Tag 11: Sequoia Nationalpark

In der Nacht wird es relativ kalt hier oben, die Heizung ist auf 15°C gestellt und springt alle 30min in voller Lautstärke an. Dabei kann man nicht so gut schlafen, aber wir haben ja Urlaub, da ist das alles nicht so schlimm Wir stehen um 7 Uhr auf und duschen im Womo. Zum föhnen laufe ich ca. 15min zum Visitor Center, unser Loop ist wirklich im letzten Eck und dementsprechend lange bin ich unterwegs. Um 09.30 Uhr sind wir dann bereit in den Tag zu starten. Wir nehmen den Shuttlebus vom Lodgepole Campground zur Sherman Tree Haltestelle und laufen dort den kurzen Trail bergab zum General Sherman. Es ist noch gar nicht viel los und unterwegs überholen wir zum Glück auch noch eine Reisegruppe, sodass wir das legendäre Foto mit dem Riesen ganz schnell in der Tasche haben

Von hier aus schlendern wir gemütlich durch die riesigen Sequoias bis zur nächsten Haltestelle (Sherman Tree Accessible). Von dort aus nehmen wir wieder den Shuttle und fahren zum Giant Forest Museum. Dieser Shuttle ist wirklich toll! Er kommt alle paar Minuten und ist eine super Lösung das Verkehrsproblem im Nationalpark zu minimieren. Auch entfällt die ständige Parkplatzsuche, einfach angenehm. 

Das Museum ist kostenlos und wirklich sehr liebevoll gestaltet. Mit vielen anschaulichen Sequoia-Atrappen, Filmen und Fotos. Hier erfährt man viele interessante Details Rund um die Sequoias. Danach geht es los zum Big Trees Trail. Dieser startet am Museum und führt über 1km durch riesige, alte Sequoias um eine saftige grüne Lichtung herum. Die Landschaft hier ist direkt wieder ganz anders als oben beim Lodgepole Campground und gefällt uns wirklich sehr gut. Überall fließen kleine Bäche durch die Wiese und der flache Weg ist wirklich toll angelegt. Der Ausblick auf die Lichtung ist bei Sonnenschein wirklich wunderschön. 

Zurück am Museum nehmen wir wieder den Shuttle in Richtung Morro Rock (der 4.6 Meilen lange Trail dahin ist bei unserem Tagesprogramm einfach zu weit). Dort angekommen geht es über anstrengende Treppenstufen, teils mit, teils ohne Geländer hinauf auf die Spitze des riesigen Felsbrockens. Unterwegs kann man zum Glück immer wieder kleine Pausen einlegen, wenn man die entgegenkommenden Menschen durchlässt Oben angekommen hat man einen traumhaften Ausblick. Die Sicht ist ganz klar, man blickt weit über die bewaldeten Berge und die schneebedeckten Gipfel der High Sierra Nevada.

Hier oben legen wir erstmal eine kleine Mittagspause ein. Danach geht es wieder runter und wir steigen in den Shuttle Bus zur Crescent Meadow. Hier wandern wir am Rand einer riesigen Lichtung und danach durch den teilweise verbrannten Sequoia-Wald. Wie wir aber gelernt haben, sind die Waldbrände äußerst wichtig für die Fortpflanzung der Sequoias. 

Von hier aus geht es weiter zur Tharp`s Log, einem durch Feuer ausgehöhlten Sequoia. In den entstandenen Hohlraum hat einst Hale Tharp eine Art Hütte als Sommercamp errichtet. Innen sieht man sogar noch Tisch und Bank und einen Kamin gibt es auch. 

Vom Parkplatz der Crescent Meadows geht es dann mit dem Shuttle wieder zurück zum Museum und von dort aus zurück zum Lodgepole Visitor Center. Dort muss ich mich erstmal mit allerhand Sequoia Souveniren eindecken, denn dieser Park ist wirklich ein Highlight! Wir hätten so gerne noch einen Tag länger hier und können einen ausgiebigen Besuch wirklich nur empfehlen. Es ist (zumindest zu unserer Reisezeit) überhaupt nicht viel los, auf den Trails trifft man nur ab und an andere Menschen, die Parkplätze sind bei weitem nicht überfüllt und überall liegt ein herrlicher Harzgeruch in der Luft Einen Bären haben wir bisher leider nicht gesehen. Im kleinen Restaurant hier trinken wir einen Kaffee und essen einen sehr leckeren Bananenmuffin und machen uns dann auf den Weg zurück zum Womo. Hier verschnaufen wir kurz und machen uns dann um 16.00 Uhr nochmal auf. Wir wollen einen Teil des Twin Lake Trails laufen. Bis zu den Twin Lakes sind es einfach 10,9km, um diese Zeit nicht mehr zu schaffen. In der Hoffnung in dieser etwas verlasseneren Gegend (der Trail ist noch voller umgestürzter Bäume, teilweise schneebedeckt, hier läuft kein Mensch) vielleicht doch noch einen Bären zu sehen, machen wir uns dennoch auf den Weg und wollen irgendwann einfach umdrehen. Es geht immer bergauf, bis wir in ein komplett schneebedecktes, dunkles und dichtes Waldgebiet kommen. 

Den Bären haben wir immer noch nicht gefunden, dafür aber panisch aufflatternde Vögel, die uns zu Tode erschreckt haben. An dieser Stelle können wir den Trail nicht mehr wirklich finden und entschließen zurückzugehen. Zurück am Womo grillen wir dann gemütlich und lassen zum ersten Mal den Generator ein bisschen laufen, um die Womo-Batterie für die nächste kalte Nacht etwas zu laden (im Nachhinein wäre das gar nicht nötig gewesen, unsere Batterie war teilweise nach 2 beheizten Nächten noch 1/2 voll). Und so geht ein weiterer wunderschöner Urlaubstag zu Ende.