Es ist 16 Uhr als wir uns zu Fuß auf den Weg machen. Vor dem Hotel grast die Herde Wapitis - aber mit denen wollen wir uns ein andermal näher beschäftigen.
Zuerst besuchen wir die Lower Terraces und machen Halt bei den Palette Spring. Überall brodelt und dampft es und man merkt, das man sich hier auf einem aktiven Vulkan befindet. Der Geruch nach fauligen Eiern ist ätzend, aber irgendwie gewöhnt man sich mehr oder weniger daran. Ich bin fasziniert von den Farbenspielen, die die Natur hervorbringt, die leider die Fotos nie wiedergeben werden. Gottseidank hab ich meinen besten Speicher im Kopf dabei und alles wird aufsogen.
Weiter geht es über die Minerva Terraces - wo sich ein paar Raben ein Bad gönnen hinauf zu den Upper Terraces.
Hier oben ist es doch etwas "flüssiger" - heißes stinkendes Wasser überall. Die Japaner müssen natürlich testen, wie sich das anfühlt. Ich verbiete es aber meiner Tochter, da mir der Schwefelsäure-Anteil doch Respekt einflößt. Erstaunlicherweise sehe ich später ein paar Vögel, die im Wasser rumwaten - ob die da zu Essen suchen?
Das letzte Foto erkennt ihr sicherlich von der Kalenderabstimmung :)
Gegen 19 Uhr laufen wir zurück ins Tal - den Kopf voller Eindrücke. Wir beschließen, uns noch ein Belohnungseis zu gönnen und dabei der Wapitiherde zuzuschauen. Die Tiere grasen/wiederkäuern vor sich hin und lassen sich von den Touristen nicht stören. Ein paar Ranger passen auf, das ihnen niemand zu nahe kommt - bei ihrer stattlichen Größe sollte man sie nicht unterschätzen.
-> geliehenes Foto
Wir beschließen uns umzuziehen und im Mammoth Hotel das Abendessen einzunehmen. Ein Schreien außerhalb unserer Unterkunft lockt uns vor das Haus. Wahnsinn - die gesamte Herde spaziert hinter unserem Haus entlang in Richtung Wald. Ich traue mich nicht, den Foto zu holen, um keinen Augenblick zu verpassen. Das Schreien kommt von den Mutterkühen, die damit ihre Jungen rufen. Ich bin überglücklich ... genau solche Erlebnisse habe ich mir vom Yellowstone erhofft.
Das Abendessen in der Mammoth Loge war nicht erwähnenswert - ich hab mir einen Caesar Salat gegönnt, der Rest den ersten amerikanischen Burger. Unsere Freunde haben Büffelsteak versucht und wurden tierisch enttäuscht. Nach einer Quasselrunde auf der Veranda unseres Hauses verschwinden wir alle im Bett.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
es führen offensichtlich viele Wege in den Yellowstone ! -- interessant, mal auf diese Weise dorthin zu reisen ! Was Zeitmangel doch alles so an Ideen bringt ! -- Hoffentlich hattet ihr Sonne bei den Terrassen. Schau´n wir mal.
Grüße
Bernhard
Fortsetzung schon da - hab wohl zulange geschrieben !
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
...brauche aber etwas länger, alles in Ruhe zu lesen. Wir "erholen" uns zur Zeit im schönen Allgäu von unserer USA-Reise und da komme ich nicht so oft an den PC. Aber einen Reisebericht mit Yellowstone muss man einfach sofort lesen. Bin ganz gespannt wie es weiter geht!
Um 5 Uhr ist die Nacht für mich vorbei und ich schleiche mich leise aus dem Zimmer, denn die beiden anderen schlafen noch tief und fest. Die Nacht ist mild und ich erklimme den Hügel hinterm Haus und schaue zu, wie der Yellowstone erwacht. Der Vollmond leuchtet das Tal gut aus und als der Morgen graut, kommt auf dem gegenüberliegenden Hügel die Wapiti-Herde ins Tal.
Nachdem alle erwacht waren, sind wir zum Frühstück in die Mammoth Lodge - das Buffet war OK, nichts außergewöhnliches. Wir besprechen, heute die rechte/westliche Acht abzufahren. Zur Erläuterung, die Hauptstraßen im Yellowstone erinnern an eine Acht, in deren Mitte sich das Grand Village befindet.
Ziel ist die Mud Vulcano/Sulphur Caldron Area - von da wollen wir rückzu soviel wie machbar anfahren, was sich am Wegesrand bietet u.a. vorallen den Grand Canyon of Yellowstone. Das dieser Tag ein gefährliches Abenteuer mit sich bringt, wissen wir noch nicht und so starten wir bei strahlendem Sonnenschein. Gleich nach verlassen von Mammoth tauchen wir in die endlosen Weiten und Höhen (2800m) des Parkes ein - grandios diese unendliche Weite. Aber auch riesige Flächen verbrannter Wälder werden durchfahren.
-> gesponsortes Foto
Nächster Halt ist das Hayden Valley, wo wir uns mit Ferngläsern bewaffnet auf die Suche nach ... Bären/Büffeln machen. Leider haben wir kein Glück - nur allerhand verschiedene Vögel (Reiher, Gänse, Kraniche) und Wapiti's werden erspäht. Für ein g'scheites Foto sind sie zu weit weg, da wir nur Hobbyfotografen sind und somit keine Profiausrüstung unser Eigen nennen.
Wir fahren weiter und dann endlich - unser erster Büffel. Staunend sehen wir ihn durch den Yellowstone-River schwimmen und stoppen in der Parkbucht. Gemächlich kommt er in Richtung unserer Auto's gelaufen und wir erkennen einen prächtigen Bullen. Als er immer näher kommt, werden die Kinder ins Auto geschickt und wir selber nehmen den kurzen Fluchtweg hinter dem Auto ein. Mei, mit dem möcht ich mich net anlegen. Er muß uns auch seine ganze Kraft und Dominanz zeigen und wälzt sich im Staub, schnaubt dabei ziemlich laut, bevor er zwischen unser beider Autos die Straße überquert. WOW :)
Auf der Weiterfahrt sehen wir dann viele Herden, die am Rand gemütlich grasten.
Der Parkplatz an der Mud Vulcano Area war schon gut gefüllt. Uns erwarteten blubbernde Schlammlöcher und vorallen viel Gestank. Wir beschlossen, hier ausgiebig Zeit zu investieren und auch den ausgewiesenen Trail zu laufen.
Wir besichtigten vorallen Dragon's Mouth - eine Höhle mit viel Aktivität. Aus einem rieisgen Maul schwappt heißes Wasser mit viel Schwefel nach außen und verursacht einen beißenden Gestank, der kaum auszuhalten ist. Ein paar Mundmasken aus der Pharmazie bringen etwas Besserung. Man kommt sich vor wie auf einem brodelnden Vulkan.
Etwas weiter befindet sich der Mud Vulcano, dessen Aktivität schon etwas gemächlicher ist.
Von hier startete dann der Trail ins "Hinterland", vorbei an kleineren blubbernden Löchern. Uns kamen einige Amerikaner entgegen, die uns aufgeregt von Büffeln erzählten. Wir waren dann aber doch überwältigt von dem Anblick, der sich uns bot. Da standen wir nun und wußten nicht so recht - weitergehen oder umkehren, denn beim zweiten Blick erschloß sich uns, um uns erwartete - die Büffel waren in Pärchen aufgeteilt und in einzelne Bullen.
Tja, was denkt ihr, was hier los war? Ob wir nun der "Gefahr" ins Auge schauten und den Trail weitergelaufen sind - oder doch lieber umgekehrt sind ... das kommt dann in der Fortsetzung (das Knödel sind nämlich fertig).
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Nun muß ich die Fortsetzung doch verschieben, da wir mit unserer Tochter noch ein Trivial Pursuit gespielt haben. Möcht nur eure Fragen beantworten.
@ Sepp
Für einen Samstag im Sommer war wirklich nicht viel los - einige asiatische Reisegruppen waren unterwegs, die aber mehr oder weniger durchlaufen. Wir haben uns viel Zeit genommen und auch mal gewartet, bis ringsrum etwas Ruhe war.
@ Bernhard
Danke, die Knödel waren zusammen mit den Rouladen/Blaukraut ausreichend. Die gesponsorten/geliehenen Fotos sind Fotos unserer Mitreisenden, die ich gerne kennzeichnen möchte, weil sie nicht auf meinem Mist gewachsen sind, aber den Reisebricht doch gut ergänzen.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Ich finde es toll, dass Du Dir die Arbeit machst und dass viele an unserer gemeinsam erlebten Reise teilnehmen können. Wir sind bei Deinem Bericht dabei und freuen uns auf jeden Tag,
Wir entschließen uns doch, den Trail weiterzulaufen, die Büffel sind mit sich selber und ihrer Brunft beschätigt und werden uns sicher nicht als Rivalen beim Becircen ihrer Weibchen betrachten. Vorher werden noch die Kinder angewiesen, sich gleichmäßig zu bewegen und keinerlei auf keinenfall zu rennen. Wir Erwachsenen behalten auch das nähere Geschehen immer im Auge - was sich auch als gut herausstellte. Denn dann passierte es ... ein Bulle, der sich schon längere Zeit "angeregt" mit einem anderen Bullen "unterhielt (vermutlich über das Weibchen), meinte dann doch, es direkt klären zu müssen. Nachdem ich das Foto meiner Tochter geschossen hatte, sah ich ihn sich in Bewegung setzen und packte meine Tochter an der Schulter, um rasch weiterzugehen. Gerade rechtzeitig, denn der Bulle überquerte nur ein paar Minuten danach den Holzsteig in rasendem Tempo. Puuh - wir hatten aber inzwischen den nötigen Abstand wieder.
Im weiteren Verlauf sollte es aber nicht besser werden - stand doch direkt am Weg ein ziemliches Prachtexemplar.
Beidseitig standen auf dem Weg Leute, die überlegten, wie man an dem Burschen vorbeikommt. Er interessierte sich aber wenig für die Leute, solange sie langsam des Weges gingen. Nur als eine Frau meinte, kreischend vorbeirennen zu müssen, schnaubte er wutentbrannt und machte deutlich, das er seine Ruhe haben will. Wir beschlossen, erstmal eine Weile zu verharren und nicht weiterzugehen. Nach gefühlten Stunden des Wartens trabte er dann doch weiter, um sich ein paar grüne Halme reinzuziehen. Dies war für uns dann das Zeichen, den Trail gemächlich weiterzugehen. Unser Herz klopfte bis zum Hals und wir waren uns einig, DAS war ein Erlebnis, was man nie wieder vergessen wird.
Mit dem nötigen Abstand haben wir noch eine Weile das Treiben beobachtet - immer wieder gab es kleine Kämpfe unter den Bullen. Die, die schon jemanden fürs Paaren gefunden haben, schmusten miteinander.
Wir liefen zum Parkplatz zurück und besprachen, auf dem Rückweg nochmal am Hayden Valley anzuhalten für einen Mittagssnack. Gesagt - getan ... wir ließen um auf der Wiese am Rande des Valleys nieder und ließen uns das Obst und die Jack Link's (stark geräuchertes Beef) schmecken.
Dann ging es weiter in Richtung Grand Canyon of Yellowstone. Als erstes fuhren wir den Artist Point an und liefen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt. In der Ferne rauschte der Yellowstone River in die Tiefe und es bot sich uns ein grandioses Bild. Die Lower Falls sind schon gigantisch.
Nachdem wir hier alles erkundet hatten, fuhren wir wieder zurück. Im vorderen Teil der Straße war alles gesperrt und es wurde vor Bären gewarnt. Wir fuhren auf der Hauptstraße weiter und nahmen dann noch die Ausfahrt zum Upper Fall. Dort parkten wir und schauten uns die Upper Falls an, die aber weniger spektakulär waren (irgendwie hab ich nichtmal nen Foto gemacht, habe ich eben festgestellt). Wir vereinbarten, nicht weiterzufahren, sonder von hier aus eine Wanderung zum Brink of the lower falls zu unternehmen. Nach ca. einer halben Stunde waren wir am Ziel und nachdem noch einige Serpentinen nach unten zu überwinden waren (Hilfe, die muß man ja wieder hoch), standen wir direkt neben dem Lower Fall. Es war laut und wild, wie da das Wasser 94 Meter in die Tiefe stürzt. Fotos mußte mein Mann machen, denn ich hatte mit meiner Höhenangst zu kämpfen und war froh, einen kurzen Blick über das Geländer werfen zu können.
Da es schon später Nachmittag war, endete hier unsere Besichtigung und wir machten uns auf den Rückweg nach Mammoth. Es waren doch einige notierte Punkte auf dieser Westroute offen - aber die mußten verschoben werden. Nur ein kurzer Stop an einer Sonnenblumenwiese mußte noch sein.
In unseren Cabins angekommen, haben wir uns garnicht lange aufgehalten, denn wir hatten noch ein abendliches Programm vor. Bewaffnet mit Badesachen fuhren wir Richtung Nordeingang. An unserem Ankunftstag hatten wir in einer Parkbucht viele Autos stehen sehen und ich erinnerte mich an einen Forumsbeitrag von Simara, das dort eine Bademöglichkeit besteht. Also nichts wie hin. Wir bekamen auch noch Platz am Straßenrand und liefen den ca. 15 min. Weg am Gardinier-Fluß entlang, bis wir an die ausgezeichnete Badestelle kamen. Hier gab es sogar Bänke. Nahe am Fluß kam aus einer heißen Quelle Wasser in das doch relativ kalte Wasser. Eine Treppe führte hinein und mit großen Steinen war ein Badepool abgetrennt. Wir wateten hinein und suchten uns eine Stelle zum reinsetzen (das Wasser ging max. bis über die Knie) - das war nicht sooooo einfach. Wir saßen dann im Fluß und es ging immer nur: kalt, kalt ... heiß, heiß - eine lustige Sache, die ich wirklich empfehlen kann. Hinterher rochen wir alle "angenehm" nach Schwefel.
Ausklingen ließen wir den Abend in Gardinier - bei "Cowboy's Lodge and Grill" (gleich an der Brücke) bekommt man supertolle Steaks und Burger, die wir uns schmecken ließen. Genau so sollte ein amerikanisches Abendessen sein :)) Es war schon dunkel, als wir den Heimweg in unsere Behausung antraten und zufrieden schliefen wir nach diesem aufregenden Tag schnell ein.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Fortsetzung 13. August 2011
Es ist 16 Uhr als wir uns zu Fuß auf den Weg machen. Vor dem Hotel grast die Herde Wapitis - aber mit denen wollen wir uns ein andermal näher beschäftigen.
Zuerst besuchen wir die Lower Terraces und machen Halt bei den Palette Spring. Überall brodelt und dampft es und man merkt, das man sich hier auf einem aktiven Vulkan befindet. Der Geruch nach fauligen Eiern ist ätzend, aber irgendwie gewöhnt man sich mehr oder weniger daran. Ich bin fasziniert von den Farbenspielen, die die Natur hervorbringt, die leider die Fotos nie wiedergeben werden. Gottseidank hab ich meinen besten Speicher im Kopf dabei und alles wird aufsogen.
Weiter geht es über die Minerva Terraces - wo sich ein paar Raben ein Bad gönnen hinauf zu den Upper Terraces.
Hier oben ist es doch etwas "flüssiger" - heißes stinkendes Wasser überall. Die Japaner müssen natürlich testen, wie sich das anfühlt. Ich verbiete es aber meiner Tochter, da mir der Schwefelsäure-Anteil doch Respekt einflößt. Erstaunlicherweise sehe ich später ein paar Vögel, die im Wasser rumwaten - ob die da zu Essen suchen?
Das letzte Foto erkennt ihr sicherlich von der Kalenderabstimmung :)
Gegen 19 Uhr laufen wir zurück ins Tal - den Kopf voller Eindrücke. Wir beschließen, uns noch ein Belohnungseis zu gönnen und dabei der Wapitiherde zuzuschauen. Die Tiere grasen/wiederkäuern vor sich hin und lassen sich von den Touristen nicht stören. Ein paar Ranger passen auf, das ihnen niemand zu nahe kommt - bei ihrer stattlichen Größe sollte man sie nicht unterschätzen.
-> geliehenes Foto
Wir beschließen uns umzuziehen und im Mammoth Hotel das Abendessen einzunehmen. Ein Schreien außerhalb unserer Unterkunft lockt uns vor das Haus. Wahnsinn - die gesamte Herde spaziert hinter unserem Haus entlang in Richtung Wald. Ich traue mich nicht, den Foto zu holen, um keinen Augenblick zu verpassen. Das Schreien kommt von den Mutterkühen, die damit ihre Jungen rufen. Ich bin überglücklich ... genau solche Erlebnisse habe ich mir vom Yellowstone erhofft.
Das Abendessen in der Mammoth Loge war nicht erwähnenswert - ich hab mir einen Caesar Salat gegönnt, der Rest den ersten amerikanischen Burger. Unsere Freunde haben Büffelsteak versucht und wurden tierisch enttäuscht. Nach einer Quasselrunde auf der Veranda unseres Hauses verschwinden wir alle im Bett.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo Margit,
da steige ich doch auch noch schnell zu und freue mich auf die kommenden Tage. Die ersten Tage haben mir jedenfalls schon mal sehr gut gefallen.
Liebe Grüße Gabi
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Margit,
es führen offensichtlich viele Wege in den Yellowstone ! -- interessant, mal auf diese Weise dorthin zu reisen ! Was Zeitmangel doch alles so an Ideen bringt ! -- Hoffentlich hattet ihr Sonne bei den Terrassen. Schau´n wir mal.
Grüße
Bernhard
Fortsetzung schon da - hab wohl zulange geschrieben !
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Margit,
die Kalkterassen sind sehr schöne Fotomotive, erinnert mich sehr an Pamukkale.
Wie war zu eurer Zeit der Besucherandrang, auf den Bildern ist nichts zu sehen?
Viele Grüße
Sepp
Hallo Margit,
...brauche aber etwas länger, alles in Ruhe zu lesen. Wir "erholen" uns zur Zeit im schönen Allgäu von unserer USA-Reise
und da komme ich nicht so oft an den PC. Aber einen Reisebericht mit Yellowstone muss man einfach sofort lesen. Bin ganz gespannt wie es weiter geht!
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Sonntag, 14 August 2011
Um 5 Uhr ist die Nacht für mich vorbei und ich schleiche mich leise aus dem Zimmer, denn die beiden anderen schlafen noch tief und fest. Die Nacht ist mild und ich erklimme den Hügel hinterm Haus und schaue zu, wie der Yellowstone erwacht. Der Vollmond leuchtet das Tal gut aus und als der Morgen graut, kommt auf dem gegenüberliegenden Hügel die Wapiti-Herde ins Tal.
Nachdem alle erwacht waren, sind wir zum Frühstück in die Mammoth Lodge - das Buffet war OK, nichts außergewöhnliches.
Wir besprechen, heute die rechte/westliche Acht abzufahren. Zur Erläuterung, die Hauptstraßen im Yellowstone erinnern an eine Acht, in deren Mitte sich das Grand Village befindet.
Ziel ist die Mud Vulcano/Sulphur Caldron Area - von da wollen wir rückzu soviel wie machbar anfahren, was sich am Wegesrand bietet u.a. vorallen den Grand Canyon of Yellowstone. Das dieser Tag ein gefährliches Abenteuer mit sich bringt, wissen wir noch nicht und so starten wir bei strahlendem Sonnenschein. Gleich nach verlassen von Mammoth tauchen wir in die endlosen Weiten und Höhen (2800m) des Parkes ein - grandios diese unendliche Weite. Aber auch riesige Flächen verbrannter Wälder werden durchfahren.
-> gesponsortes Foto
Nächster Halt ist das Hayden Valley, wo wir uns mit Ferngläsern bewaffnet auf die Suche nach ... Bären/Büffeln machen. Leider haben wir kein Glück - nur allerhand verschiedene Vögel (Reiher, Gänse, Kraniche) und Wapiti's werden erspäht. Für ein g'scheites Foto sind sie zu weit weg, da wir nur Hobbyfotografen sind und somit keine Profiausrüstung unser Eigen nennen.
Wir fahren weiter und dann endlich - unser erster Büffel. Staunend sehen wir ihn durch den Yellowstone-River schwimmen und stoppen in der Parkbucht. Gemächlich kommt er in Richtung unserer Auto's gelaufen und wir erkennen einen prächtigen Bullen. Als er immer näher kommt, werden die Kinder ins Auto geschickt und wir selber nehmen den kurzen Fluchtweg hinter dem Auto ein. Mei, mit dem möcht ich mich net anlegen. Er muß uns auch seine ganze Kraft und Dominanz zeigen und wälzt sich im Staub, schnaubt dabei ziemlich laut, bevor er zwischen unser beider Autos die Straße überquert. WOW :)
Auf der Weiterfahrt sehen wir dann viele Herden, die am Rand gemütlich grasten.
Der Parkplatz an der Mud Vulcano Area war schon gut gefüllt. Uns erwarteten blubbernde Schlammlöcher und vorallen viel Gestank. Wir beschlossen, hier ausgiebig Zeit zu investieren und auch den ausgewiesenen Trail zu laufen.
Wir besichtigten vorallen Dragon's Mouth - eine Höhle mit viel Aktivität. Aus einem rieisgen Maul schwappt heißes Wasser mit viel Schwefel nach außen und verursacht einen beißenden Gestank, der kaum auszuhalten ist. Ein paar Mundmasken aus der Pharmazie bringen etwas Besserung. Man kommt sich vor wie auf einem brodelnden Vulkan.
Etwas weiter befindet sich der Mud Vulcano, dessen Aktivität schon etwas gemächlicher ist.
Von hier startete dann der Trail ins "Hinterland", vorbei an kleineren blubbernden Löchern. Uns kamen einige Amerikaner entgegen, die uns aufgeregt von Büffeln erzählten. Wir waren dann aber doch überwältigt von dem Anblick, der sich uns bot.
Da standen wir nun und wußten nicht so recht - weitergehen oder umkehren, denn beim zweiten Blick erschloß sich uns, um uns erwartete - die Büffel waren in Pärchen aufgeteilt und in einzelne Bullen.
Tja, was denkt ihr, was hier los war? Ob wir nun der "Gefahr" ins Auge schauten und den Trail weitergelaufen sind - oder doch lieber umgekehrt sind ... das kommt dann in der Fortsetzung (das Knödel sind nämlich fertig).
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo Margit,
hoffentlich hattet ihr viel Hunger und einen guten Appetit (heute, meine ich
) -- dann bin ich mal gespannt, wie es bei Büffels so weiter geht.
btw: was ist ein "gesponsortes Foto" ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Nun muß ich die Fortsetzung doch verschieben, da wir mit unserer Tochter noch ein Trivial Pursuit gespielt haben. Möcht nur eure Fragen beantworten.
@ Sepp
Für einen Samstag im Sommer war wirklich nicht viel los - einige asiatische Reisegruppen waren unterwegs, die aber mehr oder weniger durchlaufen. Wir haben uns viel Zeit genommen und auch mal gewartet, bis ringsrum etwas Ruhe war.
@ Bernhard
Danke, die Knödel waren zusammen mit den Rouladen/Blaukraut ausreichend. Die gesponsorten/geliehenen Fotos sind Fotos unserer Mitreisenden, die ich gerne kennzeichnen möchte, weil sie nicht auf meinem Mist gewachsen sind, aber den Reisebricht doch gut ergänzen.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Weil es mit Euch so schön war!
Ich finde es toll, dass Du Dir die Arbeit machst und dass viele an unserer gemeinsam erlebten Reise teilnehmen können. Wir sind bei Deinem Bericht dabei und freuen uns auf jeden Tag,
liebe Grüße,
SunJa
Fortsetzung 14.8.2011
Wir entschließen uns doch, den Trail weiterzulaufen, die Büffel sind mit sich selber und ihrer Brunft beschätigt und werden uns sicher nicht als Rivalen beim Becircen ihrer Weibchen betrachten. Vorher werden noch die Kinder angewiesen, sich gleichmäßig zu bewegen und keinerlei auf keinenfall zu rennen. Wir Erwachsenen behalten auch das nähere Geschehen immer im Auge - was sich auch als gut herausstellte. Denn dann passierte es ... ein Bulle, der sich schon längere Zeit "angeregt" mit einem anderen Bullen "unterhielt (vermutlich über das Weibchen), meinte dann doch, es direkt klären zu müssen. Nachdem ich das Foto meiner Tochter geschossen hatte, sah ich ihn sich in Bewegung setzen und packte meine Tochter an der Schulter, um rasch weiterzugehen. Gerade rechtzeitig, denn der Bulle überquerte nur ein paar Minuten danach den Holzsteig in rasendem Tempo. Puuh - wir hatten aber inzwischen den nötigen Abstand wieder.
Im weiteren Verlauf sollte es aber nicht besser werden - stand doch direkt am Weg ein ziemliches Prachtexemplar.
Beidseitig standen auf dem Weg Leute, die überlegten, wie man an dem Burschen vorbeikommt. Er interessierte sich aber wenig für die Leute, solange sie langsam des Weges gingen. Nur als eine Frau meinte, kreischend vorbeirennen zu müssen, schnaubte er wutentbrannt und machte deutlich, das er seine Ruhe haben will. Wir beschlossen, erstmal eine Weile zu verharren und nicht weiterzugehen. Nach gefühlten Stunden des Wartens trabte er dann doch weiter, um sich ein paar grüne Halme reinzuziehen. Dies war für uns dann das Zeichen, den Trail gemächlich weiterzugehen. Unser Herz klopfte bis zum Hals und wir waren uns einig, DAS war ein Erlebnis, was man nie wieder vergessen wird.
Mit dem nötigen Abstand haben wir noch eine Weile das Treiben beobachtet - immer wieder gab es kleine Kämpfe unter den Bullen. Die, die schon jemanden fürs Paaren gefunden haben, schmusten miteinander.
Wir liefen zum Parkplatz zurück und besprachen, auf dem Rückweg nochmal am Hayden Valley anzuhalten für einen Mittagssnack. Gesagt - getan ... wir ließen um auf der Wiese am Rande des Valleys nieder und ließen uns das Obst und die Jack Link's (stark geräuchertes Beef) schmecken.
Dann ging es weiter in Richtung Grand Canyon of Yellowstone. Als erstes fuhren wir den Artist Point an und liefen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt. In der Ferne rauschte der Yellowstone River in die Tiefe und es bot sich uns ein grandioses Bild.
Die Lower Falls sind schon gigantisch.
Nachdem wir hier alles erkundet hatten, fuhren wir wieder zurück. Im vorderen Teil der Straße war alles gesperrt und es wurde vor Bären gewarnt. Wir fuhren auf der Hauptstraße weiter und nahmen dann noch die Ausfahrt zum Upper Fall. Dort parkten wir und schauten uns die Upper Falls an, die aber weniger spektakulär waren (irgendwie hab ich nichtmal nen Foto gemacht, habe ich eben festgestellt). Wir vereinbarten, nicht weiterzufahren, sonder von hier aus eine Wanderung zum Brink of the lower falls zu unternehmen. Nach ca. einer halben Stunde waren wir am Ziel und nachdem noch einige Serpentinen nach unten zu überwinden waren (Hilfe, die muß man ja wieder hoch), standen wir direkt neben dem Lower Fall. Es war laut und wild, wie da das Wasser
94 Meter in die Tiefe stürzt. Fotos mußte mein Mann machen, denn ich hatte mit meiner Höhenangst zu kämpfen und war froh, einen kurzen Blick über das Geländer werfen zu können.
Da es schon später Nachmittag war, endete hier unsere Besichtigung und wir machten uns auf den Rückweg nach Mammoth. Es waren doch einige notierte Punkte auf dieser Westroute offen - aber die mußten verschoben werden. Nur ein kurzer Stop an einer Sonnenblumenwiese mußte noch sein.
In unseren Cabins angekommen, haben wir uns garnicht lange aufgehalten, denn wir hatten noch ein abendliches Programm vor.
Bewaffnet mit Badesachen fuhren wir Richtung Nordeingang. An unserem Ankunftstag hatten wir in einer Parkbucht viele Autos stehen sehen und ich erinnerte mich an einen Forumsbeitrag von Simara, das dort eine Bademöglichkeit besteht. Also nichts wie hin. Wir bekamen auch noch Platz am Straßenrand und liefen den ca. 15 min. Weg am Gardinier-Fluß entlang, bis wir an die ausgezeichnete Badestelle kamen. Hier gab es sogar Bänke. Nahe am Fluß kam aus einer heißen Quelle Wasser in das doch relativ kalte Wasser. Eine Treppe führte hinein und mit großen Steinen war ein Badepool abgetrennt. Wir wateten hinein und suchten uns eine Stelle zum reinsetzen (das Wasser ging max. bis über die Knie) - das war nicht sooooo einfach. Wir saßen dann im Fluß und es ging immer nur: kalt, kalt ... heiß, heiß - eine lustige Sache, die ich wirklich empfehlen kann. Hinterher rochen wir alle "angenehm" nach Schwefel.
Ausklingen ließen wir den Abend in Gardinier - bei "Cowboy's Lodge and Grill" (gleich an der Brücke) bekommt man supertolle Steaks und Burger, die wir uns schmecken ließen. Genau so sollte ein amerikanisches Abendessen sein :)) Es war schon dunkel, als wir den Heimweg in unsere Behausung antraten und zufrieden schliefen wir nach diesem aufregenden Tag schnell ein.
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain