Heute ist es zum ersten Mal morgens ziemlich bewölkt und Marcus nutzt die ungewohnt frischen Temperaturen um den Rim-Trail zum Dead Horse Point zu joggen, einem Aussichtspunkt Hunderte von Metern über einer Schlaufe des Colorado River. Der Weg geht zum Teil wenige Meter an der Abbruchkante vorbei und ist schon an sich ziemlich spannend (ohne Geländer). Praktisch ist, dass man vom Campground aus direkt einsteigen kann und das Wohnmobil nicht bewegen muss.




Später wandern wir die Strecke noch einmal mit den Kindern. Natürlich können wir uns es nicht verkneifen, wieder ein paar Fotos zu schießen, um die Oma zuhause zu ärgern:

(sonst wollte keiner an den Abgrund)
Zur Strafe verzetteln wir uns aber so mit der Zeit, dass wir am Schluss fast zum Wohnmobil rennen, um die Check-Out-Time um 12.00 Uhr noch zu schaffen. Gerade, als die Campgound-Host (eine weibliche Form gibt es davon wohl nicht?) vorbeikommt, ziehen wir unser Stromkabel aus der Dose und fahren los. Punktlandung!
Nächstes Ziel ist dann der Visitor Center, wo Niki das Angebot an Wüstenstofftieren prüfen und ich die obligatorischen Magnete kaufen will. Wir essen noch super-leckere Ham and Eggs in Spinach Wraps (der Imbiss war ein toller Tipp aus dem Forum) und genießen den imposanten Ausblick von der Terrasse des Visitor Center, der an sonnigen Tagen bestimmt noch um einiges beeindruckender ist:


Dann geht es weiter zurück aus dem Park, vorbei an verschlungenen Holzzäunen in den benachbarten Canyonlands NP, wo wir uns einen Besuch der Island in the Sky-Section vorgenommen haben. Der erste Stopp dort: klar, das Visitor Center, wo die Kinder wieder einmal ihre Mama vorschicken, um Junior Ranger Booklets zu holen. In diesem Park sind sie vom Alter her sogenannte Rowdy Rabbits, zumindest zu Niki passt diese Bezeichnung ja! Da es angefangen hat zu regnen, bleiben wir länger als geplant drinnen und schauen uns den Film über die Entstehung des Parks an. In den USA fängt die Schule bald wieder an und wir sind mit unseren Kindern – neben den anderen Touristen – als Familie eher in der Minderheit. Die meisten Besucher sind Rentner, die sich dem Nomadendasein verschrieben haben. Wir kommen mit einer netten Dame ins Gespräch, die uns erzählt, dass sie ihr Haus in San Francisco gegen eine kleine Wohnung und ein großes Wohnmobil getauscht haben und seit zwei Jahren praktisch nonstop auf Tour sind. Beneidenswert!
Trotz Nieselregen müssen wir irgendwann weiter, entscheiden uns aber, nur einen kurzen Hike zum Mesa Arch machen. Anschließend fahren wir noch den Grand View Point (der Name sagt alles) an, bevor wir unser anschließendes Picknick recht abrupt angesichts des immer heftiger werdenden Windes abbrechen müssen, da wir samt Essen von den stürmischen Böen buchstäblich hinweggefegt werden. Wir entscheiden uns deshalb, auf weitere Viewpoints in den Canyonlands zu verzichten und fahren bei Regen und Sturm in Richtung Arches. Das Wetter will uns einfach nicht so recht motivieren, weitere Trails zu laufen. Das schlechte Licht schluckt auch die ganzen leuchtenden Farben, so dass wir gar keine große Lust haben, Bilder von den schönen Aussichten zu machen. Da fehlt uns zum einen die nötige Technik und vor allem das fotografische Können, um auch bei diesen Bedingungen noch passable Bilder rauszuholen. Im Nachhinein können wir es so immerhin verschmerzen, dass diese wenigen Bilder auf dem Foto auch noch von der defekten Speicherkarte vernichtet wurden und wir für’s Fotobuch auf das, was auf Handy und Tablet gespeichert war, zurückgreifen müssen. Immerhin reicht es noch für zwei "schockierende" Fotos am Abgrund, bei dem man freilich nicht sieht, dass die Felsen hinter uns ganz sanft abfallen, so dass keine akute Absturzgefahr besteht:


Jetzt haben wir neben dem Capitol Reef NP halt noch ein weiteres Highlight, das wir in diesem schönen Fleckchen Erde noch einmal anfahren müssen. Allerdings hat bei der Fahrt über die Hochebene zu den einzelnen Viewpoints der Funke auch einfach nicht so überspringen wollen. Ob es die Sättigung nach fast zwei Wochen voller Eindrücke war oder das schlechte Wetter? Egal, sollten wir wieder einmal hier vorbeikommen, würden wir wohl die Variante SUV+Needles District wählen, um die anderen Bereiche dieses weitläufigen Parks zu erkunden. Für uns geht es gegen 15.00 Uhr direkt in den Arches NP auf den Devil's Garden CG, wo wir drei Nächte verbringen werden.
Am Parkeingang machen wir zunächst beim imposanten Visitor Center halt, wo die Kinder ihre obligatorischen Ranger Booklets abholen. Nach dem interessanten Spurenfund am Dead Horse Point investiert Niki sein Reisetaschengeld in „Scats and Tracks“ einem tollen Buch, das es den Kindern erlaubt, Wüstentiere anhand ihrer Spuren und Hinterlassenschaften zu identifizieren. Wir fahren dann recht schnell zur Site, die wir mit dem Finger an der Computertaste in der Loop im Devil's Garden schon vor Monaten ergattert haben. Sobald der Regen nachlässt, gehen Lilly und Niki auf "Scats and Tracks"-Suche.


Zum Glück beruhigt sich das Wetter insgesamt gegen Abend und wir können noch den Grill anschmeißen und später ein Lagerfeuer anmachen. Eine nette Amerikanerin bringt uns noch Bündel Feuerholz vorbei, das sie nicht mehr braucht, da sie am Folgetag "back to California" fahren.
Hallo Bärbel,
So ist das eben manchmal und man kann nicht genau erklären, warum... Ich hätte stundenlang am Grand View Point sitzen und den Blick in die Ferne schweifen lassen können, die Hände auf dem warmen Fels...
Das klingt doch nach einem guten Plan. Und im Island in the Sky District dann noch den White Rim Trail bis zum White Crack CG fahren und dort im Zelt übernachten, das versöhnt euch für den ersten nicht so beeindruckenden Besuch.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli,
da wir es ja auch im Arches nicht "geschafft" haben, zum Delicate Arch zu wandern, müssen wir definitiv wieder nach Moab kommen. Leider gibt es in den USA (und auch anderswo) noch so viele andere tolle Ecken, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis wir dort wieder hinfahren können. Aber man kann ja träumen ...
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017
Hallo Bärbel,
ich habe den doppelten Beitrag dann mal entfernt, kein Thema.
Beim Dead Horse Point lohnt sich auf jeden Fall die Übernachtung und den Sonnenuntergang dort zu erleben. Und wie Elli bereits schrieb, ist die Fahrt IN die Canyonlands über den White Rim Trail sicher ein intensiveres Erlebnis. Auch ich brauchte mehrere anläufe, um beides zu erleben.
Ich habe auch gerade gelesen, dass ihr vorher im Goblin Valley ward, da sind wir vor ein paar Tagen gewesen. Aktuell hängen wir am Big Bend of the Colorado ab und genießen die schwülwarme Abendstimmung.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Didi,
was für eine traumhafte Aufnahme! Mal sehen, ob wir es bis zur nächsten Womo-Reise schaffen, fototechnisch etwas aufzurüsten (Ausrüstungs- und Knowhow-technisch), das würde mich schon reizen. Ich habe auch immer wieder in eure "Wasserstandsmeldungen" geschaut und fahre in Gedanken mit
Danke für die Entfernung meines doppelten Posts!
Liebe Grüße
Bärbel
Liebe Grüße
Bärbel
Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017
Dieses Bild, lieber Didi, ist die Wucht
Geniesst es weiterhin und
liebe Grüsse
Esther
Hi Bärbel
Uns ist es seinerzeit gleich ergangen, der Funke ist auch nicht rüber gesprungen. Wenn ich dann aber jeweils Fotos sehe, frage ich mich, warum das so war. Der kleine Dead Horse Point SP hat uns viel besser gefallen. Vielleicht liegt es daran, dass wir dort zu Fuss und mit Bike unterwegs waren. Die Eindrücke sind mit Bewegung halt einfach intensiver, als wenn man mit einem Fahrzeug von Viewpoint zu Viewpoint fährt.
Gruss Yvonne
Reiseberichte 2014/2016, 2018 (Planung)