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FAZIT - Eine Womo-Reise mit Baby – Unsere Erfahrungen

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Peter_Pausenbrot
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Beigetreten: 07.02.2015 - 00:07
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FAZIT - Eine Womo-Reise mit Baby – Unsere Erfahrungen
Eckdaten zum Reisebericht
Reiseregion: 
Start/Ziel: 
Reisedauer: 
Reisegruppe: 
Reisezeit: 
Status: 
abgeschlossen

Liebes Forum, 

vor unserem Urlaub haben wir so viel über Reisen mit Babys gegoogelt und hier im Forum gelesen, dass wir dachten, es wäre nett, wenn wir unsere Erfahrungen auch teilen würden. Vielleicht hilft das ja jemandem bei der Planung. 

Statt eines Reiseberichtes stehen hier also unsere Erfahrungen und Einschätzungen zu bestimmten Themengebieten: 

 

Kindersitz

Wir haben vorher wahnsinnig viel recherchiert und haben uns dann für einen Evenflo Embrace LX Infant entschieden, welchen wir bei Amazon bestellt und ans Hotel liefern lassen haben. Der erste Eindruck des Sitzes war allerdings sehr ernüchternd: Der Sitz hat nicht sonderlich sicher und hochwertig gewirkt und – was für uns entscheidend war – sehr ungemütlich. Die Polsterung war sehr dünn und man hat schon das Plastik durchgefühlt und der Bezug selbst war aus einem plastikähnlichen Material, welches so gewirkt hat, als würde man darin sehr schnell sehr schwitzen. Kurz gesagt: Wir haben ihn zurück geschickt und sind dann hektisch durch San Francisco gerannt und haben dort einen MaxiCosi gekauft. Dieser unterscheidet sich in einigen Details von den deutschen Modellen, wirkt aber zumindest gemütlich und sicher. Der MaxiCosi ist nicht die günstigste Variante, aber bei so einem teuren Urlaub wollten wir nicht ausgerechnet am Sitz für unsere Tochter sparen. 

 
Übrigens: Wir haben den Sitz mit nach Deutschland gebracht und verkaufen ihn hier! Wer also bald eine solche Reise antreten möchte, könnte unseren Sitz kaufen und schon im Flugzeug nutzen. Wichtiger Hinweis: Weder darf man diesen MaxiCosi in Deutschland nutzen, noch ist ein deutscher MaxiCosi in den USA erlaubt, bzw. nutzbar, denn im Wohnmobil gibt es hinten keine Dreipunktgurte. 
 
Zum Babysitz im Wohnmobil müssen wir noch erwähnen: Man kann diese Sitze zwar mit dem Beckengurt (Lap Belt) befestigen, es wirkt aber bei weitem nicht so sicher wie in einem deutschen Auto mit Dreipunktgurt. Aber es gibt keine Alternative: Entweder man befestigt irgendeinen Sitz so gut es geht mit dem Beckengurt – oder man muss sich für einen anderen Urlaub entscheiden. 
 
 
Nahrung
Wir haben erst in den USA mit der Beikost angefangen. Das war sehr unkompliziert: Wir haben einfach unseren Pürierstab eingepackt – der im Wohnmobil leider deutlich weniger Power hatte – und haben dort Obst und Gemüse gekauft. Bis auf ein paar Gemüsearten wie Pastinaken haben wir dort alles gefunden und mit Süßkartoffeln (die gibt es praktisch überall) angefangen. Zu fertiger Babynahrung können wir kaum etwas sagen, da wir alles frisch gekocht und dann eingefroren haben. Außer für den Rückflug haben wir dann Gläschen gekauft: Bei Safeway gibt es Bio-Brei, der zumindest laut Ettiket keine Zusatzstoffe hat. Während des Fluges ist es sehr hilfreich, wenn man noch stillt – so kann man seinem Baby Start und Landung erleichtern. Aber sicher klappt das auch mit einem Fläschchen. 
 
 
KM pro Tag
Wir sind sehr viel gefahren: Durchschnittlich 110 Meilen am Tag. Aber: Unsere Tochter fährt sehr, sehr gerne Auto. Bei der Planung sollte man also gut überlegen, wie das eigene Baby Autofahrten verkraftet. Bei uns war nur der Anfang des Urlaubs sehr stressig: Im Stadtverkehr in Städten wie LA und bei den vielen Ampeln am schönen Highway 1 ist unsere Tochter dauernd aufgewacht und hat geweint. In der Weite New Mexicos oder Utahs, wenn man hunderte Meilen geradeaus fährt, hat sie eigentlich immer geschlafen, bis wir dann irgendwann angehalten haben. Nicht vergessen, dass man die hier empfohlenen 20% auf die Google-Maps-Strecke aufschlägt. 
 
 
Reservieren oder nicht?
Wir haben nur für die erste Woche Campingplätze reserviert. Gerade mit Baby würden wir das auch so empfehlen, denn: Es ist total unsicher, wie viel man wirklich fahren kann (siehe oben) und es ist sehr hilfreich, wenn man spontan auf Babys Stimmung reagieren kann. Manchmal muss man dann vielleicht doch einen Ruhetag einlegen, der eigentlich nicht geplant war. Der Nachteil ist natürlich, dass man ggf. auf manchen schönen CP verzichten muss, aber trotzdem: Wir würden sehr empfehlen, nicht zu reservieren. Aber wir waren natürlich auch eher in der Off-Season unterwegs und da war es relativ einfach eigentlich überall etwas zu bekommen. 
 
 
Klima
Selbst im März hatten wir auf unserer Route schon echt heftige Temperaturen. So blöd das auch aussehen mag: Wir haben 2, 3 Kleidungsstücke mit UV-Schutz gekauft und versucht, die Mittagssonne zu vermeiden. Insgesamt hatten wir Temperaturen zwischen ca. -5 und 35 Grad. Unsere Tochter hat das sehr gut verkraftet. 
 
 
Kinderwagen
Wir hatten nur eine Manduca dabei, weil uns unser Kinderwagen zu schade für den Flug war. Wenn man mal Essen geht, ist es natürlich recht anstrengend, sein Baby auf dem Schoß zu haben, aber für alle sonstigen Aktivitäten - von der Stadtbesichtung bis hin zur 5-Stündigen Canyon-Wanderung - war die Manduca perfekt. 
 
 
Babyalter
Unsere Tochter war zum Beginn der Reise 6 Monate alt. Das war eigentlich ein gutes Alter, denn da ist der Bewegungsdrang noch nicht so wahnsinnig ausgeprägt und das Bett im Wohnmobil ausreichend für erste Krabbelübungen. Aber jedes Alter hat seine Vorteile - man sollte das nur bei der Route berücksichtigen!  
 
 
Größe des Wohnmobils
Wir hatten erst mit einem C19 von Cruise America geplant, dann aber auf Grund der negativen Berichte über CA ein C22 von El Monte genommen. Das war völlig ausreichend und es ist sehr gut, wenn man das hintere große Bett hat. Denn dort kann man sein Baby tagsüber sicher besser spielen lassen als im Alkoven (das C19 hat ja kein Bett hinten). 
 
 
Flug
Aus Kostengründen haben wir keinen eigenen Sitz für unsere Tochter gebucht, sondern sie auf dem Schoß mitfliegen lassen. Bei Delta gab es auch nicht mal ein Bettchen, so dass wir tatsächlich immer unser Baby auf uns sitzen oder liegen hatten. Dazu mussten wir noch umsteigen - eigentlich der worst-case. Aber: Es war überhaupt nicht schlimm. Die Pause beim Umsteigen war sogar auf dem Rückflug sehr praktisch: Unsere Tochter hat im Urlaub krabbeln gelernt und war dementsprechend deutlich aktiver auf dem Rückflug und so konnte sie sich bei der Zwischenlandung noch mal ordentlich austoben. Ansonsten war der Flug zwar anstrendend, weil wir natürlich nicht so gut entspannen und schlafen konnten, aber unsere Tochter hat das ganze ohne Weinen und Schreien hinter sich gebracht. Nur vor allem auf dem Rückflug konnte sie selbst auch kaum schlafen, weil alles so aufregend war. Dementsprechend war dann der Tag nach der Landung furchbar und sie hat insgesamt noch mehrere Tage mit der Zeitumstellung gekämpft. 
 
Im Flugzeug waren noch andere Babys, die alle auch einen zufriedenen Eindruck gemacht haben. 
 
Übrigens: Die amerikanischen Stewardessen bei Delta waren fantastisch. Sie haben sich wahnsinnig oft bei uns erkundigt, ob wir etwas benötigen, haben unser Baby bespaßt und sogar angeboten, dass sie sich um sie kümmern, damit wir schlafen können. Wirklich toll! 
 
 
USA und Babys
Jetzt mal im Ernst: Dieses Land ist perfekt für Babys. Die Menschen sind so unglaublich kinderlieb und wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Man wird andauernd angesprochen - bei jedem Supermarktbesuch lächeln die Menschen und rufen einem zu, was man für ein tolles und hübsches Baby hat. Es ist wirklich der Wahnsinn! Man muss sich nur daran gewöhnen, dass andauernd jemand dein Baby auf den Arm nehmen möchte oder über ihm über die Wange streicht, was ja in Deutschland eher nicht passiert. Die ersten Tage in Deutschland waren jedenfalls frustrierend: Im Vergleich zu den USA ist das hier wirklich ein babyunfreundliches Volk. 
 
 
Insgesamt …

Es war ein toller Urlaub und so eine Reise mit Baby war deutlich unkomplizierter, als wir uns das gedacht haben. Falls ihr also zögert: Es wird schon alles klappen und wird bestimmt toll werden!  Falls ihr Fragen habt, dann versuchen wir natürlich zu antworten!

Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
Beiträge: 6729
RE: Reisebericht: Eine Womo-Reise mit Baby – Unsere Erfahrungen

Hallo Peter,

super, vielen Dank für Dein Feedback. Und ja, Du liegst richtig, ein solches Feedback ist uns sehr wichtig, weil dadurch die Fragen anderer Mitstreiter, die noch vor der Entscheidung stehen, eine solche Reise mit Baby antreten zu wollen, hier weitere Erfahrungen lesen.

Und wenn ich Eure Begeisterung herauslese bin ich mir sicher, dass vor der Einschulung Eurer Tochter bestimmt eine Wiederholung geplant wird smiley

CU

 

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume

Bernhard
Bild von Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15870
RE: Reisebericht: Eine Womo-Reise mit Baby – Unsere Erfahrungen

Hallo Peter,

ich habe dein Fazit hier unter die Reiseberichte kopiert

Ergänze /korrigiere  doch bitte unter "bearbeiten" noch die einzelnen Angaben wie Reisezeit, Start/Ziel  u.a.

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Peter_Pausenbrot
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Beigetreten: 07.02.2015 - 00:07
Beiträge: 15
RE: Reisebericht: Eine Womo-Reise mit Baby – Unsere Erfahrungen

Falls jemand eine solche Reise plant und zufällig einen Sitz sucht: Wir verkaufen unseren amerikanischen Maxi Cosi, der sich wunderbar im Wohnmobil nutzen lässt. 

Ich hoffe, es ist okay, wenn ich den Link hier einstelle: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/maxi-cosi-pico-%E2%80%94-usa/331158189-21-993?ref=myads