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3 Wochen Florida im Apri 2025 mit Kindern (10, 13) mit überraschendem Sieg gegen rote Steine!

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RVler
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3 Wochen Florida im Apri 2025 mit Kindern (10, 13) mit überraschendem Sieg gegen rote Steine!
Eckdaten zum Reisebericht
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Liebes Forum,

Ich halte mich hier nur kurz und verzichte auf tägliche Details – das Schreiben von Reiseberichten gehört leider nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. indecision Doch unsere Erlebnisse in Florida waren so unerwartet und eindrucksvoll, dass ich einfach ein paar Eindrücke teilen muss – vielleicht inspiriert es ja den einen oder anderen. wink

Ich (Peter, 45) bin absoluter Fan vom Westen der USA und von roten Steinen. Wandern in der Natur, abseits der Menschenmengen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Dann der Schock: meine Frau will den nächsten Trip nach Florida machen!!! crying Waren wir vor einigen Jahren schon mal in einem AirBnB direkt am Strand in Clearwater Beach. Zwar schön, aber langweiliger hätte die Woche nicht sein können! Mit Florida verbinde ich eine unerträgliche Hitze, viele Moskitos, völlig überfüllte Strassen und ein Land flach wie Holland, wo wandern sowieso nix ist und Langeweile vorprogrammiert. Aber was solls, versuchen wir das Beste daraus zu machen. Um es vorwegzunehmen, so geirrt habe ich mich schon lange nicht mehr!! yes

Mit der Trip Planung habe ich wie immer sehr seriös ca. 15 Monate im Voraus gestartet und konnte vom Forum hier grossartig profitieren. Wir gehen üblicherweise von Nationalpark zu Nationalpark, in Florida geht man von State Park zu State Park. Die Buchungsfenster öffnen immer etwa 6 Monate im Voraus und oft muss man exakt dann buchen um eine Chance auf eine Site zu haben. Floridianer können bereits einen Monat früher buchen, daher hat man im Mindesten im März/April keine Chance auf eine Site in Flagler Beach oder auf den Keys in Bahia Honda und Curry Hammock State Park. Diese Plätze müsst ihr gar nicht auf die Planung nehmen. Grob gesagt haben wir für die 3 Wochen folgende Route gemacht:

  • Natürlich Quellen nördlich von Orlando
  • Ostküste
  • Keys
  • Everglades
  • Westküste

Städte (ausser Key West) und die Freizeitparks haben wir bewusst weggelassen, da uns dies nicht so zusagt. Ich habe auf einer Unterseite eine Tabelle und Bild vom ganzen Trip angehängt und kann es so sehr empfehlen, falls ihr gleiche Interessen habt wie wir. Es war der absolute Hammer!! yes
Hätte ich weniger Zeit und/oder müsste aufs Budget schauen, würde ich die Keys weglassen. Man muss schon sehr viel fahren und gibt für vernünftige Campings viel Geld aus. Mit 180$/Nacht oder höher muss gerechnet werden auf den Keys frown, da man wie oben beschrieben keine Chance hat, um auf den staatlichen Plätzen eine Site zu ergattern.

Da es mir vor der Langeweile graute, wollte ich vorsorgen:

  • Bikes und Biketräger organisiert. Der Plan ist jedoch gleich bei der Ankunft gestorben, da Roadbear den Biketräger versemmelt hat!! Im Nachhinein bin ich froh darum, da wir das Rad wohl viel weniger wie gedacht gebraucht hätten.
  • SUP (Stand-up Paddle / in USA Paddleboard genannt) mitgenommen. Da die Miete lokal für ein zweites eher hoch war (pro Tag um 60$) haben wir vor Ort ein zweites im Dick’s Sporting Goods für ca. 400$ gekauft – ein sehr gutes Investment!

Nun wie war der Trip, was waren die Highlights und wie ist es mit meinen Bedenken herausgekommen? cool

  • Florida ist unerträglich heiss: Das stimmt nur bedingt! Im Norden bei den Quellen war es im April am Morgen 14°C, wir mussten uns langärmlig anziehen! Im Süden (Keys, Everglades) wird es in der Nacht jedoch kaum kälter und die Temperatur sank nie unter 22°C. Mit Klimaanlage jedoch kein Problem.
  • Moskitos: hier hatten wir wohl Glück, da es immer leicht gewindet hat. Ich habe keine einzige Mücke gesehen, nicht mal in den Everglades. Verstochen wurden wir nur einmal im Sebastian Inlet SP von No-See-Ums, da wir langärmlige Kleidung vergessen haben. Wir haben uns jedoch auch immer gut mit «Off» eingesprayt  und im Zweifelsfall drinnen gegessen. So waren Mücken kein Problem.
  • Überfüllte Strassen und viele Leute: werden die Grossstädte gemieden, ist man teilweise sehr einsam. In den Everglades (Flamingo, Lone Pine) Ende April in 1h Fahrzeit vielleicht 5 Autos gekreuzt. Mit dem SUP oder Kayak ist man sowieso völlig fernab von Menschenmassen und alleine in der Natur mit sehr vielen Tieren unterwegs.
  • Wandern: Längere Wanderungen kann ich in Florida nicht so empfehlen. Wir haben in den State Parks einige Trails gemacht durch Wälder, welche aber nur um die 30min lang waren. Absolut lohnenswert, aber länger hätte langweilig werden können.
  • Langeweile allgemein: haha sehr grosser Irrtum! Falls man mit dem SUP oder Kayak gern aufs Wasser geht, ist es unglaublich spannend. So viele Tiere zu sehen hätte ich niemals gedacht: Manatees, Delfine, Anhingas, Schildkröten, Pfeilschwanzkrebse, Otter, Alligatoren und Krokodile in unmittelbarer Nähe im Wasser, auf dem Land Amardillos (Gürteltiere), spannende Echsen, Schlangen, Key Deers, Hasen, spezielle Vögel, Schildkröten und natürlich Unmengen Squirrels gesehen. Fast wie im Zoo!!! Spinnen haben wir übrigens keine in relevanter Grösse gesehen. Bezüglich Gefährlichkeit von Alligatoren/Krokodilen: solange man mit SUP/Kayak immer ca. 4m Abstand behält und sie nicht füttert, sind diese absolut nicht gefährlich und haben vor Menschen Angst. Man sieht dies vor Ort schnell, wie Einheimische damit umgehen. In Alexander Springs ist ein Alligator mitten durch den abgesperrten Badebereich geschwommen. Man behält Abstand, aber keiner der anwesenden Gäste hat deswegen das Wasser verlassen.
    Ist man jedoch kein Freund von SUP/Kayak, wird man evtl. nicht mal die Hälfte der oben beschriebenen Tiere sehen.
  • heart Highlights: heart
    • Silver Springs: auf dem SUP stehen und Manatees darunter durchschwimmen sehen – unvergesslich!
    • Seitenarm in Rainbow Springs: ca. 200m nach dem Campground rechts - so schön, wir dachten wir hätten das Paradies gefunden!
    • Natürliche Quellen allgemein: auf spiegelglatten Gewässern völlig alleine in Ruhe entlanggleiten und die vielen Tiere beobachten – mehr Natur geht nicht!
    • Keys: Ein Boot mieten und dem GPS Track vom Vermieter zu einer einsamen Insel folgen – wie auf den Bahamas!
    • Campingplätze direkt am Meer in Sebastian Inlet SP und Fort de Soto – solange man Glück hat und eine Site direkt am Meer ergattern kann.

Fazit: Dank den vielen Erlebnissen mit Tieren und der Natur jeden Tag habe ich mich nach den 3 Woche gefühlt, wie ich ein 2 monatiges Sabbatical gemacht hätte. So erlebnisreich und intensiv hätte ich mir Florida nicht vorgestellt. Ich kann mir sogar einen zweiten Trip im Norden von Florida vorstellen. In diesem Sinne: völlig unerwartetes 1:0 bei Florida gegen rote Steine. surprise

Auf den Subseiten noch die Route und einige Fotos - viel Spass! 

Viele Grüsse
 Peter

Herbstfahrer
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Beigetreten: 25.10.2017 - 16:27
Beiträge: 1008
RE: 3 Wochen Florida im Apri 2025 mit Kindern (10, 13) mit überr

Hallo Peter,

sorry, ich habe erst jetzt deinen informativen Bericht zu eurer Florida-Reise gelesen. Dadurch wurden einige meiner obigen Fragen zu den CG's und dem Buchungsprocedere bereits beantwortet.

Wir haben die Südstaaten und Florida schon länger  auf unserer Agenda. Was du z.B. zur Tier-und Pflanzenwelt Floridas geschrieben hast spricht mich sehr an und auch für eine solche Reise. So wie es dich zu den roten Steinen zieht, ist das bei uns bisher der hohe Norden der USA und Kanada.

Danke für deine guten Tips und

Viele Grüsse,  Irma

2012 Südwesten  2015 Yellowstone/Badlands/RMNP   Herbstfahrer's Reiseberichte

 

 

 

Säubrenner
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Beigetreten: 26.01.2022 - 12:50
Beiträge: 9
RE: 3 Wochen Florida im Apri 2025 mit Kindern (10, 13) mit überr

Danke für die begeisterte Beschreibung Floridas. Wir haben im März unsere USA Durchquerung in Miami begonnen und waren auch (wieder!) sehr, sehr begeistert. So früh wie Ihr haben wir die Plätze nicht reserviert, waren aber trotzdem fast nur in Stateparks. Es lohnt sich, auch kurzfristig immer wieder nach frei gewordenen Slots zu schauen.  Eine der schönsten Übernachtungen war über Hipcamp mit direktem Zugang zu den Homosassa Springs - die Manatees so nah zu sehen war unvergesslich. Der Panhandle hat uns ebenfalls sehr gut gefallen.

Der Hinweis mit den Stand Ups ist sehr gut! Es gibt eine Menge Thrift Shops (Second Hand Shops)- da wir im Endeffekt keinen Platz für zwei Stand Up Paddle im Kofferraum gehabt haben, kauften wir ein aufblasbares Zweier Kayak, das bis Kalifornien immer wieder zum Einsatz kam. 

Und wie waren Eure Erfahrungen mit Road Bear? El Monte Miami war leider ein Reinfall.

Gruß von einer ebenfalls begeisterten "Rote Steine Guckerin"

Anja 

RVler
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Beigetreten: 31.05.2016 - 23:10
Beiträge: 20
RE: Neuen Kommentar schreiben

Ja guter Punkt mit den 2nd Hand Shops. Aber wie habt ihr die gefunden?? Einfach Google Suche?
Ein aufblasbares Kayak wäre sicher auch gut gegangen. Ich hatte zuerst Bedenken wegen den Alligatoren, aber nun mit der Erfahrung vor Ort muss ich sagen, dass dies kein Problem gewesen wäre. Man hat ja immer sehr  viel Abstand zu Alligatoren und die kommen freiwillig nicht näher. 

Erfahrungen bei Road Bear: naja hier muss man zwischen Fahrzeug und Service unterscheiden.

  • Fahrzeug: absolut Top! smiley Wir haben bisher einmal im 2017 bei Road Bear gemietet und die Fahrzeuge haben sich seit da schon nochmals recht entwickelt. Vor allem die Küche fand ich besser. Sehr grosses Spühlbecken, welches sich während der Fahrt für die Ablage eignet. Verdunkelung für alle Seitenfenster, das war 2017 noch nicht der Fall. Leider noch immer keine Verdunkelung für Dachfenster, dafür in den Dachfenstern eingebaute Ventilatoren im Bad und Wohnraum. An allen möglichen Stellen sind USB Anschlüsse vorhanden. Der Aussenstoren ist elektrisch sehr bequem auszufahren und recht windstabil. Im Verhältnis zu El Monte hat Road Bear immer Slide Outs, was ich bei 4 Personen schon sehr schätze.
  • Service: absolut Flop! frown Die Hälfte hat bei der Übergabe gefehlt. Arbeiten die nicht mit Checklisten???? Kein Geschirr eingeräumt, obwohl bestellt. Der bestellte Biketräger war leider nicht vorhanden und Roadbear bot absolut keine Hilfe an, das Problem zu lösen. Wir haben die 50$ Gebühr für den Träger zurückerhalten und that's it. Selbst Kissen konnten sie uns nicht geben - wir sollen doch im Walmart neue kaufen. Der Betrag wurde uns erstattet, aber ich buche ja bei einem Premium Anbieter, um möglichst guten Service vor Ort zu haben und keine Zeit mit der Lösung von Problemen verbringen zu müssen. 
    Bei der Rückgabe haben uns andere Gäste gesagt, dass "Uber" zum Flughafen inbegriffen ist. Roadbear hat das nie erwähnt. Könnte aber daran liegen, dass wir über CU-Camper gebucht haben. Für die Übergabe würde ich bereits Tage im Voraus direkt bei Roadbear anrufen, um den frühesten Termin zu erhalten.
    Fazit: man muss leider für die Übergabe seine eigene Checkliste machen und diese sehr genau prüfen. Ich würde genug Zeit einplanen. Könnte aber am Standort Orlando liegen. In San Francisco war 2017 der Service massiv besser!

 

El Monte und Roadbear sind ja schon länger beim gleichen Mutterhaus - früher war es gegen aussen noch etwas getrennt, aber in Orlando ist das ein Desk für beide Unternehmen. Da gibts keinen Unterschied im Service - nur das Fahrzeug bei Roadbear hat Slide Outs, bei El Monte nur wenn man Glück hat. Wir haben bei der Rückgabe mit anderen Gästen geredet, welche El Monte gebucht haben - die waren alle sehr zufrieden. Eine Familie hat erwähnt, dass Cruise America jedoch deutlich abfällt und die Fahrzeuge schon ganz anders aufgebaut sind (auf Miete optimiert). Ein Backofen fehlt zum Beispiel.

Wieso war El Monte für euch ein Reinfall??

Viele Grüsse
 Peter