Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

8. August: Yellowstone - Der Tag der Wissenschaft

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ChrFarwig
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Beigetreten: 16.08.2015 - 16:22
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8. August: Yellowstone - Der Tag der Wissenschaft
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Campground: Tower-Falls

Als wir aufwachten, regnete es. Ein  ergiebiger, beständiger Regen und der ganze Campground war in fieses Hellgrau getaucht. Wohl dem, der in festen Wänden wohnte. Ich wärmte mir die Hände an einem heissen Tee und sah aus dem Fenster zu, wie um uns herum Gestalten in Regenklamotten hektisch klamme Sachen in Autos stopften. Da der Himmel  keine schnelle Besserung versprach, sind wir nach Canyon VIllage gefahren, um dort Wäsche zu waschen und „Junior Scientist“-Aufgaben über Canyons zu vervollständigen.

Während wir die Waschmaschine befüllten, studierte ich die Weltkarte, auf der jeder Besucher einen  Pin in sein Herkunftsland steckte. Wie erwartet, war Asien sehr stark vertreten; Korea, China und Japan starrten vor Pins, wobei sich die chinesischen Markierungen in Südwest-China ballten. In Europa waren die Deutschen die Reisemeister, wohingegen Griechenland und Portugal nur jeweils einen Marker trugen. Griechenland ist in dieser Hinsicht vor Nordkorea (nix), aber deutlich hinter Äthiopien (zwei Nadeln), was ich mal so stehenlasse. Die italienischen Pins  stammten fast komplett aus Norditalien, was mich nicht weiter überraschte. Diese soziologischen Betrachtungen passten zu meinen Beobachtungen während unseres Aufenthalts. Beim Warten auf die Waschmaschine und den Trockner spielten wir im Wohnmobil friedlich Phase 10. Natürlich gewann Katrin.

Nach getaner Arbeit gingen wir ins Visitor-Center. Es gibt in Old Faithful und Canyon ein „Junior Scientist“-Programm, das den Junior-Ranger-Programm ähnelt und die Kinder wissenschaftlich durch die Themen Canyon und Geothermie leitet. Die Beobachtungen im Feld hatten wir schon erledigt, jetzt folgten die Recherchen vor Ort anhand der riesigen topographischen Karte und den verschiedenen Erklärungstafeln und Ausstellungsstücken. Das nahm eine Zeit in Anspruch, das Programm ist nicht ohne, wurde aber erfolgreich beendet. Lotte und Christoph bekamen den Stempel in ihr Heft und die entsprechenden Auszeichnungen überreicht. Wir haben das mit einem Esssen im Canyon-Restaurant gefeiert. In allen Besucherzentren des Parks kann man übrigens relativ preiswert und gut essen, ich kann das nur empfehlen.

Inzwischen hatte der Regen aufgehört (genau genommen hat er eine längere Pause eingelegt) und wir machten uns auf zu einem Ausflug an die Nordkante des Grand Canyons, die wir noch nicht bereist hatten und von der die Fälle genauso imposant aussahen wie von der Südkante.

Der Regen und wir führten eine heitere On/Off-Beziehung, aber da wir korrekt ausgestattet waren und als Hamburger mit gelegentlichem Regen gut bekannt sind, war das nicht weiter problematisch. Wir besuchten die verschiedenen Aussichtspunkte, kletterten an zwei Stellen weiter die Canyonwand herunter und genossen die unfassbare Landschaft des Canyons.