Hallo miteinander,
uns juckt es wieder, die WoMo Lust auf Amerika hat uns wieder erfasst: diesmal soll es in den Westen Kanadas gehen. Wir haben bereits zwei Touren durch den Westen der USA mit WoMo gemacht, allerdings noch vor Corona. Das waren tolle Reisen und schon damals habe ich mich von Euch inspirieren lassen.
Jetzt soll es also Kanada sein. Ehrlich gesagt fahren wir gar nicht so gerne Auto, wir sind lieber zu Fuß, zu Wasser oder sonst wie unterwegs. Deshalb habe ich an eine Oneway Route Calgary - Vancouver mit Vancouver Island gedacht. Wir sind immer gerne 2-3 Nächte an einem Ort, um Wanderungen zu unternehmen und alles auf uns wirken zu lassen. Wir planen die "klassische" Route über Banff und Jasper, danach Richtung Vancouver. Wir möchten am Ende auch mind. 1 Woche auf VI verbringen. Starttermin soll der 6.8.26 sein, zurück müssen wir spätestens am 6.9.26.
Ich habe bei den Routenplanungen schon mal bisschen rumgeschaut, da sind wirklich tolle Sachen dabei. Wenn jemand etwas ähnliches gemacht hat, dann gerne melden. Ansonsten fange ich jetzt mit meiner eigenen Planung an. Sobald ich eine erste Route habe, stelle ich diese hier gerne vor und freue mich dann auf Eure Kommentare.
Viele Grüße
Petra
Hi Petra,
Ich hab mal kurz über eure Planung geschaut.
Was mir aufgefallen ist auf VI wollt ihr von Little Qualicum Falls nach Tofino fahren. Das ist zeitlich ziemlich lang. Man könnte z.B. in Höhe von Port Alberni am Stamp River PP übernachten. Das ist zwar ein relativ kleiner Platz, war aber auf unserer Reise damals einer der tollsten mit jeder Menge Bären.
Und ihr wollt am Tag der Abgabe mit der Fähre erst übersetzen. Das halte ich für nicht machbar. Die Fähre fährt ca. 1,5h. Normal muss man bis 10 Uhr das Wohnmobil abgeben, dazu muss man ca. 45min vor Abfahrt an der Fähre sein und nach der Fähre noch zur Station fahren. Dann lieber am Tag vorher übersetzen und dann an einem CG in der Nähe der Station übernachten. Das erspart sehr viel Stress am Morgen der Abgabe.
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Felix,
vielen Dank für Deine Anmerkungen. Ich habe mir schon gedacht, dass die Überfahrt und die Womo Abgabe am Ende sportlich sind. Zu deiner Empfehlung der zus. Übernachtung auf dem Weg nach Tofino werde ich nochmal schauen. Ich habe das natürlich auch gelesen, dass die Straße nach Tofino sehr kurvig ist, aber andere hier sind es durchgefahren. Vielleicht meldet sich ja noch jemand anderes und berichtet von seinen Erfahrungen.
Viele Grüße
Petra
Hallo Petra,
dann melde ich mich doch einfach mal und berichte.
Wir waren nämlich vor genau zwei Wochen (vom 1. bis zum 3. September) dort auf dem Stamp River CG gewesen, per Doppelübernachtung, auf unserem Weg von der Sunshine Coast zum Pacific Rim NPR. Wir standen auf Site 14, direkt am Fluss. Nach unserem Gefühl hatte diese Site sogar deutlich mehr Privatsphäre als die oft favorisierte Nachbar-Site 15. Und dies ohne dafür auf den direkten Blick vom Essplatz runter zum Fluss und zum anderen Flussufer verzichten zu müssen. Es war eine der schönsten Doppelübernachtungen unserer Reise gewesen, auch rückblickend.
Der Stamp River CG war für uns das Urlaubs-Highlight von Vancouver Island. Wir hatten Schwarzbären als garantierte Kulisse am gegenüberliegenden Flussufer, sowohl beim Frühstücken als auch beim Abendessen als auch tagsüber immer mal wieder, es gab einen Weißkopfseeadler, der mehrmals täglich dort Zwischenstation gemacht hat, es gab unermüdlich springende Lachse an der bequem von der Campsite aus zu Fuß erreichbaren Fischtreppe, die wir gleich zweimal besucht haben, das zweite Mal als gemütlichen Abendspaziergang, und es gab eine Badestelle am wilden, aber nicht allzu schnell strömenden Fluss. Dort an der Badestelle konnten wir in Ufernähe sogar gegen den Strom schwimmen, auch unsere Kinder, sogar unsere kleine Tochter. Sie war dann am zweiten Tag gar nicht mehr aus dem Wasser zu bewegen. Die Badestelle lag nur wenige Schritte von unserer Campsite entfernt. Und immer wieder tauchten drüben am anderen Flussufer die Bären auf, okay, das hatten wir schon.
Ich weiß nicht, ob ihr es in eure Route einbasteln könnt, aber ich finde, dass dieser Campground nicht nur eine Zwischenübernachtung, sondern mindestens eine Doppelübernachtung verdient hat. Einfach vorbeifahren wäre sehr schade. Und ja, die Straße von Port Alberni nach Tofino hat einige Kurven, lustige Bodenwellen und aktuell auch einen baustellenbedingten einspurigen Abschnitt, was für Sommer 2026 ja ebenso gelten könnte. Allzu schnell fahren möchte man da nicht. Wobei wir persönlich nicht nach Tofino, sondern ausschließlich zu einer Doppelübernachtung auf dem Green Point CG gefahren sind, ohne das Fahrzeug dann dort noch einmal zu bewegen. Lediglich auf der Anreise zum Green Point CG haben wir noch eine Wanderung entlang des Nuu Chah Nulth Trail gemacht, dies war am späten Nachmittag bzw. frühen Abend gewesen, Dauer der Wanderung mit vielen Pausen ungefähr dreieinhalb Stunden.
Ich habe jetzt mal nach unseren genauen Fahrzeiten geschaut. Wir sind gegen elf von unserer Campsite am Stamp River CG aufgebrochen, waren von halb zwölf bis um eins im Walmart Supercentre in Port Alberni einkaufen (einer der preiswertesten und dennoch erstaunlich guten Lebensmittelmärkte unserer Reise, wir haben dort sowohl vor als auch nach unserer Doppelübernachtung auf dem Stamp River CG eingekauft, das zweite Mal gleich für die nächsten vier Tage), haben dann nachmittags gegen halb vier den Trailhead-Parkplatz am Kwisitis Visitor Centre erreicht, waren noch ganz kurz im Kwisitis Visitor Centre, sind danach mit vielen kleineren Pausen, Abstechern zum Wasser und unzähligen Fotos den Nuu Chah Nulth Trail entlanggelaufen, haben an der Florencia Bay die Ozeanwellen auf uns wirken lassen und den Surfern zugeschaut, waren erst abends gegen sieben wieder zurück am Trailhead-Parkplatz (wo wir dann das einzige verbliebene Fahrzeug dort waren), haben dann an der Campground-Einfahrt des Green Point CG noch gedumpt (dauert auch immer ein bisschen), mussten anschließend an der Campground Registration noch ein wenig warten, wurden dann offiziell registriert und haben schließlich erst kurz vor halb neun auf unserer reservierten Campsite eingeparkt und gelevelt. Die gesamte Tagesetappe hatte zwar nur 135 Kilometer, klingt nach nicht viel, aber von Campsite zu Campsite waren es dann doch neuneinhalb Stunden gewesen.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Alex,
okay, okay, ihr habt mich überzeugt, den River Stamm CG in jedem Fall anzufahren. Was waren denn Deiner Meinung nach die schönsten Orte auf Vancouver Island, die man unbedingt gesehen haben sollte? Wieviele Tage würdest Du für Vancouver Island (nur den Süden) mind. veranschlagen. Ich bin mir tatsächlich noch sehr unsicher, was meine Planung auf VI betrifft. Ich habe bisher auch noch keinen guten und umfassenden Reiseführer dazu gefunden. Übrigens: Eure Tour "The Big Circle" - sehr cool.
Viele Grüße
Petra
Hi Petra,
Wir haben 2019 mit 2 kleinen Kindern den Süden von VI gemacht, bevor wir in die Rockies sind.
Hier kannst du vielleicht eine mögliche Option anschauen. Reisebericht
Wir haben uns damals gegen Tofino und die nördliche Westküste entschieden und sind nur bis zum Stamp River gefahren, da uns das gekurve durch die Insel zu weit war. Wenn man heute die beiden anderen Erwachsenen Reiseteilnehmer fragt, was ihr bisheriger Lieblingscampingplatz in Kanada (3x Osten, 1x Westen) war kommt da sicher Stamp River.
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Petra,
schwierige Frage.
Was man "unbedingt gesehen haben sollte", hängt ja immer sehr von den persönlichen Vorlieben und Reisegewohnheiten des Einzelnen ab, finde ich. Deshalb kann ich diesen Teil der Frage nicht so richtig beantworten. Der eine mag gern Kultur, Geschichte, Städte und Leute sehen, eine geführte Wanderung oder geführte Bootstour unternehmen und möchte auch die lokale Gastronomie erleben, der andere will das überhaupt nicht oder zumindest nicht auf so einem Wohnmobil-Urlaub und möchte viel lieber in Ruhe und im engsten Kreis der Familie einfach nur die Natur dort genießen, auch wenn wenige Meilen entfernt ein "Must see" oder "Must do" wartet, ohne dessen Besuch man angeblich nicht dort gewesen war.
Beispiele auf Vancouver Island sind Tofino, Ucluelet, Victoria. Dafür unsere Reisezeit dort drüben zu verwenden, hat uns schon bei der Reiseplanung und beim Stöbern in Reiseberichten nicht sonderlich interessiert.
Deshalb haben wir auch auf der Anreise zum Green Point Campground lieber eine schöne Wanderung im Pacific Rim NPR unternommen und uns dann nach dem Einparken auf unserer Campsite nicht noch einmal mit dem Fahrzeug fortbewegt.
Wir haben auch gern einfach mal nur die Seele baumeln lassen und unsere Campsite und ihre Umgebung genossen, mit den Kindern Spiele gespielt oder den Strand erkundet.
Die schönsten Orte auf Vancouver Island waren für uns auf jeden Fall der Stamp River Campground und die Natur um ihn herum, der Nuu Chah Nulth Trail und die Strandabschnitte dort, die Bademöglichkeit am Gordon Bay Campground (und zwar gezielt abends, als wir den Strand dort nämlich ganz für uns allein hatten) sowie die Überfahrt mit der Fähre von Powell River nach Little River, wo wir vom Schiff aus Wale gesehen haben, völlig ohne Whale Watching Tour.
Für den Süden von Vancouver Island hatten wir ursprünglich acht Nächte geplant gehabt. Zwei dieser Nächte haben wir dann irgendwann zur Sunshine Coast verschoben, um dort etwas mehr Zeit zu haben. Und auch deshalb, weil es zum Labour-Day-Wochenende eine Reservierungseinschränkung gab. Die Anreise musste spätestens am Freitag erfolgen und die Abreise durfte frühestens am Montag sein. Also drei Nächte am Stück. Ohne Reservierung dort unterwegs zu sein, wollten wir nach Möglichkeit vermeiden, also haben wir einfach drei Nächte dem ebenfalls sehr schönen Saltery Bay Campground gegönnt und sind am Abreisetag noch vor Mittag auf dem Stamp River Campground angereist, um noch eine Chance auf eine River Site dort zu haben. Kurz nach unserer Anreise waren dann auch die übrigen drei bei unserer Anreise noch freien River Sites belegt gewesen. Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.
Und unsere sechs Nächte auf Vancouver Island haben uns für einen ersten Eindruck von Vancouver Island auch gereicht. Man könnte auf dieser Insel natürlich locker auch ganze vier Wochen verbringen. Das machen manche auch. 
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Felix,
danke für den Link zu Deinem Reisebericht. Das klingt echt super und ich freue mich schon jetzt riesig auf unsere Zeit in Kanada. Wie heißt es so schön, die Vorfreude ist die schönste Freude.
Viele Grüße
Petra
Hallo Alex,
wir wollen tatsächlich unsere Reise auf Vancouver Island nochmal in der Natur und mit Meer ausklingen lassen. Also nicht mehr zuviel Stress, dafür nochmal alles genießen, was Kanada ausmacht. Also die Natur mit Bergen, Seen und der Vielfalt an Tieren, kein must-do und kein must-see, einfach auch relaxen, wir sind ja schließlich im Urlaub. Das Meer wollen wir natürlich auch sehen, Surfer oder Wassersportler sind wir aber keine. Die Wanderschuhe sind uns da schon lieber.
Danke für Deine Hinweise. Viele Grüße
Petra
Hallo Petra,
eine tolle Route habt ihr da geplant, mit viel Zeit. Ich habe eine paar Anmerkungen und Vorschläge:
Zu VI kann ich leider nichts sagen, die Insel steht noch auf unserer Liste.
LG
Krummi
Hallo Petra,
ich habe mir jetzt mal eure geplante Route etwas näher angeschaut, weil wir ebenfalls mit 30 Tagen Zeitbudget von Anfang August bis Anfang September von Calgary nach Vancouver unterwegs gewesen waren.
Auch wir sind über Lake Louise, Icefields Parkway, Mount Robson und Clearwater Lake gefahren. Danach allerdings nicht die östliche Route über Kamloops und Hope, sondern die westliche Route über Lillooet, Pemberton und Whistler*. Und zwar weil dies die schönere Route sein soll, das hatten wir jedenfalls auch hier im Forum sehr oft so gelesen gehabt. Wir wurden nicht enttäuscht. Nicht nur die Landschaft war auf vielen Streckenabschnitten einmalig schön, sondern auch der von uns spontan verlängerte Aufenthalt auf dem Emerald Bay Campground, Green Lake, der zum schönsten Badeaufenthalt unserer Reise wurde. Diese ungeplante Doppelübernachtung, direkt am Seeufer, wo wir jederzeit direkt von der Campsite aus ins Wasser springen konnten, hat sich mehr als gelohnt. Wir kennen aber jetzt die östliche Route über Kamloops und Hope nicht aus eigenem Erleben. Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu diesem Thema, der beide Routen schon gefahren ist.
Hier einmal meine Gedanken zu eurer aktuellen Planung. Weil ich nicht weiß, wie ihr persönlich tickt, erzähle ich einfach mal, wie wir die Sache angegangen sind und wie wir es während der Reise erlebt haben:
Tag 3-8 eurer Routenplanung:
Ich nenne diesen Teil mal "Banff bis Lake Louise", den kurzen Abstecher zum Yoho National Park miteingeschlossen. Wir hatten diesen Abstecher auch, und zwar für Lake O'Hara.
Ich sehe, dass ihr ganze drei Nächte auf dem Lake Louise Campground stehen wollt. Das ist sicherlich gut durchdacht. Uns persönlich hat dort jedoch eine Nacht gereicht. Viel Flair hat dieser Campground in unseren Augen nämlich nicht gerade, zumindest nicht auf dem einzigen Loop, auf welchem wenigstens auf einigen Sites Lagerfeuer erlaubt sind, also auf dem Loop ganz im Norden. Die beiden südlichen Loops sollen zwar von der Lage her etwas schöner sein, allerdings darf man dort auf den beiden südlichen Loops nirgendwo ein Lagerfeuer machen, und das war für uns bei der Reservierung ein Ausschlusskriterium gewesen. Die ab und zu vorbeifahrenden Güterzüge haben uns übrigens nicht ein einziges Mal gestört. Im Gegenteil, das gehört für uns einfach zu einem Nordamerika-Urlaub dazu. Wir hätten es sonst sehr vermisst, vor allem das typische Warnhorn der Güterzüge, ohne Ironie jetzt.
Den absoluten Hotspot Lake Louise hatten wir auf unserer Reise eigentlich nur deshalb im Programm, weil ich den Moraine Lake gern zur blauen Stunde erleben wollte, mit anschließender Wanderung am Lake Louise. Leider hatten wir dann aber kein Glück gehabt beim Reservierungsversuch für den Alpine Start Shuttle, weder bei der Warteschlangen-Lotterie zum regulären Reservierungsstart noch beim sekundengenauen Reservieren der Resttickets zwei Tage vor dem Reisedatum. Gewandert sind wir dann am Lake Louise natürlich trotzdem. Bis zum Little Beehive beispielsweise gehen nur wenige Leute hoch. Moraine Lake tagsüber jedoch wäre nichts für uns gewesen, viel zu voll dort zu normalen Uhrzeiten, selbst mitten in der Woche. Ich weiß natürlich, dass es Geschmackssache ist, ab wann man es persönlich als zu voll empfindet, das ist mir schon klar.
Für alles andere hat uns der Bereich von Banff bis Lake Louise des Banff National Park nicht so gereizt, Banff selbst schon gar nicht, zumindest nicht auf einer Wohnmobil-Reise. Das ist uns alles viel zu touristisch überlaufen dort. Den stark besuchten Johnston Canyon beispielsweise haben wir komplett weggelassen, weil wir solche Schluchten und Wasserfälle im späteren Verlauf unserer Reiseroute noch mehrmals hatten.
Zu eurem für Tag 8 geplanten Besuch von Lake O'Hara kann ich euch nur viel Glück bei der Verlosung wünschen. Wir hatten dieses Jahr dieses Glück tatsächlich gehabt. Auch wenn das Wetter bei uns an diesem Tag nicht immer mitgespielt hat. Wir mussten einmal sogar bei Gewitter für längere Zeit am Hang ausharren, bei Blitz und Donner und auch bei Regen. Uns sind deshalb am Ende auch etwas die Kräfte ausgegangen. Die Aussicht dort oben, vor allem im oberen Bereich des Alpine Circuit, der Blick auf den Lake O'Hara, der eingebettet in eine malerische Bergkulisse vor uns lag, war jedoch traumhaft gewesen. Eigentlich sogar noch schöner als das tausendfach fotografierte Motiv des Blicks vom Opabin Prospect.
Tag 9-13 eurer Routenplanung:
Diesen Teil nenne ich mal den Abschnitt "Icefields Parkway" (beginnt am Abzweiger vom Trans-Canada Highway nördlich von Lake Louise und führt bis nach Jasper).
Entlang des Icefields Parkway in Richtung Norden wurde es bei uns schon ruhiger. Bereits am Mistaya Canyon (das ist auch so eine wilde Schlucht) war alles schon viel entspannter gewesen.
Zum Glacier Skywalk habe ich dieselbe Meinung wie Krummi. Das gilt auch für die damit direkt verbundenen Touren mit diesen Monsterbussen von Columbia Icefield Adventure, die leider dermaßen aggressiv beworben werden, sowohl im Internet als auch vor Ort, dass viele es für die einzige Möglichkeit halten, einmal dort auf dem Gletscher stehen zu können. Wir haben stattdessen eine professionell geführte dreistündige Wanderung auf ebendiesem Gletscher mit Athabasca Glacier Icewalks gemacht. Ich kann diesen Anbieter nur wärmstens empfehlen. Ganz ohne Führung ist es übrigens lebensgefährlich, dort auf dem Gletscher herumzulaufen, das sollte auch klar sein.
Am Vorabend unserer Gletschertour sind wir den Wilcox Pass Trail (9,3 km) entlanggewandert, um schon einmal einen Blick von hoch oben auf genau den Gletscher werfen zu können, den wir am nächsten Morgen dann zu Fuß erkunden durften. Der Parker Ridge Trail (6,5 km), den Krummi auch vorgeschlagen hat, ist aber genauso schön, dort sieht man allerdings auf einen anderen Gletscher, welchen man nicht so einfach zu Fuß erreichen kann wie den Athabasca-Gletscher. Übernachtet hatten wir hierbei nicht auf dem hin und wieder empfohlenen Parkplatz-ähnlichen Icefields Centre RV Campground, sondern auf dem viel schöneren Wilcox Creek Campground (fcfs, zwei Nächte).
Auf unserer weiteren Fahrt entlang des Icefields Parkway haben wir dann noch die Upper und auch die Lower Sunwapta Falls erwandert, auch am Goats & Glaciers Lookout haben wir noch gehalten. Nördlich davon jedoch begannen die Gebiete, wo im vergangenen Jahr die Feuer des Jasper Wildfire Complex gewütet haben. An den Athabasca Falls haben wir deshalb bereits nicht mehr angehalten. Es sind zwar längst nicht alle Bäume von den Waldbränden betroffen gewesen. Es gab auch größere zusammenhängende Waldgebiete, die vollkommen unversehrt geblieben waren, wie es bei Waldbränden häufig der Fall ist. Aber dort, wo der Wald verbrannt ist, wird es wohl Jahrzehnte dauern, bis er sich wieder erholt hat.
Je nördlicher wir dann kamen, um so mehr verbrannte Waldgebiete konnten wir bereits von der Straße aus sehen. Richtig befremdlich war dann der Anblick des Whistlers Campground gewesen. Dort hätten wir ganz bestimmt nicht stehen wollen, schon gar nicht vier Nächte. Gut belegt war der Campground aber trotzdem. Auch hier ist es wohl Geschmackssache, ob man das schön findet oder nicht. Es soll auch Campsites dort geben, wo es nicht so stark ins Gewicht fällt.
Wenn du mal ein Gefühl dafür kriegen willst, ob sich ein Besuch der Gegend südlich von Jasper aktuell schon wieder lohnt, hier ein entsprechender Artikel aus "The Banff Blog" dazu, von zwei reise- und vor allem wanderbegeisterten Einheimischen, die schon seit Jahren nach Möglichkeit jeden Sommer den Jasper National Park zu bereisen versuchen, mit Ausnahme von 2024 natürlich, und die auch sonst sehr viel in den kanadischen Rocky Mountains unterwegs sind.
Wir waren dann nur kurz in Jasper tanken und einkaufen und sind direkt zum Robson River Campground weitergefahren. Insgesamt hatten wir damit entlang des Icefields Parkway genau vier Übernachtungen – eine Einzelübernachtung auf dem Silverhorn Creek Campground, eine Einzelübernachtung auf dem Rampart Creek Campground (beide noch zum Banff National Park gehörend) und eine Doppelübernachtung auf dem Wilcox Creek Campground (zum Jasper National Park gehörend).
Tag 14-16 eurer Routenplanung:
Die Wanderung zum Kinney Lake dort am Mount Robson können wir ebenfalls sehr empfehlen. Wir haben sie auf unserer Abreise vom Robson River Campground gemacht.
Auch eine Kanufahrt auf dem Clearwater Lake haben wir gemacht, mit Aufenthalten auf zwei der vielen kleinen Campgrounds am Seeufer. Die Kanufahrt war allerdings eingebettet gewesen in eine Doppelübernachtung auf dem Clearwater Lake Campground. Gibt es einen besonderen Grund, warum du zwei Nächte auf dem privaten Dutch Lake Campground planst? Wir waren beispielsweise direkt nach dem Robson River Campground eine Nacht auf dem staatlichen North Thompson River Campground (River Site) und haben auf der Anreise zu unserer Doppelübernachtung am Clearwater Lake vier sehr unterschiedliche Wasserfälle besuchen können: Spahats Creek Falls, Moul Falls (mit Wanderung, 5,5 km), Dawson Falls und zur goldenen Stunde die Helmcken Falls. Wenn ihr eine der vier Nächte auf dem Whistlers Campground streicht, wäre das drin.
Zu Vancouver Island hatte ich ja schon geschrieben gehabt.
*) Nachtrag: Sehr zur Freude unseres Sohnes, der dort die Trails des Whistler Mountain Bike Park ausgiebig testen konnte. Wir haben Whistler dann erst kurz vor Sonnenuntergang wieder verlassen. Nur mal als Ergänzung, falls das auch für euch in Frage kommen sollte.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Um auf Alex Kommentar zur Routenoption ab Kamloops nach Vancouver einzugehen, wir sind auch die Strecke über Lillooet - Pemberton - Whistler gefahren. Besonders die Duffey Lake Road hinter Lillooet ist wunderschön. Sie windet sich durch die Landschaft, die Serpentinen machen richtig Spaß - hier ist Fahren zum Genießen, nicht zum Ankommen. Uns hat übrigens auch Whistler - trotz der Touri-Massen - recht gut gefallen. Lillooet hingegen ist eine Stadt im freien (ver-)fall, da lohnt sich nicht wirklich ein Stopp.
Zum Skywalk und den Gletschertouren ist ja schon von einigen geschrieben worden, da schließe ich mich an.
Zur Route ab Kamloops: wir sind 2022 ab Cache Creek über den Trans-Canada-Highway weiter nach Vancouver gefahren.

Pro:
- Kumsheen rafting resort
- Hell's gate
- Hope
Contra
- die Landschaft. Zum großen Teil verdorrtes Grasland - Geschmacksache
Ich würde also auch eher die #5 über Merrit oder die #99 über Whistler fahren. Wenn es nicht unbedingt Kamloops sein muß (was für uns eine langweilige Stadt war. Wir haben kurz den Farmers market besucht und sind dann gleich weitergefahren), dann vielleicht lieber Richtung Kelowna durchfahren und das Okanagan Valley mitnehmen, anschließend Richtung EC Manning PP und Hope.
Viel Spaß
Christian
Hallo Krummi,
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Es ging mir nicht um eine Routenoption ab Kamloops nach Vancouver, sondern, als Alternative zu der Strecke über Kamloops, um eine Routenoption bereits ab Clearwater nach Vancouver, über Highway 24 und Highway 97 (und zwar mit der Möglichkeit einer Zwischenübernachtung am Green Lake, bei uns konkret sogar zwei Nächte dort).
Es gibt vier mögliche Routen von Clearwater nach Vancouver:
Siehe auch hier in der Routenplanung von Mareike (Benutzername: mareikekegreiss) vom Januar dieses Jahres.
Whistler war für uns zwar eine absolute Retortenstadt, aber wir waren auch nicht wirklich wegen der Stadt dort gewesen.
Es war unser Sohn, der auf den Whistler Mountain Bike Park scharf gewesen war. Ich habe meinen Kommentar oben entsprechend ergänzt.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Danke Krummi, das sind tolle Tipps, da werde ich bestimmt etwas davon umsetzen.
Viele Grüße
Petra
Hallo Krummi, hallo Christian
hallo Alex,
erst nochmal vielen Dank - vor allem an Dich Alex - dass Ihr Euch so intensiv mit unserer Reiseplanung beschäftigt und so ausführlich (Alex) geschrieben habt. Wir haben auf unseren bisherigen Touren durch den Westen der USA auch die Erfahrung gemacht, dass die kleineren und nicht so bekannten NP oft mindestens so schön sind wie die großen Bekannten und das auch Zwischenübernachtungen tolle Überraschungen bieten können. Hot Spots, wo man dann zertreten wird, reizen uns eigentlich nicht so, die wollen wir dann auch nur schnell abhaken und ruhigere Plätze suchen. Deshalb habe ich Lake Louise und Jasper jetzt auf jeweils 2 Nächte gekürzt (danke Alex für den Artikel zu Jasper, das hatte mir tatsächlich Bauchschmerzen verursacht).
Da ihr alle die Route über Lillooet bevorzugt, habe ich jetzt den Green Lake PP nach Clearwater mit eingeplant (auch 2 Übernachtungen am Clearwater Lake). Ab da bin ich aber noch unsicher, In Whistler brauche ich auf jeden Fall keinen Stopp, das kenne ich schon vom Skifahren im Winter :). Deshalb: ab Lillooet Richtung Hope oder Pemberton? Wo übernachten und was unternehmen? Könnt ihr mir da noch Tipps geben? Wenn ich da eine Lösung habe, stelle ich gerne nochmal die aktuelle Route ein.
Vielen Dank für Eure tolle Unterstützung.
Viele Grüße
Petra
Hallo Petra,
vielen Dank für die Blumen. Ich mache das gern und auch nicht ganz uneigennützig. Kurz nach einer solchen Reise sind die Erinnerungen immer noch am frischsten, auch die planerischen Details der Reise. Alle Gedanken, die ich jetzt noch festhalte, gehen dann nicht verloren, und ich kann auf sie auch später, beim Schreiben meines Reiseberichts, wieder zurückgreifen.
Zu deiner Frage: Ab Lillooet würde ich persönlich auf jeden Fall über Pemberton weiterfahren. Und zwar nicht wegen Whistler, ich selbst bin nämlich kein Biker, nur unser Sohn. Sondern wegen der vielen Highlights auf der Strecke bis Vancouver, inklusive der schönen Campgrounds entlang dieser Route. Ich zähle mal kurz auf, was mir da so alles in den Sinn kommt:
Ich glaube, das waren jetzt genug Punkte für diesen Streckenabschnitt.
Wenn du eine Lösung gefunden hast und deine aktualisierte Route einstellen möchtest, bitte nach Möglichkeit immer in einem neuen Kommentar, damit die bisherigen Kommentare nachvollziehbar bleiben.
Und nun viel Spaß bei der weiteren Planung!
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Alex,
ja, das sind auf jeden Fall genug Punkte für diesen Streckenabschnitt :). Auch danke für den Hinweis, dass ich meinen nächsten Entwurf unter einem neuen Kommentar einstelle. Dann werde ich jetzt weiter brüten. Ist schon viel Arbeit, aber dabei wächst natürlich auch die Vorfreude.
Viele Grüße
Petra
Ich stimme Alex voll und ganz zu. Ab Lillooet auf jeden Fall über Pemberton weiterfahren. Alex hat ja auch schon die meisten Highlights entlang der Route aufgelistet. Wie auch schon vorher geschrieben, die Duffey Lake Road ist wirklich toll (hat aber so einige Schlaglöcher und Spurrillen). Unbedingt am Duffey Lake ein Fotostopp einlegen. Da ist zwar kein Wanderweg, aber es gibt kleine Pfade, die direkt ans Ufer führen. Kurz hinter dem Duffey Lake gibt es einen mittelschweren Wanderweg zum Rohr Lake (9 km hin und zurück, aber Achtung - 600 Höhenmeter und teilweise muss man über Felsbrocken klettern!)