auf halber Strecke und am höchsten Punkt der Strasse ist das Columbus Icefield.
Man kann mit Bussen hochfahren und auf dem Gletscher spazierengehen. Nachdem wir das vor vielen Jahren schon gemacht haben, sparen wir uns diesesmal die Zeit (und vor allem das Geld, denn diese Touren sind unterdessen sehr teuer geworden).
Das Bild hier ist sehr weit hergezoomt, aber man kann die Busse auf dem Eis sehen:
Wir fahren den Pass südlich wieder hinunter ins Tal:
Als nächstes steht der Abstecher mit kurzer Wanderung zum Peyto Lake auf dem Plan. Dieser Gletschersee ist wegen seiner intensiven türkisen Farbe berühmt:
Weiter gehts zum Lake Louise. Dort gehts zu wie am Königssee (Bayer. Alpen) in der Hochsaison. Es war schwierig, ein Bild ohne Menschen zu machen:
Sowohl hier, als auch am Columbus Icefield und am Peyto Lake waren 95 % der Touristen Asiaten. Dieser Tag hat mich fast dazu gebracht, eine Allergie gegen Asiaten zu entwickeln. So viel Rücksichtslosigkeit habe ich noch in keinem Land erlebt.
Unterdessen wird das Wetter immer schlechter, was aber für schöne Wolkenstimmungen sorgt:
Abends auf dem Campingplatz finden wir dann diese Bärenwarnung auf allen Picknicktischen. Leider haben wir aber keinen Bären gesehen:
RE: Herbstreise 2016 in den Hohen Norden, Kurzbericht
Am nächsten Tag ist das Wetter wiedermal bestens. Wir fahren gleich zum Johnston Canyon und geniessen es, dass so früh am morgen noch kaum jemand unterwegs ist. Allerdings ist es s....kalt, aber was solls.
Wir laufen den Canyon hoch und lassen uns Zeit. Aber schon werden wir wieder von den Asiaten eingeholt. Es geht zu wie in eiiner Fussgängerzone:
Weiter gehts durch tolle Berglandschaften zur Abzweigung bei Castle Mountain:
Dann steht noch eine kleine Wanderung am Marble Canyon auf dem Programm. Bis hierher sind die Asiaten noch nicht vorgedrungen, ist vielleicht nicht interessant genug:
Gleich daneben gehts zu den "Paint Pots". Da wurden früher farbige Erden abgebaut, und als Farbstoffe benutzt:
Wir fahren über Radium Hot Springs und beschliessen, heute abend im Flussbett des Kootenay River zu übernachten. Keine schlechte Idee, wir haben wiedermal ein tolles Fleckchen für uns allein. Und abends kommt unser Mini-Grill wieder zur Einsatz, diesesmal mit Bull-Ribbs.
Als wir am nächsten Morgen aufwachen, haben wir Gäste. Eine kleine Gruppe Deer schaut ganz neugierig, was denn da in ihrem Fluss steht:
Ein letzter Blick auf unseren schönen Stellplatz:
Wir fahren nach Süden. Der erste Stop ist in Kimberley. Diese Stadt ist auf "bayrisch" gedrillt, zumindest was Kanadier sich unter "bayrisch" vorstellen:
20 km weiter besichtigen wir Fort Steele. Eigentlich ist das ein Living Museum, aber da die Saison vorbei ist, hat auch kein Bäcker, Polizei, Schmied, Zahnarzt, Schneiderei usw. mehr offen. Aber wir können herumlaufen und in alle Häuser schauen:
Danach fahren wir durch Kootenay Valley und entlang des Kootenay Lake nach Norden:
Wir kommen an diesem Haus vorbei, das vollständig aus Glasflaschen gebaut ist. Leider ist das auch schon "closed for saison".
Nachdem wir am ganzen See keine Stelle finden, auf der wir wild übernachten könnten, gehen wir mal wieder auf einen Campingplatz.
So direkt am See schmeckt sogar ein Nudeleintopf köstlich:
Montag, 19.9.
Morgens hängen noch ein paar Wolken in den Bergen:
Wir fahren weiter nach Süden, bis zur Mediazin Jkt. und dann den Hwy. 37A nach Westen, nach Steward und Hyder.
Auf dem Weg dorthin kommen wir vom Bear Glacier vorbei, der bis fast an die Strasse reicht.
Steward ist ein kleines verschlafenes Dorf, in dem jetzt in der Nebensaison absolut gar nichts mehr los ist. Sogar die Visitorinfo hat schon geschlossen:
Aber am Hafen gibts noch ein bischen Leben:
Und dann sind wir an der Grenze nach Alaska/USA. Das dürfte der einzige Grenzübergang in die USA sein, an dem überhaupt nicht kontrolliert wird. Ist aber auch klar: man kommt dort in Alaska nicht mehr weiter, höchstens noch mit einem Schiff übers Wasser. Aber bei diesen Wetterverhältnissen muss es schon ein stabiles Schiff sein.
Und Hyder ist wirklich eine Ghosttown. Hier leben nur noch ein paar Menschen:
Trotzdem kommen hier im Spätsommer viele Besucher an, denn ein paar Kilometer weiter gibts einen Bären-Beobachtungs-Weg. Dort sollen angeblich meistens Bären zu sehen sein. Nun, wir waren jetzt schon dreimal dort, haben aber noch nie einen Bären gesehen. Wahrscheinlich sind wir immer zu spät im Jahr. Auch diesesmal gibts ausser vielen toten Lachsen nichts zu sehen:
Also fahren wir weiter zum Salmon Gletscher. Und sind total entsetzt, über den vielen Verkehr, den wir so auf dieser Strecke gar nicht kennen. Aber wir lassen uns aufklären: weit hinten im Tal wurde eine Goldmine entdeckt und jetzt wird die Strasse ausgebaut und eine Starkstromleitung zu dieser Mine gelegt. Die Lastenhubschrauber fliegen im Minutentakt. Es ist interessant, aber auch irgendwie beängstigend, zuzuschauen, wie Beton-Strommasten mit ca. 20 m Höhe von einem Hubschrauber an den richtigen Platz gebracht werden.
Nach aufregenden 30 km auf enger, ungeteerter Strasse mit immer wieder grossen LKW im Gegenverkehr sind wir endlich am Ziel: am Viewpoint zum Salmon Glacier:
Nach einer kurzen Pause machen wir noch eine kleine Wanderung. Gleich hinter dem Parkplatz geht es querfeldein den Berg hoch mit tollen Ausblicke auf den Gletscher und in eine ganz andere unbekannte Pflanzenwelt:
Wir bleiben heute nacht hier oben. Dies ist unser Schlafplatz heute:
LG
Beate
Wenn man morgens mit diesem Blick aufwacht. Was will man mehr???
Wir fahren die ganze Strecke wieder zurück. Wir versuchen in Hyder nochmal unser Glück am Fish River, sehen aber auch heute keine Bären:
Aber dieses Schild mit den Angaben, was man alles machen kann, um Bären "anzulocken", finde ich lustig:
In Steward machen wir im Morgennebel noch eine kleine Wanderung in der Bucht:
An der Grenzstation zur Einreise nach Kanada in Hyder werden wir diesesmal kontrolliert. Der Beamte ist ganz genau. Er nimmt unsere Pässe mit ins Office um sie dort zu scannen. Dann fragt er, ob wir "drüben" etwas gekauft hätten. Da muss ich nun doch lachen und frage ihn, wie wir in einer Ghosttown was hätten kaufen können. Er tut ganz erstaunt, ja, ist denn dort wirklich alles geschlossen!!
Jetzt müssen wir den gesamten Hwy 37 A wieder zurückfahren bis Meziadin Jkt. Dort machen wir aber einen kleinen Abstecher durch Kitwanga nach Kitwancool (in indianisch: Gitanyow). Dort soll es die grösste Ansammlung von Totempols geben. Nach einigem Suchen (es ist nichts ausgeschildert) finden wir die Stelle auch:
Und schon wird es wieder Zeit, uns einen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir sehen von der Strasse aus einen grossen freien Platz, auf dem noch Reste von Teer zu sehen sind. Das passt genau, stehen wir dort doch sehr gerade und müssen nicht durch Schlamm oder Gras laufen. Allerdings fragen wir uns, was dieses freie Areal wohl mal war. Erst am nächsten Tag erfahren wir in der Visitorinfo, dass dort bis vor ein paar Jahren ein grosses Sägewerk stand.
Wir geniessen jedenfalls wiedermal einen schönen Platz mit herrlichem Sonnenuntergang:
LG
Beate
So, und jetzt gibts hier erst mal eine Pause:
wir sind ab morgen 10 Tage in einem Ferienhaus am Comer See. Dort haben wir keine Internet-Verbindung, also ist erst mal "Internet-Entzug" angesagt.
Weiter gehts dann am 24. April.
Bis dann
liebe Grüsse
Beate
Eine schöne Zeit, Beate!
Liebe Grüße aus Berlin,
Thomas
Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub
Danke Thomas
Hallo,
so, seit gestern nacht sind wir wieder zurück. Es war, wie kaum anders möglich, wieder mal ein wunderschöner "Ausstieg" aus dem Alltag. Wir hatten die gesamte Woche absolut schönes Wetter, mit viel zu hohen Temperaturen. Wie uns die Einheimischen erzählten ist es normalerweise erst Ende Mai so warm. Aber was ist schon normal???
Jetzt habe ich genau eine Woche Zeit, um die Wäsche zu waschen, den grossen Balkon auf den Sommer vorzubereiten und alle Sachen für unsere Womo-Überführung in den Hohen Norden vorzubereiten. Naja, als Renter müsste das ja möglich sein.
LG
Beate
Also gehts mal weiter im Reisebericht:
Mittwoch 21.9.
Morgens haben wir wiedermal dicken Nebel. Aber der gibt auch gute Motive her:
Wir fahren über den Hwy 16 nach Südosten. In New Hazelton sehen wir ein Schild für einen Trail zu einem Wasserfall. Das machen wir doch und laufen schnell mal 1 Stunde durch den Wald:
Dann besuchen wir den Moricetown Canyon. Als wir vor ein paar Jahren dort waren, konnten wir die Lachswanderung beobachten. Heuer sind wir zu spät, die Lachse sind schon verschwunden:
In Smithers finden wir nach ca. 1000 km endlich eine Werkstatt, die unseren Steinschlag repariert. Man sieht zwar noch ein bischen was, aber wenigstens wird der Schaden nicht grösser.
Auf dem weiteren Weg fahren wir durch sehr landschaftlich geprägtes Land. Es ist nicht mehr viel von der Wildnis Kanadas zu spüren. Wir kommen uns vor wie in Bayern: Kühe auf der Weide, ein Bauernhof am anderen.
Eigentlich hatten wir geplant, in Burns Lake auf dem Comunity Campground in der Stadt zu übernachten. Aber als wir durch die Ortschaft fahren, sehen wir ein Hinweisschild auf einen Campingplatz "Boers Mountain Recreation Area" in 7 km. Das klingt interessanter, also fahren wir dem Schild nach. Letztendlich sind es dann fast 15 km, aber wir finden diesen Campingplatz und sind wiedermal begeistert. Der Platz ist herrlich an einem kleinen See gelegen und wir sind wiedermal ganz allein.
Vom nächsten Tag gibts nicht viel zu berichten.
Erst noch ein Bild von unserem Übernachtungsplatz am Kager Lake im Morgennebel:
Wir fahren weiter über den Hwy 16 nach Osten. Es ist wahnsinnig viel Verkehr, viele Holz-Laster. Das macht mich total nervös, da diese Laster wirklich schnell unterwegs sind.
In Prince George kaufen wir nochmal ein. Hinter der Stadt wird der Verkehr weniger, da die meisten LKW entweder nach Norden oder Süden fahren, wir aber weiterhin nach Osten auf dem Hwy 16 bleiben.
Wir wollen am Campingplatz Purdon Lake übernachten. Aber als wir dort sind, ist die Schranke zu, der Campingplatz geschlossen. Naja, wir sind nicht allzu traurig, denn 3 km vorher haben wir am Bowron River eine Rest Area entdeckt. Und dorthin fahren wir zurück, haben damit wieder einen schönen, einsamen, kostenlosen Campingplatz:
LG
Beate
Freitag, 23.9.
Es ist etwas bewölkt, das stört uns aber nicht. In McBride machen wir einen ausgiebigen Besuch im Visitorcenter, das in einem alten Bahnhof untergebracht ist. Kurz danach sehen wir ein Hinweisschild auf einen trail zum "Beaver Falls". Den müssen wir natürlich gehen:
In Tete Jaune Cache müssten wir eigentlich links auf dem Hwy 16 Richtung Mt. Robson weiterfahren. Aber wir beschliessen, einen kleinen Umweg zu machen und fahren noch 10 km auf dem Hwy 5 südlich. Dort machen wir eine schöne Wanderung durch den Jackman Flats PP. Das sind Sanddünen, mitten in British Columbia. Hier gibts auch eine völlig andere Vegetation als rundum:
Zurück am Hwy 16 gehts entlang des Fraser River in die Berge:
Am frühen Nachmittag kommen wir in Jasper an. Nach einer Runde durch die Stadt suchen wir uns am Whistler Campingplatz einen schönen ruhigen Platz:
Diese Nacht hat es geregnet, gehagelt und geschneit. Aber jetzt morgens kommt die Sonne durch.
Wir fahren mit Stop und kurzer Wanderung am Maligne Canyon:
weiter zum Medicine Lake, der am Austrocknen ist:
zum Maligne Lake, wo wir etwas laufen:
Auf der Fahrt zurück sehen wir dann die sonst so scheuen Bergschafe direkt neben der Strasse:
Wir wollen noch etwas "relaxen" und fahren weiter nach Miette Hot Springs. Nachdem Wochenende ist, ist dort der Teufel los. Trotzdem geniessen wir das Bad im warmen Wasser:
Die Überraschung kommt dann, als wir vom Bad rauskommen: die sonst so scheuen Bergschafe laufen auf dem Parkplatz rum und verfolgen die Touristen:
Auf dem Rückweg sehen wir dann noch Wapities direkt neben der Strasse:
LG
Beate
Sonntag, 25.9.
Ausgerechnet heute, wo wir den Icefield Parkway fahren wollen, ist der Himmel dick bewölkt, man kann die Bergspitzen nicht sehen.
Nun ja, wir können es nicht ändern.
Das erste Ziel auf unserem Weg nach Süden sind die Athabasca Falls, wo wir gleich mal 1 Stunden wandern:
Dann gings weiter entlang des Athabasca River zu den Sunwapta Falls:
Auf halber Strecke und am höchsten Punkt der Strasse ist das Columbus Icefield.
Man kann mit Bussen hochfahren und auf dem Gletscher spazierengehen. Nachdem wir das vor vielen Jahren schon gemacht haben, sparen wir uns diesesmal die Zeit (und vor allem das Geld, denn diese Touren sind unterdessen sehr teuer geworden).
Das Bild hier ist sehr weit hergezoomt, aber man kann die Busse auf dem Eis sehen:
Wir fahren den Pass südlich wieder hinunter ins Tal:
Als nächstes steht der Abstecher mit kurzer Wanderung zum Peyto Lake auf dem Plan. Dieser Gletschersee ist wegen seiner intensiven türkisen Farbe berühmt:
Weiter gehts zum Lake Louise. Dort gehts zu wie am Königssee (Bayer. Alpen) in der Hochsaison. Es war schwierig, ein Bild ohne Menschen zu machen:
Sowohl hier, als auch am Columbus Icefield und am Peyto Lake waren 95 % der Touristen Asiaten. Dieser Tag hat mich fast dazu gebracht, eine Allergie gegen Asiaten zu entwickeln. So viel Rücksichtslosigkeit habe ich noch in keinem Land erlebt.
Unterdessen wird das Wetter immer schlechter, was aber für schöne Wolkenstimmungen sorgt:
Abends auf dem Campingplatz finden wir dann diese Bärenwarnung auf allen Picknicktischen. Leider haben wir aber keinen Bären gesehen:
LG
Beate
Am nächsten Tag ist das Wetter wiedermal bestens. Wir fahren gleich zum Johnston Canyon und geniessen es, dass so früh am morgen noch kaum jemand unterwegs ist. Allerdings ist es s....kalt, aber was solls.
Wir laufen den Canyon hoch und lassen uns Zeit. Aber schon werden wir wieder von den Asiaten eingeholt. Es geht zu wie in eiiner Fussgängerzone:
Weiter gehts durch tolle Berglandschaften zur Abzweigung bei Castle Mountain:
Dann steht noch eine kleine Wanderung am Marble Canyon auf dem Programm. Bis hierher sind die Asiaten noch nicht vorgedrungen, ist vielleicht nicht interessant genug:
Gleich daneben gehts zu den "Paint Pots". Da wurden früher farbige Erden abgebaut, und als Farbstoffe benutzt:
Wir fahren über Radium Hot Springs und beschliessen, heute abend im Flussbett des Kootenay River zu übernachten. Keine schlechte Idee, wir haben wiedermal ein tolles Fleckchen für uns allein. Und abends kommt unser Mini-Grill wieder zur Einsatz, diesesmal mit Bull-Ribbs.
Als wir am nächsten Morgen aufwachen, haben wir Gäste. Eine kleine Gruppe Deer schaut ganz neugierig, was denn da in ihrem Fluss steht:
Ein letzter Blick auf unseren schönen Stellplatz:
Wir fahren nach Süden. Der erste Stop ist in Kimberley. Diese Stadt ist auf "bayrisch" gedrillt, zumindest was Kanadier sich unter "bayrisch" vorstellen:
20 km weiter besichtigen wir Fort Steele. Eigentlich ist das ein Living Museum, aber da die Saison vorbei ist, hat auch kein Bäcker, Polizei, Schmied, Zahnarzt, Schneiderei usw. mehr offen. Aber wir können herumlaufen und in alle Häuser schauen:
Danach fahren wir durch Kootenay Valley und entlang des Kootenay Lake nach Norden:
Wir kommen an diesem Haus vorbei, das vollständig aus Glasflaschen gebaut ist. Leider ist das auch schon "closed for saison".
Nachdem wir am ganzen See keine Stelle finden, auf der wir wild übernachten könnten, gehen wir mal wieder auf einen Campingplatz.
So direkt am See schmeckt sogar ein Nudeleintopf köstlich:
LG
Beate