Die erste Nacht im Wohnmobil verlief gut. Wir werden wieder von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Leider ist das Wasser in der Bucht wieder weg. Wir frühstücken draußen in der Sonne. Heute steht eine unserer längsten Etappen an, weshalb wir gegen 10 Uhr aufbrechen. Wir fahren auf der Landstraße zuerst weiter Richtung Westen entlang der Bay of Fundy bis Parrsboro. Dann biegt die Straße Richtung Norden ab Richtung Amherst. Es geht entlang an endlos wirkenden Mais-, Getreide- und Blaubeerfeldern. Kurz hinter Amherst folgen wir dem Trans Canada Highway, in Richtung Prince Edward Island. An der letzten Abfahrt vor der Confederation Bridge, eine knapp 13km lange Brücke und eine der längsten in Nordamerika, halten wir noch einmal kurz an. Von unserem Standpunkt aus hat man einen schönen Blick auf die Brücke.


Es geht weiter über die Brücke und anschließend Richtung Nordwesten Richtung Summerside. Dort halten wir kurz an einem Tim Hortons und essen etwas zu Mittag. Anschließend geht es die letzten 7km zum Linkletter Provincial Park. Der Campground ist direkt am Meer, besteht aber hauptsächlich aus einer Wiese. Wir haben den vordersten Platz und können so die Aussicht aufs Meer genießen. Es ist zwar strahlend blauer Himmel, aber es bläst ein böiger Wind. Auf dem Campground gibt es kostenloses W-Lan, das haben wir bisher noch nie auf einem staatlichen Campingplatz erlebt.


Die Kinder probieren den großen Spielplatz aus und als die Ebbe einsetzt erkunden sie, was das Meer so frei gibt. So kann man Muscheln und Schnecken finden. Uns überfliegt ein Weißkopfseeadlerpaar. Leider hatte ich nicht die Kamera griffbereit, gegen später schaffe ich es aber dennoch einen der beiden auf einem Bild einzufangen. Zum Abendessen machen wir Nudeln mit Tomatensoße, was allen schmeckt. Wir essen draußen in der Sonne, merken aber dass es, je tiefer die Sonne sinkt, ungemütlich wird und deshalb verbringen wir den restlichen Abend drinnen.

Schade, dass ihr die Flut verpasst habt, das ist mit einer Nacht aber auch schwierig, mal gucken, wie wir das lösen.
LG Cassy
Südwesten 22
Hallo Felix,
ihr habt vermutlich gegen Ende der Ebbe gefrühstückt und deshalb einen sehr ähnlichen Wasserstand in der Bucht gehabt wie bei eurem kleinen Spaziergang am vorherigen Abend. Die Flut, die am Five Islands Provincial Park am Abend des 23. August 2025 bereits kurz vor Sonnenuntergang begann, war mit dem Hochwasser nachts gegen halb drei schon wieder zu Ende gewesen. Bei eurer Abreise gegen zehn war die nächste Flut zwar schon längst im vollen Gange, nur hätte es dann noch fast fünf Stunden gedauert bis zum nächsten Hochwasser. Wenn man an ein und demselben Ort den vollen Tidenhub erleben will, muss man in der Regel eine Doppelübernachtung einplanen. Mit Einfachübernachtung funktioniert es nur bei sehr früher Anreise. Man braucht ein Zeitfenster von mehr als sechs Stunden, in welchem sowohl ein Hochwasser als auch ein Niedrigwasser liegt.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Oder man braucht Glück von der Mondphase. Als wir letztes Mal (2017) dort waren, war die Mondphase eine andere. Da war dann das Hochwasser so gegen 21 Uhr. Da es Anfang Juni war, war es noch hell. Ich kann mal noch das Zeitraffervideo von Damals suchen das ich über 4-5h aufgenommen habe. Am Anfang war die ganze Bucht leer und am Ende komplett voll.
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Felix,
für den vollen Tidenhub brauchst du immer ein Zeitfenster von sechs Stunden und zwölfeinhalb Minuten, idealerweise bei Vollmond oder Neumond. Bei Halbmond gibt es zwar aufeinanderfolgende Hochwasser und Niedrigwasser mit etwas geringerem Zeitintervall, aber dies sind dann nur Nipptiden. Dazwischen ist es entsprechend abgestuft.
Ein vollständiger Zyklus besteht aus vier solcher Zeitfenster und dauert unabhängig von der aktuellen Mondphase immer 24 Stunden und etwa 50 Minuten. Die Zeitfenster verschieben sich daher von Tag zu Tag um etwa 50 Minuten nach hinten. Die genaue Lage des Zeitfensters und auch der mittlere Tidenhub hängen dabei maßgeblich vom betreffenden Ort und dem jeweiligen Küstenverlauf ab. An der Größe des Zeitfensters für einen vollen Tidenhub ändert dies aber nichts. Sie bleibt bei sechs Stunden und zwölfeinhalb Minuten.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Das stimmt. Allerdings ist dort das Wasser so weit weg, dass man bei Niedrigwasser garnichts mehr sieht. Von daher waren die 4-5h für das Zeitraffervideo ausreichend um von leer zu voll zu bekommen.
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Felix,
das ist richtig. Wenn du an einem Ort bist, wo du den vollen Tidenhub gar nicht in vollem Umfang von Hochwasser bis Niedrigwasser bzw. von Niedrigwasser bis Hochwasser beobachten kannst, reichen dir dann natürlich auch weniger Stunden.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hi Alex,
Das wäre vom Five Island PP an den vorderen Plätzen (#22 und #24) sicher möglich gewesen. Letztes Mal hatte der aber noch zu und wir waren auf einem privaten CG unten an der Bucht. Da hatten wir einen Platz ca. 20m vom Strand weg, also eine Prima Aussicht, aber nur ca. 2m über dem Strand also ein sehr spitzen Winkel weshalb die Weitsicht in die Bucht beschränkt war.
Gruß
Felix
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Ich hab das Video von 2017 gefunden und kurz mal hochgeladen. Das waren knappe 5h.
Gruß
Felix
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