Wie gestern Abend, werden wir heute mit dem tollen Ausblick auf die Bucht geweckt. Es geht die Sonne darüber auf. Da wir keinen Tisch haben, frühstücken wir innen. Nach dem Frühstück geht es noch einmal an den Strand, aber nicht ins Wasser. Da wir um 10 Uhr in Bay of St. Lawrence fürs Whale Watching sein müssen, brechen wir um halb 10 in Meat Cove auf. Dieser Campingplatz wird sicher auf der Liste der Besten Plätze im vorderen Bereich sein, auch wenn wir nicht direkt auf einem Site stehen konnten.
Der Zeltplatz für mutige.

Pünktlich um 10 Uhr sind wir in Bay of St. Lawrence und warten mit einigen anderen Gästen auf den Kapitän. Begleitet werden wir von einigen Mücken. Uns beschleicht langsam das Gefühlt, dass doch auch ein paar Blackflies noch unterwegs sind, denn einige unserer Stiche ähneln diesen (rot und jucken viel länger als normale Moskitostiche). Pünktlich um halb 11 legen wir ab. Außer uns sind noch eine weitere deutsche Familie und weitere Pärchen an Bord. Insgesamt zählen die Kinder 14-17 (es waren einschließlich des Kapitän und einer Späherin 17) Personen. Wir verlassen den Hafen und nach ca. 10-15min sehen wir die erste Schule Pilotwale. Der Kapitän stoppt den Motor und lässt uns treiben. Das Wasser ist ganz ruhig und die Wale kommen bis auf wenige Meter an das Boot heran. So geht es noch ein paar Mal, bei verschiedenen Gruppen. Es wird erklärt, dass die Pilotwale um diese Jahreszeit immer in der Bucht sind und dann Ende September wieder in den nördlichen Teil des Atlantiks reisen. Leider sehen wir ausschließlich Pilotwale. Am Tag zuvor war anscheinend auch ein Minkwal gesichtet worden. Der Kapitän steuert das Boot noch bis zum North Cape wo es schon deutlich raueres Wasser hat. Um das North Cape, der nördlichste Punkt von Nova Scotia, sind jede Menge Robben auf den Felsen zu sehen. Nach 2h sind wir wieder im Hafen mit schönen Eindrücken von der Tour.








Wir fahren zurück zum Cabot Trail und bis zum Broad Cove Campground, wo wir wieder keine Reservierung haben, da es unnötig war. Das Häuschen am Eingang ist besetzt und wir bekommen einen Platz mit full service (Strom, Wasser, Abwasser). Alternativ gäbe es noch unserviced. Der erste Loop ist schon die ganze Saison gesperrt.


Wir stehen auf dem 2. Loop, der auch gut gefüllt ist bzw. sich im Laufe des Mittags noch weiter füllt. Da wir wieder ein Berg Wäsche angesammelt haben, wollen wir die Zeit nutzen und noch einmal waschen. Das Waschhäuschen ist gleich ums Eck, eine Wäsche kostet 2,50CAD. Da kommen wir aber zu einem Problem: Wir haben zwar jede Menge $2-Münzen, der Automat will aber $1-Münzen, von der wir aber nur eine haben. Also mache ich mich auf den Weg zum Eingang auf, um Geld wechseln zu lassen. Leider ist dieser inzwischen geschlossen, es ist ca. 15 Uhr. Zurück am Platz fragen wir unsere Nachbarn, die aus North Carolina kommen und die zu unserem Glück jede Menge Wechselgeld haben. Wir starten unsere Wäsche und machen dann Kaffee, den wir im Schatten trinken. Nachdem die Maschine fertig ist, hängen wir noch die Wäsche auf und machen uns dann auf zum Strand. Wir kommen über die 2 weiteren Loops, die unserviced sind und hauptsächlich Zeltplätze sind. Vereinzelt sieht man ein Zelt oder Fahrzeug, aber es ist hauptsächlich leer. Die Dünung am Meer ist heute höher als die vergangenen Tage. Da die Strömung auch schwer einzuschätzen ist, geht niemand weit ins Wasser. Die Kinder haben ihren Spaß daran, vor den Wellen weg zu rennen.




Als wir zurück am Platz sind, stellen wir fest, dass inzwischen der Platz im Schatten liegt, die Wäsche aber noch nicht trocken ist. Wir starten also noch eine Runde den Trockner und wollen dann das Abendessen machen. Den Nachbarplatz hat inzwischen eine Familie mit zwei kleinen Kindern aus Deutschland bezogen, mit denen wir kurz ins Gespräch kommen. Zum Abendessen machen wir Nudeln mit Tomatensoße. Nach dem Abendessen mache ich mich noch einmal auf den Weg zum Strand, um ein paar Bilder zu machen. Leider bin ich nicht ganz zufrieden. Auf dem Rückweg werde ich noch einmal von einem anderen Camper angesprochen, auf Deutsch, allerdings mit sehr starken amerikanischen Akzent. Er kommt aus Illinois und seine Eltern stammen aus Deutschland, weshalb er etwas Deutsch spricht.

Hallo Felix,
ein schönes Fleckchen Erde dieser Strandabschnitt dort im Cape Breton Highlands National Park. Ein wenig schade finde ich, dass viele der Sites auf dem Campground, auf dem ihr wart, so wenig Privatsphäre haben. Etwas ungewöhnlich für einen Nationalpark-Campground. Ich glaube, wir würden dann lieber auf eine der Sites ohne Anschlüsse gehen, falls es uns mal dorthin verschlägt.
Die Pilotwale waren doch sehenswert.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hi Alex,
Als wir das letzte Mal dort waren (Anfang Juni 2017) waren wir komplett alleine auf dem full-serviced Loop. Generell kann man die unserviced Plätze schon empfehlen, aber auch hier muss man schauen wegen der Länge. Auf dem Loop C und D gibt es nur glaube ich nur 3-5 sites die für Wohnmobile über 27' sind.
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Felix,
Danke für den tollen Tip für die Walbeobachtung. Der ist auf jeden Fall notiert. Wenn wir vorher auf Neufundland kein Glück mit Walsichtungen haben, wäre das immerhin eine (letzte) Möglichkeit. Es ist immer wieder aufregend und grossartig, diese tollen Meeressäuger im offenen Wasser zu erleben. Vermutlich sind wir mit unserer Reisezeit dafür etwas spät dran, aber man kann ja Glück haben...
Viele Grüsse , Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte