Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 14 - 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal

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RioBine
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Tag 14 - 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
120 Meilen
Fazit: 
Augen zu und durch...

25.09.12 - Werkstattbesuch Nr. 2 und weiter bis Vernal

Heute morgen geht der erste Blick nicht wie ueblich aus dem Fenster oder zu meiner besseren Haelfte neben mir, sondern auf die Anzeigetafel. Wow, alles im gruenen Bereich, beide Batterien stehen auf 100%. Na wer sagt es denn! Wir hatten uns gestern abend extra vom Strom abgedockt, um zu testen, was in der Nacht passiert.

Wir machen uns startklar, fruehstuecken schnell und verabschieden uns von dem Platznachbarn. Auch hier in diesem gottverlassenen Ort und auf dem CG gehen wir wohl in die Geschichte ein, als die ersten vorbeifahrenden Brasilianer, und warscheinlich sind wir auch vorerst die letzten. Den Satz "oh dear, you are the first" hoere ich vom ersten bis zum letzten CG auf dieser Reise.

Wir wollen schnell los, nur weg aus diesem häßlich Ort, wo jeder eigentlich nur durchfährt. Vorher wollen wir aber noch zu Walmart unsere Vorraete auffuellen. Beim Losfahren hoere ich wieder diese komische kratschende Geraeusch unter dem Wackeldackel-Sessel. 10 Sec. lang, dann ist es vorbei. Ob das nur ein Ventilator ist? Ich ahne Boeses. Wir fahren los, die Anzeigen stehen auf voll. Zum Walmart muessen wir nur einmal den Highway kreuzen. Dort angekommen ist unsere Reise auch erst einmal wieder zu Ende. Die Aux.-Batterie ist wieder im Keller. Wir kriegen die Krise!

Waehrend Dieter einkaufen geht, rufe ich vom Service Center bei Walmart die Hotline von Apollo an. Dieses Mal habe ich Los Angeles an der Strippe. Also die Story wieder von vorne. Irgendwann kappieren sie, dass ich "Sabin" bin, das sind doch die mit dem "break". Genau, das sind wir, und wir haben immer noch den break! Ich mache ihnen klar, dass die Situation nun langsam doch sehr unangenehm und nervig wird. Diesmal muessen wir nicht lange warten und bekommen einen RV-Repair gleich in der Naehe genannt, 0,5 Meilen vor dem KOA CG wo wir gerade herkommen. Wir fahren erst mal glatt daran vorbei, weil wir den Schuppen nicht als RV-Repair erkannt haben. Auch sind weit und breit keine anderen Womos zu sehen. Na ja, wir werden jedenfalls schon erwartet. Das hat doch schon mal geklappt. Dann habe ich die schoene Aufgabe, dem Mechaniker wieder unsere Probleme zu schildern. Mein Englisch wird schon besser, auch mit Fachausdruecken kann ich bereits dienen. Der arme Kerl, wieder so ein ganz abgefraggter Typ, aber lieb und nett, geht daraufhin erst einmal in aller Ruhe einen Kaffee trinken. Das machen wir zur Beruhigung der Nerven auch.

Als erstes wird festgestellt, dass unsere Batterien wohl schon ein paar Jaehrchen auf dem Buckel haben, obwohl unser Womo doch recht neu ist. Da wurde wohl schon vorher dran gewerkelt. Also werden nach Ruecksprache mit Apollo 2 neue Batterien eingebaut. Der Mechaniker schimpft wie ein Rohrspatz ueber die Enge des Batteriefaches. Mehrere Test werden durchgefuehrt, alles noch einmal kontrolliert, im Womo, unter dem Womo, beim Motor. Das Ergebnis ist aber katastrophal schlecht, das Problem besteht nach wie vor. Die Batterie bekommt einfach keinen Saft... Das bedeutet konkret, dass wir fuer den Womo-Teil keinen Strom haben, keine Pumpe, kein Licht, kein Heisswasser, und keine Heizung, weil das Geblaese ja ueber die Batterie laeuft. Aber einen funktionierenden Kuehlschrank haben wir, denn der geht ja ueber Gas. Alle Anzeigen machen noch nicht mal klack klack. Nada, niente...

Wir sind mit den Nerven voellig am Ende, auch Apollo ist bereits sauer, weil die Rechnug immer hoeher wird. Keiner weiss weiter. Ich mache ihnen klar, es gibt nur eine Loesung: ein anderes Womo muss her! Den Schuh ziehen sie uns aber schnell, denn es steht kein anderes Womo zur Verfuegung. Wir erklaeren uns sogar bereit, ein 31er zu nehmen, hauptsache wir bekommen einen Wagen mit dem wir unsere Reise fortsetzen koennen. Aber wie ich dann erfahre, sind alle anderen Womos die Apollo zur Zeit noch! hat bis zum letzten Tag unterwegs und der Rest der Flotte ist bereits verkauft. Deswegen haben wir auch auf der ganzen Reise keine 22er und 27er Womos gesehen. Apollo hat zum Ende der Saison nur noch die paar 25er und 31er am Laufen.

Fazit: nach ueber 4 Stunden in der Werkstatt, unzaehligen und zum Schluss nicht mehr sehr freundliche Telefonaten mit Apollo-Joe bekommen wir das letzte Wort zu hoeren: Man koenne im Moment nichts mehr fuer uns tun, wir muessten zusehen wir wir weiter kommen. Halloooooo ??????

Wir sind wie vor dem Kopf gestossen, fassungslos. Soll es das nun gewesen sein mit unserem Urlaub? Nein, das wollen wir nicht. wir geben doch jetzt nicht auf! Wir wollen weiter.

Wir vereinbaren, dass wir heute wie geplant bis Vernal weiterfahren und dort auf dem KOA CG uebernachten, wegen der Anschluesse und telefonische Erreichbarkeit. Wir gehoeren ja zuden "Ausserirdischen", die doch tatsaechlich kein Cell-Phone dabei haben! Man wird in der Zwischenzeit versuchen,in Vernal oder Moab eine Werkstatt ausfindig zu machen, die uns ... na ja, ihr wisst schon...

Am fruehen Nachmittag verlassen wir die Werkstatt, alle sehr enttaeuscht, sogar der nette Mechaniker entschuldigt sich vielmals, weil er uns nicht helfen konnte. Er bekommt trotzdem ein gutes Trinkgeld. Im Namen von Apollo unterschreibe ich wieder eine Rechnung von ueber US$ 800,--! Das sitzt, und ist fuer uns in diesem Moment die einzige Genugtuung. Sollen die auch bluten, nicht nur wir!

Wir fahren los. Wir hatten urspruenglich vor, rechterhand ueber die 530 am Flaming Gorge vorbei zu fahren und evtl. am Steinacker SP CG zu uebernachten. Das koennen wir aus zeitlichen Gruenden aber knicken. Auch ist es uns zu unsicher, nicht dass wir nachher irgendwo festsitzen und nicht weiterkommen. Wir fahren also ueber die 373/191 auf direkter Strecke nach Vernal. Anfangs regnet es noch, aber teilweise lichten sich die dunklen Gewitterwolken und stellenweise kommt sogar die Sonne wieder durch. Die Strecke ist erstaunlich schoen zu fahren. Man hat viele schoene Aussichtspunkte. Der Steinacker SP gibt allerdings ein klaegliches Bild, kaum Wasser, nur in der Mitte ist davon noch etwas zu sehen. Wie gut dass wir nicht hierbleiben.

 

vernal

auf der 373 / 191 kurz hinter Rock Springs 

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

vernal

 

Vernal

Das Reservoir des Steinacker SP - fast trocken 

 

vernal

 

Waehrend der Fahrt teste ich wieder die Anzeigen, eigentlich ohne mir viel viel Hoffnungen zu machen. Aber "jemand" meint es wieder gut mit uns und die Anzeigen stehen auf voll!!!! Juhu... manchmal ist Gott wohl doch Brasilianer! Da hat sich der 4-stuendige Werkstattaufenthalt doch noch gelohnt.

Den Rest der Strecke sind wir wieder entspannter und geniessen sogar die schoene Aussicht. Heute abend brauchen wir aber unbedingt mehr als nur ein 1/4le Wein.

Der KOA CG in Vernal ist 1 Meile vor der Ort, direkt an der 191 gelegen, aber sehr ruhig und erstaunlich gruen. Sonst KOA Standard, alles tip-top. Was fuer ein Unterschied zum letzten KOA in Rock Springs. Gut besucht ist er auch, aber wir bekommen einen netten Platz bei den Baeumen und freier Sicht auf die Wiese. Vom Office aus melde ich mich wieder bei Apollo, gebe unsere Position durch und berichte ihnen  aber nicht, dass z.Zt. die Batterie wieder funktioniert. Erst mal abwarten, wie lange das gutgeht. Mit der Hostin im Office wird vereinbart, dass Apollo anrufen wird um uns den naechsten Werkstatttermin durchzugeben. Die nette Dame kommentiert nebenbei, dass dieses Jahr ungewoehnlich viele RVs technische Probleme melden. Sie meint, dies haenge mit den Sparmassnahmen zusammen, da wuerden die Verleiher schon mal ein paar gruendlichere Wartungen einfach ausfallen lassen. So so...

Nachdem wir angedockt haben, faengt es an zu schuetten, die Wiese wird zur Riesenpfuetze. Der Wetterbericht fuer den naechsten Tag sieht keine Besserung vor. Den geplanten Ausflug zu Harpers Corner am naechsten Morgen koennen wir so getrost streichen. Wir hatten geplant 2 Naechte hier in der Gegend zu bleiben und das Dinosaur NM zu erkunden. Wir beschliessen daher, morgen frueh weiter zu fahren Richtung Fruita, vorrausgesetzt die Passtrasse ist frei. 

Dieter beschaeftigt sich zur Ablenkung den Abend mit seinem PC. Ich dagegen bin mit den Nerven ziemlich runter. Nach 2 Glaesern Wein   verziehe mich in die Koje. Die ganze Nacht regnet es in Strömen. Das schlechte Wetter hat sich wenigstens einen guten Zeitpunkt ausgesucht...

 

Top des Tages: das lassen wir mal lieber...

Flop des Tages: Womo, Apollo, Werkstatt, Regen....

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter

Bernhard
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RE: 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal

Hallo Bine,

ich bin zwar kein Mechaniker, aber hat sich denn keiner mal  Gedanken über das Geräusch unter eurem Sessel gemacht  ? Und wenn die Anzeigen ohne Verbrauch mal voll , mal leer anzeigen, muss es ja eher an den Zuleitungen zu den Anzeigen als an den Batterien liegen. Besonders wenn dann der Fehler mit neuen Batterien weiter fortbesteht. Irgendwie scheint es mir an der konsequenten Einkreisung des Fehlers zu mangeln -- wenn ich mir das in aller Überheblichkeit erlauben darf zu sagen LaughingWink

Gibt es noch eine Lösung  oder sitzt ihr jetzt nachts im Dunkeln ?

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

RioBine
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RE: 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal

Hy Bernhard,

Du kannst mir glauben, sie haben wirklich alles Moegliche in Erwaegung gezogen. Saemtlich Werkstatt-Chefs, Mechaniker und Sonstige die meinten, etwas davon zu verstehen, wurde dazu gerufen. Auch ob die Automatik der Treppe im Eingang evtl. was damit zu tun hat, oder die Tatsache, dass wenn die Beleuchtung der Kuechenzeile und die Spiegelbeleuchtung gleichzeitig an waren, der Ventilator unter dem Bett auf Hochtouren lief. Da in keiner Werkstatt unterwegs und auch ueber den Hersteller des Womo kein Kabel- oder Elektrik-Plan zu bekommen war, nahmen sie an, dass irgendwo?? im Unterboden, wo man nicht so schnell dran kommt, evtl. ein Kabelproblem herrschte. Dass evtl. Kabel aneinander scheuerten und somit einen Kurzen verursachten. Und dieser wiederrum die Batterie entladen hat. Ich verstehe davon leider nichts, auch Dieters Kenntnisse reichten soweit nicht aus. Wir hatten aber den Eindruck, dass die Leute schon sehr bemueht waren. Es wurde auch lange mit der Werkstattleiter von Apollo in SF telefoniert, so quasi Video-Konferenz.  Um der Sache wohl richtig auf den Grund gehen zu koennen, haette man das Womoteil wohl komplett auseinander nehmen muessen.

Jedenfalls stellte sich dann im Verlauf der Reise so ein Lotterie-Spiel ein, mal war alles bestens und es lief super, dann wiederum wenn wir dachten, ok es ist ueberstanden, standen wir da und kamen nicht vom Fleck. Um Dunkeln sassen wir dann eigentlich nie, die Probleme aenderten sich nur. Aber das kommt ja noch...

Uebrigens eine Loesung gab es nicht, wir sind tatsaechlich so bis zum Ende gefahren!!! Und ob Apollo vor der Abgabe des Womos an den neuen Besitzter noch eine grosse Werkstattaktion unternommen hat, dass bezweifle ich schwer... 

LG,

Bine

PS: Ich muss vielleicht noch sagen, dass ich mit den Anzeigen hauptsaechlich die Batterieanzeigen meine, die Black - und Greywateranzeigen spielten da eher eine Nebenrolle. 

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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RE: 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal

Hi Bine,

was für eine Sch....

Ich glaube, wenn ich dies als Ersttäter erlebt hätte, dann würde ich nie mehr Womo-Urlaub machen!

Zum Glück konntet Ihr wenigsten Eure Route durchziehen, wenn auch mit Abstrichen!

Meine Bewunderung gilt Euren NervenSmile

Herzliche Grüsse Gisela

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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Wer braucht schon Pannen mit dem Womo?

Hallo Bine,

...mehr als nur ein 1/4le Wein.

Hör ich bei dem "Viertele" Wein etwa die Schwäbin raus??? Auch ein späteres "Hallole" an Bernhard kommt mir doch so vertraut in den Ohren vor.

Meine Güte, was ein Pech mit dem Womo! Wir hatten mal in Südafrika eine/mehrere Panne(n) mit unserem Mietauto. Das hat sich auch fast durch die ganzen zwei Wochen Urlaub durchgezogen und unsere Planung ziemlich durcheinandergeworfen. Aber Womo ist ja mal richtig blöd!

Aber wie es scheint, habt ihr mittlerweile alles verdaut und könnt von den tollen Erfahrungen des Urlaubs zehren. Das find ich prima.

Ich folge sehr gerne deinem schönen Bericht und erfreue mich an euren fantastischen Bildern.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

RioBine
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RE: 25.09.12 - 2. Werkstattbesuch - Vernal

Hallo Elli,

nee, nix Schwäbin, das ist Badisch! Bei 8 Jahren im wunderschönen Freiburg bleibt so einiges hängen!

Aber Schwaben habe ich auch gern!

LG,

Bine

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter