Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Wanderung: Upper Yosemite Fall Trailhead

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hetzerfive
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Beigetreten: 12.01.2016 - 17:03
Beiträge: 56
Wanderung: Upper Yosemite Fall Trailhead
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
Eine anstrengende Wanderung

28. Juli 2016

Aufstehen 7 Uhr. Ich entscheide mich, den Toast heute auf unserem Gas-Toaster zu machen, obwohl man eigentlich zwischen 7 und 9 Uhr den Generator anmachen darf. Es ist so ruhig und friedlich hier, da möchte ich keinen Lärm machen. Frühstück und Brotzeit schmieren und um 8.30 Uhr geht´s los. Wir marschieren zum Shuttle Bus, der ca. ½ Stunde fährt bis Haltestelle 7, Camp 4. Dort wollen wir loswandern zum Upper Yosemite Fall Trailhead. Diese Wanderung habe ich zu Hause ausgesucht. Sie ist als anstrengend angegeben mit ca. 6 – 8 Stunden und 900 Höhenmetern. Bisher sind wir immer weit unter den angegebenen Zeiten geblieben und fanden die Beschreibungen eher für unsportliche Menschen passend.  Heute sollte es etwas anders werden!

Schon um 9 Uhr hat es mindestens 25°C und der steinige Weg führt wirklich NUR bergauf. Die Steine sind teilweise sehr rutschig, weil sie sandbedeckt sind. Gutes Schuhwerk also unbedingt erforderlich! Die erste Station ist ein View Point, von dem man sehr schön ins Tal schauen kann, den Wasserfall sieht man aber noch nicht. Dann geht es um den Berg herum und weiter steil bergauf. Jetzt endlich: Man sieht das erste Mal den Wasserfall. Wir können allerdings nicht glauben, dass wir tatsächlich – wie in unserer Wanderroute beschrieben – so hoch kommen, dass wir oberhalb des Wasserfalls entlang laufen, denn wir sind jetzt vielleicht ungefähr auf halber Höhe. Aber wir laufen weiter, es ist wahnsinnig heiß und wir laufen immer mehr in der Sonne. Anna setzt ein Piratentuch auf den Kopf, dass wir immer wieder nass machen, um den Kopf zu kühlen. Mit einer solchen Hitze hatte ich im Yosemite nicht gerechnet! Unsere Wasservorräte (1,25 l pro Person) sind bei dieser Hitze auch sehr knapp. Glücklicherweise gibt es unterwegs direkt am Weg eine kleine Quelle – hier füllen wir unsere Flaschen wieder auf und kühlen Gesicht und Nacken. Wie wir später in San Francisco erfahren sollten, sind wir gerade in einer besonderen Hitzewelle hier, es hat über 40 °C. Nach ca. 3 Stunden haben wir es geschafft – wir sind oben. Wir setzen bzw. legen uns alle erstmal auf die Steine in den Schatten. Anna schläft sofort ein, sie ist total erschöpft. Dann machen wir Brotzeit, die Energiezufuhr war jetzt dringend notwendig! Von hier führt ein ziemlich waghalsiger Weg direkt am Felsen entlang hinunter zum Fall. Nachdem alle ausgeruht und gestärkt sind, gehen wir den Weg, sind aber sehr enttäuscht, dass man zwar ganz nah am an dem kleinen See ist, aus dem der Wasserfall entspringt, leider der Weg aber nicht hinüber führt. Wir stellen dann fest, um dorthin zu kommen, hätten wir noch ca. 2 Meilen weiter aufsteigen müssen, aber dafür fehlt uns jetzt die Kraft – wir müssen ja auch wieder runter. Also genießen wir nur den Blick und machen uns wieder auf den Weg nach unten. Um 15 Uhr sind wir wieder an der Shuttle Bus Station. Es war eine richtige tolle Wanderung, die uns aber ganz schön geschafft hat!

Am Womo angekommen, gibt es erstmal erfrischende Wassermelone und Schokolade zum Stärken. Dann gehen wir nochmal los zum River, unserer Ersatzbadewanne. Mal wieder wirkt das kalte Wasser Wunder, wir fühlen uns danach total erfrischt. Julia und Lara sonnen sich dann noch ein bisschen, wir anderen haben für heute genug Sonne und setzen uns einfach am CG in den Schatten. Wir genießen die Stille und hier und lassen die Seele baumeln. Auch nach dem Abendessen sitzen wir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit um 21 Uhr draußen und spielen Kniffel. Dann gehen wir ins Bett, denn Guido geht es nicht so gut: Halsweh und die Lunge sticht – hoffentlich nicht von mir angesteckt!

Julia und Lara bleiben noch draußen sitzen mit einer Kerze und  werden dann von den Camping-Nachbarn, die aus San Francisco stammen, zu sich ans Feuer eingeladen. Sie bekommen dort eine typisch amerikanische Süßigkeit aus Keks, Marshmellows und Schokolade. Wir bekommen allerdings einen Schock, als wir gegen 23.30 Uhr nach unseren Mädels schauen wollen und der Platz leer ist. Bei der Dunkelheit können wir sie auch nirgends entdecken, aber auf mein zugegeben ziemlich panisches Rufen kommen sie herbeigeeilt und erzählen uns von den Nachbarn. Alles gut!