Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

CanaDream vs. Fraserway

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MichaH
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Beigetreten: 24.08.2009 - 15:59
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RE: CanaDream vs. Fraserway

@Mum: Willkommen im Forum!

27ft Wohnmobillänge sind für einen Neuling gewöhnungsbedürftig, aber machbar. Wir hatten schon mehrfach Fahrzeuge dieser Größe und größer - alles machbar!

Ein besonderes Augenmerk gilt es auf das Heck des Wohnmobils zu lenken. Je größer (länger) das Wohnmobil ist, desto mehr hängt es über der Hinterachse über. Meint, beim z.B. 90-Grad-Abbiegen an der Kreuzung fährt man nicht bis zum letzten Meter vor wie mit dem PKW um dann die Lenkung voll einzuschlagen. Dabei könnte man u.U. mit seinem eigenen Heck Fahrzeuge auf der Nachbarspur treffen / behindern. Weiterhin sind Zufahrten von der Straße auf z.B. Supermarktparkplätze oftmals von einer tiefen Rinne (Regenwasserablauf) geprägt. Wenn beide Hinterräder gleichzeitig diesen tiefsten Punkt der Straße erwischen ist die Chance groß, dass der Überhang des WoMo`s hinten aufsetzt, kurz über den Teer/Beton schleift. Die Fahrzeuge sind im Wesentlichen dagegen geschützt, aber das muss man trotzdem nicht haben (und hören!)! Man fährt diese Einfahrten also leicht diagonal an. Das führt zu einer starken Wankbewegung des Wohnmobils, deshalb fährt man an solchen Stellen sehr langsam. 

Insgesamt sind die Straßen drüben viel breiter, viel entspannter zu fahren als in Europa! Immer dann an Kreuzungen beim Abbiegen, auf Parkplätzen gilt besondere Vorsicht! Alles mit Ruhe, alles langsam fahren! Ein schnelles "reinspringen" in eine Lücke von der Supermarktausfahrt (wie mit einem PKW möglich), könnte bei einem Motorhome mit dem Neueinräumen der Schränke und Auffegen von zerbrochenen Glas enden!

Ich mag nicht den Teufel an die Wand malen, aber diese Erfahrungen haben bestimmt Viele hier schon gemacht und man muss es nicht haben!

Ich spreche mich aber PRO 9-Meter-WoMo aus für eine Reisegruppe bestehend aus vier Erwachsenen! Wir lieben die von @Pirat empfohlenen Truck-Camper, sind darin aber immer nur zu Zweit unterwegs. Diese Typ Wohnmobil hat entschieden kleinere Wasser-/Abwassertanks. Damit kommst Du nur einen, höchstens zwei Tage.

Nicht zu vergessen der kleinere Innen-Wohnraum um mal einen (oder mehrere) Schlechtwettertage zu überbrücken und nicht zu vergessen der fehlende Stauraum beim Truck-Camper, welcher teilweise durch die Rückbank des Trucks ersetzt werden kann (aber nicht, wenn vier Personen reisen! Da ist (meiner bescheidenen Meinung nach) ein Truck-Camper nicht die richtige Wahl!

Und die Markise benötigt man eher nicht, denke ich. Man kann sich seine Campingstühle in den Schatten des Wohnmobils stellen bzw. bei schlechterem Wetter auch mal drinnen essen!

Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha

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Ef_von_Iks
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Beigetreten: 28.02.2019 - 13:17
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RE: CanaDream vs. Fraserway

Hi Mum,

Wir hatten 2x ein MHX und 1x ein MHB von Canadream. Bei den beiden MHX (unterschiedliche Modelle, 1x 32', 1x33') waren die Betten im Alkoven quer zur Fahrtrichtung. Beim MHB waren die Betten in Fahrtrichtung, dazwischen hat noch eine Matratze gepasst. Mit meinen 1,86m war es grenzwertig von der Länge zum Schlafen. Meine Füße haben unten rausgeschaut.

Canadream hat normal 3-4 verschiedene Modelle je Kategorie, deshalb kann man es nie davor genau sagen was man bekommt. 

Zum Fahren: wir waren beim ersten Mal auch Neulinge,  das war aber selbst mit einem solchen Schiff kein Problem. Ich bin zu der Zei öfter mal die ganz langen Sprinter mit ca. 7m gefahren.

Gruß

Felix

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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.

 

Pirat
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Beigetreten: 21.10.2016 - 00:41
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RE: CanaDream vs. Fraserway

Hallo Micha,

Diese Typ Wohnmobil hat entschieden kleinere Wasser-/Abwassertanks. Damit kommst Du nur einen, höchstens zwei Tage ...

Das hatte ich anfangs auch befürchtet gehabt, als meine Frau unbedingt ein solches "Schneckenhaus-Fahrzeug" für unsere Kanada-Reise haben wollte. Auf unseren USA-Reisen hatte sie sich nämlich bisher immer erfolgreich dagegen gewehrt, sich auch mal ans Steuer unserer C-Klasse zu setzen. Sie wollte lieber am Steuer eines Pick-up Truck sitzen. indecision

Als ich dann allerdings auf der Webseite von Fraserway die technischen Daten des Truck Camper Slide Bunk gesehen hatte, war für uns die Sache entschieden. laugh

Mal ganz abgesehen von der komfortablen Bettgröße, der immer noch vorhandenen Markise für die Beschattung des Eingangsbereichs und der im Vergleich zu den kleineren Truck-Camper-Versionen ("Truck Camper Scout", "Truck Camper" und "Truck Camper Slide Dinette") echten Brausetasse im Truck Camper Slide Bunk, also ohne dieses blöde "Wet Bath"-Problem der kleineren Truck Camper. Auch mit dem Slide-out für mehr Platz im Innenraum vor allem an der Dinette konnte ich mich schließlich anfreunden, nachdem ich die Zustimmung erhalten hatte, dass bei unseren geplanten frühen Aufbrüchen immer alle mit anpacken werden. Selbst der Stauraum ist beim Truck Camper Slide Bunk größer als bei den üblichen, kleineren Truck-Camper-Versionen, auch wenn er jetzt natürlich nicht an die Stauraumgrößen eines C-Large oder C-XLarge heranreicht.

Hier mal ganz konkret die Größen der Wasser-/Abwassertanks der Fahrzeuge "Class C Motorhome-Large", "Class C Motorhome-XLarge" und "Truck Camper Slide Bunk" von Fraserway im direkten Vergleich:

Class C Motorhome-Large (C-Large):

  • Fresh water tank capacity: 113 L
  • Grey water tank capacity: 113 L
  • Black water tank capacity: 83 L

Class C Motorhome-XLarge (C-XLarge):

  • Fresh water tank capacity: 132 L
  • Grey water tank capacity: 121 L
  • Black water tank capacity: 101 L

Truck Camper Slide Bunk:

  • Fresh water tank capacity: 166 L
  • Grey water tank capacity: 117 L
  • Black water tank capacity: 117 L

Da passt also ordentlich was rein. laugh

Viele Grüße
Alex
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Mum
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Beigetreten: 27.05.2025 - 12:47
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RE: CanaDream vs. Fraserway

Wow, ihr seid klasse.

Danke für die schnellen Antworten.

Einen Truck-Camper hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Ich schaue mir das mal an.

Hat man z.B. im Wells Gray Probleme mit einem langen WoMo?

Auf den Bildern und Plänen sieht es bei Canadream so aus, als ob die Betten im Allkoven immer in Fahrtrichtung sind.

Wenn das nicht sicher ist, müssen wir nochmal neu überlegen.

Viele Grüße 

Anne

Ef_von_Iks
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Beigetreten: 28.02.2019 - 13:17
Beiträge: 815
RE: CanaDream vs. Fraserway

Hi Anne,

Wells Grey ist garkein Problem. Wir sind mit dem 33' Schiff sogar zu den Takakkaw Falls gefahren. Das war etwas herausfordend.

Aber auch quer ist das kein Problem. Wir waren damals 3 Erwachsene und 2 Kinder. Da die kleine damals 11 Monate war, hat die mit meiner Frau hinten geschlafen und ich habe mit meinem Schwager, der noch dabei war, oben im Alkoven geschlafen. War platztechnisch absolut kein Problem. Das Problem war viel mehr, dass es in den Rockies Ende August/Anfang September schon recht frisch wurde Nachts (morgens 2°C). Da war der Platz der in Fahrtrichtung weiter vorne war, unangenehmer wegen der Kälte die durch die Außenwand kam.

Gruß

Felix

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Pirat
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Beigetreten: 21.10.2016 - 00:41
Beiträge: 659
RE: CanaDream vs. Fraserway

Hallo Anne,

Einen Truck-Camper hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Ich schaue mir das mal an.

Nur damit jetzt nicht der falsche Eindruck entsteht: Einen Truck Camper wollten zumindest wir, zu viert reisend, ausschließlich in seiner größten Version, also in der Version "Truck Camper Slide Bunk". Die kleineren Truck Camper kämen für uns persönlich für vier Personen nicht in Frage, und zwar wegen der von Micha oben bereits genannten Nachteile. Auch das "Wet Bath"-Problem der kleineren Truck Camper hatte bei unserer Entscheidung eine gewisse Rolle gespielt.

Was mir noch eingefallen ist: Bei eurer geplanten Rundreise habt ihr sogar im Gegensatz zu unserer Oneway-Tour die Möglichkeit, eure Koffer und Reisetaschen an der Vermietstation zurückzulassen. Da würde also der aus unserer Sicht einzige nennenswerte Nachteil, den selbst der große Truck Camper Slide Bunk gegenüber einem gleichgroßen Class C Motorhome noch hätte, wegfallen. Wir lösen das Problem jetzt mit Reisetaschen statt Koffern. Geht auch.

Hat man z.B. im Wells Gray Probleme mit einem langen WoMo?

Nein, hat man nicht, siehe auch Kommentar von Felix oben. Darum ging es mir aber auch gar nicht.

Mir ging es eher um das Thema unbefestigter Straßen wie Gravel Roads. Ich bin solche Schotterpisten schon einige Male mit einem größeren Class C Motorhome gefahren. Auch andere unbefestigte Straßen, wie beispielsweise einmal eine längere Baustellendurchfahrt im Yellowstone, bei welcher über mehrere Meilen gerade der gesamte Straßenbelag gefehlt hatte. Ich will es mal so sagen: Es war immer machbar. Besonders angenehm war das aber nie gewesen.

Das Thema der Fahrzeuglänge spielte bei uns aber auch eine Rolle bei der Planung unserer Übernachtungsplätze. Man hat mit kleinerem Fahrzeug einfach etwas mehr Auswahl. Das gilt nicht nur für die noch freien Campsites bei später Anreise auf nicht reservierbaren Campgrounds. Und davon gibt es leider einige in Kanada. Sondern manchmal gilt es sogar beim Reservieren, wenn man nämlich Pech bei der Warteschlangen-Lotterie hatte wie wir dieses Jahr und erst zu einem Zeitpunkt zum Zuge kommt, zu welchem kaum noch schöne Campsites verfügbar sind. Auf dem Rampart Creek CG haben wir gerade so noch eine schöne Site für maximal 21 Fuß ergattern können. Der Truck Camper Slide Bunk hat eine Länge von 24,8 bis maximal 25 Fuß, je nach Ausführung. Das ging für uns bei der Reservierung gerade noch in Ordnung, nachdem wir Fotos von Leuten gesehen hatten, die sich dort mit einem 24-Füßer hineingequetscht hatten. Ein Fuß mehr wird schon noch gehen. Drei Fuß mehr würde ich dort jetzt nicht unbedingt ausprobieren wollen.

Ein Grund für unsere prinzipielle Entscheidung für Fraserway und gegen CanaDream war übrigens der in unserer Buchung automatisch enthaltene Versicherungsschutz gegen Glasschäden, gegen Schäden beim Rückwärtsfahren, gegen Schäden am Unterboden oder am Dachaufbau des Fahrzeugs sowie gegen Schäden an den Rädern (Reifen und Felgen). Was wir bei CanaDream auch nicht so toll gefunden hätten, wäre noch die Nichtbenutzbarkeit der am Fahrzeug montierten Markise gewesen. Die Markise dient ja nicht nur, um darunter sitzen zu können, wie vielfach angenommen wird. Dies war bei unseren Reisen mit mindestens vier Personen nämlich bislang nur ein einziges Mal sinnvoll gewesen, und zwar als es einmal auf einem improvisierten Campground keine Tisch-Bank-Kombination gab. Diese Tisch-Bank-Kombination, die es auf fast allen Campgrounds an jeder Campsite gibt, war also für uns immer die deutlich geeignetere Sitzgelegenheit gewesen, und bis dorthin reichte der Schatten der Markise nie. Die Markise diente uns vor allem zur Beschattung des Eingangsbereichs unseres Womos und sie wurde bei schönem Wetter in der Regel sofort nach dem Einparken ausgefahren.

Viele Grüße
Alex
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