Tag 08: Whalewatching in Telegraph Cove

Zur Abwechslung schlafen wir heute mal so richtig lange aus und frühstücken dann ganz gemütlich.
Wir haben Zeit. Um eins müssen wir in Telegraph Cove sein wo wir für heute Nachmittag die Whalewatchingtour gebucht haben, bis dahin lassen wir es ganz geruhsam angehen.

Hier gibt es nichts wirklich interessantes zum Besichtigen. Wir hatten zwar kurz überlegt die 30 km bis Port Hardy zu fahren und uns den Ort anzuschauen, da Telegraph Cove aber genau in der entgegengesetzten Richtung liegt, verzichten wir darauf.

Kurz nach elf machen wir uns auf den Weg. Vorher wollen wir aber noch kurz ein paar Vorräte einkaufen und halten daher in Port McNeill, ein verschlafenes Nest das nicht viel mehr als einen Supermarkt bietet. Als wir dort an der Kasse stehen trauen wir unseren Augen nicht. Hier gibt es doch tatsächlich Ritter Sport, ein echtes Schnäppchen für nur 3,69$. Wir verzichten dankend.

Der Weg auf das Boot ist eine kleine Herausforderung. Erst eine Holzrampe hinunter, dann über einen schmalen Steg und schließlich darf ich bis zum Captain in den Führerstand. Der Rolli muss solange im Office warten. War nicht ganz einfach, aber mit der Hilfe von Jörg und der Crew geht es doch recht gut. Bin ganz stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Und es hat sich sooo gelohnt!

Ungefähr 30 Leute sind mit uns auf dem Boot und so hat jeder genug Platz an Deck um alles zu sehen und sich nicht gegenseitig zu behindern. Leider zieht es unterwegs immer mehr zu, aber zumindest regnet es nicht. Dafür ist es ganz schön kalt geworden. Alle sind dick vermummt.

Kaum aus dem Hafen heraus sehen wir den ersten von vielleicht einem Dutzend Seeadlern auf der Fahrt. Weiter geht es an einer Kolonie Seelöwen vorbei durch ein Gewirr von kleinen und größeren Inseln. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass es trotz des schlechter werdenden Wetters keinen nennenswerten Seegang hat, ganz anders als z.B. drüben bei Tofino wo wir trotz schönem Wetter deutlich höhere Wellen hatten.

Und dann der erste Buckelwal.

Die nächsten drei Stunden sehen wir alle paar Minuten welche, manchmal weiter weg und manchmal auch ganz nah. In einer Bucht bleiben wir stehen und beobachten zwei Buckelwale die dort schwimmen. Ständig kommt einer von ihnen an die Oberfläche und taucht kurz darauf wieder ab, nicht ohne immer wieder kräftig mit der Fluke aufs Wasser zu schlagen.

Auf der Rückfahrt frischt der Wind kräftig auf und es fängt so heftig an zu regnen, dass alle sich ins Unterdeck flüchten und der Skipper an einer geschützten Stelle anhält. Während die mitfahrende Studentin der Meeresbiologie unten allerhand über Wale erzählt bleiben wir und ein älteres Paar oben im Führerstand und unterhalten uns mit dem Bootsführer.

Als der Wind etwas nachlässt fahren wir wieder zurück und erreichen nach fast 5 Stunden Fahrt wieder den Hafen. Gerade noch rechtzeitig, hatten wir doch für 18:00 Uhr in dem kleinen Restaurant nebenan einen Tisch reserviert. Dort gibt es heute ein ausgezeichnetes Lachs-BBQ, das wir uns dann auch ganz genüßlich schmecken lassen.

Da wir morgen eh wieder nach Süden wollen und keine Lust mehr hatten im Dunkeln bis zu unserem Campingplatz von gestern zurück zu fahren beschlossen wir die Nacht auf dem hiesigen Campground zu verbringen. Der hat zwar den Charme eines Parkplatzes aber was soll`s, für eine Nacht ist das ok. Mit einer guten Flasche Wein beschließen wir den Tag.

Liebe Grüße, Melle