Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

31.05. Dinosaur NM - Fisher Towers

1 Beitrag / 0 neu
Borni
Bild von Borni
Offline
Beigetreten: 06.09.2009 - 17:07
Beiträge: 328
31.05. Dinosaur NM - Fisher Towers
Eckdaten zum Reiseabschnitt

31.05. Dinosaur NM - Fisher Towers

 

Ahhh, endlich hat es sich gelohnt, Richtung Süden zu flüchten. Der Himmel ist strahlend blau und sogar früh morgens ist es schon angenehm warm. Natürlich kein Grund für mich, den Pulli auszuziehen wink Als erstes steht heute früh ein Trail an: der Desert Voice Trail, der durch das Gebiet der roten Steine führt. Endlich wieder rote Steine wink Ich hatte schon Entzugserscheinungen! Der Trail macht richtig Spaß und wir sind auch ganz alleine unterwegs. Er ist zwar nicht sonderlich lang, aber für einen Morgenspaziergang genau richtig.

Danach geht’s weiter zur Dinosaurier-Ausstellung; der Hauptattraktion des Parks. Es gibt am Visitor Center einen Parkplatz, von wo aus man mit einem Shuttle-Bus hoch zum Ausstellungsgebäude gefahren wird. Man kann aber auch zu Fuß gehen! Klar, ist nur ein kleines Stück, das machen wir doch mit links wink Naja, da wussten wir noch nicht, dass wir einen Berg hoch müssen. Auf dem Rückweg sind wir Shuttle-Bus gefahren; andersrum wäre irgendwie klüger gewesen. Aber naja. Der Fußweg war auch sehr interessant, weil es dort auch 2-3 Stellen mit fossilen Dinosaurier-Knochen zu entdecken gab. Wirklich cool, wie die Knochen dort im Stein zu sehen sind. Aber die Ausstellung war wirklich so großartig, das hätte ich nie gedacht, dass es so viele versteinerte Dinosaurier-Knochen auf einem Haufen gibt. Denn die sind gar nicht komplett ausgegraben worden, sondern nur so weit, dass man sie dort im Felsen liegen sehen kann. Die Halle ist sozusagen um die Ausgrabungsstelle herum gebaut worden. Es muss noch Tausende Knochen außerhalb dieser Halle geben! Wirklich großartig! Man kann auch direkt bis an die Wand hingehen und die Knochen anfassen. Auch sehr interessant war die Geschichte, wie die Halle renoviert wurde, weil die alte Halle drohte einzustürzen. Wir blieben ca. 1 Stunde dort und dann ging's mit dem Shuttle-Bus zurück zum WoMo. Komisch, ging viel schneller als der Hinweg wink

So, und nun geht’s endlich dahin, wo wir schon so lange drauf warten: Moab! Naja, eigentlich gar nicht direkt bis Moab, sondern wir bleiben diesmal an der #128. Bei der Planung hat uns dieser Abstecher immer wieder Bauchschmerzen bereitet, weil es eigentlich überhaupt nicht in die Route passte, aber wir konnten einfach keinen Urlaub ohne rote Steine planen wink Und jetzt gibt es ein paar Tage schöne heiße Temperaturen und rote Steine. Wir hatten ja jetzt sogar einen kompletten Tag mehr zur Verfügung als geplant.

Aber der Reihe nach. Jetzt geht es nämlich erstmal auf der schönen #139 Richtung Süden. Hier fährt man durch den Canyon Pintado National District. Überall gehen Trails von der Straße ab. Leider habe ich vorab wenig Infos darüber gefunden.

Die Fahrt ist wirklich toll; kurz vor dem Interstate geht es über einen sehr hohen Pass, von dem tolle Ausblicke hat. Wir haben z.T. ein wenig Angst gehabt, weil die Straße als „weiß“ im Atlas eingezeichnet ist. Also kein Highway. Die Straße war qualitativ wirklich in einem schlechten Zustand und das WoMo hat sich auf den Serpentinen auch ganz schön abgequält, aber ein bisschen Abenteuer gehört ja auch dazu wink Hinter dem Pass geht es dann nur noch bergab bis zum Interstate. Hier mussten wir erstmal ein Stück in die falsche Richtung fahren, um dort mal wieder ein wenig Zivilisation zu schnuppern. Auf nach Grand Junction, um die Vorräte aufzufüllen, Tanken, Geld holen und DUMPEN! Vom Vorjahr wussten wir noch, dass es am Welcome Center eine Dumping Station gibt. Nach so vielen Tagen no Hookup und Wildnis Camping war das mal wieder nötig; vor allem, weil jetzt weitere 3 Nächte ohne Dumping Station folgen werden.

Danach müssen wir nur noch das Stück Interstate hinter uns bringen und dann geht’s auf die wunderschöne #128. Der erste Teil ist in einem miserablen Zustand, was uns im Vorjahr mit SUV gar nicht aufgefallen ist. Im WoMo kriegt man jede Bodenwelle dann doch schon eher mit. Und dann kommt das schmale Stück - enge kurvige Straße - auf der einen Seite der Fluss, auf der anderen die Felswand. Auch das ist im WoMo ein ganz anderes Feeling.

Es ist so ca. 15:30 Uhr und nun haben wir schon bald unseren ersten Übernachtungsort erreicht. Den Campground an den Fisher Towers (Hittle Bottom). Hier herrscht eine angenehme Hitze und der Campground ist schon gut gefüllt (hat auch nur ca. 10 Sites). Als erstes schauen wir, ob wir uns in eine Group Site stellen und sprechen mit einem Typen, der auch auf der Group Site stehen will und offenbar Angst hat, dass wir zu laut sind... Aber dann finden wir doch noch eine ganz nette Pull Through Site in guter Flussnähe. Unser Nachbar hat zwar durchgängig den Generator laufen, aber das kann man ihm bei der Hitze auch nicht verübeln. Da müssen auch wir uns erstmal ein wenig in den Schatten setzen und die Füße hochlegen. Wir bleiben dort eine ganze Weile sitzen und erinnern uns dann daran, dass wir ja zum Sunset an den Fisher Towers sein wollten. Jetzt noch körperliche Ertüchtigung?! Tja, nützt ja alles nix, da müssen wir durch! Die Fahrräder wurden jetzt schon wieder ganz schön lange nicht benutzt und das musste sich ändern! Also Fahrräder abgeschnallt und los! Vom Campground zu den Fisher Towers sind es ungefähr 4 Meilen. Wir wollen es nicht mit dem Womo fahren, weil die letzten ca. 2 Meilen unpaved sind. Und wir wissen vom Vorjahr, dass der Zustand der Straße nicht unbedingt Womo-geeignet ist. Aber Fahrrad-geeignet auch nicht, wenn man in so einem körperlichen Zustand ist wie wir. Wir kämpfen uns ziemlich ab. Die Straße ist zunächst bergig und dann geht es nur noch bergauf. Auf der unpaved-Straße ist es schwierig zu fahren, weil man mit den Reifen z.T. im Sand stecken bleibt. Das macht nicht gerade Spaß. Wir sind schon völlig am Ende, als wir an den Towers ankommen. Und dabei sollte doch jetzt erst der Trail losgehen! Wir gehen ein Stück und stellen fest, dass man von hier auch einen guten Blick auf den Sonnenuntergang haben könnte. Sie liegen hier zwar z.T. im Schatten, aber es ist trotzdem schön; und wir müssen erstmal wieder Luft kriegen. Von hier aus haben wir auch einen super Blick auf die Kletterer, die den höchsten Punkt der Towers erklettern. Wir bleiben bis ca. 19:30 Uhr.

Da liegen die Towers schon größtenteils im Schatten und wir wollen nicht im komplett dunklen zurück zum WoMo fahren. Der Rückweg ist weitaus einfacher und entspannter als der Hinweg. Am WoMo ruhen wir uns am Campfire noch ein wenig von den Strapazen aus eh es in die Koje geht.

Liebe Grüße

 

Marc und Bianca