25. Juli 2016 Fahrtag
Heute Nacht hatte es nur 8°C – brrr. Um 7 Uhr stehe ich auf. Es gibt ein Mini-Frühstück, dann wird das WiFi nochmal schnell ausgenutzt, gedumpt und los. Wir müssen tanken, was übrigens hier auch ganz anders läuft als in Deutschland: Kreditkarte in die Zapfsäule stecken; PIN eingeben und los geht´s. Um 9 Uhr starten wir Richtung Westen – Ziel ist Lee Vining am Mono Lake. Wir wollen so weit fahren wie möglich und dann übernachten, haben uns unterwegs ein paar mögliche CG ausgesucht. Diese Fahrt ist echt öde: kilometerlang nichts, einfach nur Steppe, keine Orte, keine Häuser, kaum Autos. Um 11.30 Uhr überqueren wir die Grenze nach Nevada. Irgendwo mitten in der Steppe halten wir an und machen Frühstück. Es gibt Eier, Toast, Joghurt und für Julia und Anna schon Nudeln, denn sie meinen um diese Zeit kann man ruhig schon „was Gescheites“ essen. Es geht weiter durch die Wüste und es kann einem schon bisschen mulmig werden bei dem Gedanken, was wohl wäre, wenn das Auto jetzt plötzlich stehen bliebe. Wir wollen eigentlich ins Wildlife Refuge in Parangath, dort gibt es Campsites direkt am See und auf der Karte sieht es aus wie eine Oase. Also biegen wir nach Alamo ab und fahren zu dem See. Es ist tatsächlich eine Oase, allerdings handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet und an den See kommt man nicht wirklich ran. Also in der Hitze stehen bleiben und das Wasser nur anschauen? Nein. Wir fahren weiter. 13 Meilen hinter Tonopah soll es noch einen CG geben „Millers“. Ich nutze diese endlose Weite für einen ersten Fahrversuch. Bin am Anfang schon ganz schön aufgeregt, aber eigentlich ist es gar nicht schlimm, dieses Ding zu fahren, solange man nicht rangieren muss. Wir überlegen noch, ob es in Warm Springs vielleicht auch einen CG gibt. Allerdings nur, bis wir Warm Springs sehen. Es besteht aus einem einzigen Haus, auf dem steht „Cafe-Bar“, also eigentlich nur ein Punkt auf der Landkarte, sonst nichts.
Wir fahren also schließlich durch Tonopah und warten, dass nach 13 Meilen der CG kommt. Leider nichts – vielleicht wäre er auf der anderen Seite von Tonopah gewesen. Also fahren wir einfach weiter. Bald sind wir auf der 120, die nach Lee Vining führt. Die Straße ist wie eine Achterbahn, es geht immer rauf und runter und wir haben sehr viel Spaß. Gegen 19 Uhr sind wir in Lee Vining, aber wir haben hier keinen CG, weil wir ja eigentlich erst morgen da sein wollten. Also erstmal in die Info, Maps holen und fragen. Laut Auskunft der netten Dame müssen wir zum Badeufer des Mono Lake nochmal 5 Meilen zurück, dort könnte man auch gut parken. Wir fahren zum Südufer. Der Weg zum See verzweigt sich in South Tufa links und Navy Beach rechts. Nach der Empfehlung aus der Tourist Info fahren zum South Tufa. Dort kann man gut parken, allerdings gegen Gebühr und zum Baden ist dieses Ufer nicht geeignet. Wir machen hier erstmal Abendessen, ganz romantisch im Sonnenuntergang. Wir sind die Einzigen hier. Während wir essen, kommen jedoch immer mehr Autos. Die Leute laufen mit Decken zum Seeufer. Auf meine Frage erklärt mir ein Engländer, der ebenfalls mit einem El Monte RV unterwegs ist, dass das heute Nacht irgendwas mit Sternen und einem Vortrag sei – er wisse es auch nicht so genau. Also packen auch wir unsere Strandtücher und Fleecejacken und gehen zum Ufer. Dort sitzt schon eine Gruppe Leute und ein Ranger hält einen Vortrag über die Sterne, die man heute wohl besonders gut sieht. Es ist sehr interessant und der Sternenhimmel ist unglaublich. So etwas haben wir bei uns noch nie gesehen. Eine ganze Weile lauschen wir dem Vortrag. Dann brechen wir auf, denn wir müssen noch einen Platz für die Nacht suchen. Hier können wir leider nicht stehen bleiben, das gibt sicher Ärger. Also fahren wir wieder nach Lee Vining und stellen uns in eine kleine Straße hinter dem Mono Vista CG in der Hoffnung, dass hier nicht viel los ist und legen uns schlafen. Es war ein sehr romantischer Abend.