Vorab möchte ich erwähnen, wieviel Spaß es mir gemacht hat, diesen Reisebericht zu verfassen, auch wenn es, trotz der kurzen Reise, ein paar Wochen dauerte, bis er komplett fertig war. Lieben Dank an alle, die mich durch das Mitlesen und insbesondere mit ihren Kommentaren bei der Stange gehalten haben! Nun weiß ich natürlich auch die Mühen anderer Foris erst recht zu schätzen, die Berichte über 3 und mehr Wochen, teils auch in kürzerer Zeit, verfassen.
Planung
Entstanden ist diese im Mai 2021, als absehbar war, dass Corona und der Travel Ban wahrscheinlich wieder alle Reisepläne für das Jahr zunichte machen könnten. Unsere geplante Yellowstone-Reise würden wir dann auf 2023 verschieben müssen (und so kam es dann auch im Juli 2021). Wir entschlossen uns also kurzerhand, für die Pfingstferien 2022 ein Wohnmobil zu buchen, die Wartezeit bis 2023 war uns einfach zu lang! Natürlich sind zwei Wochen nicht viel, aber mit schulpflichtigen Teenie ist es anders für uns nicht möglich. Bei der allerersten Planung für die Reise 2021 hatten wir überlegt, die „Roten Steine“ mit auf die Route zu nehmen, aber da auch der Custer State Park für meinen Mann ein unbedingtes Muss ist, wurde diese Schleife dann rausgenommen. Schnell war für uns nun klar, das es zu Pfingsten 2022 nach Utah geht.
Wohnmobil
Gebucht hatten wir einen 25-27 ft mit Slide Out von Road Bear bei CU-Camper ab Las Vegas, es wurde vor Ort ein 26-28 ft mit Slide Out, da das andere Modell 2022 nicht verfügbar war. Das Fahrzeug war mit 13500 mls relativ neu und es gab keine nennenswerten Probleme. Der mit Batterie betriebene Kühlschrank, welcher von vielen Foris in den letzten Wochen angesprochen wurde, hat uns anfänglich etwas Sorgen gemacht, war aber bei uns zum Glück kein größeres Problem (wir haben nur einmal den Generator benutzen müssen, um die Batterie/n? aufzuladen). Die Kühlleistung war, unserer Meinung nach, sogar besser als bei den gasbetriebenen in den zwei Fahrzeugen, die wir in den Jahren zuvor gemietet hatten.
Highlights
Am besten gefielen uns Bryce Canyon NP, Arches NP, Antelope Canyon und Scenic Byway 12. Von hier kommen unsere allerschönsten Erinnerungen, im Capitol Reef NP war die Zeit zu kurz und den Grand Canyon NP besuchten wir schon das zweite Mal, so dass das WOW zwar ausblieb, aber er uns trotz allem wieder mit seiner Dimension und den Farben beeindruckt hat. Es ist kaum zu glauben, wenn man plötzlich vor diesem „Großen Graben“ steht und in die Tiefe schaut. Dieses Gefühl ist noch intensiver bei der Anfahrt über den Südeingang.
Campgrounds
Wir haben auf 4 staatlichen und 4 privaten Campgrounds übernachtet, wobei jeweils einer nicht vorgebucht gewesen ist. Die schönsten waren, natürlich!, die staatlichen, ganz oben auf dieser Reise der Devils Garden CG, gefolgt vom Red Canyon CG, Fruita CG und Mather CG. Die 4 privaten CGs waren jeweils in guter und sehr guter Lage und könnten wir wahrscheinlich auch wieder so auswählen.
Route
Mit den Erfahrungen unserer Reise, würden wir (bei gleicher Anzahl von Reisetagen) einen Tag mehr in beim Bryce Canyon NP oder Capitol Reef oder zwischen beiden und dafür einen weniger in Page verbringen. Wir hatten ursprünglich in Kanab einen Reitausflug geplant, was aber dann doch nicht klappte, und so einen Tag mehr in der zweiten Hälfte zur Verfügung.
Den Zwischenstopp an der Route 66 muss man auch nicht zwangsläufig machen. Für uns war er gut, denn neben den Parks, die wir besuchen wollten, war es auch unser diesjähriger, gemeinsamer Erholungsurlaub und deshalb für uns auch wichtig, ausgeruht zu Hause anzukommen, dies haben wir geschafft, indem die letzten Tage von uns etwas langsamer angegangen worden sind. Die Historic Route 66, insbesondere Seligman, Hackberry und Oatman ist für Ersttäter, unserer Meinung nach, aber auf jeden Fall einen Tag Wert.
Liebe Grüße,
Annett
Zum Schluss noch ein paar Zahlen
Zum Schluss noch ein paar Stichpunkte zu unserer Reise. Die Kosten sind individuell doch verschieden, je nach Buchungsglück, Reisezeit, Vorlieben oder Unternehmungen. Ich finde es aber trotzdem immer interessant, in welchem Rahmen sich diese bewegen können und deshalb auch von uns an dieser Stelle eine kurze Aufstellung.
- Flüge (gebucht über Lufthansa): 2090,00€
- Kosten Wohnmobilmiete (CU-Camper, Road Bear C26-28), 12 Tage: 1890,00€
- gefahrene Meilen: 1475
- Durchschnittlicher Benzinverbrauch: 8,85 G/100mls = 20,85 l/100km
- Kosten Benzin: 680,00$ (mid-grade)
- Kosten Campgrounds: 580,00 (durchschnittlich 48$/Nacht)
- Kosten Hotel München (Sleep, Park & Fly): 189,00€
- Hotel Las Vegas (Excalibur, Wochenende): 405,00$
- Kosten Lebensmittel/Gebrauchsgegenstände: 750,00$
- Sonstige Ausgaben (Ausflüge, Souvenirs, Essen außerhalb des Womos): ca. 1000$
Summe Kosten: ca. 7600 €
Mein Mann hat mich darauf hingewiesen, dass ich vergessen habe, über die Auslastung der Campgrounds hier etwas anzumerken, also will ich es noch schnell nachholen:
Auf den privaten Campgrounds dieser Reise hätten wir auf den beiden KOAs am Monument Valley und auch in Kingman, sowie auf dem Wahweap CG ohne Reservierung spontan einen Platz bekommen. Der RV Park vom Ruby´s Inn war sehr gut gefüllt, aber auch hier waren vereinzelt noch Sites frei. Ich würde hier also sehr wahrscheinlich auch wieder vorbuchen, wenn man diesen CG anfahren möchte.
Der erste staatliche Campground, der Red Canyon CG wurde von uns ohne Reservierung angefahren (er ist fcfs) und dort gab es noch vier freie Sites zur Auswahl, allerdings war das schon gegen 19.30 Uhr und nach uns wurden noch zwei davon belegt. Die restlichen drei Plätze hatten wir vorreserviert und diese galten auch als ausgebucht. Der Fruita CG war gegen 22 Uhr komplett voll. Beim Devils Garden CG und Mather CG stellten wir fest, dass mindestens jeder 4. Platz, also 25 % nicht belegt, aber reserviert gewesen ist. Dieser Umstand hat, besonders beim Devils Garden CG, sehr überrascht, ist es uns doch hier nur mit viel Glück gelungen, eine Site zu ergattern. Woran das liegt? Dazu möchte ich hier nicht mutmaßen, aber wir fanden es sehr schade, dass diese Plätze leergeblieben sind und dies zum Teil sogar zwei Nächte hintereinander.
Liebe Grüße
Annett
Hallo Annett,
vielen Dank für deinen Bericht und auch für das abschließende Fazit. In den letzten beiden Jahren sind so viele lange gehegten Pläne durcheinander gekommen, so dass es für euch sicher auch ein sehr schöner , wenn auch kurzer Urlaub gewesen ist.
Vielen Dank, dass du uns daran hast teilnehmen lassen.
Viele Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Annett,
schöne kleine Reise!
Vielen Dank für deinen Bericht.
Schöne Grüße, Janina.
Hallo Bernhard und Janina,
schön, dass Ihr dabei gewesen seid.
das trifft es ganz genau!
Das Gefühl, endlich wieder reisen zu dürfen, war dieses Mal etwas ganz Besonderes! Einmal mussten wir uns selbst zwicken, ob es nicht doch ein Traum ist😉. Es ist einfach schön zu sehen, dass es, trotz mancher Einschränkung (verkürzte Eintrittszeiten von Visitor Centern oder auch geschlossene Restaurants), noch funktioniert!🙂🙂
LG Annett