Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

3 Tage San Francisco

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hetzerfive
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3 Tage San Francisco
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
San Francisco - eine Reise wert

30. Juli 2016

Aufstehen 8 Uhr: Nebel. LIch gehe als erstes ins Office um einzuchecken. Die Dame erklärt mir sehr freundlich, wie wir mit dem Bus und der BART (das ist die Zugverbindung hier) in die Stadt kommen und gibt mir einen Fahrplan. Es gibt kostenlos Kaffee, Tee und Kaba und WiFi funktioniert im Office und im Waschsalon. Wir frühstücken erstmal. Für Guido hatte ich einen Tee mitgenommen, es hat ihn richtig erwischt. Wir nehmen den Bus um 10.26 Uhr, denn wir wollen uns heute nicht stressen.

Ich rufe bei El Monte in S.F. an, um die Abgabe des Womos zu klären. Laut Reisebüro könnten wir am letzten Tag bis 15 Uhr abgeben. Das wäre super, denn unser Flug geht erst um 20.45 Uhr. Leider eine Falschinformation. Wir müssen spätestens um 11 Uhr da sein, jede weitere Stunde würde uns 50 $ kosten, außerdem fährt der letzte Shuttle zum Flughafen (es sind 80 km) um 11.30 Uhr. Mist! Ich schreibe erstmal eine böse Mail ans Reisebüro, um meinem Ärger Luft zu machen. Aber egal – jetzt sind wir hier und wollen die letzten Tage genießen!

Wir fahren ca. 40 min mit dem Bus bis zur BART Station. Der Bus kostet 2,25 $ für Erwachsene, 1,10 $ für Kinder (bis 18). Man muss das Geld passend haben! Das hatte mir die Dame im CG schon gesagt.

An der Station herrscht irgendwie geordnetes Chaos. An der Bahnstrecke wird gerade gearbeitet und es ist für zwei Stationen ein Schienen-Ersatzverkehr eingerichtet. Ist aber alles super organisiert, wir werden hier und auch später an der Glenn-Station richtig geleitet.

Die Karten für den BART muss man am Automaten kaufen, entweder mit Kreditkarte oder bar. Für mehrere Personen das „Multiple Ticket“ wählen! Mit dem Zug ist man Ruckzuck in der Powell St. in San Francisco. Wir fahren mit der Rolltreppe nach oben und uns erwartet: Sonnenschein, blauer Himmel und eine tolle Stadt! Wir gehen zu Fuß Richtung Lombard Street, bestaunen dabei die Cable Cars, wie sie die Berge rauf und runter fahren und kommen selbst ganz schön aus der Puste. So steil hatten wir uns die Straßen nicht vorgestellt! Nach einigem Auf und Ab – zuletzt noch durch China-Town, wo es sogar eine eigene Klinik und eine eigene Bücherei gibt, kommen wir zur Lombard Street. Total verrückt diese Straße, Polizisten halten extra die Autos an, damit die Touris Fotos machen können. Von hier geht es weiter zum North Beach und schließlich zur berühmten Fisherman’s Warf. Es scheint immer noch die Sonne und hier ist richtig viel los in  all den Geschäften und Restaurants. Am Peer 45 sehen wir Boote, die Rundfahrten um Alcatraz herum und unter der Golden Gate Bridge machen. Ein Mann bietet die Rundfahrt für 16 $ pro Person an, maximale Personenzahl 6. Wir fahren für 90 $ zu fünft mit, haben also das Boot für uns allein. Das Boot ist ein altes umgebautes Fischerboot und als wir den Hafen verlassen, merken wir, dass es eigentlich nicht mehr als eine Nussschale ist. Die Wellen sind heftig und das Boot schaukelt so, dass wir Angst haben, über Bord zu gehen. Wir sind plötzlich gar nicht mehr sicher, ob es eine gute Entscheidung war, mit diesem alten Fischer hinauszufahren.

Die Fahrt ist sehr abenteuerlich, nach 10 Minuten sind wir pitschnass von den überschwappenden Wellen und der Mann gibt uns zwei alte Wolldecken. Wir lachen uns halbtot, es ist wie Wildwasserbahn und Achterbahn zusammen. Unser Kapitän erzählt uns immer wieder ein bisschen über das, was wir sehen und ist sehr freundlich. Bis zur Brücke sind die Wellen und der Wind sehr heftig und wir frieren trotz warmer Jacken und Wolldecken. Die Spitzen der Brücke sind leider im Nebel, aber das kennt man ja. Unter der Brücke durch wenden wir und augenblicklich hat man das Gefühl der Wind und die Wellen wären weg. Das Boot treibt jetzt ganz gemütlich Richtung Hafen. Die Silhouette von San Francisco ist einfach wunderschön! Der vom Nebel abgeschnittene blaue Himmel über der Stadt, die von der Sonne angestrahlten kleinen Häuser im Vordergrund und die Wolkenkratzer dahinter, die sich den Hügel hinauf erstrecken. Ein fantastisches Bild!

Nach ca. 2 ½ Stunden kommen wir wohlbehalten, nur etwas durchgefroren wieder an.

Wir suchen als Erstes irgendwelche Toiletten und finden Gott sei Dank recht schnell einen Mc Donalds. Die Schlange zu den Toiletten geht durch den ganzen Laden, aber das muss jetzt sein. Anschließend schauen wir durch große Schaufenster den Bäckern in einer Bakery zu, gehen ins Schokoladenhaus und weiter zum Peer 39. Hier liegen tatsächlich – wie im Reiseführer beschrieben – unzählige Seehunde auf der faulen Haut in der Sonne und lassen sich bestaunen. Zwei Seehunde kämpfen um ein Floß und werden von den Touristen dabei angefeuert wie bei einem Boxkampf. Man könnte meinen, man wäre im Circus!

Wir schlendern den Pee entlang zurück und in einer kleinen Boutique finden die Mädels schöne Californien-Pullis – man braucht ja schließlich eine Erinnerung! Dann müssen wir den Rückweg antreten, denn wir dürfen den letzten Bus nach Pacifica nicht verpassen. Es läuft aber alles besser als gedacht und wir bekommen sogar den vorletzten und sind bereits um 19.30 Uhr daheim. Während ich koche, genießen die Mädels wieder den Whirlpool. Nach dem Essen noch eine Runde „Hornochsen“ und dann ab ins Bett.

 

31. Juli 2016

Heute starten wir mit dem Bus um 9.25 Uhr, viele andere vom CG mit uns. Wie von gestern schon bekannt, fährt der BART-Train erst ab Glenn Station, bis dahin fährt wieder der Shuttle Bus. Ist alles super organisiert. Wir steigen am Civic Center aus, denn wir wollen die City Hall anschauen, das Rathaus, in dem Marilyn Monroe geheiratet hat. Das Gebäude ist toll, doch die Gegend abstoßend. In der Grünanlage vor dem Rathaus wimmelt es von Obdachlosen und wirklich schlimmen Gestalten. Wir wollen nur weg. Also laufen wir die Market Street Richtung Down Town. Lara findet unterwegs in einem Laden ein paar Schuhe – sie muss ja noch ihr restliches Reisegeld ausgeben. Anna geht es heute ziemlich mies, Bauchweh und so…. Guido geht es wieder besser.

In der Powell Street gehen wir in ein paar Läden, aber es ist alles sehr teuer. Immerhin findet Guido bei GAP, der berühmten Jeansmarke, die aus San Francisco stammt, ein T-Shirt. Anschließend gehen wir nochmal zum Peer 39. Wir wollen dort noch ein bisschen Zeit verbringen, einfach nur schlendern, ein bisschen shoppen und in der Sonne sitzen. Ein supercooler Saxophonist spielt dort heute und wir hören eine ganze Weile zu. Für heute ist Pizza essen angesagt und wir finden in einer Nebenstraße eine kleine Pizza-Kneipe. Nicht schön, aber das Personal ist sehr freundlich und die Pizza schmeckt richtig lecker! Wir wollen danach unbedingt mit der Cable Car zurück fahren, an der untersten Haltestelle stehen jedoch massenhaft Menschen und ein Stück weiter einige Cable Cars. Wir sind nicht sicher, ob irgendwas kaputt ist. Wir gehen dann doch erstmal zu  Fuß los und hoffen, dass es an der nächsten Haltestelle klappt. Unterwegs werden wir von einer Bahn überholt (so ein Ärger!!), an der nächsten Haltestelle warten wir dann doch ¼ Stunde, bis schließlich eine Bahn kommt, in die wir Gott sei Dank auch noch reinpassen.

Wir fahren bis Powell Strett und machen uns auf den Heimweg. Heute ist packen angesagt, denn wir müssen morgen früh los, es sind 80 km bis zur El Monte Station in Dublin, einmal durch die ganze Stadt.

 

1.August 2016

Aufstehen 7 Uhr, die restlichen Sachen verpacken, dumpen, um 8 Uhr nach einem schnellen Kaffee aus dem Office geht es los. Die Fahrt nach Dublin läuft super, obwohl ich das nicht hätte fahren wollen: 6-spurige Straßen, die Autos wechseln die Fahrspur wie sie gerade Lust haben und wenn wir mal von ganz recht nach ganz links wollen, weil das Navi auf einmal sagt „Bitte halten Sie sich links“, lässt einen einfach niemand rüber! Wir kommen aber tatsächlich mit einem unversehrten Womo um 9.30 Uhr bei El Monte an. Die Leute dort sind supernett, ein junger Mann vom Format Korbi nimmt uns das Auto ab. Er fragt nur kurz nach, ob alles o. k. ist und das war´s. Wir können uns im Büro die Kaution wieder holen. Die Formalitäten gehen sehr schnell, wir werden gefragt, wohin wir müssen und schon bald können wir mit dem Shuttle Bus zum Flughafen fahren. Um 11.45 Uhr geben wir unsere Koffer ab und sitzen bereits um 12.15 Uhr in der BART nach S.F., denn unser Flug geht erst heute abend um 20.45 Uhr und wir investieren die fast 80 $ für die Fahrt, um noch in paar Stunden in der Stadt zu verbringen. Wir wollen heute zum Mission District, dem Künstlerviertel, denn die normalen Touristenattraktionen haben wir schon abgegrast. Wir fahren bis zur 24. St. und als wir aus der U-Bahn nach oben kommen, stehen wir schon vor der ersten Graffitti-Wand. Wir machen erstmal Brotzeit und vertilgen unsere Reste, dann schlendern wir (mit unseren Handgepäckskoffern) durch das Latino-Viertel und lassen es auf uns wirken. Hier wird fast ausschließlich spanisch gesprochen, selbst die Türschilder und Werbeauslagen in den Schaufenstern sind spanisch.  Wir entdecken unterwegs noch eine ganze Menge tolle Graffitis. Wir gehen dann zu Fuß wieder über die Marketstreet zur Powell Street und machen an einem Platz vor dem jüdischen Museum eine ausgiebige Pause. Hier in S.F. gibt es mehr „crazy people“ als irgendwo anders, man kann sich eigentlich ständig nur wundern bzw. schmunzeln. So, dann hauen wir das letzte Bargeld im Burger King auf den Kopf und dann geht´s mit der BART wieder zum Flughafen.

Hier sitzen wir zusammen mit der Crew im Boarding-Bereich, der Flieger kommt mit etwas Verspätung kann. Trotzdem schaffen wir es, fast pünktlich zu starten. Der Ausblick beim Abflug ist gigantisch: San Francisco bei Nacht! Mit diesen Bildern starten wir in die Nacht. Der Flug vergeht recht schnell, weil man ja doch ein bisschen eindöst. Gegen 18 Uhr landen wir in München, werden unserem Patenkind mit unserem Auto abgeholt, sodass wir gleich Richtung Würzburg starten können. Die Strecke wird gedrittelt, denn unsere Mädels wollen natürlich wieder fahren! Zum Ausklang gehen wir noch zum Italiener und kommen schließlich müde, aber glücklich kurz vor Mitternacht zu Hause an.

Diese Reise war ein unvergessliches Erlebnis!

 

Und ganz zum Schluss an alle, die bis hierher gelesen haben:

Gerne hätte ich den Text mit ein paar von unseren wunderschönen Fotos aufgelockert. Doch leider habe ich es einfach nicht geschafft, die Bilder einzufügen. Sorry.

Und bitte entschuldigt, wenn manches zu ausführlich ist, aber ich habe den Bericht für uns als Erinnerung geschrieben und habe einfach alles drin gelassen in der Hoffnung, dass die eine oder andere geschilderte Situation irgeneinem Leser bei der Vorbereitung seiner Reise hilft - mir ist es nämlich so gegangen!

Und nochmal an riesiges Dankeschön an alle Scouts und Reisebericht-Schreiber, die mir bei der Vorbereitung der Reise geholfen haben. Eine gute Vorbereitung ist wahnsinnig wichtig, wenn man in relativ kurzer Zeit viel sehen will und die Reise trotzdem nicht in Stress ausarten soll.

DANKE