1.8.24
Die heutige Planung
Das Wetter heute Morgen ist kalt und windig. Die Naht war wohl die Kälteste bisher, wir haben ohne Wolldecke gefroren.
Heute steht die längste Etappe des Urlaubs an:
vor uns liegen über 500 km Richtung Whitehorse. Ich hatte ewig überlegt, wie ich die Route planen soll und habe immer wieder alles umgeworfen. Als dann unsere Inside Passage Fähre an unserem Wunschtermin nicht verfügbar war, hatte ich plötzlich 2 Tage mehr für den Norden, die uns u.A. den gestrigen Ruhtag am Boya Lake beschert haben. Da es auf der strecke heute nicht wirklich was zu sehen gibt, haben wir uns entschlossen, eine lange Strecke durchzufahren. Ursprünglich hatten wir uns damit abgefunden, dass wir uns irgendwann irgendwo einen fcfs Platz suchen müssen, aber als Yukon Parks für 4 Parks ein Reservierungsfenster öffnete, war klar: wir wollen auf Nummer sicher gehen und abends, wenn wir ankommen, eine reservierte Site haben.
Also fiel die Wahl auf den Marsh Lake Campground, wo ich dann vorab eine Site reservieren konnte. Jetzt können wir den Tag gechillt angehen, ohne Stress zu haben, einen freien Campground suchen zu müssen.
Für uns die totale Entspannung - andere möge das stressen, aber wir fühlen uns so wohler. Und ganz ehrlich: sollten wir aus irgendwelchen Gründen die Strecke nicht schaffen oder die perfekte Site woanders finden, dann ist das so - dann habe ich 12 € (18 CAD) in den Sand gesetzt.
Wir verlassen den liebgewonnen Boya CG gegen 8:30 Uhr. Die fehlende Sonne und der kühle Wind machen uns den Abschied leichter.
Wir kommen heute allerdings nicht weit. Nach ca 15 Minuten müssen wir rechts ranfahren, da Sohnemann zum ersten Mal n diesem Urlaub über Reiseübelkeit klagt...
Das Spielchen machen wir 2 weitere Male, dann entscheidet sich der Teenager für die Vomex Tablette - die ihn total ausknockt. Er schlääft selig auf dem Sitz am Tisch, den Kopf am Fenster die Kopfhörer auf dem Kopf.
Ok, lassen wir ihn schlafen.
Auf dem Weg nach Watson Lake fahren wir sicher 20 km durch abgebrannten Wald. Sieht echt schlimm aus. Hier muss ein echt schlimmes Feuer gewütet haben.
Stewart-Cassiar-Hwy
Wir sehen diverse Fahrzeuge - aber kein Wildlife...
Wir verlassen British Columbia und befinden uns kurz darauf im Yukon!
Bye Bye BC Welcome to Yukon - Larger than life
Kurz darauf verlassen wir den Stewart-Cassiar-Hwy und biegen bei Junction 37 nach rechts Richtung Watson Lake ab.
Der kleine Umweg von knapp 20 km war vorab einkalkuliert, da wir tanken müssen. Außerdem wollen wir uns den Sign Post Forest anschauen.
Angekommen in Watson Lake suchen wir den Wye Lake Park, wo wir kostenlos dumpen können. Viel Wasser haben wir auch nicht mehr, aber das können wir hoffentlich am Marsh Lake auffüllen.
Hier kann man kostenlos dumpen
Weiter gehts zum Sign Post Forest - einem wahren Schilderwald, wo wirklich alle Arten von Schilder zu finden sind.
Wir sind total geflasht und bewundern die vielen lustigen (Orts-) Schilder und finden neben Berlin auch Frankfurt/Kelsterbach - bei uns zu Hause um die Ecke.
Hihi, sowas, wir wussten gar nicht, dass wir im Yukon wohnen.
Sign Post Forest (Schilderwald) Watson Lake
Haha, Frankfurt liegt im Yukon? Ja cool, dann müssen wir ja künftig gar nicht mehr so weit fliegen!
Eichhörnchen im Schilderwald
Da meine eSim leider weiterhin die Mitarbeit verweigert, spazieren wir zum nahgelegenen Visitor Center, um neben den WCs auch das kostengfreie WLAN zu nutzen.
Kurz ein paar emails und Whats App Nachrichten schicken, das Wetter für die nächsten 3 Tage checken (es soll wieder sonniger werden) und dann noch ein paar Infobroschüren sammeln.
Das Visitor Center ist nett, hat viele informative Ausstellungen und Videos, z.B. über den Bau des Alaska Highways.
Außerdem gibt es hier auch Duschen und einen Fitnessraum (brauchen wir nicht, kann aber erwähnt werden 😅) und scheinbar auch ein Schwimmband, da es gleichzeitig ein Recreation Center ist.
Visitor Center & Recreation Center
Wir wecken Sohnemann und laufen mit ihm noch mal durch den Sign Post Forest, dann gehts zum Tanken an die Tankstelle nebenan.
Wir tanken für für 1,88$/Liter und fahren weiter auf dem Alaska Highway Richtung Norden.
Weiter gehts auf dem Alaska Hwy
Baustellen gibts auch auf dem Alaska Hwy
Nach weiteren 130 km stoppen wir auf dem Rancheria Falls Parkplatz. Es regnet, perfektes Wetter um zu Mittag zu essen (heute Sandwiches, Nudelsalat und Nachos).
Der Regen hört auf, als wir fertig sind (perfektes Timing) und wir laufen den 500m langen Trail zu den Rancheria Falls.
Nichts Besonderes, aber der Boardwalk ist nett und ein wenig Bewegung bei 500 km Fahrerei tut auch gut.
Rancheria Falls
Heute ist es dann soweit: ich darf ans Steuer!
Bisher hat es sich nicht wirklich ergeben bzw. der Gatte fand die Fahrerei nicht sehr anstrengend (er fährt das "Schiff" ja auch gerne), aber 500 km sind ihm dann doch zu viel.
Ich darf die knapp 100 km entlang der Strecke Yukon-BC-Yukon bis Teslin fahren, wo ich auf dem Parkplatz am Aussichtspunkt auf Teslin parke.
Gerade als ich weitefahren möchte, schnappt sich der Gatte die Schlüssel und sagt. dass er weiterfahren würde (schlechter Beifahrer 😜).
Blick auf Teslin
Modern Art oder besser gesagt "Old Art" auf der Rest Area daneben
Das Wetter beliebt durchwachsen, die Sonne zeigt sich nicht allzu oft, aber die Landschaft ist trotzdem toll, die Berge nehmen zu und die Straßenbauarbeiten nehmen ab.
Heute ist ja ein Fahrtag, da ist mir das Wetter eigentlich egal.
Gegen 18 Uhr erreichen wir den Marsh Lake CG, der nur halb voll ist. Ab 20 Uhr wird es etwas voller, aber viele Sites bleiben hier leer.
Ich hatte reserviert, wäre aber hier tatsächlich nicht notwendig gewesen. Das macht mir Hoffnung für die Tage, an denen wir einen fcfs Campground suchen müssen (das wird noch 3 x der Fall sein),
aber es scheint hier oben im Yukon wohl tatsächlich weniger los zu sein als in BC....
Das hoffen wir zumindest!
Marsh Lake Campground
Auf dem Campground gibt es kostenloses Feuerholz, was wir sehr cool finden.
Sohnemann findet im Holzhacken sein neues Hobby und wir genießen unser erstes Lagerfeuer in diesem Urlaub! Juhu!!!!!!!!
Hier gibts kein Fire Ban!!!
Neues Hobby: Holz hacken
Unser 1. Lagerfeuer 😍
Wir laufen kurz zum See und zur Day Use Area und finden eine Wasserfüllstation. Allerdings schießt das Wasser hier mit extremem Druck aus der Leitung.
Wir haben eine leere Literflasche dabei, die wir befüllen wollen, da wir kaum noch Wasser haben (und Zähne müssen ja geputzt werden).
Wir schaffen es, die Wasserflasche zu füllen, ohne dabei klatschnass durch Spritzwasser zu werden 😜
Marsh Lake
Wir sitzen noch bis Mitternacht am Feuer, sehen aber heute keine Polarlichter oder Sterne, da es immer noch viel zu hell ist.
Verrückt!!!
Abends um 21:45 - taghell
Site 45 - Marsh Lake Campground
Anfangs war ich enttäuscht, keine SIte am See bekommen zu haben.
Jetzt sind wir aber sehr froh darüber, denn am See ist es ziemlich windig, so dass ein Lagerfeuer auf einer Site am See heute unmöglich gewesen wäre.
Das wäre es am Ende gewesen - da dürfen wir endlich Lagerfeuer machen und dann ist es zu windig
Also daher ist unsere heutige Site etwas abseits des Sees: perfekt!
Wir haben hier nahezu keinen Wind und können den ganzen Abend am Lagerfeuer sitzen
22:30 - immer noch hell und spät abends noch draußen am Feuer sitzen
Für die Statistik:
Campground: Marsh Lake Campground
(18 CAD ~12 €); Site 45 (unserviced)
Gefahren: 507 km
Gelaufen: 6 km
Fotos: 156
Wetter: Regen-Sonne-Wolken-Mix, 18 Grad
He Chrissy,
die grandiose Natur ist einfach fantastisch! Dem originellen Schilderwald wollen wir irgendwann einmal auch unbedingt einen Besuch abstatten und uns auf die Suche nach unserem Ortsschild machen. Coole Location!
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHallo Chrissy,
trotz der 500 km Fahrstrecke hört sich euer Reisetag nicht gestresst an, ihr hattet viel Zeit, durch den grandiosen Schilderwald zu schlendern (die braucht man auch, bei der Menge). Ich habe mich bei unserem Besuch auch gefragt, wie manche Touris ihre riesigen Ortsschilder durch halb Kanada transportiert haben, um sich damit in Watson Lake zu verewigen .
Mit dem Marsh Lake CG habt ihr es wieder gut getroffen, schön vor allem, dass jetzt endlich gefeuert werden darf
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Chrissy,
ja, der "Schilderwald" ist echt der Hammer.
Wir haben dort mehrere Stunden verbracht weil immer an der nächsten Ecke noch nen bekanntest Schild zu entdecken war.
Viele Grüße aus dem Münsterland
Hi Stephie,
Ja, der Schilderwald war super lustig. Hätte noch ne weitere Stunde hier verbringen können Wie man mit so einer Idee zu einem Tourihighlight wird
Hi Irma,
Ja, das haben wir uns auch gefragt. Da sind ja teilwiese riesige Teile dabei
Oh ja, das war super! Und endlich Lagerfeuer machen - das hatten wir wirklich vermisst!!
Hey,
ja, der "Schilderwald" ist echt der Hammer.
Ja, ich hätte auch noch mind. 1 weitere Stunde gebraucht Da waren schon sehr kuriose Sachen dabei
Hallo Chrisy!
Ich fahre leise mit und genieße meine Erinnerungen auf unsere 2 Reisen durch den hohen Norden.
Ich nehme an, du hast es geschafft, alle Schilder zu fotografieren und hier einzufügen. Die Menge ist echt ein Wahnsinn.
Die hellen Nächte habe ich sehr genossen, ich liebe diese. Sollten wir nochmals hinkommen, dann wieder Im Juni.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
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