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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 24: Samstag, 22.08.2015: Heimreise... Bye bye Las vegas...

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robbelli
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Tag 24: Samstag, 22.08.2015: Heimreise... Bye bye Las vegas...
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
10 Meilen

Wir stehen früh auf. Obwohl ich den online-check-in für unseren Condorflug schon gestern gemacht habe, wollen wir zeitig am Flughafen sein. Zuvor steht ja noch der Zubringer nach Seattle mit Alaska Air an.
Was wir nicht mehr brauchen (große Plastikkisten, dünne Schlafsäcke, ein paar Klamotten und Kleinkram), lassen wir mit einem Vermerk im Hotelzimmer zurück. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen. Das restliche Gepäck wandert wieder auf dem erfreulich kurzen Weg ins Auto zurück. Robert fotografiert noch das Loch in unserem platten Reifen, man weiß ja nie, ob man das noch für irgendwas braucht.

Die Fahrt zur Rental Car Station läuft – abgesehen von einem Tankstopp - so früh am Tag noch ohne irgendwelche Verzögerungen.

Die Abgabe geht ebenso schnell vonstatten. Der spare tire sticht natürlich sofort ins Auge, die Mitarbeiterin will gleich wissen, ob wir das Auto tauschen wollen. Nein, leider müssen wir heute wieder zurück, unser Urlaub ist vorbei. Wir gehen kurz ins Büro, um die Formalität wegen des platten Reifens zu klären. Obwohl in meinen ADAC-Unterlagen zu lesen war, dass die Kosten zunächst meiner Kreditkarte belastet und erst später wieder erstattet werden, läuft es doch anders. Die Dame im Büro entlässt uns gleich wieder und meint, wir hätten ja eine Reifenversicherung und somit wäre alles in Ordnung, wir müssten nicht in Vorleistung gehen. Noch besser.

Abgesehen von unserer schweren Kiste (32kg!!), kriegen wir alle Taschen einigermaßen einfach ins Shuttle zum Flughafen gewuchtet.

Am Schalter von Alaska Air ist noch nicht viel los. Wir legen die erste Tasche aufs Band, 24,8kg. Etwas unvorbereitet trifft uns der Satz: „It´s too heavy!“ Ähem, nein, sagen wir, ist sie nicht, denn wir haben für den Rückflug Premium Eco gebucht und haben also pro Nase 32kg Freigepäck. Einige Tastenclicks später meint die Mitarbeiterin, ok, 25kg pro Gepäckstück sei in Ordnung. Das sei aber die Obergrenze. Ich kann und will es nicht glauben, habe ich doch extra wegen des Zubringerfluges bei Alaska Air die Hotline bemüht, um dies zu klären. Die Antwort dort lautete: Wenn der Flug auf einem Ticket sei, der Aufenthalt in Seattle nicht länger als x (ich glaube 10) Stunden, dann gelten die Bedingungen des Condorfluges. Wir diskutieren, sind reichlich verärgert, aber auch über uns, dass wir uns diesbezüglich mit einer telefonischen Aussage zufrieden gegeben und nicht eine schriftliche Bestätigung eingefordert haben. Eine weitere Mitarbeiterin kommt hinzu, sagt uns nochmal dasselbe, 25kg sind das Maximum. Sie rechnet uns freundlicherweise die Gebühren aus, die wir für unser Übergepäck zu bezahlen haben: 130,- $. No way! Ob wir das zahlen wollen? Sicher nicht! Dann müssen wir auspacken. Ich koche vor Ärger, entschuldige mich aber gleichzeitig bei den beiden Damen, da ich doch weiß, sie trifft keine Schuld.

Wir ziehen erst mal von dannen. Ich möchte versuchen, ein weiteres Mal mit der Hotline zu telefonieren. Notfalls müssen wir alles nochmal aus- und umpacken, unsere Gallone Eistee als Mitbringsel für Jonas, sowie sämtliche gekauften Müsliriegel verschenken, und die Wanderschuhe anziehen, dann bekommen wir das vielleicht irgendwie hin mit den 25kg... Wir wollen nicht drüber nachdenken... ...und kommen auch nicht dazu. Denn plötzlich steht die Alaska Air Mitarbeiterin wieder neben uns. Für dieses eine Mal würden sie eine Ausnahme machen, wir hätten einen langen und anstrengenden Tag vor uns und sie wollen uns nicht unnötig stressen. Wir sollten einfach wieder zum Schalter kommen, sie würden das jetzt so durchgehen lassen. Ernsthaft? Meine Güte, wie nett. Wir bedanken uns hunderttausend Mal und schweben förmlich zur Sicherheitskontrolle.

Spaßeshalber investiert Robert an einem Spielautomaten einen Dollar. Er meint, man müsse doch wenigstens einmal spielen, wenn man schon in Las Vegas sei. Natürlich ist der Dollar schnell verspielt, wir haben aber auch überhaupt nicht durchschaut, wie dieser Automat funktioniert oder worauf es da ankommt.

Dann organisieren wir uns ein Frühstück und üben uns in Geduld. Wir sind ein wenig früh dran, aber besser so als anders.

Im Flugzeug sitzen wir in der letzten Reihe, bei dem kurzen Flug aber sowieso egal.

Ein letzter Blick auf Las Vegas...

 

Kurz nach dem Start holt Jeremie nach, was ihm fehlt: Schlaf! Den zweistündigen Flug verschläft er fast komplett.

Am Flughafen in Seattle suchen wir uns was zum Mittagessen und werden fündig bei Qdoba, einem mexikanischen Schnellrestaurant. Die Speisen werden frisch zubereitet und es schmeckt ganz ausgezeichnet.
Ein schöner Flughafen, finden wir. Am Foodcourt werden wir mit guter Live-Musik beim Essen unterhalten.

Am Gate fragen wir, ob es eine Möglichkeit gibt, wenigstens zwei Plätze nebeneinander zu bekommen, da ich eine rechtzeitige Sitzplatzreservierung verschlafen hatte. Da aber alles voll ist, wird mir empfohlen, einfach die Passagiere im Flugzeug anzusprechen, vielleicht sei jemand zu einem Tausch bereit.

Und tatsächlich, ein sehr netter Mann tauscht ohne zu Überlegen, als ich ihn frage. Dankbar nimmt Jeremie neben mir in der Mittelreihe Platz, so kann er sich beim Schlafen an die Mama lehnen, anstatt an einen fremden Mann... Ich bedaure sehr, dass ich die Sitzplatzreservierung verschlafen habe, denn eigentlich bin ich ein leidenschaftlicher „Rausgucker“, schaue ständig aus dem Fenster und mache zahlreiche Bilder. Das geht nun in der Mittelreihe eben gar nicht, sehr schade...

Dafür sind wir dankbar um die zusätzlichen 15cm Beinfreiheit, die doch ein großes Maß an Komfort mit sich bringen. Einige Zeit später kommt ein warmes Abendessen („Mama, mit richtigem Besteck!!“), und das Unterhaltungsprogramm ist auch sehr umfassend. Ich schaue ein paar Filme an und döse dann ein wenig vor mich hin, Jeremie schläft irgendwann und auch Robert, der schräg vor mir sitzt, scheint sehr entspannt zu atmen.

Mitten in der Nacht... BINGO!... Licht an, es gibt Frühstück... Nein, ist ja gar nicht mitten in der Nacht, oder doch? Jedenfalls scheint die Sonne grell ins Flugzeug, gefühlt wollen wir schlafen, aber eben nur gefühlt. Jeremie stört sich nicht dran, ignoriert sein Frühstück und schläft weiter. Robert und ich essen das leckere Croissant und den Früchteteller. Nach Rucolasalat mit Tomaten ist mir so früh am Morgen noch nicht, da picke ich nur die Trauben raus.

Und schwupps, sind es nur noch zwei Stunden bis Frankfurt, ging eigentlich ganz flott...

Dort angekommen, warten wir nur kurz auf unsere ersten beiden Taschen und lang, länger, noch länger... … auf unsere Zarges-Box. Das ewige Drama, kommt sie am normalen Gepäckband an oder beim Sperrgepäck? Weder hier noch dort eine Spur von unserem Sorgenkind. Wir warten ewig lange, bis irgendwann klar ist, die kommt heute nicht mehr. Denn auch etwa zehn andere Passagiere gehen leer aus. Also warten wir weiter... am Lost&Found-Schalter. Wir sehen das recht gelassen, am Ende des Urlaubs ist das keine große Sache. Eigentlich für uns von Vorteil, darf doch ein anderer die 32kg bei uns zu Hause anschleppen...

Dann weiteres Warten auf das Shuttle, das uns ins Hotel Mercure nach Kelsterbach bringt, wo unser Auto geurlaubt hat. Schnell alles eingepackt und ab nach Hause. Um 14:30h sind wir da, freuen uns, unseren Großen wiederzusehen und verbringen den Rest des Tages mit Auspacken und Sortieren von Wäsche und Krempel.

Die Zarges-Box kommt übrigens unbeschadet mit viertägiger Verspätung per DHL bei uns zu Hause an.

Und wieder ein Urlaub vorüber, mit dessen Planung ich mich seit vielen Monaten beschäftigt hatte. Ein voller Erfolg, es hat alles bestens geklappt und wir würden jederzeit wieder mit Zelt und SUV verreisen.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Snoopy
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Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
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RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hi Elli,

danke, danke, danke für diesen kurzweiligen, abenteuerlichen, interessanten und erlebnisreichen Reisebericht mit so vielen tollen Fotos!!!!yes

Selbst am Abreisetag habt ihr noch alle Gefühlslagen durchgemacht. Nachdem ihr nun doch ohne Umpacken, ich habe das Anschwellen der Halsschlagader richtig spüren können, nach Seattle fliegen konntet, wollte Robert wohl die unerwartetet Glückssträhne gleich ausnutzen. Aber ich glaube, euer Urlaub mit den Erlebnissen ist viel mehr Wert, als so´n bisschen Pinke Pinke.

Und wieder ein Urlaub vorüber, mit dessen Planung ich mich seit vielen Monaten beschäftigt hatte. Ein voller Erfolg, es hat alles bestens geklappt und wir würden jederzeit wieder mit Zelt und SUV verreisen.

Das kann ich mir bei euch auch gut vorstellen und du bist bestimmt schon wieder am Planen.

Also nochmals vielen Dank für diesen tollen Bericht, der wirklich viel Spaß gemacht hat!

Viele Grüße

Lothar

 

Richard
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Beigetreten: 07.10.2009 - 21:00
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RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hi Elli,

danke dir. MIt Auspacken am Schalter habe ich auch so einiges an Erfahrungen gesammelt...

 

Viele Grüße
Richard

Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
Beiträge: 4928
RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hallo Elli,

und so schnell ist der Urlaub vorbei und wir sind wieder zu Hause.

Schade, dass der interessante Bericht mit den wundervollen Bildern vorbei ist. Vielen Dank für Deine Mühe. Ich war jedenfalls gerne dabei.

Und wo führt Euch wohl nun eine Planung hin?

Herzliche Grüsse Gisela

 

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15842
RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hi Elli,

ganz schön heftig, dieses Auf und Ab bis zum Abflug !

War der Condor-Flieger ab LAS schon ausgebucht zu eurem Datum - oder warum habt ihr den Umweg über Seattle gemacht ?

Insgesamt ein herzliches "Danke" fpr deinen Reisebericht über einen ungewöhnlichen Urlaub.

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5119
RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hi Elli,

Wir ziehen erst mal von dannen...........

das kommt mir doch sehr bekannt vor.  Nein, nicht aus eigener Erfahrung, sondern erinnert mich an euren Rückflug im September 2014.  Ich denke, ihr nehmt die Zarges-Box nur deshalb mit um einen Adrealinschub vor dem Abflug zu bekommen smiley.  Der nächsten Schub hattet ihr ja nach er Landung.  Gut, dass die Kiste unversehrt nach einigen Tagen bei Euch ankam.

Prima das ihr keine Kosten mit dem defekten Reifen hattet.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8294
RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure lieben Worte. Freut mich sehr, wenn euch der Bericht gefallen hat.

@Bernhard:

War der Condor-Flieger ab LAS schon ausgebucht zu eurem Datum - oder warum habt ihr den Umweg über Seattle gemacht ?

Wir haben das schon als Condorflug gebucht, aber Condor flog an diesem Wochentag leider nicht direkt von Las Vegas nach Frankfurt. Da mussten wir den "Umweg" mit Alaska Air über Seattle in Kauf nehmen. Wir hätten einen Tag früher fliegen können, aber wer verschenkt schon freiwillig einen Urlaubstag??

@ Matthias:

Ich denke, ihr nehmt die Zarges-Box nur deshalb mit um einen Adrealinschub vor dem Abflug zu bekommen smiley.

Du wirst lachen, jedes Mal haben wir Ärger mit dem Ding und sagen uns in dem Moment, das nächste Mal bleibt sie zu Hause. Aber immer, wenn wir sehen, wie praktisch und für uns mittlerweile schon fast unverzichtbar sie geworden ist, denken wir, dass sich die Hindernisse doch lohnen, die wir hin und wieder in Kauf nehmen müssen. Und wir liebäugeln gerade mit einer zweiten Alubox...

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

JoIn
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Beigetreten: 12.01.2013 - 11:20
Beiträge: 988
RE: Reisebericht: Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

Liebe Elli,

schade, nun ist Dein herrlicher Bericht zuende. Ich sehe Euch vor mir, am Flughafen, mit steigendem Blutdruck... Man meint, man hat alles bedacht, sogar noch nachgefragt, und dann stimmt die Info doch nicht! Aber wie wunderbar, dass die Mitarbeiter so großzügig waren!

Nun bin auch ich gespannt, wohin Eure nächste Reise geht. Ich werde gerne dabei sein!

LG, Inga