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7. August: Yellowstone - Veralberte Fledermäuse

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ChrFarwig
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Beigetreten: 16.08.2015 - 16:22
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7. August: Yellowstone - Veralberte Fledermäuse
Eckdaten zum Reiseabschnitt

7. August: Veralberte Fledermäuse

Campground: Tower-Falls

Unser zweiter Tag auf dem Tower-Falls-Campground. Wie schon erwähnt, können wir auf unserem Campground nicht im gewünschten Ausmaß frühstücken. Deshalb haben wir heute wieder einen Parkplatz in der Nähe ausgesucht, den Generator angeworfen und anschließend einen kleinen Spaziergang gemacht, heute zum Wraith Fall. Unser Weg führte uns wieder nach Mammoth Hot Springs.

Beschreibung: Macintosh HD:Users:Christian:Pictures:150801 USA:150807 Yellowstone:IMG_8770.jpg

Unser Weg führte über den Beaver-Pond-Trail, an den heißen Quellen vorbei und dann in ein waldiges Stück hinein. Hier war Bärenland und wir wurden ermahnt, an alle Vorsichtsmaßnahmen zu denken. Es ist besonders wichtig, Bären nicht zu überraschen, deshalb sollte man geräuschvoll unterwegs sein. Und tatsächlich überholte uns ein einzelner Wanderer, der eine kleine Glocke am Gurt des Rucksacks trug. Das letzte Mittel gegen Bären ist ein Bärenspray, das man für etwa $50 erwerben kann und das man zwischen sich und den angreifenden Bären sprüht. Ich bin ein wenig skeptisch; wenn so ein Bär erst mal in Brass ist, dann dürfte auch ein Spray nicht den Unterschied machen. Der Ranger erzählte die Geschichte zweier bedauernswerter Wanderer, die zwischen eine Bärin und ihre beiden Jungen geraten sind. In ihrer Panik haben sie in Richtung der Jungen gesprüht, was die Angriffslust der Mutter in keiner Weise gebremst hat. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, auf dem Pfad zu stehen, die Spraydose zu nehmen, zu entsichern (sollte man auf keinen Fall vergessen) und dann mit fester Hand dem angreifenden 300-Kilo-Biest mit einer Schirm aus Bärenspray zu begegnen, am besten noch mit einer Kamera in der anderen Flosse, um das Geschehen zu dokumentieren.

Heute jedenfalls brauchten wir das Spray nicht, wir sind an keinem Tier vorbeigekommen, das primär gefährlich war. Unsere Ausbeute war ein Adler, ein junger Elch-Bulle und eine kleine Schlange.

Beschreibung: Macintosh HD:Users:Christian:Pictures:150801 USA:150807 Yellowstone:IMG_8786.jpg

Die Entdeckung der Schlange durch Christoph war sehr wichtig, auch wenn ihr Drohpotential denkbar niedrig war. Seitdem Lotte 2009 bei Joshua Tree die Klapperschlangen gefunden hatte, lag er in der Fauna-Wertung empfindlich zurück und heute konnte er zumindest einen Teil aufholen. Dafür hat er beim UNO-Spielen mit Lotte und der Tochter unser Campground-Nachbarn auf die 12 bekommen, weil seine Gegnerinnen in seiner verspiegelten Sonnenbrille die Karten erkennen konnten, wie sich nach dem Spiel prustend erzählten. Der Herr gibt und der Herr nimmt.

Einer unser Campground-Nachbarn fing plötzlich an, ein Paar Socken in die Höhe zu werfen und wieder aufzufangen. Das war kein bizarres religöses Ritual (hätte sein können, die kommen aus Utah), sondern um Fledermäuse anzulocken und tatsächlich: Bald schon stürzten sie sich auf den fliegenden Ballen und kurvten kurz vor seinem Gesicht wieder nach oben. Das Spiel hielt solange, bis sein Wurfarm müde wurde. Man kann auch in der Natur seinen Spaß haben.