Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Im Wohnmobil nach Washington DC, Boston, Neuengland und New York

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Santi
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Vom Shenandoah NP nach Norden

Dienstag, 23.08.2011 (vom Shenadoh-Nationalpark nach Norden bis in die Gegend von Hazleton nach Wapwallopen – 313 Meilen)
Wie jeden Tag standen wir kurz nach 7 Uhr auf, frühstückten vor dem RV, obwohl es im Laubwald noch recht kühl war, und verließen dann den staatlichen Campingplatz. Auf dem Skyline-Drive stoppten wir wieder an zahlreichen Aussichtspunkten und machten Fotos.


Am Skyland-Infocenter wollten wir uns erkundigen, wo ein lohnenswerter Trail zu finden wäre. Da entdeckten wir, dass es auch möglich ist, im Nationalpark zu reiten. Kurzentschlossen buchten wir für uns einen 1-stündigen Reitausflug (je 40 USD), was besonders Julia zu wahren Begeisterungsstürmen veranlasste.

Wir hatten dabei großes Glück, das spontan und ohne Voranmeldung noch vier von elf Pferden frei waren. Nach einer kurzen Einweisung saßen wir bald hoch zu Ross und ritten hinter der Führerin nacheinander durch den Laubwald.
Bei jedem Stopp hatten wir darauf zu achten, dass der Gaul nicht frisst, was auch gut gelang. Besonders spaßig war es, wenn wir etwas flotter reiten sollten, denn dabei wurde man ganz schön durchgeschüttelt - deshalb ist das Bild auch etwas unscharf.
Mein Pferd hieß Sunshine und ich hatte das Pech hinter Tobias zu reiten, dessen Pferd andauern furzte, so dass die Qualität der guten Waldluft schwer beeinträchtigt war. Es war aber trotzdem ein tolles Erlebnis, auch wenn unser Sitzfleisch die Nachwirkungen noch den ganzen Tag spürte.
Da wir an diesem Tag noch ein größeres Stück nach Norden fahren wollten beendeten wir hier die Fahrt auf der insgesamt 170 Meilen langen Parkstraße und kehrten um. Für Wanderungen durch die sicher sehr schönen Wälder zu Wasserfällen oder Felsformationen fehlte uns leider die Zeit.
Bei Luray kamen wir zu den Caverns, einer großen Tropfsteinhöhle, die im Inneren eine große Orgel beherbergt, wobei die Töne durch das Schlagen von Gummihämmern an die Stalaktiten erzeugt werden. Außerdem sollen sich die Stalagtiten eindrucksvoll in einem unterirdischen See spiegeln. Da hier schon viele Urlauber anstanden und der Eintritt 20 USD pro Person kosten sollte, entschlossen wir uns, dieses Naturdenkmal nicht zu besichtigen und die Reisekasse zu schonen. Schließlich hatten wir schon früher viele Tropfsteinhöhlen besichtigt, zuletzt vor einem Jahr die Grand-Canyons-Caverns an der Route 66.

 

Bald kamen wir um 13.45 Uhr auf die Interstate 81, auf der wir 4 Stunden in nördlicher Richtung fuhren. Um 16 Uhr gabs bei Scotland Getränke für das Wohnmobil bei Exxon (40 Gallons / ca. 151 Liter Gas/Benzin für 140 USD) und bei McDonalds für uns.

 

Wir kamen zügig voran, um 17 Uhr passierten wir Grantville. Nachdem wir nicht ewig weiterfahren wollten fuhren wir nach 18 Uhr bei Hazleton von der Autobahn IS 81 ab und folgten den Wegweisern zum Campingplatz Moyers Grove in Wapwallopen, der sehr abgeschieden an einem Flussufer lag. Hier zahlten wir 32 USD für 1 Übernachtung (inkl. Strom und Wasser), kauften eine Kiste Feuerholz für 6 USD und aßen von Sabine gekochte Spaghetti vor dem Wohnmobil. Nach einer Runde Kartenspiel am Lagerfeuer verschwanden alle in den Betten - ich schrieb noch bis gegen Mitternacht den Reisebericht.

Der Campingplatz wird noch dem Gesamtverzeichnis hinzugefügt. 

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Santi
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Buttermilk Falls an den Finger Lakes, Fahrtag nach Lake Luzerne


Mittwoch, 24.08.2011 
(von Hazleton nach Saratoga Springs – 404 Meilen, ca. 600 km)

 

Größere Kartenansicht

Nach dem üblichen Ablauf am Morgen (Frühstück, Duschen, Stromkabel verstauen, Tanks leeren, Abspülen etc.) starteten wir gegen 9 Uhr vom Campingplatz in Wapwallopen und fuhren vier Meilen zurück zur Interstate.  Vom leichten Erdbeben in Virginia wurden wir verschont, wir haben gar nichts davon mitbekommen und erst am Campingplatz davon erfahren. War wohl halb so schlimm. Zumindest die Tageszeitungen hatten die Meldung heute auf Seite 1.
Über Hartfort, wo wir um 10 Uhr vorbeifuhren, kamen wir teils auf Landstraßen um 12 Uhr nach Ithaca, eine kleine Stadt im Bundesstaat New York, die ich wegen der dortigen Wasserfälle besuchen wollte. Ithaca liegt am Cayuga Lake (in der Karte Markierung B), einem der Finger Lakes. Die Landschaft ist hügelig und von vielen Wasserfällen durchzogen, wozu die am Ortsrand gelegenen Buttermilk Falls gehören. Der Name kommt wohl daher, dass das Wasser über dunkles Gestein in Stufen und weiß schäumend hinabfließt, was besonders schön ist.


Wir wanderten eine gute Stunde am Fluss entlang bergab (Gorge-Trail) und wieder bergauf, fotografierten die Fälle und beendeten die Besichtigung gegen 14 Uhr mit einem kurzen Abstecher zum Ufer des Sees. 



Am Nachmittag waren wir nur auf den Fernstraßen unterwegs:

Zunächst fuhren wir um 15.10 Uhr an der Universitäts- und Industriestadt Syracuse vorbei, dann weiter Richtung Osten bis kurz vor Albany. 

Durch Saratoga Springs kamen wir zur Autobahn IS 87 Richtung Montreal und fanden nach 3 Fehlversuchen in Lake Luzerne einen Campground mit Internet-Anschluss, so dass ich diesen Bericht weiterschreiben konnte.

Zunächst knurrte uns aber der Magen.
Wir gönnten uns nach der langen Fahrerei ein saftiges Sirloin-Steak in einem sehr guten und gemütlichen Restaurant
(Waterhouse Restaurant, 85 Lake Ave.), dazu gab es kühles Yuengling Lagerbier aus der ältesten Brauerei Amerikas.
So könnte jeder Abend enden!


Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Bernhard
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heftiger Ritt !

Hallo Santi,

das war heute schon ein heftiger Ritt,  die Steaks seien euch gegönnt, da hart verdient ! Laughing

Grüße

Bernhard

 

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Richard
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Deja vue

Hi Santi,

irgendwie kommst du mir bekannt vor. Könnte aber nicht sagen woher. Cool

Viele Grüße
Richard

Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.

Kochi
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404 Meilen!

Hi Santi!

...na, nach dem Tag habt Ihr Euch aber auch das Bierchen verdient, Prost!

Aber nur weiter mit dem Bericht, fahre sehr gerne mit Wink...

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

Santi
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Klar, es war schon viel

Klar, es war schon viel Fahrerei - aber das macht uns nichts aus. Der Weg ist das Ziel!
Diese schönen, urigen Steakrestaurants sind ab und zu ein Highlight. Leider kann man nicht jeden Tag Essen gehen, das ist in USA auch etwas teuer bei vier Personen, davon einem 15-jährigen. Mein Sohn kann auch mal 2 Steaks  vertilgen, wenn wir ihn lassen. wink  Meist haben wir aber vor dem Wohnmobil gegrillt.
Leider war das Wetter an diesen Tagen auch nicht so gut, leichter Nieselregen. Der Hurricane Irene war im Anmarsch, dazu lest ihr später noch mehr.
Kochi, schön dass Du auch mitfährst! Meine Reiseroute ist zwar nicht so spektakulär wie die anderen durch den Südwesten, aber ich kann evtl. in einiger Zeit auch noch meinen Reisebericht aus dieser Gegend hier veröffentlichen.
Besonders beeindruckend finde ich auch oft die tollen Fotos. Manche Forumsmitglieder sind heimliche Foto-Profis! Ein Genuss da mitzulesen...

Gruß aus München, Santi  Cool

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Santi
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Bennington - auf der US 100 durch Vermont - Woodstock

Donnerstag, 25.08.2011

(von Saratoga Springs/Lake Luzerne nach Quechee – 200 Mls, ca.320 km)

Dieser Tag war wegen des andauernd schlechten Wetters nicht besonders schön, auch wenn wir unsere planmäßige Strecke zurücklegen konnten.
Da es schon in der Früh regnerisch und kühl war verzichteten wir auf das Frühstück im oder vor dem Wohnmobil und fuhren in einen am Lake George gelegenen Ort, wo wir in einem typischen amerikanischen Imbiss, einem Diner, um 10 Uhr frühstückten.

Wir aßen Rührei mit Bacon und Toast, außerdem gab es süße Pancakes mit Ahorn-Sirup (26 $).

Als wir das Restaurant Evergreen verließen, fing es an zu regnen, so dass wir von der Landschaft nur noch wenig sahen. Wir wussten nun nicht so recht, wohin wir nun bei diesem Sauwetter fahren sollten, entschieden uns dann für das Ziel Manchester, einem kleinen Ort mit vielen kleinen Geschäften und zahlreichen Hotels.
Hier befindet sich das Haus des Sohns von Abraham Lincoln, das wir aber nicht besichtigten.
Stattdessen fuhren wir weiter über Arlington nach Bennington – nachdem ich von einem Freund per SMS über die zugelosten Gegner des FC Bayern in der Champions-League (Neapel, Manchester, Villareal) informiert worden war.

Kurz vor dem Ort kamen wir auch zufällig an einem 200 Jahre alten Marmorsteinbruch vorbei, der nun mit Wasser gefüllt ist und in dem Kinder von einem Felsvorsprung hinunter sprangen.

Auf einer Info-Tafel stand: "First Marble Quarry, Oldest Quarry in U.S., 1785."
Dem verlockenden Bad konnte Tobias natürlich nicht widerstehen und auch er warf sich in die Fluten. Aus 3-5 Metern Höhe sprang auch er ins klare Wasser.
Wir unterhielten uns inzwischen mit einer Schülerin, die pefekt Deutsch sprach und vor kurzem ein Jahr in Westdeutschland, vermittelt durch den Rotary-Club, verbracht hatte.

Nach diesem Stopp erreichten wir um 14 Uhr Bennington.

Hier in Süd-Vermont steht ein 93 Meter hoher, weithin sichtbarer Obelisk.

Er erinnert an eine Schlacht gegen die Engländer, die 1777 entscheidend zum Sieg im Unabhängigkeitskrieg beitrug. Wir fuhren mit dem Lift zur Spitze und hatten einen schönen Blick auf die grünen Hügel rund um die Stadt (Eintritt 3 $ Erw., 1 $ Kind).


Der Aufzugswärter erzählte uns im Aufzug, dass gestern durch das Erdbeben in Washington ein Riss im National Monument entstanden sei, so dass dieses heute bis auf weiteres gesperrt wurde. Gut, dass wir noch vor 4 Tagen dort oben waren!
Glücklicherweise regnete es hier in Bennington gerade einmal nicht, so dass wir das Bauwerk noch trocken von allen Seiten begutachten konnten. Kaum waren wir aber um 15 Uhr in Richtung Osten nach Wilmington unterwegs, schüttete es wie aus Kübeln, so dass wir auch auf der Fahrt auf der, in Reiseführern viel gepriesenen, Straße Nr. 100 kaum etwas von der schönen Landschaft sahen.

Was macht man also sinnvolles? Einkaufen! Wir hielten um 17 Uhr an einem Supermarkt in Londonderry und wurden eindringlich ermahnt, dass die Kindern nicht in die Nähe der Regale mit den Bierdosen gehen dürften - auch nicht in unserer Begleitung!
Manchmal sind die Vorschriften hier schon etwas kurios ... 

Versorgt mit Lebensmitteln - und Bier - ging es nun weiter durch Vermont Richtung Norden, vorbei an malerischen Seen und kleinen Dörfern.

Um 18.30 Uhr erreichten wir das schöne Städtchen Woodstock, wo wir zwei der bekannten Covered Bridges sahen und fotografierten.
Diese überdachten Brücken bekamen ihren Wetterschutz, damit sie den rauen Witterungsbedingungen besser standhalten und die Pferde beim Überqueren der Flüsse nicht scheuen.

 

Um 19 Uhr kamen wir endlich zum KOA-Campground in Quechee, wo Sabine gleich noch eine Waschmaschine befüllte.

Dann aßen wir Tomatensuppe und Toast, bevor wir zum Abschluss des verregneten Tages noch Phase 10 spielten, ein an Rommee erinnerndes Kinderkartenspiel.
Wegen der langen Fahrt auf den kleinen Landstraßen war ich zu müde, um noch den Reisebericht zu schreiben und ging auch schon gegen 23 Uhr ins Bett.

 

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Richard
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Beigetreten: 07.10.2009 - 21:00
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Bierdosen

Hi Santi,

das musst du schon verstehen, die Bierdosen in Londonberry springen manchmal kleine Kinder an. Ich kenne da noch andere noch viel kuriosere GesetzeSmile.

Viele Grüße
Richard

Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.

Peter
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Hallo Santi, bevor Eure Reise

Hallo Santi,

bevor Eure Reise das Ende der ersten Halbzeit erreicht, möchte ich mich als blinden Passagier zu erkennen geben. Du hast Dich gewundert das der Bierkonsum angestiegen ist, nun kennst Du den Grund.

Nach den ersten paar Tagen in bekannte Umgebung ging es dann für mich in unbekante Gegenden, die leider von nicht so gutem Wetter begleitet wurden. Deine Schilderungen und Bilder hinterlassen aber einen guten Eindruck Eurer Reise, vielen Dank, bleibe Euch auf den FersenSmile

Liebe Grüße Peter

 

 

Santi
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Blinde Passagiere willkommen...

Hallo Peter, natürlich sind auch blinde Passagiere willkommen, dafür macht man das ganze ja auch.
Sag mal, war es nur das Bier, oder hast Du auch gestern die Steaks in Lake Luzerne probiert? wink

Jetzt geht es weiter Richtung Westen - 
zuerst zu einem wunderschönen Wasserfall, dem Kancamagus Highway und den grünen Hügeln, später nach Boston und am Ende nach New York. Lass Dich überraschen!

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!