Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

13. Tag: Canyon Campground, Yellowstone N.P. - Cody

1 Beitrag / 0 neu
chino
Offline
Beigetreten: 05.03.2016 - 12:24
Beiträge: 37
13. Tag: Canyon Campground, Yellowstone N.P. - Cody
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Gegen 9.30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Cody (ca. 150 km).

Dabei kamen wir zunächst durch das Hayden Valley – angeblich einer der besten Punkte für Tierbeobachtungen. Tatsächlich stand an einem der Haltepunkte eine größere Menschenmenge. Zu sehen war aber nichts – bis uns ein netter Mensch durch sein riesiges Fernglas schauen ließ: zwei dunkle, sich bewegende Punkte in der Ferne waren angeblich Wölfe.
Bisons sahen wir erst kurz vor der Mud Volcano Region, dann aber wirklich eine ganze Menge – keine große Herde, aber mehrere Gruppen, zum Teil dicht an der Straße.


Natürlich hielten wir auch an der Mud Volcano Region. Die Schlammvulkane liegen zwischen Canyon Village und Fishing Bridge. Im Mud Volcano und seinen Nachbarn brodelt eine „Suppe“ aus Regenwasser, geschmolzenem Schnee und Matsch, die durch Dämpfe vulkanischen Ursprungs erhitzt und in Bewegung gehalten wird. Am schönsten blubbert es im übelriechendem Dragon's Caldron am Ende des ca. 1 km langen Rundweges auf Holzbohlen. Und es waren noch mehr Bisons zu sehen.

Letzte Sehenswürdigkeit im Nationalpark war der Yellowstone Lake, einer der größten Bergseen der Welt. Er entstand durch den Kollaps der Yellowstone Caldera und wurde von Gletscherosion geformt. Hydrothermale Eruptionen formten die Küstenlinie und schufen die Inlets von West Thumb (eine kleinere Caldera in der größeren), Mary Bay und den Indian Pond. Roboterkameras enthüllten Unterwasser-Geysire, 6m-hohe Kegel, Reihen von thermalen Spitzen sowie mehr als 200 Schlote und Krater, einige von ihnen so groß wie ein Football-Feld, auf dem Boden des Sees. Mary Bay und der Canyon am Seegrund westlich von Stevenson Island sind die wärmsten Teile des Sees – Folge zahlreicher heißer Quellen und Schlote. (https://de.wikipedia.org/wiki/Yellowstone_Lake, Reiseführer "Yellowstone & Grand Teton National Parks")


Im Yellowstone Lake leben 21 Fischarten. Die eingeführte Seeforelle (lake trout) verdrängt dabei zunehmend die einheimische Cutthroat-Forelle. Diese stellt während der Laichperiode im Sommer eine wichtige Nahrungsquelle u.a. für Grizzlies dar. Durch den Rückgang der Forellen-Population weichen die Grizzlies auf andere Nahrungsquellen aus, vor allem Wapiti-Kälber – was in den letzten 20 Jahren zu einer starken Dezimierung der Wapiti-Herden geführt hat. Deshalb versucht man jetzt verstärkt, die Seeforellen-Population wieder zurückzudrängen. (TerraX-Doku)

Am East Entrance verließen wir den Yellowstone National Park. Durch den Shoshone River Canyon und das Wapiti Valley (leider ohne Wapitis) kamen wir schließlich zum Buffalo Bill Dam am Shoshone River. 
Der von der Staumauer aufgestaute See heißt Buffalo Bill Reservoir. Die Talsperre ist ein Teil des Shoshone Project, einem der drei ersten Wasserbau-Projekte des Bureau of Reclamation. Sie wurde von 1905-10 erbaut. Zur Zeit ihrer Fertigstellung war die Staumauer mit 99 m die höchste der Erde.
Bis 1946 behielt die Talsperre Shoshone Dam ihren Namen. Dann wurde sie nach dem Showman Buffalo Bill umbenannt, der die nahegelegene Stadt Cody gründete und der einen großen Teil des Landes besaß, das nun vom Stausee bedeckt ist. Das Gelände rund um den Stausee ist als State Park ausgewiesen. (Reiseführer "Yellowstone & Grand Teton National Parks")

Gegen 14 Uhr erreichten wir Cody und meldeten uns zunächst am Ponderosa Campground an. Direkt danach ging's weiter zum Buffalo Bill Historical Center. Hier findet man verschiedene Museen unter einem Dach: The Buffalo Bill Museum, The Plains Indian Museum, The Whitney Gallery of Western Art, The Cody Firearms Museum und The Draper Museum of Natural History. In The Whitney Gallery of Western Art befinden sich neben Skulpturen auch zahlreiche Bilder bekannter Maler des Wilden Westens. Leider konnten sich Tilo und Marc nicht so recht dafür begeistern, sodass ich weniger Zeit im Museum verbringen konnte als erhofft. Immerhin konnten wir auf diese Weise einem heftigen Regenschauer entgehen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Downtown. Wir mussten eine Weile suchen, ehe wir schließlich bei The Buckin Burger etwas zu essen fanden, immerhin war's lecker. Nach Tanken und ein paar Einkäufen schlenderten wir noch etwas durch den hübschen Ort.


Cody wurde von William Frederick Cody (Buffalo Bill) 1896 gegründet und nach ihm benannt. Es ist der Geburtsort von Jackson Pollock, einem berühmten amerikanischen Maler. Cody liegt auf einer Höhe von 1.500 m am Shoshone River. Hier leben etwa 9.000 Einwohner. Die Stadt bezeichnet sich selbst als „Rodeo Capital of the World“. Außerdem werden hier Möbel im Westernstil produziert. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das hierher umgesetzte Geburtshaus von Buffalo Bill, das historische Irma Hotel mit der alten Cody-Bar, das Monument Buffalo Bill Cody – the Scout aus dem Jahr 1923 und das Buffalo Bill Historical Center
W. F. Cody (1846-1917) arbeitete bereits als Kind für das Unternehmen Russel & Majors als Zugführer, Wagon Master, Pony-Express-Reiter und Kutscher. Als junger Mann nahm er am Goldrausch in Colorado teil. Später arbeitete er erneut beim Pony-Express und anschließend als Scout für die Union sowohl im Amerikanischen Bürgerkrieg als auch in Kriegen gegen die Kiowa und Comanche in Kansas. 1867/68 versorgte er die Arbeiter der Kansas Pacific Railway mit Fleisch. Hierbei tat er sich als erfolgreicher Bisonjäger hervor und erhielt seinen Zweitnamen „Buffalo Bill“. 1868-1872 beschäftigte ihn die US-Army als Scout. 1876, nach der Schlacht am Little Bighorn stellte er sich der US-Army erneut als Kundschafter für einen Rachefeldzug gegen die Indianer zur Verfügung. 
Cody, der sich 1872 bereits Künstlergruppen angeschlossen hatte, gründete 1883 seine Buffalo Bill's Wild West Show. Die Show bestand aus einem riesigen Aufgebot an Menschen und Tieren. Es gelang Cody sogar, berühmte Indianer-Häuptlinge wie Sitting Bull als Mitwirkende zu engagieren. Er exportierte seine Show bis nach Europa und gastierte u.a. in Karlsruhe, Braunschweig, Bremen und Trier. Auch in Rom hatten wir im letzten Jahr ein Café besucht, das schon Buffalo Bill und Sitting Bull zu seinen Gästen zählte.
William F. Cody war seit 1870 ein Mitglied im Bund der Freimaurer. Er starb am 10. Januar 1917 im Beisein von Familie und Freunden im Haus seiner Schwester in Denver an Nierenversagen. Cody wurde am Lookout Mountain in Golden (bei Denver) am Fuße der Rocky Mountains begraben. Sein von den Masonic Lodges of Colorado gestiftetes Grab enthält freimaurerische Inschriften. (https://de.wikipedia.org/wiki/Buffalo_Bill, Reiseführer "USA: Der ganze Westen...")

Um 18 Uhr sollte eigentlich ein Shootout der Cody Gunfighters vor dem Irma Hotel stattfinden. Gemeinsam mit einigen anderen Touris warteten wir aber vergebens darauf. Also fuhren wir zurück zum Campingplatz und gönnten uns noch eine Ruhepause.
Um 20 Uhr besuchten wir das Cody Nite Rodeo (20 $ p.P.). Nach stimmungsvoller (und etwas kitschiger) Einleitung mit Gebet und Nationalhymne begann die Show. Es gab Wettkämpfe im  Saddle Bronc Riding, Break Away Calf Roping, Bull Riding der Kinder, Barrel Race der Frauen und Mädchen und zu guter Letzt im Bull Riding der Männer. Hier schaffte es nur ein einziger Teilnehmer, sich die geforderten 8 s auf dem Bullen zu halten.