Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Kapitel 11 Heimreise - Tag 30 - 20 April

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Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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Kapitel 11 Heimreise - Tag 30 - 20 April
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
10 Meilen
Fazit: 
Auf dem Heimweg

Heute Nacht habe ich nicht so gut geschlafen.

Die Luft in den Hotelzimmern, bei denen die Fenster aus Sicherheitsgründen verschraubt sind, ist nie gut. Nachts habe ich mehrmals die Außentür zum Lüften geöffnet.
Habe leichte Kopfschmerzen.

Gegen sechs ist es Zeit zum Aufstehen. Schatz schläft noch, ich teste schon Mal das Frühstück. Es ist marger wie fast immer. Kaffee, er geht gerade, ich bin nicht mehr so anspruchsvoll, Cornflakes, die sind immer gleich, daran kann man nichts verderben, die kommen aus der Cornflakesfabrick. Zwei hart gekochte Eier, damit man was im Magen hat. Zurück im Zimmer ist das umpacken der großen Reisetasche geplant. Am Vortag habe ich nicht mit diesen Volumenproblemen gerechnet. Alles wird kompakter verstaut, einige Dinge aussortiert. Es klappt. Dann geht es noch mal zum gemeinsamen Frühstück. Ich backe Waffeln. Die ersten und die besten meines Lebens. Ich werde vom Personal gelobt, muss auch gleich eine für Schatz backen. Nachdem alles verstaut ist, geht es wieder los. Diesmal die andere Ausfahrt. Schräg anfahren, wir kommen raus, ohne Bodenkontakt mit dem Heck. Nach dem Volltanken geht es 10 Anschlussstellen die US 101 Richtung Ventura zur Vermietstation. Hier ist es leer, die Holländer, die wir in Marathon, TX getroffen haben, er löst immer Kreuzworträtsel, sitzen schon zum Transfer bereit.

Ich gebe die Mängel des Wohnmobiles zu Protokoll. Die Abgabe verläuft reibungslos.

Kurz nach 11h werden wir mit einem Kleinbus zum Flughafen gefahren. Das schwere Gepäck wird von einem Gepäckträger zum Check in gefahren. Hier gibt es Probleme. Die Dame verschwindet für längere Zeit mit unsern Pässen im hinteren Bereich. Dann klappt es aber doch, wir erhalten unsere Bordkarten und die reservierten Plätze. Welche Probleme es gab konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Da es hier am Flughafen kein (gratis) Wlan gibt, bringe ich diese Zeilen zu den Bits.

 

Wir haben uns ein wenig die Wartezeit vertrieben. Schatz liest mehr oder weniger ein Buch.
Ich schaue hier und da. Halte ein Auge auf die beidseitig der Halle beginnenden Kontrollbereiche.

Hier in der Abflughalle gibt es eine Fressmeile, wie wir sie nennen. Das sind verschiedene Einrichtungen um seinen Hunger oder vermeintlichen Hunger zu stillen. Es geht vom McDonald bis zum vornehmen Airportgrill. Hier in Los Angeles sind die Preise exorbitant. Das war immer schon so, sogar der McDonald hat Spezialpreise, die Deutschlandpreise als kostenlos erscheinen lassen.
Nebenan kostet eine Kugel Eis 8 Dollar.

Es gibt auch andere Preise, an anderen Flughäfen, in anderen Städten, in anderen Bundesstaaten. Beispiel Denver, Colorado. W-Lan: Kostenlos, Gepäckkarren: Kostenlos.
Jetzt aber der helle Wahnsinn:
In der Fressmeile, in der oberen Ebene, mit grandiosen Aussicht, beim Pandabearen: Das Gericht, eine Wahl mit Reis: USD 1,99. Die Menge reicht um zwei Erwachsene satt zumachen. Da hier Selbstbedienung ist, kann man so und solange am  Tisch sitzen wie man möchte. Wir haben es schon auf fünf Stunden gebracht. Jedes mal, wenn wir aus Denver Abfliegen gehen wir hier zum Pandabären. Zuletzt im Juni 2010.

Also, nachdem ich über die Kugel zu 8 Dollar wieder zum normalen Leben zurückgefunden habe, schaue ich weiter auf die beiden Kontrolleingänge. Die Zeit scheint günstig, die Schlange ist kurz. Ich blase zum Standortwechsel, sage: „Lass und vorrücken“. Ich sage in dieser Situation immer: „Lass und vorrücken“. Bei dieser Vokabel reagiert die Familie, oder auch  nur  die Frau ohne gegen währ und folgt mir auf den Fersen.

Die Kontrollen verlaufen einfach: Erst die Bordkarten und die Pässe an der Vorkontrolle, Dann die Bordkarten und die Pässe an der Kontrolle. Die Bordkarten und die Pässe werden dann erst am Gate wieder kontrolliert.  Die Gepäckkontrolle ist schnell und reibungslos. Das Handgepäck kommt auf das Laufband. Die Taschen, die Jacken, die Koffer, Gürtel und Schuhe. Der Inhalt der Hosentaschen. Die beiden Laptops aus dem Koffer mit den Optischen und elektronischen  Geräten müssen separat in eine Kiste auf das Laufband gelegt werden. Dieser Handgepäckkoffer wiegt fast 20 Kilo. Die Kabel, GPS Empfänger, diverse Netzteile, vier für die Laptops, 2x 110/230 Volt, 2x 12 Volt, Digicam, Video, Rasierapparat und so weiter. Gefolgt von den Ferngläsern. Jahrelang, Jahrzehnte lang waren immer die Ferngläser nach dem Urlaub kaputt. Eine Fehleranalyse ergab: Die gut im aufgegebenen Gepäck verstaunten Ferngläser, zwischen der Wäsche, in Badelacken eingerollt, haben die G-Belastung beim Verladen nicht überstanden. Die Prismen haben sich gelöst und sind verschoben. Leider musste ich diese leidige Erfahrung mehrmals machen, bevor ich eine Lehre daraus zog. Jetzt kommen seit Jahren die Ferngläser immer ins Handgepäck. Ich wundere mich jedes Mal aufs Neue: Der Koffer mit diesem Inhalt passiert reibungslos die Kontrolle, ohne Nachschau. Wir gehen durch den Scanner. Schatz bleibt wie immer hängen und wird, wie immer einer Leibesvisitation unterzogen. Woran es liegt weiß sie nicht, es ist das dritte Mal auf dieser  Reise.

Nachdem die Schuhe angezogen, der Gürtel umgeschnallt, die Taschen und Koffer gegriffen sind gehen wir zum Gate 105. Es ist nicht weit. Wir sind im Tom Bradly Terminal, hier gehen seit vielen Jahren die LUFTHANSA Flüge nach Europa ab. Heute wird nur die Rückseite des Flughafengebäudes genutzt, die Vorderseite ist eine riesige Baustelle. Das alte System aus Warteräumen und Flugsteigen ist vollständig abgerissen, der neue Rohbau in vollen Gange.

Am Gate, es ist relativ ruhig und leer, der Bereich ist großzügig. Das Borden verläuft Problem und Stress los. Es gibt zwei Zugänge: Einen für den Vorderen und Oberen Bereich im Flugzeug, einen für den hinteren Bereich. Da wir uns Zeit lassen gibt es sogar keinen Stau. Unsere reservierten Plätze 3H und 3K liegen auf dem Hauptdeck, ganz vorne. Aber nicht soweit vorne, dass man gegen die Wand schaut. Das Gepäck ist schnell in zwei Overhead Bins verstaut. Die Decken und Kissen zurechtgelegt, die Lektüre ausgewählt und dann wird in den Schlafsesseln platz genommen. Vorne, Reihe 1, 1A und 1C, dort gibt es Probleme: Diese Plätze sind doppelt vergeben. Schnell wird vom Personal eine Lösung gefunden. Das Flugzeug ist nicht voll. Hiermit habe ich,, zwei Tage vor Ostern nicht gerechnet. Das aufgeregte Bodenpersonal bei der Abfertigung, hat es wohl bis zum Schluss auch nicht mitbekommen. Immer wieder erklang der Spruch: „Fullhouse“, gegen jeden Passagier mit Sitzplatzwünschen.

In der Reihe 1, auf den Sitzen 1A uns 1C entwickelte sich die Sache weiter. Den Platz 1C hatte eine elegante, sympathische, zierliche Frau, schon älter, aber nett anzuschauen. Platz 1A hingegen ein Mannweib, Jeans, vielleicht nicht dreckig, sah aber so aus. Ruppig, gut im Futter stehend, einfach nur unsympathisch. Sogar während der Landung am nächsten Morgen in Frankfurt holte sie ihr Handy heraus und begann zu telefonieren. Leider ist hier das Bordpersonal sehr tolerant. Die Dame von 1C wandte sich sogleich mit dem Wünsch des Umsetzens an die Purserin. Reihe zwei, die Reihe zwei, vor uns war frei. Nach dem: „Bording completed“. Sollte sie sich umsetzten.

Die Entwicklung ging aber anders. Zwei junge Männer, auch in Jeans kamen zielstrebig, selbstbewusst aus dem hinteren Bereich, nahmen Gestenreich, weltgewandt, wie selbstverständlich, wortreich die beiden Plätze 2H und 2K in der Reihe vor uns in Beschlag. Immer mit dem Rücken zu mir, ich wartete auf eine Gelegenheit hier etwas zu sagen. Sie ergab sich nicht. Diese Typen von Jupis sind mir schon in der Firma immer ein Gräuel gewesen.

Die Dame von 1C war verstört, schaute schräg nach hinten. Bestimmt angetrieben von der Aussicht, mit der Frau von 1A die Nacht zu verbringen, wandte sie sich energisch an das Kabinenpersonal. Die Folge: Die beiden vor uns wurden verscheucht, die Dame bekam ihren Doppellsitz und auch wir hatten einen angenehmen Flug und eine ruhige Nacht.

Nach dem Start gab es viel zu sehen: Marina del Rey, mit Venice Beach.
Nur das einfahren des Bugfahrwerkes störte den Ablauf etwas. So einen Höllenlärm hatte ich zuvor auch noch nicht in einer Boeing 747, wo man vorne auf den Hauptdeck direkt über dem Fahrwerk sitzt erlebt. Um es kurz zu machen: Wir sind nicht abgestürzt.

Marina del Rey

Dann die Linkskurve, Long Beach,

San Bernandino, Mojave, Grand Canyon, Las Vegas,

Lake Mead

Vally of Fire und so weiter.

Im Gegensatz zum Hinflug bestand beim Essen die Möglichkeit der Wahl.

Vorspeisen und Hauptgang waren ein Genuss. Der Campanger und der Wein waren vorzüglich,
der Weiswein ein wenig zu warm, hier hilft aber ein Stück Eis im Glas.

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