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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba 2017

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Leamon
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Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba 2017

Liebe Foris,

wir waren im März 2017 für 12 Tage auf Kuba unterwegs und haben uns entschieden euch in Form eines kurzen Reiseberichtes dieses tolle Land zu zeigen. So nah an Florida zählt es ja auch fast noch zu Nordamerika :). Camping ist auf Kuba nicht möglich, aber selbstbestimmtes Herumreisen sehr wohl. Da sich hier viele Individualreisende tummeln, glauben wir, dass wir den ein oder anderen – ähnlich wie RioBine es mit ihrem Bericht über Namibia (Herbst 2017, daher nur so wenig Zeit auf Kuba wink) getan hat – für Kuba begeistern können.

 

Warum jetzt(!) Kuba?

  • Ein fantastischer Mix aus Kultur, Strand und Natur

  • Tolles Wetter

  • Die Amerikaner kommen! Man kann seit kurzem direkt von Miami fliegen. Kuba wird voll und scheint grade so richtig in Mode zu kommen. Ob das wirklich bedeutet, dass die großen Ketten kommen und sich der Charme dadurch verändert, kann natürlich keiner sagen. Also lieber nichts wie hin.

El Nicho, Stadtstrand von Havanna, Plaza de la Catedral in Havanna

Oldtimer in Havanna, Vinales, Pelikan bei der Jagd am Strand von Varadero

   

 

   

 

Reiseplanung:

Wir haben uns sehr spontan ca. 5 Wochen vor Abflug das erste Mal mit Kuba beschäftigt und aufgrund dieser Knappheit die komplette Reise, d.h. Flug, Mietwagen und Unterkünfte, über ein Kuba-Spezialreisebüro gebucht. Die Route wurde innerhalb von 30 Minuten mit uns zusammen ausgearbeitet und entspricht sicher einer typischen Kuba-Anfänger-Route vergleichbar mit der Banane im Südwesten.







  Datum     Fahr- strecke [km] Fahr- zeit [h]
1 Donnerstag, 2. März 2017 Köln / Bonn Havanna Ankunft geplant 16 Uhr, angekommen 20:15 Uhr
2 Freitag, 3. März 2017 Havanna   0  
3 Samstag, 4. März 2017 Havanna   0  
4 Sonntag, 5. März 2017 Havanna Vinales 190 3
5 Montag, 6. März 2017 Vinales   0 0
6 Dienstag, 7. März 2017 Vinales Playa Larga 380 5
7 Mittwoch, 8. März 2017 Playa Larga Cienfuegos 120 2
8 Donnerstag, 9. März 2017 Cienfuegos Über El Nicho,Trinidad 150 3
9 Freitag, 10. März 2017 Trinidad   0  
10 Samstag, 11. März 2017 Trinidad   0  
11 Sonntag, 12. März 2017 Trinidad Varadero 270 4,5
12 Montag, 13. März 2017 Varadero Köln / Bonn Abflug 21 Uhr
13 Dienstag, 14. März 2017 Köln / Bonn   Ankunft 11 Uhr
           
           
      Gesamt: 1110  

 

Unterkünfte:

Gewohnt haben wir – bis auf die letzte Nacht – in sogenannten Casas Particulars, Privatunterkünften von Kubanern. Und das war eine gute Entscheidung! Die Kubaner dürfen bis zu drei Gästezimmer vermieten und können sich damit ganz schön was dazu verdienen. Das staatliche Durchschnittseinkommen der Kubaner liegt bei ca. 20 CUC (1 CUC derzeit ca. 1 €), so dass sie das Geld wirklich gebrauchen können. Dadurch schießen die Casas derzeit nur so aus dem Boden und schließen wegen der sehr hohen Abgaben an den Staat, die auch bezahlt werden müssen, wenn die Zimmer leer stehen, manchmal genauso schnell wieder. Ohne spanische Sprachkenntnisse bleiben die Unterhaltungen zwar leider aus, trotzdem hat man das Gefühl, das echte Kuba zu erleben. Für uns ist das eine sehr schöne Art des Reisens.

 

Casa Colonial in Cienfuegos

 

 

Für 30-40 CUC (CUC = Touristenwährung, wobei es auch für Kubaner nur gegen CUC so wirklich was zu kaufen gibt) bekommt man hier ein Zimmer mit eigenem Bad. Frühstück wird einem für 5 CUC bereitet, Abendessen kann man für um die 10 CUC ein paar Stunden im Voraus hinzu buchen. Gekocht wird meist vom Hausherren / der Hausfrau persönlich und gegessen wird im Wohnzimmer / dem Innenhof / im Garten. Das kubanische Essen ist eindeutig besser als sein Ruf, hier scheint sich in letzten Jahren wirklich was getan zu haben. Da wir kaum englischsprachige Gastgeber hatten und selbst kaum Spanisch können, wissen wir allerdings bis heute nicht, was wir alles gegessen haben. Spannend war es aber alle Mal smiley. Da Einkaufen auf Kuba wirklich schwierig ist (wir haben Berichte gehört, nach denen die Casa-Besitzer Taxis nach Varadero schicken, die Flaschenwasser holen), haben wir die komplette Nahversorgung über die Casas gehabt. Nebenbei fungieren die Casa-Besitzer auch als Reiseleiter: Reittour am nächsten Tag? Kein Problem ich kenne da wen! Ihr wollt wandern? Ich ruf euch einen Führer. Habt ihr schon die nächste Casa gebucht, oder soll ich euch vermitteln? Braucht ihr ein Taxi? Tipp, topp Rundumservice, der auch mit Händen und Fußen als gemeinsame Sprache prima funktioniert wink. Und wie hat es Jürgen Schaefer in seiner „Gebrauchsanweisung für Kuba“ treffend formuliert: In den Nischen der Planwirtschaft gedeiht ein gesunder, robuster, unausrottbarer Kapitalismus.

 

Abendessen bei Casa Leonard in Playa Larga, Cuba Lifestyle bei Sergio in Trinidad und Abendessen in Sergios Garten

   

 

Wir haben die Casas aufgrund der knappen Planung über unser Reisebüro gebucht, grundsätzlich ist es aber möglich, das auch auf eigene Faust zu machen (man spart die Vermittlungsgebühr). Trotz nur sehr weniger Internetspots auf Kuba, haben viele mittlerweile eine Mail-Adresse und stehen sogar samt Bewertung bei gängigen Internetportalen. Vorteil bei unserem Reisebüro: Die Casas, bzw. die Vor-Ort-Weitervermittler, sind persönlich bekannt, wollen weiterhin Gäste aus Deutschland zugewiesen bekommen, sind meist nicht einfach trotz Buchung full und hatten daher durchweg eine super Qualität. Die Frage, ob man vorher buchen soll, oder sich einfach von der letzten Casa weiter vermitteln lässt (meist einfacher und besser als selbst auf die Suche zu gehen), ist dieselbe wie beim Campen: Man nimmt sich die Freiheit das Reisetempo unterwegs zu bestimmen – für diese Freiheit hatten wir in 12 Tagen keine Zeit – , ist aber dann unter Umständen an den „Hot-Spots“ mit Suchen beschäftigt. Kuba wird eindeutig voll: In dem kleinen Städchen Vinales (siehe im folgenden Bericht), gibt es angeblich bereits über 800 Casas Particulars! Und trotzdem kommt es wohl hin und wieder vor, dass alle Zimmer ausgebucht sind. Wenn einem das Wohnen bei den Kubanern zu viel Nähe ist, gibt es übrigens auch die Möglichkeit in (staatlichen) Hotels zu übernachten. Nach dem was wir unterwegs von anderen Reisenden gehört haben, schwankt die Qualität da (vielleicht je nach Arbeitswille?!) sehr.

 

Die letzte Nacht haben wir im All-In-Hotel in der Touristenhochburg Varadero verbracht. Wir haben den Flug und dieses Hotel als Paket über unser Reisebüro bei Schauinsland gebucht. Praktisch, da so die Touristenkarte, die Ausreise und die auf Kuba notwendige Rückflugbestätigung erledigt wurde, komisch, weil der Kontrast zum restlichen Kuba nicht größer hätte sein können.. Auf unserer Reise haben wir viele Gleichgesinnte getroffen, im Hotel haben wir die Köpfe geschüttelt: Zwei Wochen – zugegeben mit traumhaften Strand – ansonsten aber völlig austauschbaren Bunker ohne auch nur einmal einen Fuß aus der All-In-Anlage zu setzen und das Land kennen zu lernen? Für uns undenkbar, für einen Großteil der Touris offenbar ein Traum. Nein, dafür muss man aus unserer Sicht nicht nach Kuba fliegen!

 

Reisezeit / -dauer

02.03.2017 – 14.03.2017, somit im kubanischen Winter, der Trockenzeit. Wir hatten kaum Mücken, was wirklich hervorzuheben ist! Die Temperaturen lagen zwischen 25 und gut 30°C, die Luftfeuchtigkeit im gut zu ertragenden Bereich. Wir haben ausgewählte Ziele besucht und viel liegen lassen um trotz der 12 Tage eine angenehmes Reisetempo zu haben. Der Flug für nur 12 Tage aus sich aus unserer Sicht gelohnt, natürlich kann man auf der Insel aber auch 3 oder 4 Wochen zu bringen. Den Osten des Landes haben wir z.B. gar nicht bereist. Durch die tolle Komplettversorgung der Casas entfällt das Einleben ins Wohnmobil und das Einkaufen. Man ist schneller im Urlaub und verliert nicht so viel Zeit durch Organisatorisches. Eine Wohnmobilreise unter drei Wochen können wir uns nicht so recht vorstellen, eine Mietwagentour mit gebuchten Unterkünften allerdings immer wieder. Das Reisetaschenschleppen, der ständige Betttausch und das Aus- und wieder Einpacken hat uns deutlich weniger gestört, als erwartet.

 

Autofahren:

Auf Kuba ist alles staatlich, so dass die Mietwagenbuchung quasi alternativlos bei Cubacar erfolgte. Die kleinste Klasse bot wenig Luxus, war aber zu zweit mit einer Reisetasche auf dem Rücksitz völlig ausreichend. Abgesehen von einem extrem abgefahrenen Reifen, der trotz Aufstand meinerseits nicht gewechselt wurde (take it, or leave it), war unser Automatikwagen mit ca. 80.000 km in einem guten Zustand. Kuba boomt, so dass man sogar gute Chancen auf einen Neuwagen hat. Das Unfallrisiko ist aufgrund der unzähligen Schlaglöcher, Pferdekarren, Reiter, Radfahrer, Fußgänger, Hunde, Hühner und Verkäufer selbst AUF der Autobahn ungleich höher als in anderen Ländern.

   

 

   

 

Es wird empfohlen nur im Hellen zu fahren und stets achtsam zu sein. Dennoch kann man aus unserer Sicht bedenkenlos die Reise mit dem Mietwagen auf eigne Faust wagen. Der Sprit ist ca. genauso teuer wir hier, die Verkehrsregeln sind ähnlich und es herrscht wie bei uns Rechtsverkehr. Insgesamt gibt es wenig Autos (mind. 50% Touri-Verkehr, gut zu erkennen am T im Nummernschild) und die Geschwindigkeiten sind gering, einzig in den Städten kann es manchmal etwas trubelig zugehen. Jeder der in Berlin, München und Co. klarkommt, wird aber keine Probleme haben. Wissen sollte man, dass das Auswärtige Amt darauf hinweist, dass bei Unfällen mit Personenschaden einem durchaus der Ausreise bis auf weiteres verweigert werden kann. Dort wird im Übrigen auch eine deutsche Zusatzversicherung aufgrund der geringen Deckungssumme empfohlen. Navis sind verboten, GPS-fähige Geräte auch. Jedes Smartphone hat heute allerdings GPS, so dass das nicht kontrolliert oder gar geahndet wird. Wir haben das Kartenmaterial von Kuba vorher runter geladen und sind mit der App maps.me hervorragend klar gekommen. Wir empfangen das selbstbestimmte Reisen als sehr angenehm und hatten keine schwierigen Situation. Also einfach vorsichtig sein, dann klappt das schon wink. Wem das Ganze zu heikel ist: Es ist ca. genauso teuer komplett mit einem Taxi zu reisen. Die Taxifahrer halten überall, wo man möchte, und die Casabesitzer vermitteln hier gern. Auch ist es möglich mit einem Fahrer die komplette Reise zu unternehmen. Preiswerter ist natürlich das Reisen mit Bussen, sehr beliebt bei Studenten. Allerdings haben wir hier viele getroffen, die nach ein paar Tagen auf das Taxi umgestiegen sind. Die Zuverlässigkeit der öffentlichen / touristischen Verkehrsmittel ist äußerst kubanisch ;).

 

Sicherheit:

Eines vorweg: Kuba ist mit Abstand eines der, wenn nicht sogar das sicherster Reiseland in Lateinamerika. Wir haben uns auch im Dunkeln in kleinen Gässchen nicht unsicher gefühlt. Dennoch scheint es trotz Kommunismus ein arm-reich Gefälle zu geben: gesunde Achtsamkeit kann sicher nicht schaden.

 

Zwei Gassen in Trinidad, nur ca. 300 m von einander entfernt

 

 

Gewalt oder Ähnliches haben wir gar nicht erlebt, ganz im Gegenteil. Wir haben viele Kubaner getroffen, die auch ohne CUC-Gabe hilfsbereit und sehr nett waren. Die Lebensfreude und Musik auf Kuba ist ansteckend! Allerdings sind die Kubaner manchmal Schlitzohren, vor allem in den Touristenorten wird man sein Geld schnell los smiley. Man sollte beim Tanken darauf achten, dass die Anzeige auch bei 0 steht (wir glauben, dass wir deshalb einmal zu viel gezahlt haben) und vorher ganz hartnäckig nach Preisen fragen. Unser Fahrradtaxi in Havanna hat uns im strömenden Regen sehr gewissenhaft überhört und dann plötzlich 10 CUC für 10 Minuten Fahrt verlangt. Trampen ist auf Kuba weit verbreitet, Regierungsautos müssen sogar Leute mitnehmen. Als Tourist kann man das auch machen, wir haben Reisende getroffen, die damit positive Erfahrungen gemacht haben. Ohne Spanisch und mit vollgepacktem Miniauto haben wir das sein lassen. Berichtet wird außerdem, dass sie natürlich einen Onkel mit Zigarrenfabrik / Restaurant etc. haben und selbstverständlich den (für sie!) allerbesten Weg kennen, da die andere (für ihren Plan ungünstig liegenden) Straßen leider geschlossen seien. Wir hatten einige Male Kubaner auf der Straße stehen, die uns wild fuchtelnd von der Sperrung der Straße überzeugen wollten. Beim ersten Mal haben wir uns dadurch ganz schön verunsichern lassen, haben die Tür aber lieber geschlossen gelassen. Einfach ignorieren und weiterfahren war immer die beste Medizin, da kommt wirklich nichts... Wir vermuten, dass die meist jungen Männer nur eine Mitfahrgelegenheit gesucht haben.

 

Medizin / Gesundheit:

Kuba hat zwar keinen europäischen Standard, aber dennoch eine sehr gute medizinische Versorgung. Die Kindersterblichkeit ist sogar geringer als in einigen Teilen der USA! An Medikamenten mangelt es dennoch, so dass eine gut ausgestattete Reiseapotheke empfohlen wird. Wir hatten keine Antibiotika o.Ä. mit, sondern nur das, was wir überall hin mitnehmen. Unsere Magen-Darm-Präparate haben wir aber beide benötigt... Sich einmal den Magen zu verderben scheint zum guten Ton zu gehören ;). Unterwegs haben wir einen Deutschen getroffen, die aufgrund einer ausgeprägteren Lebensmittelvergiftung zwei Tage ins Krankenhaus musste. Nachdem was er berichtet hat, ist auch so was auf Kuba kein großes Problem. Für die Einreise wird übrigens ein Nachweis einer Auslandsreisekrankenversicherung verlangt, der bei uns aber nicht überprüft wurde. Wie auch anderswo üblich, werden die Hepatitis-Impfungen empfohlen, bei den ganzen freilaufenden, scheinbar herrenlosen Hunden, fanden wir unsere Tollwut-Impfung zudem ganz beruhigend.

 

Kostenstatistik:

Flug, Upgrade auf Premium Economy, All-In-Hotel, Rail&Fly,Transfer zum Flughafen Varadero, Touristenkarte und Ausreisegebühr: 2020 €

8 Tage Mietwagen inkl. Zahlungen vor Ort: ca. 650 €

Tanken: 90 € (süß oder?)

Unterkünfte inkl. Essen, Trinken.. : ca. 560 €

Essen/Trinken außerhalb der Casas: ca. 200 €

Aktivitäten (Wanderungen, Katamaran-Tour, Reiten, Museen, usw. ): ca. 330 €

Taxis: 45 €

Insgesamt – inkl. Mitbringsel, Zigarren, Rum und Co. – haben wir zu zweit 4050 € für 12 Tage Kuba bezahlt. Der größte Posten ist die über Schauinsland gebuchte Flug-Hotel-Kombination, so dass eine längere Verweildauer auf Kuba den Tagesschnitt senken wird.

 

Wir haben nun quasi das Fazit und die allgemeinen Informationen schon vorweggenommen, nun folgt in den nächsten Tagen ein Überblick über die Tagesetappen und Aktivitäten. Wir freuen uns, euch auf unsere Reise (Städte, Strand und Hinterland) mitzunehmen.

 

   

 

Viele Grüße

Lea und Simon

 

Beate 'road runner'
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Beigetreten: 10.11.2010 - 14:07
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo Lea und Simon,

schön, dass ihr uns an eurer Kurzreise nach Kuba teilhaben habt lassen.

Lustig, auch wir hatten kurzfristig geplant evtl. über Kuba in die USA einzureisen, zumal es im März Flüge ab Salzburg nach Havanna für 350 Euro gab. surprise

Habe dieses wunderbare Land schon einmal vor 30 Jahren bereist, sicherlich sollte man sich nicht allzu lange mit einem Besuch Zeit lassen. Die ersten Kreuzfahrtschiffe legen dort auch bereits schon an.

Liebe Grüße,
Beate

Unser Reiseblog 5Jahreszeiten

RioBine
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Beigetreten: 06.01.2012 - 22:02
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr Beiden,

da reisen wir doch glatt mit und sind sehr gespannt auf eure Erlebnisse und Begegnungen. Kuba interessiert uns sehr und waere von der Lage fuer uns ein toller 8-10 taegiger Stoppover in die USA, wenn wir schon einmal drueber fliegen..

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter

JoMel
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Beigetreten: 12.01.2014 - 17:06
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hi Lea & Simon,

schön auch mal was anderes zu sehen. Kuba würde uns auch reizen, zumal jetzt wo sich das Land öffnet aber noch nicht überlaufen ist. Aber das können wir vergessen, bei der Infrastruktur hätte Melle sicher keinen Spaß. Aber egal wir sind auf jeden Fall gespannt auf euren Reisebericht.

Viele Grüße, Jörg

 

Impressionen aus Nordamerika

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr drei,

willkommen an Bord und schön, dass ihr mitlest.

@Beate: Und? Habt ihr gebucht? Seit 30 Jahren hat sich sicher einiges verändert. Wobei ich mir sicher bin, dass es damals viel weniger touristisch zu ging.

@Bine: Von Kuba in die USA reisen ist unproblematisch möglich. Nur anders herum ist es noch immer nicht erlaubt. Nach eurem zwei Jahresrythmus sind nach Botswana 2018 ja wieder die USA dran. Das würde ja vorzüglich passen. Im Herbst ist bloß Hurrikan Saison, hat allerdings den Vorteil, dass Kuba dann deutlich weniger besucht wird.

@Jörg: Die ganzen Schlaglöcher, plötzlich endenen Bürgersteige und engen Treppenhäuser ohne Aufzug sind mit Rolli auch nicht ganz so pralle. Aber wir versuchen besonders lebendig zu schreiben, dann geht ihr einfach mit uns aus Reisen wink. Kuba ist im Übrigen der Grund, warum wir unsere Verabschiedung im Arches "Wir sehen uns beim Forumstreffen" nicht einhalten konnten. Dabei hab ich schon von deinem tollen Fotoalbum gelesen. Vielleicht kommt das beim nächsten Treffen ja auch noch mal mit?

So weiter geht es nun mit den ersten beiden Tagen:


Tag 01 – 02.03.2017 – Anreise mit Hindernissen

 

Unser Flug geht als Direktflug mit Eurowings von Köln-Bonn nach Havanna. Die Anreise per Rail & Fly funktioniert gut und pünktlich. Wir steigen voller Vorfreude in den Flieger, fahren zur Startbahn und drehen wieder um. Nach langem hin und her müssen wir alle wieder aussteigen, ein Ersatzflugzeug wird organisiert und mit einer Verspätung von über 4 Stunden geht es endlich in die Luft! Statt der geplanten 16 Uhr kommen wir erst nach 20 Uhr auf Kuba an.

 

Die Einreise geht für uns zügig, da wir ganz vorne im Flieger saßen und so am Anfang der Schlange stehen. Ansonsten scheint das Bodenpersonal allerdings schon Feierabend zu haben. Nach ca. einer Stunde tauchen endlich unsere Reisetaschen auf dem Band auf. Sinnvoll wäre es gewesen uns aufzuteilen, so dass einer schon mal Geld hätte holen können. Da man allerdings bei Verlassen des Ankunftsbereichs noch mal je Familie ausgefüllte Einreisezettel abgeben muss, bleiben wir zusammen, und stellen uns so ans Ende einer beachtlichen Schlange um Geld zu tauschen. Leider sind die Automaten bereits blank, wer hätte denn ahnen können, dass alle Touristen aus dem Flieger Geld brauchen, aber wir haben genügend Bargeld mitgebracht. Dafür bekommen wir aber trotzdem nicht das was wir wollen. Aufgrund der großen Nachfrage werden nur noch 100 CUC pro Person ausgegeben. Nach 40 Minuten wird endlich ein zweiter und dritter Schalter geöffnet und Simon hat Glück: Die Dame weiß nichts von der Reglementierung und bekommt 500 CUC!

 

Schlange stehen ist auf Kuba durchaus üblich, ja es gibt sogar den eingetragenen Job des Schlangestehenden, und so beginnen wir den Urlaub weiter kubanisch: die Taxischlange funktioniert hier anders herum, so dass nicht die Taxen sondern die Passagiere warten müssen. Zu so später Stunde sind die Taxen Mangelware, weshalb wir uns das Taxi in die Innenstadt mit einer weiteren Person teilen, die ihre Casa ganz in unserer Nähe hat. In jedem Reiseführer steht, dass man unbedingt das Taxameter laufen lassen soll, da man damit deutlich preiswerter weg käme. Bei dieser Taxiknappheit blüht der bereits erwähnte Kapitalismus natürlich auf und wir vereinbaren einen Festpreis von 30 CUC. Gegen 23 Uhr kommen wir endlich in unserer Casa Jereza im Stadtzentrum Centro Habana an, freuen uns über die Kräcker im Gepäck und fallen todmüde ins Bett.

 


 

Tag 02 – 03.03.2017 – Viva La Habana

 

Wir haben schlecht geschlafen: Die Stadt ist so laut! Die Lage unserer Casa ist zwar hervorragend und eigentlich hat die Straße vor unserem Fenster kaum Verkehr, aber – sehr typisch für Kuba – gibt es keine Glasfenster, sondern lediglich Metallklappen, die auf auf oder zu stehen können. Dadurch kommt wirklich jeder Lärm ins Zimmer. Zusammen mit den Uralt-Diesel-Motoren der Busse, Lastwagen und Oldtimer und den vielen Hähnen auf den Balkonen ist für uns die Nacht rasch zu Ende.

 

Aussicht vom Balkon unserer Casa

 

Wir verlassen unsere Casa gegen 7 Uhr und laufen eine Querstraße zum Malecon, der Flaniermeile Havannas am Meer. Von da aus geht es weiter in den Stadtteil Vieja, dem historischem Kern von La Habana, wie die Kubaner ihre Hauptstadt nennen. Hier finden sich die meisten Prachtbauten der Stadt und viele kleine spannenden Gässchen. Nur ein kleiner Teil dieses Viertels ist renoviert, in vielen Sträßchen können wir den kubanischen Alltag beobachten. Wir frühstücken ein mäßig schmackhaftes Rührei und lassen uns dann durch die Stadt und ihre Plätze treiben.

 

   

 

 

 

   

 

Zu dieser Zeit haben die Reisebusse aus dem Touristenort Varadero die Stadt noch nicht erreicht, so dass die Stadt noch angenehm leer ist. Von Vieja geht es zum Capitol und von da aus zum Chinesischem Tor. Sobald man die aufgeräumten Plätze von Vieja verlässt, zeigt die Stadt ihr wahres Gesicht. Die wunderschön restaurierten Oldtimer stinken von hinten und wir atmen die Feinstaubbelastung eines ganzen Jahres ein. An den Müllsammelplätzen riecht es bestialisch und die vielen frei laufenden Hunde machen ihr Geschäft, wo es ihnen grade passt. Aber auch wegen der vielen Schlaglöcher, rumliegenden Ziegelsteine, Hühnerbeine(!) und unterbrochenen Bürgersteine muss man ständig achten wohin man tritt.Trotzdem (oder grade deshalb?) hat diese laute, stickige und geruchsintensive Stadt ihren ganz besonderen Reiz!

 

     

 

Gegen Mittag werden wir müde und entscheiden uns ganz tourilike den Hop-On-Hop-Off-Bus (10 CUC pro Person) durch den Stadtteil Vedado zu nehmen. Wir steigen allerdings nicht einmal aus, sondern genießen die Sonne auf dem Busdeck. So hoch hat man noch mal eine ganz andere Sicht auf die Stadt. Nach einer der kleinen fettigen Pizzen, ist es endlich Zeit für den ersten Mojito mit Live-Musik. Der Service des staatlichen Restaurants ist grottig, aber immerhin vertragen wir die Eiswürfel und die Sicht ist super smiley. Auf Empfehlung unserer Casa-Besitzerin essen wir am Malecon im Castropol zu Abend. Auf der Terrasse des 1. Stocks ist der Blick fantastisch und das Essen ist wirklich sehr gut, wenn auch nicht wirklich kubanisch. Zum Abschluss dieses langen und ereignisreichen Tages zieht es uns dann noch einmal für einen Gute-Nacht-Cocktail ins Getümmel von Habana Vieja.

 

   

Beate 'road runner'
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr Beiden,

schön, dass sich an der Schlaglöcher Front anscheinend nicht wirklich etwas verändert hat wink Schöne Eindrücke von "La Habana".

Und? Habt ihr gebucht

Leider nein, wir werden aber eine Rundreise in naher Zukunft in's Auge fassen, zudem nur ich dort war.

 

Liebe Grüße,
Beate

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Jindra
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallöchen!

So unterschiedlich sind die "Jecken", zum Glück!

"Die Ausreiser", Karin und Manfred, haben glaube ich gelesen zu haben, 2 Wochen auf Kuba verbracht.

Die Beiden waren nicht ganz so begeistert, und sie sprechen spanisch. Viel zu viel Nepp und v.m.

Aber ich lese mit, auch wenn es keine Womo-Reise in USA / Kanada warwink.

Man lernt immer etwas dazucool!

Viele Grüße, Jindra

 

Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!

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Nina
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr zwei,

da fahren wir doch gerne mit. Steht doch Kuba eigentlich auch auf unserer Wunschliste. Da haben wir uns bisher aber nicht so wirklich "rangetraut", da wir kein Wort spanisch sprechen. Ihr macht uns aber Mut smiley und die ersten Bilder machen auch Lust auf mehr.....

Danke auch für die ausführliche und sehr informative Einleitungyes Gracias

Bleibt  gesund smiley

Nina

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babybell
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo zusammen,

ich bin auch sehr gerne mit dabei, denn Kuba steht auch noch auf meiner Liste :) 

Beste Grüße

Senta

 

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo ihr Lieben und ein Willkommen an die neuen Mitreisenden,

Nina, dein Spanisch ist völlig ausreichend. Mit Gracias kommt man schon weiter wink.

Zum Nepp: Ja, die Kubaner verlangen für viele Leistungen Geld. Jedes Parken kostet, alles wird genaustens mit Numernschild und Co. dokumentiert, für jeden Wanderweg zahlt man 10 CUC pro Person (und die Passnummer wird genaustens notiert), sofern man ihn überhaupt alleine gehen darf. So langsam gibt es auch Plastik-Fernost-Gedöns auf Touri-Märkten und die Restaurants von La Habana haben nach guter Mallorca-Manier Herren mit Kuba-Rasseln positioniert, die einem die Wahl erleichtern wollen. Wenn man keine Casas reserviert hat, trifft man überall "Schlepper", die einem gerne behilflich sind und zu der Casa begleiten, die für sie am meisten Provision zahlen. Man fühlt sich - man hat ja schon das T auf dem Autokennzeichen - auf Kuba viel mehr als Tourist als in anderen Ländern. Trotzdem haben wir - obwohl wir nicht in den einsameren Osten gereist sind - viele schöne, ja irgendwie ursprüngliche Orte kennen gelernt. Aber dazu im Laufe des Berichts mehr smiley.


Tag 03 – 04.03.2017 – Ab zum Stand

 

Nach dem mäßigen Frühstück am Vortrag wollten wir heute in unserer Casa frühstücken. Leider hat unsere Casa-Chefin verschlafen und als nach 30 min immer noch niemand wach ist, machen wir uns auf in die Stadt.

 

Links: Unsere Casa von außen, gut am Anker zu erkennen. Rechts der Blick vom Frühstückstisch

 

 

Nach einem Frühstück auf einem der schönen Plätze, laufen wir zum Rum-Museum. Leider sind die nächsten freien Führungen erst am Nachmittag. So machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Museum de la Revolution , als es ganz plötzlich anfängt zu Regnen. Wir flüchten uns zu einem der Fahrradtaxis und werden ganz schön abgezockt. Aber auch das gehört zu Kuba wohl dazu. Das Museum de la Revolution – ehemals der Präsidentenpalast, der von Castro gestürmt wurde – ist aufgrund der frühen Stunde noch angenehm leer. Besonders einprägsam sind für uns die Schusslöcher von der gewaltsamen Übernahme im Marmor. Welch Reichtum hier einmal geherrscht haben muss.

 

 

 

 

 

 

Havanna ist für uns einzigartig und wirklich spannend, trotzdem sehnen wir uns nach etwas Ruhe und nehmen daher den Touristen-Bus (5 CUC pro Person pro Tag) zum Stadtstrand Playas de Este. Dieser kommt jede halbe Stunde und fährt natürlich genau zwischen den angeschlagenen Zeiten ab. Willkommen auf Kuba wink. Bei „nur“ ca. 27° C und viel Wind legt sich natürlich kein echter Kubaner an den Strand und wir genießen die Ruhe und Einsamkeit bei einem schönen langen Strandspaziergang.

 

 

Danach sind wir wieder bereit für die laute Lebensfreude der Kubaner und essen am frühen Nachmittag in einer Bar kurz hinter der Stranddüne. Eine Live-Band sorgt für gute Laune und Kuba-Feeling. Auch hier darf der Mojito natürlich nicht fehlen.

 

 

Der Bus hält praktischer Weise direkt vor der Tür und so machen wir uns wieder auf Richtung Innenstadt. Kurz vor der Tunnelunterführung ins Stadtzentrum hält der Bus an den beiden Festungsanlagen von Havanna. Wir besichtigen die Festung La Cabana, von der man einen wunderbaren Blick über den Kanal auf die Altstadt und das Castillo del Morro hat. Castillo del Morro besichten wir nur von außen und genießen den Blick auf den Malecon.

 

 

 

Mit einem der letzten Busse fahren wir zurück ins Stadtzentrum und waschen uns in unserer Casa das Meeressalz von der Haut. Von unserer Gastgeberin werden wir mit vielfachen Entschuldigungen ob des ausgefallenen Frühstücks empfangen. Da wir ja doch keine andere Möglichkeit haben, vereinbaren wir für den nächsten Morgen einen neuen Frühstücksversuch unternehmen zu wollen. Von unserem Reisebüro haben wir eine Paladar-Empfehlung (Restaurant, das statt vom Staat von einer Privatperson betrieben wird) bekommen, die wir heute Abend testen wollen: Gegenüber vom Edificio Barcadi im 1. Stock, ohne Beschreibung hätten wir dieses Haus ganz sicher nicht betreten. Lea findet für 2,50 CUC ein sehr leckeres vegetarisches Gericht auf der Karte, Simon isst für 6,50 CUC Lobster. Durch die Gassen von Habana Vieja lassen wir uns nach dem Essen zurück zu unserer Casa treiben und fallen mal wieder todmüde ins Bett.

 

Malecon am Abend

 

Die zwei vollen Tage in und um Havanna sind für uns vollkommen ausreichend um die Stadt mit all ihren Eindrücken kennen zu lernen. Morgen früh geht es dann mit unserem Mietwagen aufs Land.

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: Städte, Strand und Hinterland - Mietwagenrundreise auf Kuba

Hallo Ihr zwei,

ich reise schnell noch hinterher und lasse mich für die Zukunft insperieren. Die bisherigen Bilder und der Bericht machen schon mal Lust auf dieses für uns unbekannte Ziel.

Habt Ihr eigentlich eine Entschädigung für die Verspätung erhalten?

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

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