Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

5. Tag: Moab

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chino
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Beigetreten: 05.03.2016 - 12:24
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5. Tag: Moab
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Noch mehr rote Felsen - und eine kleine Sintflut

Nach einem schnellen Frühstück fuhren wir gegen 8 Uhr wieder zum Arches National Park. Auf dem Weg legten wir kurze Foto-Stopps an den Park Avenue und Courthouse Towers Viewpoints ein.

Unser eigentliches Ziel war aber der Fiery Furnace Trailhead, wo um 9 Uhr unsere Ranger Guided Tour startete. Die Fiery Furnace Region ist ein Irrgarten aus bizarren Felsformationen und darf grundsätzlich nur im Rahmen einer geführten Tour oder mit Permit besucht werden. 
Im Rahmen der Tour liefen wir nicht nur über Sand und Fels, kletterten über unzählige größere Steine und quetschten uns durch enge Passagen und einen kleinen Arch, sondern erfuhren auch viel über Geologie, Biologie und Geschichte des Nationalparks. 
Besonders interessant waren die Erläuterungen zur Biological Soil Crust. Zuerst siedeln sich Cyanobakterien an, an deren Filamenten der Sand haften bleibt. Dies bildet den Nährboden für andere primitive Pflanzen, wie Algen, Flechten und Pilze. Das Ganze dient als Wasser- und Nährstoffspeicher, auf dem sich später auch andere Pflanzen ansiedeln können, wie z.B. Yucca, Utah-Wacholder, Mormon Tea (keine Ahnung, wie der deutsche Name ist) oder eine kleine Eichen-Art. Durch diese Erklärung ließ sich leicht verstehen, warum man immer auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben soll: schon ein einziger Fußabdruck an der falschen Stelle kann das Wachstum von Jahrzehnten zerstören. 

Gegen 12 Uhr war unsere Tour beendet und wir fuhren zur Windows Section des Parks. Hier unternahmen wir noch ein paar kurze Trails zum Garden of Eden, zum wirklich eindrucksvollen Double Arch und zu guter Letzt zum North and South Window einschließlich Turret Arch.

Garden of Eden

Double Arch

North & South Windows

Einen letzten Stopp legten wir am Balanced Rock ein, den wir einmal umrundeten.


Gegen 14 Uhr waren wir wieder in Moab. Auf dem Weg zum RV Resort erledigten wir noch die obligatorischen Lebensmitteleinkäufe und tankten.
Moab liegt am Colorado River in einer Höhe von 1.227 m auf dem Colorado Plateau. Die Stadt bedeckt eine Fläche von 9,4 km² und hat ca. 5.000 Einwohner. Der Name Moab leitet sich vermutlich von der biblischen Landschaft Moab ab, wird aber auch scherzhaft als Akronym für Mormons, Ores, Artists und Bicycles gedeutet, womit die Aktivitäten des Umlandes der Stadt von der Vergangenheit bis in die Gegenwart beschrieben werden: Gegründet wurde Moab von den Mormonen, anschließend wurden dort in Bergwerken Uranerze abgebaut. Ab 1949 wurde die Gegend um Moab Drehort für zahlreiche Western und zur „ultimativen Western-Location“. John Ford drehte dort Western-Klassiker wie Rio Grande und Cheyenne. Es folgten weitere Filme anderer Regisseure, z.B. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug und Thelma & Louise. Moab ist heute vor allem ein beliebtes Touristenziel. (Wikipedia)
Im Canyonlands RV Resort erledigten wir ein paar wichtige Dinge wie Wäsche waschen, Lesen und Chillen. Gegen 17 Uhr überkam uns der Hunger. Da die nächstgelegene TripAdvisor-Empfehlung (Paradox Pizza) geschlossen war, verschlug es uns zu McDonald's. Immerhin ging's schnell.

Für den Abend hatten wir eine Sunset Tour bei Dan Mick's Jeep Tours gebucht – es wurde allerdings eher eine Riptide Tour! Beim Pick-up um 18.30 war noch alles bestens: toller Jeep, netter Guide, schönes Wetter. Auf dem Weg zum Hell's Revenge Trail unterhielten wir uns ausgiebig, u.a. über unsere allgemeine Unzufriedenheit mit der Politik. Auch wenn ich persönlich Donald Trump immer noch für ziemlich irre halte, konnte Mr. Mick uns doch irgendwie verständlich machen, warum er Hillary Clinton für das größere Übel hält. Aber die Wahl zwischen Pest und Cholera ist für uns Deutsche ja auch nichts Neues!
Der Auftakt der Tour war vielversprechend. Wir trafen uns am Eingang des Trails mit zwei anderen Jeeps, die von Mr. Mick's Söhnen gesteuert wurden. Der Jeep-Trail führte teilweise extrem steil bergauf und über schmale Felsgrate. Super!
Unser erster Stopp war an einem Felsen, auf dem man Dinosaurier-Fußspuren sehen konnte. Die Erläuterungen des Guides waren recht spannend, die Fußabdrücke weniger.

Während wir dort standen, fielen immer größere Regentropfen vom Himmel, sodass wir bald wieder unsere Jeeps aufsuchten. Da der unsrige keine Fenster hatte und der Regen immer heftiger wurde, war das allerdings auch nur wenig hilfreich. Trotzdem setzten wir die Tour unbeirrt fort.
Auf einer Anhöhe wurde es dann richtig stürmisch und aus dem Regen entwickelte sich ein heftiges Gewitter. Wir hielten an einer halbwegs windgeschützten Stelle, während Mr. Mick den Wetterbeicht studierte. Währendessen konnten wir einen Blick in eine Schlucht werfen: eigentlich eine trockene Felslandschaft, aber heute waren einige beeindruckende Wasserfälle zu sehen. Auch um die Jeeps herum bildete sich aus einem kleinen Rinnsal mit ein paar harmlosen Pfützen ziemlich schnell ein reißender Bach, der dann auch die Felswand herabstürzte. Beeindruckend, aber nicht ungefährlich.


Da der Wetterbericht auch für die nächsten Stunden nichts Gutes verhieß, entschloss sich Mr. Mick schließlich dazu, die Tour abzubrechen. Auch der Rückweg war spannend: es ging durch gerade entstandene Flussläufe und über schlüfrige Felsen. Aber der Jeep schaffte alles problemlos. Unser Guides beteuerte, in 35 Jahren Berufserfahrung noch keine solche Tour erlebt zu haben!


Gegen 20.30 Uhr waren wir dann wieder am Canyonlands RV Resort - einerseits traurig über den Abbruch, andererseits froh, wieder im Trockenen zu sein. Mr. Mick meinte, wir könnten selbst entscheiden, ob und wie viel wir für diese Tour bezahlen wollten. Wir entschieden uns für die Hälfte des Original-Preises. Immerhin war es ein echtes Abenteuer gewesen!
Nach einer heißen Dusche ließen wir den Abend dann gemütlich ausklingen. Es blieb uns auch nichts anderes übrig, denn Ort und Campingplatz standen größtenteils unter Wasser.

Hatchcanyon
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Beigetreten: 15.02.2015 - 16:48
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RE: Reisebericht: 5. Tag: Moab

Mormon Tea (keine Ahnung, wie der deutsche Name ist)

Die Pflanze heisst auf Deutsch Meerträubel. Sie ist in Deutschland rezeptpflichtig und unterliegt dem Grundstoffüberwachungsgesetz weil das enthaltene Ephedrin zum Synthese synthischer Rauschmittel genutz werden kann.

Gruss
Rolf

Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)

chino
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Beigetreten: 05.03.2016 - 12:24
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RE: Reisebericht: 5. Tag: Moab

Danke für die Information. Die Rangerin hatte etwas über den medizinischen Einsatz der Pflanze erzählt, aber dass der Wirkstoff Ephedrin ist, wusste ich nicht.

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Reisebericht: 5. Tag: Moab

Hi Chino,

bitte überprüfe bei den Infos über Moab, ob du dort zur Vermeidung von Copyright-Verletzungen nicht eine Quellenangabe machen müsstest !  (siehe meine Bemerkung im Bericht des Vortages.)

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


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chino
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Beigetreten: 05.03.2016 - 12:24
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RE: 5. Tag: Moab

Ich habe versucht, Deinen Rat zu berücksichtigen und die Quellen am jeweiligen Tag aufgeführt. Ich hoffe, es reicht so.

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15862
RE: Reisebericht: 5. Tag: Moab

Hallo Chino,

nein, es ist so nicht ausreichend. es sollte ein Link auf die Seite, die du zitierst,  sein!

Ich habe das für heute oben gemacht -- bitte ergänze das noch an den übrigen Tagen -- es sind wohl noch mehrere.

Ich bitte um dein Verständnis.

Grüße

Bernhard

 

Scout Womo-Abenteuer.de


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chino
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Beigetreten: 05.03.2016 - 12:24
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RE: 5. Tag: Moab

Erledigt. Ich hoffe, es ist so richtig. Habe nicht so viel Erfahrung mit Veröffentlichungen im Internet.