Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

18.August: Moab – Von Asterix lernen heißt siegen lernen

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ChrFarwig
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Beigetreten: 16.08.2015 - 16:22
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18.August: Moab – Von Asterix lernen heißt siegen lernen
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Campground: Slickrock-RV-Park

Ich glaube, das ich es gestern bereits erwähnt habe, aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher: Hier ist es heiß. Nicht schwül-heiß, sondern trocken-heiß, wüstenmäßig eben. Deshalb haben wir heute den Erkenntnisgewinn von gestern ausgenutzt und haben den Wecker auf 7:00 Uhr gestellt, denn wir wollten heute den Devils Garden erkunden, den längsten Trail im Park. Das ist eine solide Wanderung von vier Stunden, die wir vor Einsetzen der Mittagshitze erledigt haben wollten und tatsächlich waren wir um 9:00 Uhr vor Ort. Ich ein bisschen angeschlagen, denn in der Nacht stellte sich Zahnweh ein und ich habe das erste Mal in meinem Leben eine Schmerztablette genommen; das funktionierte wundervoll, aber die Nacht war deutlich zu kurz für mich.

Als wir am Trailhead ankamen, war der Parkplatz schon recht voll, offensichtlich waren auch andere zu den selben Einsichten wie wir gekommen. Schwer beladen mit Wasservorräten sind wir dann losgezogen, Lotte immer voran. Das lag daran, das der Weg nicht ein einfacher Trail war, sondern mit Klettereinlagen gespickt war; das macht ihr Spaß und da ist sie gerne vorne dabei.

Der Trail ist außerordentlich beliebt, denn er ist nicht nur vom Weg her interessant, er geht auch an einigen wirklich schicken Bögen vorbei, wie oben zu sehen ist: Das ist der Landscape Arch, der unmittelbar vor der Verwandlung in einen ehemaligen Bogen steht; es rieselt bereits runter und der Pfad dahin ist gesperrt. Man kommt auch am ehemaligen Wall Arch vorbei, der 2008 zusammengebrochen ist: Der weise Wanderer hält es wie die Gallier in Asterix: Er ist stets in Sorge, das ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte.

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Auf halbem Weg führte der Trail über den steinernen Rücken eines Hügels und es boten sich uns spektakuläre Ausblicke. Auf beiden Seiten konnte man dank klarer Wüstenluft und wolkenlosen Himmel über viele Kilometer weit in die Umgebung schauen.

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Das Ziel des Trails war der Double-O-Arch, ein Doppelbogen direkt übereinander. Auch hier ist die Erosion am Werk: Beim unteren Bogen gab es kürzlich einen Abbruch und ein Schild warnt davor, ihn nur aus angemessener Entfernung zu bewundern.

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Man erkennt die Abbruchstelle an der hellen Stelle rechts am unteren Bogen. Wir sind von dort aus noch zum Dark Angel weitergezogen, der war aber schrecklich unspektakulär. Selbst bei stärkster Anstrengung der Fantasie war nichts engelsähnliche in dem Fels zu entdecken.

Nach der Rückkehr sind wir dann ins Besucherzentrum gefahren, denn Lotte hatte ihr Junior-Ranger-Buch voll und wollte es zurückgeben. Dabei stellte sie dem Ranger die kluge Frage, warum Mr. Wolfe seine Ranch (vgl. Bericht von gestern) überhaupt hier angesiedelt habe. Die Antwort war ganz schlicht: Zum einen hat er das Land richtig billig bekommen und zum anderen war er wohl recht exzentrisch; bis seine Tochter ihm den Hosenboden langgezogen hatte, lebte er mit seinem Sohn in einem Loch im Boden (mehr oder weniger).

Heute machen wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Wir blieben wir auf dem Campground, planschten im Pool und grillten Hamburger. Morgen geht es auf die Bahn, wir wollen zur letzten Station unserer Reise, dem „Black Canyon of the Gunnison“.