Neuer Tag, neues Glück – oder wie war das?
Unsere Nacht endet irgendwann zwischen 4 und 6 Uhr morgens, nach einigem herumwerfen in dem tatsächlich super bequemen Hotelbett. Wir versuchen dem Jetlag die kalte Schulter zu zeigen (oder eher: die müden Augen) und stehen auf. Frühstück? Rosinenbrötchen aus Deutschland. Ein Hoch auf die Reiseproviant-Strategie „Man weiß ja nie“.
Gegen 8:45 Uhr bringt uns das Hotelshuttle zurück zum Flughafen Calgary – unser zweites Wohnzimmer. Diesmal ist der Air North-Schalter besetzt. Wir checken unser Gepäck ein, stopfen den Rucksack in dieses Handgepäck-Mess-Gitter (Hmm: passt nicht ganz), aber die Mitarbeiterin lächelt nur, klebt einen Handgepäckaufkleber drauf und winkt uns durch. Kanada, du gefällst uns jetzt schon.
Der Flug ist pünktlich! Zwischenstopp in Edmonton – manche steigen aus und der Flieger wird wie ein Linienbus neu bestückt. Im nächsten Abschnitt gibt es ein Sandwich, ein warmes Cookie und Getränke – alles inklusive. Air North kann sich echt sehen lassen!
Und dann kommt er: der Landeanflug auf Whitehorse. Wir haben ja schon einige gehabt, aber dieser Landeanflug ist mit Abstand der beste, den wir je gehabt haben!
Zwischen schneebedeckten Bergen, glitzernden Seen und einem Fluss, der sich wie ein Band durch die Landschaft zieht. Wir sind sprachlos. Wenn das der Yukon ist, dann verstehen wir die Begeisterung.
(klick aufs Bild vergrößert)
Am Flughafen Whitehorse ('International' wohlgemerkt – das versteht sich von selbst!) wickeln wir uns in alles, was wir an Jacken finden. Es ist kalt. Sollte hier nicht Sommer sein?
Das Gepäck ist schnell da, also suchen wir mal nach dem Shuttle von Fraserway. Ob die überhaupt da sind oder ob wir anrufen müssen? Wir stehen vorne bei den Shuttle Zeichen ein wenig unschlüssig rum, bis Kanada zuschlägt.
Wir werden angesprochen, was wir denn suchen? Den Fraserway Shuttle. Achsooooo! Na der steht immer draußen, kommt mit.
Und damit werden wir durch eine Tür geschleppt und auf die andere Straßenseite verwiesen, wo der Shuttle Service von Fraserway steht.
Greg, ein Kanadier wie aus dem Bilderbuch, fährt das Shuttle, inklusive einer kleinen Stadtrundfahrt („Da ist der Liquor Store!“) und einem herzlichen Willkommen.
Bei Fraserway angekommen, steht unser Truck Camper schon bereit: ein Ford F-450, 6,7l Biturbo Diesel Motor, über 550 PS, Doppelbereifung hinten, keine Slideouts im Camper. Und was sollen wir sagen? Es ist Liebe auf den ersten Blick. Im Ford USB-C-Anschlüsse überall, Sitzheizung vorn und hinten und jede Menge weiteren technischen Schnickschnack, eine Wasserwaage im Cockpit – wir lieben besonders die kleinen Details.
Dadurch, dass wir so spät sind, sind wir auch direkt dran, bekommen die obligatorische Einführung, lehnen das zweite Paar Decken ab – die liegen sicher nur rum und wir haben ja zur Not Schlafsäcke dabei (ach wir Ahnungslosen) - und sind dann schnell ready-to-go.
Weiter geht’s zum Großeinkauf. Lebensmittel, Gasgrill (Gas gibt’s natürlich woanders), Bargeld für Campingplätze. Ich fühle mich wie eine mobile Wechselstube mit all den 20-Dollar-Scheinen im Portemonnaie.
Gegen Abend erreichen wir endlich müde den Campingplatz. Ein letzter freier Platz hat auf uns gewartet, klein, aber fein! Dann packe ich noch fix die Taschen aus, damit der Urlaub ohne lästige Pflichten beginnen kann, wir quatschen noch mit den Nachbarn, genießen die Aussicht vorne am See und essen zu Abend… Brot aus Deutschland. Mehr ist heute nicht drin.
Und dann: ab ins Bett. Müde, glücklich, angekommen.
Jetzt geht’s richtig los.
Hallo Laura,
Tolle Bilder vom Landeanflug. Und man kann richtig spüren, wie ihr nach dem langen Tag geschafft aber glücklich den ersten Camperabend erlebt.
Dein Schreibstil macht Spaß 😊👍
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hey Ulli,
Danke dir, das freut mich 😊
Jetzt haben wir auch die ersten Tage erfolgreich abgehakt, die ja doch immer überall recht ähnlich ablaufen 😂, und können mit den wunderschönen Umgebungen und Tieren im Yukon und Alaska weitermachen.
Nach der Übernahme und dem Einkauf fängt für uns auch gefühlt der Urlaub immer erst richtig an. Das gibt so ein direktes Gefühl von Entspannung
LG
Laura
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RB LA-LA (2017)
RB Denver-Seattle (2016)
RB San Francisco - Denver (2014)
Hallo Laura,
wir haben im Frühjahr 23 genau so einen Truckcamper, hatte seinerzeit noch keine 100 km auf der Scheibe und hatte nen Slide ,von Vancouver nach Whitehouse überführt.
Wobei der Slide nicht nur im inneren für mehr Platz sorgte, sondern uns auch als überdachte Terrasse bei Regen nicht vom Grillen abhalten konnte!
Viele Grüße aus dem Münsterland
Oh, das klingt auch super! So brandneue Wagen riechen auch immer besonders gut finde ich 😊 und dann erst die brandneue Kabine. Da kann man sich die Matratze perfekt einliegen.
Wir hatten absichtlich ohne slide gebucht, weil die slideouts gerne kaputt gehen und man in die Kabine ja nicht mehr einsteigen kann, wenn der Slide nicht ausgefahren ist. Würde das nicht so beschränken, wenn es mal ausfällt, dann hätten wir sicher auch den mit Slide gebucht.
Der Slide als Regenschutz ist natürlich optimal, wir kamen zum Glück nicht wirklich in die Verlegenheit, aber wir hätten vermutlich einfach die Markise genutzt - vorausgesetzt es ist nicht zu viel Wind.
LG
Laura
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RB LA-LA (2017)
RB Denver-Seattle (2016)
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Hej Laura
Nach etlichen Reisen mit einem WoMo von Fraserway wird es diesen Herbst auch zum ersten Mal der Truckcamper. Bin sehr gespannt auf das Gefährt ...
Der Urlaub beginnt definitiv erst dann, wenn man nach Camperübernahme und Grosseinkauf auf dem Campground sein Plätzchen gefunden hat - herrlich dieser Moment
Grüessli
Flo
Flo's Berichte: Westkanada mit VI (2016), Indian Summer in Ontario (2018), Colorado Plateau (2019), Rockies im Herbst (2021)
Hey Flo,
Genau so geht's uns auch immer 😊
Den Truck Camper werdet ihr sicher lieben. Der ist super. Hat alles was ein großer auch hat, nur ist er viel kompakter. Aber ohne das man es innen drin bewusst merkt, finde ich. Ein sehr schönes Teilchen 😂
LG
Laura
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