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Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba 2017

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Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr Beiden,

den heutigen Ostermontag habe ich mit Lesen des informativen Berichtes verbracht.  Allerbesten Dank für die Mühe und die tollen Fotos.  Ich wusste gar nicht, dass es auf Kuba so schön ist.  Während wir den März mit Schietwetter verbracht haben, liefen Eure Füße am Strand entlang smiley.

Unsere Magen-Darm-Präparate haben wir aber beide benötigt... Sich einmal den Magen zu verderben scheint zum guten Ton zu gehören ;). Unterwegs haben wir einen Deutschen getroffen, die aufgrund einer ausgeprägteren Lebensmittelvergiftung zwei Tage ins Krankenhaus musste.

Das würde mich jedoch zögern lassen, eine Kubareise zu unternehmen.  Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo Matze,

schön, einen weiteren Mitleser an Bord zu haben. Unser Margen-Problem braucht kein Grund zu sein Kuba zu meiden. Wir waren ja selbst Schuld so leichtsinnig Cockatils zu trinken wink. Zu empfehlen ist aber das ein oder andere Mittel in der Reiseapotheke zu haben. Meist ist dadurch das Elend schnell wieder vorbei smiley.

Es folgt ein weiterer Tag.

Viele Grüße

Lea und Simon

 


 

Tag 09 – 10.03.2017 – Wandern im El Cubano Natural Park und Trinidad

 

Das Frühstück von Sergio ist klasse. Mit leckerem Möhren-Kokos-Kuchen, Keksen, Obst, Tomaten mit einem köstlichem Pesto, frittierten Köstlichkeiten, Omelette, leckerem Brot (das ist selten auf Kuba), Käse und Kaffee starten wir gut gelaunt auf seiner schönen Terrasse in den Tag. Wir wollten ursprünglich nach Topes de Collantes fahren, die Wanderung im deutlich näheren El Cubano Natural Park am Rande des Gebirges sei aber laut Sergio genauso zu empfehlen und unterscheide sich mehr zum gestrigen El Nicho Besuch. Sergio gibt uns ganz viele Tipps für die Umgebung. Ein Reitausflug sei außerdem zu empfehlen. Wir entscheiden uns für den morgigen Tag aber für den Katamaran-Ausflug und bitten Sergio ihn für uns zu buchen.

 

Bereits um 07:30 Uhr sitzen wir im Auto. Der Weg nach El Cubano ist Schotterpiste und vermutlich nur in der Trockenzeit mit normalem Auto zu empfehlen. Am Parkplatz gibt es ein kleines Restaurant, an dem wir unsere Pässe vorzeigen und die 10 CUC pro Person fällig werden. Diese horrenden Preise gelten im Übrigen nur für Touristen. Die Kubaner zahlen viel, viel weniger um ihre Natur zu besichtigen.

 

 

 

Wir sind weit und breit die Ersten und freuen uns so über gänzlich leere Pfade. Zu Beginn geht es steil bergauf, danach laufen wir durch flachen Wald. Die Geräusch- und Geruchskulisse ist überwältigend. Wir fühlen uns wieder wie in einem Tropenhaus. Immer wieder bleiben wir stehen und lauschen den Vögeln. Zwischendurch werden wir von zwei jungen Männern überholt, die etwas fixer unterwegs sind als wir. Vorbei geht es an einem Felsen mit unzähligen Wespennestern (siehe Bild oben) immer dem Bächlein entlang bis zum Ziel unserer kleinen Wanderung: Einem Wasserfall. Die beiden Kanadier (?) sind bereits am planschen und springen von den Felsen in den tiefen Teich. Simon kann es sich nicht nehmen lassen und hüpft ebenfalls in das erfrischende Nass, während Lea ein wenig mit ihrem Graufilter experimentiert. Nach ca. einer Stunde füllt sich dieser schöne Ort, so dass wir den Heimweg antreten. Auf den Wegen ist es inzwischen voller. Den Vögeln ist das aber ziemlich egal und mit etwas Zeit gelingen uns ein paar schöne Aufnahmen. Insgesamt waren wir für die nur gut 5 km 3,5 h unterwegs.

 

 

 

   

 

   

 

   

 

 

   

 

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zu einem Mirador, von dem man einen schönen Blick über ein Tal mit Zuckerrohrfeldern hat.

 

 

Am späten Mittag erreichen wir unsere Casa und lassen uns von Sergio mit super leckeren Sandwichs und Tomaten versorgen. Danach relaxen wir in den Hängematten und beobachten Kolibris. Als ganz besondere Erfrischung holt Sergio uns eine Kokosnuss vom Baum, dessen Kokoswasser nach kurzer Zeit im Eisfach himmlisch schmeckt. Anschließend öffnet Sergio uns die Nuss und wir können das Fruchtfleisch genießen. Bei so einem Service wollen wir den seinen Garten gar nicht mehr verlassen.

 

   

 

Trotzdem brechen wir am Nachmittag auf und nehmen einen Pferdekarren-Bus nach Trinidad. Das ist wirklich ein lustiges Treiben. Immer wieder springt wer auf oder ab, es wird laut geplappert und die unbequemen Holzbretter auf dem Karren sind proppe voll besetzt. Der Karren darf nicht in die Stadt rein fahren, so dass wir den letzten Kilometer laufen. Um 16 Uhr sind die Busse aus Varadero bereits abgefahren und so präsentiert sich die Stadt nicht ganz so voll im aller besten Licht der bereits tiefer stehenden Sonne. Wir besuchen ein Museum, in dem früher eine der wohlhabenden Familien gewohnt hat. Trinidad war einst durch den Zuckerrohranbau unfassbar reich und das sieht man wirklich an jeder Ecke. Ein Großteil der Innenstadt ist wunderbar restauriert und die Plätze und Gässchen sind für sich bereits ein Freiluftmuseum. Nur eine Querstraße weiter begegnet uns aber eine Armut, die wir bisher noch nicht so beobachtet haben: Was ein Kontrast. Auf der Treppe am Plaza Major gibt es noch ein Getränk (ohne Eis!), ehe wir in einem Oldtimer Taxi den Heimweg antreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein vorzügliches Abendessen gibt es wieder bei Sergio. Eigentlich wollte heute Abend eine Dame mit Katamaran-Tickets vorbeikommen. Diese lässt sich aber weder blicken noch ist sie zu erreichen. „Welcome to Cuba“ seufzt Sergio. Er will es morgen früh direkt noch mal für uns versuchen.

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo Lea und Simon

Beim Stöbern habe auch ich deinen Reisebericht über ein ganz anderes Land als unser übliches Reiseziel gefunden: sehr interessant ! Deswegen einen herzlichen Dank.

 Ich habe den Link auch schon zu Interessenten aus meiner Familie weitergeleitet.

Da muss man sich ja wirklich fragen: wie lange wird sich diese Art zu reisen dort noch halten können, bevor das "große Geld" kommt.

Ich bleibe dabei !

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

puzzlech
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Beigetreten: 28.09.2015 - 13:27
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo Lea und Simon

Fahre die letzten Kilometer auch noch mit. Ich denke schon länger über eine Reise nach Kuba nach ev. mit anschliessendem USA Aufenthalt... Ich habe die Befürchtung, dass es bald viel von seiner Einzigartigkeit verloren haben wird. Wie es anderswo ja schon lange geschehen ist.

Jamaika empfand ich schon vor 30 Jahren viel zu amerikanisch. In der  Dominikanische Republik hatte ich vor etwa 20 Jahren ein so schlechtes Gewissen mitverantwortlich für den Massentourismus zu sein, dass wir das wunderschöne Hotel kaum genießen konnten. Guadeloupe und Martinique sind ja EU-Land und haben auch sehr viel an Charme verloren. Aber wenigstens profitieren auf diesen 2 Inseln alle von einem besseren Lebensstandard und nicht nur ein paar wenige der Oberschicht.

Ich wünsche Kuba von Herzen ein besseres Schicksal! Wen all die Gebühren die wir Touristen bezahlen müssen der Allgemeinheit zu gute kommen, kann ich das nur unterstützen. Ich finde es auch vollkommen Ok, wenn wir Touristen (etwas) abgezockt werden. Schliesslich zocken wir (die Industrieländer) auch alle anderen ab.

Euer Bericht macht jedenfalls Lust auf und Hoffnung für das Land Kuba! Vielen Dank dafür!

Liebe Grüsse

Markus

Reisefuchs
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Beigetreten: 28.04.2017 - 16:15
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr Beiden,

euer Bericht ist ja wirklich super interessant und auch die Fotos sind klasse! Vielen Dank für den Beitrag. smiley Meine nächste Reise geht leider nicht nach Kuba, sondern nach Indien. Ich habe einen sehr spannenden Blog gelesen und danach den Entschluss gefasst, das ich dort unbedingt einmal hinreisen muss! Aber wenn ich euren Bericht lese steht das (über)-nächste Ziel schon fest!

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr drei,

schön, dass ihr auf den letzten Metern noch mitreist. Das spornt an, endlich den Bericht weiter zu pflegen wink.

Bleibt nur zu hoffen, dass Kuba es schafft, dass möglichst viele vom Touristen-Kuchen profitieren können und zudem den Charme des Landes zu erhalten. Anders als in der Domikanischen Republik klappt das derzeit aufgrund der privaten Unterkünfte noch ganz gut. Allerdings hat auch Kuba die Hotelburgen in Varadero, die denen in der DomRep nicht unähnlich sind. Dort haben wir uns auch nicht richtig wohlgefühlt.

@Reisefuchs: Dann können wir uns ja schon mal auf einen Indien-Bericht freuen smiley

 

Viele Grüße

Lea

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Tag 10 – 11.03.2017 – Katamaran-Ausflug

 

Als wir auf die Terrasse kommen erwartet uns ein bombastisches Frühstück. Die Vielfalt und Originalität ist wie Tapas zum Frühstück. Besonders hervorzuheben sind die frittierten, köstlichen Süßkartoffeln mit Zimt und Zucker. Die Tomaten sind außerdem mal wieder ein Gedicht. Solche Tomaten gibt es zumindest zu dieser Jahreszeit in Deutschland einfach nicht.

 

Die Dame vom Katamaran geht endlich an ihr Telefon und während wir entspannt unseren Kaffee genießen, fährt Sergio kurzerhand samt unserer Pässe (natürlich kann man wieder nur mit Pass buchen) zu ihr und kauft für uns die Tickets. Der Service in dieser tollen Casa ist wirklich fantastisch. Hier wären wir gerne eine ganze Woche geblieben. Ein bisschen fühlt es sich an wie Urlaub im Urlaub. Fantastisches Essen, ein toller Garten und ein klasse Rund-Um-Wohlfühl-Service. Was will man mehr? Von hier aus gibt es so viele Ausflüge, die sich mit Stadt, Strand und Hinterland wirklich gut beschreiben lassen.

 

Wir brechen auf und fahren zur Halbinsel von Playa Ancon. Von hier startet der Katamaran mit ca. weiteren 50 Leuten an Board und fährt gut 1,5 h bis er sein Ziel die kleine unbewohnte Leguan-Insel Cayo Iguana erreicht. Hier legen wir kurz an und wer will kann schon mal die Insel erkunden, alle anderen fahren weiter zu einem Korallenriff am anderen Ende der kleinen Insel. Wir bleiben natürlich an Board, denn genau deswegen haben wir die Tour gebucht. Schnorchel gibt es umsonst zu leihen und dann darf man auch schon vor Board. Wir tauchen ab in eine fantastische Welt mit lila Korallen und bunten Fischschwärmen. Das Riff ist stellenweise so nah an der Wasseroberfläche, dass man aufpassen muss, sich nicht zu stoßen. Simon kennt bereits das Great Barrier Reef in Australien, trotzdem ist er völlig begeistert. Für Lea ist es „ihr erstes Korallenriff“ und sie ist hin und weg. Schade, dass bereits nach einer halben Stunde die Trillerpfeife ertönt. Allein hierfür hat sich der Ausflug wirklich gelohnt! Etwas schade ist, dass obwohl wir hier quasi staatlich geführt im Naturschutzgebiet sind, kein Hintergrundwissen zum Riff oder zu den hier lebenden Fischen vermittelt wird. Das war auf unseren anderen geführten Touren bisher anders.

 

 

 

Leider haben wir keine Untwerwassserkamera, so dass keine Bilder von der Korallenwunderwelt gibt, sondern stattdessen nur ein Eindruck vom tollen Türkis:

 

Als auch die letzten Korallenverliebten endlich aus dem Wasser sind, geht es zurück zur Insel. Hier posieren Leguane und Baumratten in der Hoffnung etwas Brot zu bekommen.

 

 

 

Die Besatzung kocht bereits unser Mittagessen: Paella. Während die anderen ein ausgedehntes Mittagessen zu sich nehmen, probieren wir nur schnell und erkunden dann die Insel. Die nächste Stunde haben wir die kleinen einsamen Buchten für uns alleine!

 

 

 

 

 

Wir finden Riesenmuscheln und abgestorbene Korallen am Strand, schnorcheln noch etwas und beobachten kleine Krebse. Aber auch nach dem Mittagessen verteilen sich die 50 Leute gut auf der Insel. Ein Großteil bleibt sowieso lieber am Hauptstrand mit Liegen, was wir überhaupt nicht verstehen können. Gegen 15 Uhr ist leider schon wieder Aufbruch.

 

    

 

   

 

 

 

 

 

Auf dem Heimweg:

 

 

Völlig begeistert, aber ziemlich erschöpft fallen wir bei Sergio in die Hängematte. Wir lernen Sergios neue Gäste kennen: Eine dreiköpfige Reisegemeinschaft aus Deutschland. Mit einer eisgekühlten Kokosnuss mit Rum stoßen wir auf Kuba an und albern bis zum Abendessen mit Sergios äußerst niedlichen dreijährigen Zwillingen herum.

 

Kokusnuss in Sergios Garten (genau diese haben wir aber bereits am Vortrag vernascht)

 

Das Abendessen ist mal wieder vorzüglich. Simon hat sich für heute Hummer bestellt. Dazu gibt es wieder eine Vielzahl an Köstlichkeiten, unter anderem ein Püree aus Yum-Wurzel und (typisch für Kuba) eine sehr leckere Sauce / ein Eintopf aus schwarze Bohnen. Nach dem Essen sitzen wir noch lange draußen und tauschen uns mit den weit gereisten drei anderen Gästen über schöne Reiseziele aus. Ein weiterer Vorteil dieser Art des Reisens: Man macht nette Bekanntschaften und trifft viele Gleichgesinnte. Es ist ein wunderschöner Abend und eine gute Gelegenheit um endlich eine der in Vinales erworbenen Zigarren zu testen. Dazu gibt es Mojito und 7-jährigen Rum. Sergio setzt sich zu uns und erzählt von seinen Erfahrungen aus Kuba. Als Brasilianer, der lange in Kanada gelebt hat, sieht er Dinge mit etwas Distanz und wir lernen sehr viel über seine Wahlheimat.

 

     

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Tag 11 – 12.03.2017 – Bye bye Individualtourismus

 

Bereits um 7 Uhr klingelt unser Wecker. Anders als sonst sind wir aber nicht vor dem Wecker wach, sondern noch völlig gerädert. Ohje, das waren wohl ein paar Mojitos zu viel. Merkwürdig, wie dunkel es noch ist. Schlaftrunken kommen wir nach draußen, wo Sergio schon wieder fleißig unser Frühstück zubereitet. Und dann fällt es uns auf: Die Uhren wurden umgestellt! Gestern zur gleichen Zeit zeigten sie noch eine Stunde früher an.

 

Das übrig gebliebene Yum-Püree gibt es als Kroketten zum Frühstück. Wir essen mal wieder viel zu viel und schaffen das erste Mal wirklich alles aufzuessen. Sergio erzählen wir von der deutschen Eigenheit, die Kindern bereits eingetrichtert wird: Wenn du deinen Teller nicht aufisst, gibt es schlechtes Wetter. Ihm wird einiges klarer: Er dachte wir Deutschen seien einfach guter Esser. Sobald jemanden alles auf dem Tisch geschafft hätte, koche er am nächsten Tag etwas mehr. Wir, und wir glauben viele Deutsche, haben aber immer das Bedürfnis alles auf zu essen. In den allermeisten Fällen auf Kuba aber einfach unmöglich.

 

Etwas traurig hier nicht länger bleiben zu können, brechen wir auf und machen uns auf den Weg nach Varadero. Man kann von hier über Sancta Clara fahren und sich das Mausoleum von Che anschauen. Wir verzichten darauf und wählen den Weg an der Küste entlang Richtung Cienfuegos.

 

Hier werden wir Zeugen eines regelrechten Massakers. Alljährlich setzt eigentlich erst im April die Krebswanderung von den Wäldern ins Meer ein. Hunderttausende von Krebsen werden währenddessen von Autos überfahren und ein nicht unerheblicher Anteil von ihnen schlitzt dabei die Reifen auf. Stellenweise hat das Schauspiel offensichtlich schon begonnen. Haben wir ein paar Tage vorher hier nicht einen Krebs gesehen, liegen sie nun als roter Brei auf der Straße verschmiert. Hunderte sitzen am Straßenrand und rennen todesmutig los. So sehr wir uns auch bemühen, das ein oder andere Knacken unter uns können wir nicht verhindern. Gott sei Dank beschränkt sich der Wahnsinn auf wenige Stellen. Wir wollen gar nicht wissen, wie es hier ab April aussehen muss. Unsere Reifen haben aber zum Glück alles unbeschadet überstanden.

 

 

 

Dass Tiere völlig frei am Straßenrand stehen, ist völlig normal auf Kuba:

 

 

Der Weg nach Varadero zieht sich und wir sind froh als wir gegen 14 Uhr unser Hotel erreichen. Wir checken ein, bringen unsere Sachen auf das Zimmer und essen im großes Essenssaall. Das Hotel ist eigentlich hübsch, die Zimmer großzügig, das Essen in Ordnung, aber trotzdem fühlen wir uns fehl am Platz. So wenig hat das hier mit dem restlichen Kuba zu tun. Wir verbringen den Nachmittag mit einem Mojito in der Hand am himmlischen Sandstrand, baden in türkis-blauen Wasser und schauen den Pelikanen beim Jagen zu. Der Strand hier ist wirklich außerordentlich schön und ohne im Hotel zu wohnen, wird einem der Zugang verwehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend können wir uns nicht ganz damit anfreunden im großen Saal drinnen zu essen und daher versuchen wir es bei einem der A-la-carte-Restaurants, bei denen man sehr schön draußen sitzen kann. Man hätte hier zwei Tage im Voraus reservieren müssen und so werden wir abgewiesen. Aber wir haben Glück: Ein Kanadier bekommt unser Anliegen mit und hat aus versehen eine Reservierung für vier statt für zwei Personen bekommen, so dass wir doch einen Platz erhalten.

(Da das Hotel zwar hübsch, aber völlig austauschbar ist - jeder von euch wird ein beliebiges All-In-Hotel kennen -, verzichten wir auf Fotos vom Hotel)

 


 

Tag 12 – 13.03.2017 – Auf Wiedersehen Kuba

 

Noch vor dem Frühstück starten wir mit einem Strandspaziergang und laufen zur Nachbarbucht. Unser Hotel gefällt uns allerdings deutlich besser. Schön ist, dass es sehr niedrig gebaut ist und von einem kleinen Grüngürtel vom Strand getrennt ist, so dass man es von da aus gar nicht sieht.

 

Wir geben unseren Mietwagen zurück und verlängern dann unser Hotelzimmer um ein paar Stunden. Mit 7 CUC pro Stunde lässt sich das Hotel das natürlich gut bezahlen. Aber unser Flug geht erst um 21 Uhr und so können wir den Tag noch richtig nutzen.

 

Und genau das tun wir: Schwimmend, schnorchelnd und lesend am Strand. Wie gut das tut!