Ich danke Euch herzlich für Eure aufmunternden Worte. Wenn ich so mit dem Rand McNally, den gesammelten Unterlagen und den Fotos vor dem Computer sitze, kommen die ganzen Ferienerinnerungen wieder hoch. Eines kommt zu Andern und manchmal sitzen Vreni und ich mit einem Glas Wein vor dem Tagesbericht und schwelgen richtig in Erinnerungen (weiss Du noch ..., erinnerst Du Dich ...). Allerdings ist es etwas völlig anderes, Euch von der Reise zu erzählen als jemandem, der noch nie so etwas gemacht hat. Dort stosse ich eher mal auf Unverständnis (was schon wieder!).
Das Wetter ist lausig. Es schneit zwar nicht mehr, aber der Nebel hängt richtig in den engen Tälern und in den Bäumen des CG. Erkundigungen beim Ranger ergeben,dass es erst in der Nacht aufklart und es dann wieder sonnig wird. Heute solle es bedeckt bleiben und die Chance auf Regen-/Scheeschauer liegt bei 80%. Zeit für eine Krisensitzung beim Frühstück. Wir sind jetzt genau eine Woche mit dem WoMo unterwegs. Eigentlich wäre es Zeit für eine Wäsche. Zusätzlich ist es wohl so, dass heute die Zeit weder für Wandern noch sonstige Outdoor-Aktivitäten günstig ist. Wir beschliessen nach Conway zu fahren, dort auf einem Privatplatz mit WiFi und Laundry einzuchecken und dort alles wieder in Ordnung zu bringen. Vreni könnte waschen, ich internetten (man muss die Arbeit aufteilen) und allenfalls könnten wir noch die Outlet-Mall besuchen für die New Hampshire bekannt ist. Es ist nämlich so, dass New Hampshire für solche Einkäufe keine Tax verlangt, was die Sachen nochmals um 7-10% verbilligt. Ich könnte mir nämlich kaum vorstellen, dass in dieser kleinen Stadt sonst solche Konsumtempel stehen würden. Sollte das Wetter besser werden, könnten wir ja immer noch die Sehenwürdigkeiten an der Strecke besichtigen.
Gesagt getan. Fast fluchtartig verliessen wir Ricker Pond-SP. Die Strassen aber waren gut zu fahren, der Schee hatte sich nicht festgesetzt. Bei Woodville erreichten wir New Hampshire wobei wir auch dann immer auf der # 302 blieben. Der erste uns bekannte Ort erreichten wir mit Bretton Woods. Hier trafen sich nach dem 2. Weltkrieg die Finanzminister aus 44 Nationen um das Währungs-System neu zu ordnen. Dieses System ging von festen Wechselkursen zum US-$ aus, der damals als goldhinterlegte Leitwährung galt. Deutschland trat diesem System erst 1949 bei bzw. durfte dann beitreten. Zur Kontrolle dieser Wechelkurse wurde die Weltbank und der interantionale Währungsfond gegründet. Dieses Bretton Woods-System hatte bis Anfangs der 70ger Jahre Bestand. Dann brach es zusammen, da die USA nicht in der Lage waren, die angehäuften Dollar-Reserven in Gold zu tauschen wie es vertraglich vereinbart gewesen war. Damit war das System der festen Wechselkurse vorbei. Das Resort at Bretton Wood - ein imposanter Bau - wo die Finanzminister tagten, steht heute noch und ist ein Grand Hotel. Leiderwar das Weter immer noch nicht besser und wir verzichteten auf einen ausgiebigen Stop.
Kurze Zeit später erreichten wir "Crawford Notch-SP" von wo aus man mit der historischen "Coq-Railway" auf den Mt. Washington starten kann. Leider machte uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bei den bekannten "Silver-Cascades Fällen" machten wir aber dann doch einen kurzen Halt. Die Fälle im Granitbachbett sind sicher (bei schönem Wetter) toll. Bei unserer Durchfahrt konnte man die Schönheit aber nur erahnen
Das hatte alles keinen Sinn und so fuhren wir weiter durch die wunderschönen White Mountains - wobei wir deren Schönheit erst später entdecken sollten.
Also fuhren wir direkt nach North Conway wo wir bei Hannaford wieder einmal unsere Vorräte ergänzten. Direkt auf der andern Strassenseite war eine kleine Mall wo wir einen Outlet-Laden von LL-Bean und Clarks (bekannte Schumarke sahen) Als schnell die Strassenseite gewechselt und uns bei Clarks umgesehen. Es war aber nichts, das uns speziell gefallen hätte und so verliessen wir den Laden schnell um uns um den Campground zu kümmern. Wir hatten nämlich fetsgestellt, dass diverse CG`s ab dem Columbus-Day geschlossen waren. Während ich den Parkplatz überquerte fuhr ein Riesen-5th-Wheel vorbei, stoppte plötzlich, das Fenster ging herunter und ein mir wildfremder Mann fragte mich auf deutsch : "Bist Du nicht der Fredy"! Könnt Ihr Euch mein Erstaunen vorstellen. "Ja, natürlich bin ich der Fredy - aber wer bist Du"?. "Na, wir sind die Pandas!". Der 5th. Wheel fuhr auf die Seite und Rita und Werner stiegen aus. Ich hatte die noch nie gesehen und sie mich auch noch nie. Seit wir unsere Seite womo-abenteuer haben, werden die Führungsmitglieder mit Foto vorgestellt. Die "Pandas" sind ebenfalls User bei uns und haben mich anhand dieses Fotos auf dem Parkplatz in North Conway erkannt. Das muss man sich mal vorstellen. 2 Ehepaare die sich noch nie gesehen haben, die nichts von der Reise des andern wussten, treffen sich in den USA im hintersten Winkel und die andern erkennen mich anhand des Fotos auf unserer Webseite.
Das gab natürlich ein Riesenhallo. Spontan entschlossen sich Rita und Werner ebenfalls eine Nacht hier in Conway zu bleiben und den Abend gemütlich zusammen zu verbringen. Da war es dann völlig egal, dass der "Eastern Slope-CG" der schlechteste unserer ganzen Reise war. Wobei, er war weder schmutzig noch heruntergekommen. Es war einfach ein teurer Privatplatz wie er für "Private" typisch ist. Ich habe sogar vergessen ein Foto zu machen. Ich glaube allerdings nicht, dass die Pandas oder wir und sicher auch nicht Ihr, dort einmal übernachten werden.
Der gemeinsame Abend wurde aber sehr gemütlich. Werner und Rita sind 2 liebenswürdige Leute die sich ihren Traum vom - wenigstens zeitweisen - Leben in den USA erfüllen konnten. Es wurde erzählt, berichtet, fein gegessen und ziemlich getrunken - der Abend ging viel zu schnell vorüber. Rite und Werner - herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft! Wenn jemand von Euch daran denkt, sich ein WoMo oder 5th. Wheel in den USA anzuschaffen - Rita und Werner d.h. die Pandas sind Eure Ansprechpartner.
Glücklicherweise mussten wir nicht mehr weit zu unserem Bett. Irgendwie musste ich während der Nacht mit dem Fuss immer etwas bremsen, da das Bett sich drehte. Trotzdem, wir haben wunderbar geschlafen - oder etwa deswegen?
Mit Spannung verfolgen auch wir euren
Reisebericht.
Ja, es war ein unglaublicher Zufall das
wir uns in North Conway getroffen haben. Schön das wir Euch
kennen lernen durften, es war ein toller Abend. Es wurde geplaudert, gelacht und
verschiedene flüssige Leckereien verkostet. Schuld, mein lieber Fredy, das das Bett
sich drehte, war eindeutig der Belchengeist mit seinen 52%. Rita berichte mir von einem ähnlichen
Erlebnis.
Wir sind jetzt wieder in Florida und
Ende November müssen auch wir wieder zurück ins kalte
Deutschland.
Liebe Grüsse
Rita & Werner ( die Pandas)
Hier ein Foto vom Eastern Slope-CG
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten: "Ich kenne eine Abkürzung."
manchmal ist die Welt wirklich klein. Wenn Ihr versucht hättet, Euch in der Region zu treffen, hätte es nie und nimmer so zufällig geklappt. Immerhin, Ihr habt meine Schwester nebst Familie nur um schlappe zwei Monate verpasst, bei LLBean.
Sie haben auch die Steueroase ausprobiert und waren auf dem Mt Washington - da gab es vor zwei Monaten noch einen Tag voller Sonnenschein und ohne Schnee (aber viel Kälte), man konnte die Straße hinauffahren. Zwei Monate später mit Eurem "Weiß" schon unten wäre das wohl Mord gewesen...
Ich freue mich über Euer Glück, so kann man Schlechtwettertage doch gut überbrücken! Tschüß
nach Giselas Begeisterung musste ich doch mal nachschauen was Ihr so zu berichten habt. Es war ein anstrengender Weg wenn man so 7 Seiten Bericht hinterher fahren muss, aber es hat sich gelohnt. Schön geschrieben und schöne Bilder (von wegen Du wärst nur ein Knipser ). Das Ihr solche Schnäppchenjäger seid wußte ich garnicht, aber Ihr habt vollkommen Recht wenn es sich anbietet solte man auch zuschlagen.
Nun bleib ich Euch auf der Spur um nicht Atemlos zu werden.
Ja, ja der Belchengeist war wohl schuld. Er schmeckte aber auch sehr gut. Nur wäre wohl "einer" genug gewesen.
@Karin
Der Gipfel des Mount Washington war eines unserer Ziele. Wir wollten mit der Zahnradbahn "Mount Washington Coq Railway" hoch fahren. Dieser Zug klettert unermüdlich die bis 37% starke Steigung hoch. Damit die Kohle nicht vom Rost rutscht wurde der Kessel schief montiert. Dafür trafen wir die Pandas und so hat jedes Ding auch seine guten Seiten
@Gisela + Peter
Ich freue mich wirklich, dass Euch mein Bericht gefällt. Was den "Knipser" betrifft, so bin ich das wirklich. Ich besitze gerade so eine Hosentaschen-Panasonic, kein Stativ, kein Blitz, kein Logger. Aber wenn die Landschaft so schön ist, kann man wohl auch hinter der Kamera nicht viel falsch machen
Kancamagus Hwy - White Mountains - Boulder Loop Trail
Wir erwachen nach einem tiefen Schlaf - oder ist es eher eine Betäubung. Im Kopf pocht der Belchengeist Draussen ist es wunderbares Wetter aber immer noch ziemlich kalt. Die Pandas haben uns schon gestern Abend gesagt, sie würden nicht zu früh aufstehen. Das ist ja klar, die haben ja auch 3 Monate Zeit!Wir wollen das schöne Wetter ausnutzen und packen zusammen. Wie Ihr wisst, dauert das aber doch seine Zeit und bis wir abfahrbereit sind, sind auch die Pandas munter. Wir verabschieden uns herzlich. Sie fahren heute noch Richtung Niagara-Fälle während wir die Gegend des Kancamagus Highway erkunden wollen. "Macht es gut, fahrt vorsichtig, viele tolle Erlebnisse" es war schön mit Euch Pandas!
Von North Conway fahren wir südwärts bis Conway. Dort biegt der erwähnte Kancamagus Hwy nach Westen ab. Diese Strasse # 112 führt mitten duch die White Mountains von Conway nach Lincoln immer dem Swift River entlang. Eine richtige Traumstrasse. Gleich zu Beginn, noch in Conway, ist die Ranger Station mit Visitor-Center. Diese besuchen wir selbstverständlich, da man dort immer sehr gute Informationen bekommt. Die Rangerin erklärt uns, dass der einzige Campground der noch geöffnet sei, der Blackberry Crossing-CG sei. Dort führe auch die sehr sehenswerte "Covered Bridge" über den Swift River und direkt nach dieser Bridge sei der Trailhead zum Boulder Loop Trail. Für den nächsten Tag empfiehlt sie uns die Sabbaday Falls und den Mt. Hedgehog via den UNH-Trail (University of New Hampshire). Die Rangerin schärft uns noch ein sehr vorsichtig zu fahren. You know - moose crossing! Jedes Jahr gebe es hunderte von Kollisionen, denn wenn so ein Elch-Bulle sein girl-friend auf der andern Strassenseite sehe, rieche, oder was auch immer, so gebe es kein Halten mehr! So ein Elchbulle wiege bis zu 800Kg., also das gäbe dann schon einen rechten Knall. Vor den Schwarzbären müssten wir auf der Wanderung hingegen keine Angst haben, die seien lieb! Wir würden zwar beide Tiere sehr gern sehen aber doch lieber aus sicherer Entfernung.
Auf gehts, wir machen uns auf den Weg. Und tatsächlich - auf den 10 Km. bis zum Blackberry Crossing-CG sehen wir sicher 10 Warnschilder die uns vor den "Moose" warnen - einen Elch sehen wir nicht Dafür ist der CG wieder ein Traum in Herbstfarben
Wir belegen unsere Site, wobei es nicht so aussieht, als würde der Platz knapp. Wir bereiten uns für die Wanderung vor überqueren die Strasse und gehen über die Brücke. Diese "Covered Bridge" ist für die Amerikaner etwas ganz Ausserordentliches. Bei uns in der Schweiz gibt es solche gedeckten Holzbrücken zwar auch nicht mehr so häufig, aber etwas ganz Spezielles sind sie nicht.
Direkt nach der Brücke ist der Trailhead für den Boulder-Loop-Trail. Es geht ziemlich steil bergauf im zwischenzeitlich gewohnten, wunderbaren Laubwald. Der Weg ist eng und wir gehen hintereinander. Wir gehen unseren Schritt und jeder hängt wohl seinen Gedanken nach. Mir geht durch den Kopf wie viel Glück wir im Leben haben, dass wir solche Momente erleben dürfen. Nie wird das für mich selbstverständlich sein!
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir den Felskamm und bewundern die Aussicht
Auf so einen Felsvorsprung wage ich mich schon. Grundsätzlich habe ich keine Probleme mit der Höhe (es geht etwa 200m senkrecht in die Tiefe), auch wenn Vreni dauernd ruft :"nicht so weit, pass auf!" Direkt hinter mir ist für Kletterer eine Sicherung im Fels mit Klemmhaken verkeilt. Da müsste mir allerdings jemand viel bieten, damit ich mich auf diese Klemmhaken verlassen würde.
Nochmals geht es ein paar Dutzend Höhenmeter bergauf, damit wir auch die Aussicht auf den Mt. Chocorua geniessen können
Dann aber machen wir uns wieder an den Abstiegt. Runter geht es ein wenig in die Knie aber mein neues Knie meistert die Belatungsprobe souverän. Nach gut 3 Stunden sind wir wieder auf dem CG. Es war eine tolle Wanderung, auch wenn wir keinen "lieben" Schwarzbären gesehen haben. Aber das passt wohl zu den nicht gesehenen Elchen - wir hoffen auf Morgen. Heute wollen wir es richtig gemütlich angehen lassen. Grill, Lagerfeuer, Campingstühle. Der Belchengeist hat sich verflüchtigt und wir geniessen den Rotwein. Und so wird es dann auch ein wirklich gemütlicher Abend in der Einsamkeit des Blackberry-Crossing-CG.
Lieber Fredy,
Du brauchst das Licht nicht unter den Scheffel stellen.
Dein Reisebericht ist super, ebenso die tollen Bilder.
Deine Tipps und Anregungen einfach KLASSE.
Herzliche Grüße an euch Beiden
Bergsteiger (Willi)
Hi Ihr Zwei!
...einfach herrlich, die Tour mit erleben zu dürfen!!
Ich glaube so einen Abstecher nach Ben & Jerrys müssen wir auch mal machen, nur würden wir vermutlich seeeeehr lange dort bleiben
...
Und zu den Worten von Willi möchte ich eigentlich nichts hinzufügen, außer:
Bitte weiter so
!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo zusammen
Ich danke Euch herzlich für Eure aufmunternden Worte. Wenn ich so mit dem Rand McNally, den gesammelten Unterlagen und den Fotos vor dem Computer sitze, kommen die ganzen Ferienerinnerungen wieder hoch. Eines kommt zu Andern und manchmal sitzen Vreni und ich mit einem Glas Wein vor dem Tagesbericht und schwelgen richtig in Erinnerungen (weiss Du noch ..., erinnerst Du Dich ...)
. Allerdings ist es etwas völlig anderes, Euch von der Reise zu erzählen als jemandem, der noch nie so etwas gemacht hat. Dort stosse ich eher mal auf Unverständnis (was schon wieder!).
Also, dann mache ich mal weiter
Herzliche Grüsse,
Fredy
Das Wetter ist lausig. Es schneit zwar nicht mehr, aber der Nebel hängt richtig in den engen Tälern und in den Bäumen des CG. Erkundigungen beim Ranger ergeben,dass es erst in der Nacht aufklart und es dann wieder sonnig wird. Heute solle es bedeckt bleiben und die Chance auf Regen-/Scheeschauer liegt bei 80%. Zeit für eine Krisensitzung
beim Frühstück. Wir sind jetzt genau eine Woche mit dem WoMo unterwegs. Eigentlich wäre es Zeit für eine Wäsche. Zusätzlich ist es wohl so, dass heute die Zeit weder für Wandern noch sonstige Outdoor-Aktivitäten günstig ist. Wir beschliessen nach Conway zu fahren, dort auf einem Privatplatz mit WiFi und Laundry einzuchecken und dort alles wieder in Ordnung zu bringen. Vreni könnte waschen, ich internetten (man muss die Arbeit aufteilen
) und allenfalls könnten wir noch die Outlet-Mall besuchen für die New Hampshire bekannt ist. Es ist nämlich so, dass New Hampshire für solche Einkäufe keine Tax verlangt, was die Sachen nochmals um 7-10% verbilligt. Ich könnte mir nämlich kaum vorstellen, dass in dieser kleinen Stadt sonst solche Konsumtempel stehen würden. Sollte das Wetter besser werden, könnten wir ja immer noch die Sehenwürdigkeiten an der Strecke besichtigen.
Gesagt getan. Fast fluchtartig verliessen wir Ricker Pond-SP. Die Strassen aber waren gut zu fahren, der Schee hatte sich nicht festgesetzt. Bei Woodville erreichten wir New Hampshire wobei wir auch dann immer auf der # 302 blieben. Der erste uns bekannte Ort erreichten wir mit Bretton Woods. Hier trafen sich nach dem 2. Weltkrieg die Finanzminister aus 44 Nationen um das Währungs-System neu zu ordnen. Dieses System ging von festen Wechselkursen zum US-$ aus, der damals als goldhinterlegte Leitwährung galt. Deutschland trat diesem System erst 1949 bei bzw. durfte dann beitreten. Zur Kontrolle dieser Wechelkurse wurde die Weltbank und der interantionale Währungsfond gegründet. Dieses Bretton Woods-System hatte bis Anfangs der 70ger Jahre Bestand. Dann brach es zusammen, da die USA nicht in der Lage waren, die angehäuften Dollar-Reserven in Gold zu tauschen wie es vertraglich vereinbart gewesen war. Damit war das System der festen Wechselkurse vorbei. Das Resort at Bretton Wood - ein imposanter Bau - wo die Finanzminister tagten, steht heute noch und ist ein Grand Hotel. Leiderwar das Weter immer noch nicht besser und wir verzichteten auf einen ausgiebigen Stop.
Kurze Zeit später erreichten wir "Crawford Notch-SP" von wo aus man mit der historischen "Coq-Railway" auf den Mt. Washington starten kann. Leider machte uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bei den bekannten "Silver-Cascades Fällen" machten wir aber dann doch einen kurzen Halt. Die Fälle im Granitbachbett sind sicher (bei schönem Wetter) toll. Bei unserer Durchfahrt konnte man die Schönheit aber nur erahnen
Das hatte alles keinen Sinn und so fuhren wir weiter durch die wunderschönen White Mountains - wobei wir deren Schönheit erst später entdecken sollten.
Also fuhren wir direkt nach North Conway wo wir bei Hannaford wieder einmal unsere Vorräte ergänzten. Direkt auf der andern Strassenseite war eine kleine Mall wo wir einen Outlet-Laden von LL-Bean und Clarks (bekannte Schumarke sahen) Als schnell die Strassenseite gewechselt und uns bei Clarks umgesehen. Es war aber nichts, das uns speziell gefallen hätte und so verliessen wir den Laden schnell um uns um den Campground zu kümmern. Wir hatten nämlich fetsgestellt, dass diverse CG`s ab dem Columbus-Day geschlossen waren. Während ich den Parkplatz überquerte fuhr ein Riesen-5th-Wheel vorbei, stoppte plötzlich, das Fenster ging herunter und ein mir wildfremder Mann fragte mich auf deutsch : "Bist Du nicht der Fredy"! Könnt Ihr Euch mein Erstaunen vorstellen. "Ja, natürlich bin ich der Fredy - aber wer bist Du"?. "Na, wir sind die Pandas!". Der 5th. Wheel fuhr auf die Seite und Rita und Werner stiegen aus. Ich hatte die noch nie gesehen und sie mich auch noch nie. Seit wir unsere Seite womo-abenteuer haben, werden die Führungsmitglieder mit Foto vorgestellt. Die "Pandas" sind ebenfalls User bei uns und haben mich anhand dieses Fotos auf dem Parkplatz in North Conway erkannt. Das muss man sich mal vorstellen. 2 Ehepaare die sich noch nie gesehen haben, die nichts von der Reise des andern wussten, treffen sich in den USA im hintersten Winkel und die andern erkennen mich anhand des Fotos auf unserer Webseite.
Das gab natürlich ein Riesenhallo. Spontan entschlossen sich Rita und Werner ebenfalls eine Nacht hier in Conway zu bleiben und den Abend gemütlich zusammen zu verbringen. Da war es dann völlig egal, dass der "Eastern Slope-CG" der schlechteste unserer ganzen Reise war. Wobei, er war weder schmutzig noch heruntergekommen. Es war einfach ein teurer Privatplatz wie er für "Private" typisch ist. Ich habe sogar vergessen ein Foto zu machen. Ich glaube allerdings nicht, dass die Pandas oder wir und sicher auch nicht Ihr, dort einmal übernachten werden.
Der gemeinsame Abend wurde aber sehr gemütlich. Werner und Rita sind 2 liebenswürdige Leute die sich ihren Traum vom - wenigstens zeitweisen - Leben in den USA erfüllen konnten. Es wurde erzählt, berichtet, fein gegessen und ziemlich getrunken - der Abend ging viel zu schnell vorüber. Rite und Werner - herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft! Wenn jemand von Euch daran denkt, sich ein WoMo oder 5th. Wheel in den USA anzuschaffen - Rita und Werner d.h. die Pandas sind Eure Ansprechpartner.
Glücklicherweise mussten wir nicht mehr weit zu unserem Bett. Irgendwie musste ich während der Nacht mit dem Fuss immer etwas bremsen, da das Bett sich drehte. Trotzdem, wir haben wunderbar geschlafen - oder etwa deswegen?
Herzliche Grüsse,
Fredy
Mit Spannung verfolgen auch wir euren
Reisebericht.
Ja, es war ein unglaublicher Zufall das
wir uns in North Conway getroffen haben. Schön das wir Euch
kennen lernen durften, es war ein toller Abend. Es wurde geplaudert, gelacht und
verschiedene flüssige Leckereien
verkostet. Schuld, mein lieber Fredy, das das Bett
sich drehte, war eindeutig der Belchengeist mit seinen 52%. Rita berichte mir von einem ähnlichen
Erlebnis.
Wir sind jetzt wieder in Florida und
Ende November müssen auch wir wieder zurück ins kalte
Deutschland.
Liebe Grüsse
Rita & Werner ( die Pandas)
Hier ein Foto vom Eastern Slope-CG
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."
Hi Fredy und Panda,
manchmal ist die Welt wirklich klein. Wenn Ihr versucht hättet, Euch in der Region zu treffen, hätte es nie und nimmer so zufällig geklappt. Immerhin, Ihr habt meine Schwester nebst Familie nur um schlappe zwei Monate verpasst, bei LLBean.
Sie haben auch die Steueroase ausprobiert und waren auf dem Mt Washington - da gab es vor zwei Monaten noch einen Tag voller Sonnenschein und ohne Schnee (aber viel Kälte), man konnte die Straße hinauffahren. Zwei Monate später mit Eurem "Weiß" schon unten wäre das wohl Mord gewesen...
Ich freue mich über Euer Glück, so kann man Schlechtwettertage doch gut überbrücken!
Tschüß
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
ich lese immer noch begeistert mit. Trotz dem winterlichen Wetter macht Ihr eine sehr schöne Reise!
Das winterliche Bild ist fantastisch.
Das zufällige Treffen mit Panda war bestimmt super, kann ich mir vorstellen
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Fredy und Vreni,
nach Giselas Begeisterung musste ich doch mal nachschauen was Ihr so zu berichten habt. Es war ein anstrengender Weg wenn man so 7 Seiten Bericht hinterher fahren muss, aber es hat sich gelohnt. Schön geschrieben und schöne Bilder (von wegen Du wärst nur ein Knipser
). Das Ihr solche Schnäppchenjäger seid wußte ich garnicht, aber Ihr habt vollkommen Recht wenn es sich anbietet solte man auch zuschlagen.
Nun bleib ich Euch auf der Spur um nicht Atemlos zu werden.
Liebe Grüße Peter
Hallo zusammen
@Pandas
Ja, ja der Belchengeist war wohl schuld. Er schmeckte aber auch sehr gut. Nur wäre wohl "einer" genug gewesen
.
@Karin
Der Gipfel des Mount Washington war eines unserer Ziele. Wir wollten mit der Zahnradbahn "Mount Washington Coq Railway" hoch fahren. Dieser Zug klettert unermüdlich die bis 37% starke Steigung hoch. Damit die Kohle nicht vom Rost rutscht wurde der Kessel schief montiert. Dafür trafen wir die Pandas und so hat jedes Ding auch seine guten Seiten
@Gisela + Peter
Ich freue mich wirklich, dass Euch mein Bericht gefällt. Was den "Knipser" betrifft, so bin ich das wirklich. Ich besitze gerade so eine Hosentaschen-Panasonic, kein Stativ, kein Blitz, kein Logger. Aber wenn die Landschaft so schön ist, kann man wohl auch hinter der Kamera nicht viel falsch machen
Herzliche Grüsse,
Fredy
Wir erwachen nach einem tiefen Schlaf - oder ist es eher eine Betäubung. Im Kopf pocht der Belchengeist
Draussen ist es wunderbares Wetter aber immer noch ziemlich kalt. Die Pandas haben uns schon gestern Abend gesagt, sie würden nicht zu früh aufstehen. Das ist ja klar, die haben ja auch 3 Monate Zeit!
Wir wollen das schöne Wetter ausnutzen und packen zusammen. Wie Ihr wisst, dauert das aber doch seine Zeit und bis wir abfahrbereit sind, sind auch die Pandas munter. Wir verabschieden uns herzlich. Sie fahren heute noch Richtung Niagara-Fälle während wir die Gegend des Kancamagus Highway erkunden wollen. "Macht es gut, fahrt vorsichtig, viele tolle Erlebnisse" es war schön mit Euch Pandas!
Von North Conway fahren wir südwärts bis Conway. Dort biegt der erwähnte Kancamagus Hwy nach Westen ab. Diese Strasse # 112 führt mitten duch die White Mountains von Conway nach Lincoln immer dem Swift River entlang. Eine richtige Traumstrasse. Gleich zu Beginn, noch in Conway, ist die Ranger Station mit Visitor-Center. Diese besuchen wir selbstverständlich, da man dort immer sehr gute Informationen bekommt. Die Rangerin erklärt uns, dass der einzige Campground der noch geöffnet sei, der Blackberry Crossing-CG sei. Dort führe auch die sehr sehenswerte "Covered Bridge" über den Swift River und direkt nach dieser Bridge sei der Trailhead zum Boulder Loop Trail. Für den nächsten Tag empfiehlt sie uns die Sabbaday Falls und den Mt. Hedgehog via den UNH-Trail (University of New Hampshire). Die Rangerin schärft uns noch ein sehr vorsichtig zu fahren. You know - moose crossing! Jedes Jahr gebe es hunderte von Kollisionen, denn wenn so ein Elch-Bulle sein girl-friend auf der andern Strassenseite sehe, rieche, oder was auch immer, so gebe es kein Halten mehr! So ein Elchbulle wiege bis zu 800Kg., also das gäbe dann schon einen rechten Knall. Vor den Schwarzbären müssten wir auf der Wanderung hingegen keine Angst haben, die seien lieb! Wir würden zwar beide Tiere sehr gern sehen aber doch lieber aus sicherer Entfernung.
Auf gehts, wir machen uns auf den Weg. Und tatsächlich - auf den 10 Km. bis zum Blackberry Crossing-CG sehen wir sicher 10 Warnschilder die uns vor den "Moose" warnen - einen Elch sehen wir nicht
Dafür ist der CG wieder ein Traum in Herbstfarben
Wir belegen unsere Site, wobei es nicht so aussieht, als würde der Platz knapp. Wir bereiten uns für die Wanderung vor überqueren die Strasse und gehen über die Brücke. Diese "Covered Bridge" ist für die Amerikaner etwas ganz Ausserordentliches. Bei uns in der Schweiz gibt es solche gedeckten Holzbrücken zwar auch nicht mehr so häufig, aber etwas ganz Spezielles sind sie nicht.
Direkt nach der Brücke ist der Trailhead für den Boulder-Loop-Trail. Es geht ziemlich steil bergauf im zwischenzeitlich gewohnten, wunderbaren Laubwald. Der Weg ist eng und wir gehen hintereinander. Wir gehen unseren Schritt und jeder hängt wohl seinen Gedanken nach. Mir geht durch den Kopf wie viel Glück wir im Leben haben, dass wir solche Momente erleben dürfen. Nie wird das für mich selbstverständlich sein!
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir den Felskamm und bewundern die Aussicht
Auf so einen Felsvorsprung wage ich mich schon. Grundsätzlich habe ich keine Probleme mit der Höhe (es geht etwa 200m senkrecht in die Tiefe), auch wenn Vreni dauernd ruft :"nicht so weit, pass auf!" Direkt hinter mir ist für Kletterer eine Sicherung im Fels mit Klemmhaken verkeilt. Da müsste mir allerdings jemand viel bieten, damit ich mich auf diese Klemmhaken verlassen würde.
Nochmals geht es ein paar Dutzend Höhenmeter bergauf, damit wir auch die Aussicht auf den Mt. Chocorua geniessen können
Dann aber machen wir uns wieder an den Abstiegt. Runter geht es ein wenig in die Knie aber mein neues Knie meistert die Belatungsprobe souverän. Nach gut 3 Stunden sind wir wieder auf dem CG. Es war eine tolle Wanderung, auch wenn wir keinen "lieben" Schwarzbären gesehen haben. Aber das passt wohl zu den nicht gesehenen Elchen - wir hoffen auf Morgen. Heute wollen wir es richtig gemütlich angehen lassen. Grill, Lagerfeuer, Campingstühle. Der Belchengeist hat sich verflüchtigt und wir geniessen den Rotwein. Und so wird es dann auch ein wirklich gemütlicher Abend in der Einsamkeit des Blackberry-Crossing-CG.
Herzliche Grüsse,
Fredy