Tag 03, 04 und 05 Mit dem Womo zum Grand Canyon

17. (18./19) Oktober 2016

Am Montag schlafen wir aus, wir sollen unser Womo erst um 14.30 Uhr übernehmen können. Es ist viel Bewegung in der Stadt und wirkt voller als am Wochenende-am nächsten Tag soll das dritte TV-Duell zwischen Trump und Hillary stattfinden.

Wir bestellen uns zum ersten Mal ein Uber, das uns zur Womo-Station bringt –der Weg ist ungefähr dreimal so lang wie unsere erste Taxi-Tour und wir bezahlen weniger als 20 Dollar. Anlässlich des TV-Duells vor Ort kann man unverfänglich die Wahl ansprechen -der Fahrer kann sich nicht vorstellen, dass Trump gewinnt...

Wir kommen gegen 12 Uhr bei Cruise America an, wo wir noch einen entspannten Nachmittag haben und uns nett mit den anderen Wartenden unterhalten; wir können das Womo leider trotzdem erst um 14.30 Uhr übernehmen (nächstes Mal nehmen wir dann doch lieber den early bird….). Vom Traum, es heute noch bis Williams zu schaffen, müssen wir uns damit verabschieden, es wird schon gegen 17.30 Uhr dunkel, also fahren wir nach dem Einkaufen nur bis zum Boulder Beach CG, wo wir im T-Shirt am Lagerfeuer sitzen können und vertagen den Löwenanteil der Fahrtstrecke auf morgen.

Vom Boulder Beach CG fahren wir gleich nach dem Sonnenaufgang los, wir haben eine lange Strecke vor uns. Zunächst halten wir noch kurz am durchaus eindrucksvollen Hoover Dam.

Dann fahren wir Richtung Kingman durch endlose Wüstenlandschaft; leider müssen wir unterwegs noch für astronomisches Geld tanken, aber Liegenbleiben wäre wohl noch blöder als teures Benzin zu kaufen.

Wir fahren durch bis Williams, machen nur einen kurzen Stop in Seligman, aber Williams gefällt uns sehr viel besser. Dort sehen wir auch ein paar prächtig gelbe Herbstbäume und gehen nochmal Vergessenes einkaufen.

In einem Waggon der Bahn soll am Wochenende vor Halloween ein Haunted Train Carriage-Event stattfinden!-- ich bin ganz traurig, dass wir das verpassen werden, das hätte ich zu gerne mitgemacht.

Wir fahren weiter unserem eigentlichen Ziel entgegen und nähern uns dem Grand Canyon, wo wir zwei Nächte auf dem Mather CG verbringen werden.

Unsere vorreservierte Site im Juniper-Loop gefällt uns sehr gut, ein wirklich schöner Campground, und da es schon bald dunkel werden wird machen wir uns schnell auf zum Rim, um noch einen ersten Blick auf den Grand Canyon erhaschen zu können.

W O W!!!

Der erste Eindruck ist tatsächlich -unglaublich. Es ist nicht zu fassen, was man sieht, unwirklich, gigantisch.

Wir gehen begeistert durch die schnell einbrechende Dunkelheit zurück –auf diesem CG braucht man unbedingt eine Taschenlampe, die hatten wir natürlich im Womo gelassen, man sieht im Dunkeln gar nichts (solange der Mond nicht da ist…) und Fußgänger sind nicht so richtig eingeplant. Zu unserem Platz muss man ein ganzes Stück auf der Straße gehen, und die Autofahrer sind nicht wirklich rücksichtsvoll (oder können sich vielleicht auch wirklich nicht vorstellen, dass da jemand zu Fuß geht).

Als wir an unserem Platz sind, können wir dann aber den unglaublichen Sternenhimmel angemessen würdigen…noch ein wow. Wunderbar. Wir machen Lagerfeuer, und das brauchen wir auch, denn es ist plötzlich richtig kalt –da hatte ich eigentlich erst im Bryce mit gerechnet, aber tatsächlich kamen mir die Nächte auf dem Mather CG kälter vor, vielleicht auch, weil ich das dort noch nicht erwartet hatte… Die Ausstattung im Womo ist Bettdeckentechnisch leider auch eher auf Sommer ausgerichtet –naja, in punkto Ausstattung verausgabt sich Cruise America jetzt ohnehin nicht wirklich. Ich hatte zum Glück noch eine Wolldecke dabei.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum Mather Point um den Sonnenaufgang zu sehen –wie viele andere auch. Inmitten so vieler Leute war das kein sehr magisches Erlebnis, aber der Grand Canyon ist natürlich in jedem Fall sensationell.

Wir fahren direkt mit dem Shuttle Bus weiter, wir wollen den South Kaibab Trail ein Stück runterlaufen, und das ist auch wirklich ganz toll.

Zu Beginn und im Schatten ist es immer noch kalt, mit der Sonne kommt die Wärme. Wir machen einige StaunPausen und laufen bis zur Cedar Ridge. Als wir auf der Cedar Ridge langgehen, mein Mann vor mir den natürlichen Steg langläuft, ist es richtig sichtbar und ich hab einen richtigen Glücksrausch: Wir sind drin, im Grand Canyon, das ist der totale Wahnsinn!

Obwohl wir eigentlich vom Gefühl noch locker weiter laufen könnten, treffen wir die Vernunftentscheidung und machen uns auf den Rückweg. Das war richtig, denn es ist anstrengend und ich brauche doch zahlreiche kleine Pausen. Inzwischen sind es 24 Grad und ich kann mir kaum vorstellen, das im Sommer zu laufen! Aber wir haben genug Wasser und Elan und kommen völlig begeistert wieder oben an.

Wir fahren noch zum Grand Canyon Village und lassen den Nachmittag dort ausklingen.

Völlig schlapp von den Eindrücken des Tages machen wir uns schließlich am Womo ein schönes Essen am Lagerfeuer. Was für ein Urlaub!

....schöne Grüße, Janina.