Kapitel 9 New Mexico - Tag 20 - 10. April, Sonntag

Am Morgen sind die Rauchwolken nur noch in der Ferne zu sehen. Die ersten Züge fahren wieder. Gleich am Morgen fahren zwei unendlich lange Güterzüge Richtung Westen. Der Erste hat vier Lokomotiven, der Zweite ebenfalls und wird zusätzlich von einer weiteren geschoben.

Wir kommen spät los. Machen noch einen Stopp in Marfa um unsere Liegen zuhause mit einem Lebenszeichen zu versorgen. Inzwischen ist es so: Wenn nicht jeden Tag ein Bericht kommt, fängt die Fangemeinde an sich Sorgen zu machen.

Dann, gegen 12:30h geht e auf die Straße nach Van Horn, 80 Meilen ohne Kurve, Zweispurig, eine je Richtung, immer neben den Bahngleisen. Bald sehen wir auch den Grund für den eingestellten Bahnverkehr.

Links der Straße ist ein Haus, bei uns würde man das zwar nicht als Haus bezeichnen, eine Ansammlung von Hütten und Wellblechschuppen, abgebrannt. Drumherum das Gras, dann über die Straße, dann über die Bahngleise, die hier viele Hundert Metern eben der Straße verlaufen und dann in die unendliche Weite der Prärie. Am Abend sah der Grasbrand wie eine große Stadt in der Ferne aus. Weit hinten am Horizont entstanden jetzt wieder große dunkle Rauchwolken, der Waldbrand am Fuße der Berge war erneut entbrannt.

Nach eineinhalb Stunden, nach einer Pause mit Eiern und Speck, treffen wir in Van Horn ein. Es wird getankt. Nur an der Autobahn gibt es Tankstellen, im recht großen Ort ist alles geschlossen und verlassen. Die Straße, die früher den Verkehr durch den Ort führte ist durch die Autobahnumgehung ersetzt. Das Tanken ist nicht einfach. Das Benzin fließt sehr langsam, die Tankmenge pro Tankvorgang begrenzt. Bei halb vollem Tank gebe ich auf, die Fahrt geht weiter, auf der Interstate 10 Richtung El Paso, das wir nach zwei weiteren Stunden erreichen.

Hier ist eine shopping Pause geplannt. Keine Mall, sondern das Erlebnis auf der Straße.
Wir können sehr gut in der 4th Avenue den RV abstellen und sind direkt auf der El Paso Street.
Hier gibt es alles was das Herz begehrt:
Von Asprey bis Vuitton, und man muss garnicht mehr nach Mexiko hineinfahren!

In Bereich der Stadt  gibt es dichten Sonntagsverkehr. Wir wählen die Ausfahrt 16. Hier gibt es ein Gleisgewirr von drei verschiedenen Eisenbahngesellschaften. Eine am Boden, die Zweite führt mit einer Brücke darüber hinweg und die dritte mit einer noch höheren Brücke über die beiden andern drüber weg. Auf unser Reise vor drei Jahren sind wir darunter hinweg gefahren, jetzt, von der Autobahn kommend, auf Augenhöhe.

Weiter geht es zum „Sunland Park Casino“, ein Casino mit Pferderennbahn. Der erste Parkplatz ist voller Pferdetransporter, weitere Parkplätze voll belegt. Vor drei Jahren haben wir auf einem westlichen Parkplatz gut übernachtet. Hier gibt es jetzt einige Plätze mit Stromanschluss für 10 Dollar die Nacht. Aber alle sind belegt. Wenn die Stellplätze belegt sind, kann man sich so daneben stellen.

Im Casino gibt es Buffet. Wir müssen ungefähr eine Stunde in der Schlage stehen um einen Tisch zu bekommen. Aber es ist nicht langweilig, es gibt viel zu sehen. Viele gehen mit Schwimmreifen zum Essen, andere sind magersüchtig. Es geht langsam voran, obwohl viele Tische frei sind. Das Essen ist genießbar, ich hatte es besser in Erinnerung. Vergangenes Mal waren wir an einem Mittwoch da, mittwochs ist Steaktag. Das beste am Sunland Park Casino ist das freie Parken über Nacht.

Tagesetappe als Google Map: