Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Großes Familienfazit

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Mia72
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Beigetreten: 14.08.2015 - 20:45
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Großes Familienfazit
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 

 

Es war ein Traumurlaub, der immer wieder in unserem Alltag präsent ist, von dessen Eindrücken und Erfahrungen immer wieder erzählt wird. Für uns sind das alles unbezahlbare Erinnerungen, die uns und auch den Kindern immer bleiben. Insbesondere die Kinder haben aber auch einige Wochen benötigt, um alle Eindrücke zu verarbeiten. Irgendwann sagte der Jan dann, „jetzt weiß man erst einmal, wo man eigentlich alles war“. Das Fotobuch liegt nach wie vor griffbereit und wird immer wieder, ganz regelmäßig durchgeblättert.

Uns war bei dem Reisebericht das Fazit besonders wichtig, um Erfahrungen insbesondere an Familien weiter geben zu können.

 

Der Flug

 

Vor dem Flug haben wir die Nacht in einem Airport Hotel verbracht, an dem wir auch unser Auto für drei Wochen unterstellen konnten. Das hat die Anreise deutlich entzerrt. Auf dem Rückweg nach Hause hätten wir dagegen auf keinen Fall in einem Rutsch zurückfahren sollen. Das war leichtsinnig, weil wir total müde waren. Nächstes Mal also anders planen.

 

Wir haben einen Direktflug von Frankfurt nach Las Vegas mit Condor gebucht. Das war uns beim ersten Langstreckenflug mit den Jungs wichtig. Der Flug hat 1500 Euro pro Person (Juli!!!) gekostet. Ich habe ewig gesucht, aber das war damals das günstigste Angebot. Ein Flug mit Zwischenstop kann sicherlich auch etwas günstiger sein, in unserem Fall wären das aber nur 100-120 Euro pro Ticket gewesen und das war es uns nicht wert.

Nach anfänglichem Ärger mit Condor, allerdings nur im Vorfeld, waren wir mit dem Flug sehr zufrieden. Es gab für jeden Decke, Kissen und eine kleine Flasche Wasser. Der Sitzabstand war gewohnt eng, was für unseren großen Teenager schon echt knapp wurde. Für die Kinder hatten wir das zusätzliche Filmeprogramm gebucht. Das waren gut investierte Euros, doof war nur, dass es auf dem Rückflug genau die selben Filme im Angebot gab. Nichts neues, was insbesondere für Leo sehr einschränkend war.

 

Das Essen war in Ordnung, es gab Pasta oder Pasta. Für heranwachsende Teenager ist es eventuell etwas knapp bemessen gewesen, also macht das ein oder andere Nutellabrötchen o.ä. Vielleicht Sinn.

 

Das Gepäck

 

Wir hatten auf der Hinreise zwei Koffer und eine Reisetasche für fünf Personen mit. Einen kleineren Koffer hatte ich dabei in den großen gepackt, da wir von mehr Gepäck auf der Rückreise ausgegangen sind. Das war dann auch so. T-Shirts und kurze Hosen hab ich limitiert.Fehlendes hätten wir nachgekauft, gab aber nichts. Das Wichtigste im Gepäck waren unsere Wanderschuhe mit passenden Socken-unverzichtbar.

 

Ich habe auf den Campgrounds regelmäßig gewaschen. Das hat auch keinesfalls wertvolle Urlaubszeit gekostet, weil man ja eh da ist und grillt, kocht oder sonst etwas tut. Dabei kann man auch schnell die Wäsche zwischen Maschine und Trockner hin und her wechseln. Ich fand das wesentlich einfacher, als zu viele Sachen mitzuschleppen. Wir hatten so weniger zu tragen, im Wohnmobil mehr Platz und weniger Zeugs zum Aufräumen.

 

Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken um einen Spannungsumwandler und auch um eine amerikanische Sim Karte gemacht. Beides haben wir nicht benötigt und auch keinesfalls vermisst. Wir wollten nicht regelmäßig mit zu Hause telefonieren und wlan gab es ja auch relativ regelmäßig. Für uns hat das gereicht. Mein Kamera-Akku haben wir während der Fahrt bzw. an Campgrounds mit Stromanschluss oder am Duschhäuschen geladen. War überhaupt kein Problem, auch die anderen Geräte, Handys etc. haben wir so laden können. Den Generator im Wohnmobil haben wir überhaupt nicht gebraucht.

 

Unverzichtbar war für uns der Campingtoaster, den habe ich schon in Deutschland über amazon bestellt (ca. 5 Euro), so waren wir unabhängig vom Strom mit unserem Frühstück. Außerdem unverzichtbar waren unsere Trinkblasen, aus denen man doch regelmäßiger Wasser trinkt, als aus Wasserflaschen, die man in der Hand trägt. Außerdem als sehr sinnvoll habe ich meine Vorratsdosen, die Campingwäscheleine und die Plastikbecher mit Strohalm für die Fahrten empfunden. Viele weitere Tipps habe ich aus den Packlisten hier im Forum übernommen. Was man ganz sicher NICHT braucht sind aber Mülltüten, weil es überall soooo viele Plastiktüten gibt.

 

Das Wohnmobil – Roadbear

 

Jederzeit wieder, wir waren rundum zufrieden. Die Betreuung vor Ort war spitze, vor allem die deutschsprachige Einführung hat uns beim „ersten Mal“ Wohnmobil gut gefallen. Der early pick up hat insbesondere in Las Vegas Sinn gemacht, da es morgens bei der Einweisung einfach noch nicht so heiß war wie am Mittag.

Das Wohnmobil habe ich als Frühbucher gebucht.

Wir hatten ein Wohnmobil der Größe 26 ft. gebucht und ich war lange Zeit unschlüssig, ob das nicht doch zu klein sein würde, weil wir zu diesem Zeitpunkt praktisch mit drei Erwachsenen und zwei Kindern unterwegs waren. Meine Sorge war unbegründet. Die beiden Großen haben im Alkoven geschlafen, wir hinten und für den Jüngsten haben wir den Tisch abends umgebaut, was dank Spannbettlaken auch kein großer Aufwand war. Ich würde das immer wieder so machen, so klein wie möglich, so groß wie nötig. Wir fühlten uns so flexibler und waren sowieso eigentlich immer nur draußen.

 

Wir sind in drei Wochen circa 2300 Meilen gefahren. Schmerzlicherweise haben wir im Vorfeld San Francisco, Yosemite, Sequioa und die Nr. 1 gestrichen, was sich aber als absolut richtig heraus gestellt hat. Wir hatten mehr Zeit für alles und trotzdem fühlte es sich immer noch zu kurz an. Man wundert sich, wie schnell ein Tag umgeht, dumpen, Vorräte auffüllen, Kinder haben ständig Hunger, …...

 

 

Die Campgrounds

 

Haben wir praktisch fast alle, minutengenau beim Öffnen des Buchungsfenster, vorgebucht. Belohnt wurden wir vor Ort mit traumhaften Plätzen. Ich würde das so jedem empfehlen, der in den Sommerferien unterwegs ist. Wir haben das als große Flexibilität empfunden und keineswegs als Einschränkung, weil wir die Tage gestalten konnte, wie wir wollten und sicher sein konnten, dass ein schöner Übernachtungsplatz (auch noch abends) auf uns wartet. Die Flexibilität mit drei Kindern hält sich eh in Grenzen.

Die genaue Ausarbeitung der Route hat sich absolut ausbezahlt.

 

Unsere absoluten Favouriten bei den Campgrounds sind:

Devils Garden CG (Arches)

Kayenta CG (Dead Horse Point)

Watchman CG (Zion) gleich auf mit Atlatl Rock CG (Valley of Fire)

 

Las Vegas – Unterkunft

 

Wir haben lange überlegt, wie wir in Las Vegas nächtigen wollen. Eigentlich dachten wir, dass Las Vegas auch ein klassisches Themenhotel her muss. Es gab dann aber verschiedene Aspekte, die dagegen sprachen. Mit fünf Personen galten wir fast immer als Überbelegung in einem Zimmer mit 2 Queensizebetten, heißt, wir hätten zwei Doppelzimmer benötigt. Als wir auf das Desert Rose Resort gestoßen sind, haben uns ganz schnell die Lage, der Preis, das Apartment mit Küche und zwei Schlafzimmern, Balkon und der kurze Weg zum Pool, sowie der Parkplatz direkt vor der Tür überzeugt. Wir sind auch nicht enttäuscht worden. Alles war zwar schon etwas älter, aber sehr sauber, die Leute dort sehr freundlich und zuvorkommend. Für uns als Familie war es genau das richtige, auch weil so schnell mal etwas zu essen zubereitet und die Kinder alleine ihre Wege gehen konnten. Die ganze Atmosphäre war hier ruhiger als am Strip. Wir würden hier jederzeit wieder bleiben.

Auch die Entfernung zum Strip war gut zu erlaufen. Wir kein Taxi, Auto oder Bus benutzt, war alles gut machbar, auch in der großen Hitze. Dass wir ausreichend Getränke immer dabei hatten, ist klar.

 

Las Vegas – Leihwagen

 

Der Leihwagen am Ende der Reise war ein voller Pluspunkt. Wir waren flexibel und konnten noch „eben mal“ irgendwohin fahren. Die Abwicklung vor Ort war total einfach und schnell. Wir hatten die kleinstmögliche Autokategorie (Mittelklasse) gebucht, in die drei Koffer passen und die in der hinteren Sitzreihe auch drei Dreipunktgurte für die Jungs hat. Zwar wollte der nette Mann an der Vermietstation uns einen größeren Wagen andrehen, als er uns alle sah, was wir aber nicht in Anspruch genommen haben. Es wäre für die kurzen Wege in Las Vegas auch nicht nötig gewesen. Passte alles rein.

 

Das Tanken vor Ort war einfacher als gedacht. Wir sind auf der ganzen Reise beim Tanken nur einmal nach einem Zip Code gefragt worden und da haben wir dann einfach im Laden mit der Kreditkarte bezahlt.

 

Die Route

 

Jaaa, wir haben viel unternommen und hatten noch viel mehr vor. Bestimmt haben wir unendlich viele Wanderungen ausgelassen, die wir alle hätten noch mit „rein nehmen können“. Trotzdem muss ich sagen, dass teilweise vor Ort die Situation einfach nicht danach war. Wir wollten auch nicht immer ein festes Programm für uns vorgegeben haben. Oft war es einfach auch so schön und gemütlich am Campground, dass wir nicht direkt weiter wollten. Klar, im nachhinein denkt man oft, „und das hätten wir noch tun sollen und das, und das auch noch“. Alles in allem war für uns aber alles gut so und genau richtig.

 

Zugegeben, ich bin so verliebt in die roten Steine, dass ich dieselbe Tour genauso noch einmal fahren könnte. Es gibt einfach so schöne Gegenden zu entdecken.

Unsere absoluten Favouriten bei den Parks sind deshalb:

 

Dead Horse Point State Park gleich auf mit dem Arches Nat. Park

Zion Nat. Park

Valley of Fire

 

Wir waren vorgewarnt, dass im Juli/August die Parks rappelvoll sein werden. Mit Kindern in NRW ist uns aber keine andere Reisezeit über drei Wochen möglich. Trotzdem konnten wir uns meistens unsere Nischen suchen und den Massen gut entfliehen. Die Tricks dabei sind das frühe Aufstehen, was in der großen Hitze auch wirklich Sinn macht, und das Laufen, denn oft sind nur die Viewpoints voll. Mit jedem Schritt, den man sich weiter vom Viewpoint entfernt wird es deutlich (!) ruhiger. Trotzdem ist auffällig, dass die Dinge, die uns besonders beeindruckt haben, eher die „kleineren“ Ziele waren: Dead Horse Point State Park zählt auf jeden Fall dazu, ebenso wie der Grand Canyon North Rim.

 

Fazit:

 

Es war klar, dass so eine Reise nicht spurlos an uns vorüber gehen wird, heißt: Wir planen für 2018. Das nächste Mal, ihr könnt es euch denken, gibt es eine Californien Tour, alles, was noch fehlt.

Es war für uns ein perfekter Familienurlaub und alle im Forum haben einen großen Teil dazu beigetragen. Wir kommen also wieder!!!blushDanke an euch alle!

 

Liebe Grüße Steffi und ihre Männer

 

 

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
Beiträge: 6710
RE: Großes Familienfazit

Hallo Steffi,

vielen Dank für deinen tollen Reisebericht und das Fazit, für viele Familien bestimmt eine große Hilfe.

In deinem Fazit konnt ich richtig deine Begeisterung spüren, außerdem kommt mir vieles so bekannt vor - ich stimme dir in so vielen Dingen zu. Auch wir waren mal mit 3 Kindern in einem 25 ft Womo unterwegs und erzählen immer wieder davon.

 

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

Mia72
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Beigetreten: 14.08.2015 - 20:45
Beiträge: 181
RE: Großes Familienfazit

Danke Susanne, das freut mich. Ihr habt viel dazu beigetragen.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue (Urlaubs-) Jahr.

Steffi

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8294
RE: Großes Familienfazit

Hi Steffi,

das ist ein tolles und hilfreiches Fazit geworden. Vielen Dank dafür und natürlich auch für den schönen Bericht, durch den ich euch gerne auf eurer Reise begleitet habe.

Wir planen für 2018. Das nächste Mal, ihr könnt es euch denken, gibt es eine Californien Tour, alles, was noch fehlt.

Da darfst du dann aber nicht vergessen, Mülltüten zu kaufen, denn Plastiktüten sind in Californien sehr rar?.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de