Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

14. Tag: Gezeitenwechsel an den Hopewell Rocks

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Puffin76
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Beigetreten: 12.09.2017 - 12:26
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14. Tag: Gezeitenwechsel an den Hopewell Rocks
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 24. August 2018
Gefahrene Meilen: 
83 Meilen
Fazit: 
Ein echtes Naturwunder - der Gezeitenwechsel in der Bay of Fundy!

Heute stand ein Programmpunkt an, auf den ich mich im Vorfeld besonders gefreut hatte: Wir würden die Hopwell Rocks besuchen, um uns dort den gewaltigen Gezeitenwechsel von maximal 16 Meter Unterschied zwischen Ebbe und Flut anzuschauen. Hochwasser war laut Tabelle gegen halb zwölf, so dass wir uns angesichts der Fahrtstrecke von ca. 112 km nicht übermäßig beeilen mussten. Über diverse kleine Landsträßen in mehr oder minder guten Zustand erreichten wir recht zügig Moncton. Dort hätten wir besser auf die Schilder als auf unser Navi hören sollen, aber nach einem kleinen Umweg waren wir schließlich auf dem richtigen Weg Richtung Alma. Stand noch die Sache mit dem Tanken an. Irgendwie ist uns das immer dann eingefallen, wenn es vor Tankstellen nicht gerade wimmelte. Aber gut, auch hier fand sich Abhilfe in Form einer kleinen Tanke am Straßenrand.

Nachdem ich bei der Vorbereitung mehrfach gelesen hatte, die Hopewell Rocks seien eine absolut Touristenhochbuch und wir müssten uns auf Menschenmassen einstellen, waren wir schon gespannt, was uns erwarten würde. Mit Menschenmassen haben wir es ja nicht so wirklich…. Aber alle Aufregung umsonst, als wir um elf auf den Parkplatz für Wohnmobile rollen, war doch noch jede Menge Platz. Keine Form von voll.  Dafür aber interessane Gespanne:

 

Auch an der Kasse konnten wir auch zügig unser 2-Tages-Ticket lösen. Wir haben die zwei Tage nicht gebraucht, da bei uns Höchst- und Tiefstand an einem Tag zu den Öffnungszeiten besuchbar war, aber ansonsten ist das natürlich so eine sehr gute Sache.

Zu den Flower Pots kommt man entweder zu Fuß (empfehlenswert, dann kann man die anderen Aussichtspunkte auch noch gleich mitnehmen) oder mit einem kostenpflichtigen Transportservice. Hinzu geht es sowie erst mal nur bergab.

Tja, und dann standen wir da und haben mit – nun doch – einigen Menschen aufs Wasser geguckt, ein paar Selfies gemacht und versucht, uns zu merken, wo das Wasser zur Höchststandszeit denn so ungefähr war.

Dank der Erklärungstafeln alles in allem interessant, aber noch nicht wirklich spektakulär.

Anschließend sind wir noch ein bisschen in der Gegend herumgelaufen und haben den Kajakfahrern zugeschaut. Eine solche Tour hätten wir gerne gemacht, aber mit Kind ist sie nicht vorbuchbar und der Preis ist mit rund 200 $ für die Familie schon sehr ordentlich. Also kam sie auf die Streichliste. Ich weiß auch nicht wirklich, ob es im Meer mit deutlichen Wellen so viel Spaß gemacht hätte.

Nach dem Aufstieg zurück zum Eingang legten wir noch einen Stopp im oberen Restaurant ein. Die Preise sind für dieses Touri-Highlight vertretbar, die Qualität war es für Fast-Food auch. Danach fuhren wir zu unserem Campground für heute, dem Ponderosa Pines Campground. Wir hatten eine premium-Site gebucht, da ich gelesen hatte, dass die normalen Sites sehr eng nebeneinander liegen würden. Nun ja, ich habe unsere schon als sehr eng empfunden und wir waren echt froh, dass direkt neben uns niemand stand.

Hier war die Mückenquote auch schon wieder so hoch, dass wir trotz Einsprühens ständig umflogen worden sind. Mara, die ansonsten jede Badegelegenheit nutzt, verzichtete freiwillig auf den Pool, weil ihr zu viel Mücken unterwegs waren. Das war auch einiger der wenigen Abende, an dem wir freiwillig im Camper gegessen haben. Der Campground war übrigens der teuerste während der ganzen Reise, hier zahlt man eindeutig die Lage. Für eine Nacht war er in Ordnung, länger hätten wir hier aber nicht bleiben wollen.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann zurück zu den Hopewell Rocks und machten uns an den Abstieg. Inzwischen waren hier mehr Menschen unterwegs als am Vormittag, aber es war immer noch im überschaubaren Rahmen. Ab hier sollte ich vielleicht einfach die Bilder sprechen lassen, es war nämlich wirklich unglaublich und spektakulär. An der Stelle, an die Micha hier mit unserem Selfie-Stick zeigt, stand übrigens heute Vormittag das Wasser.

 

Am überraschtesten war ich von dem Umstand, dass der Meeresboden total erstaunlich sauber, tierfrei und gut zu begehen war. Wir hatten vorsichtshalber unsere festen Schuhe gegen Crocs getauscht, um diese notfalls wieder sauber spülen zu können. Solange man allerdings auf dem festen Meeresboden bleibt und sich nicht bewusst in den Matsch begibt, ist hier ein echt toller Spaziergang möglich. Aber seht selbst:

Das Wasser ging am Vormittag bis kurz unterhalb der letzten Ebene.

Und noch ein Blick vom Aussichtspunkt unterhalb des Restaurants:

Insgesamt trotz des touristischen Charakters ein echt lohnenswerter Besuch. Die Vorstellung, wie viel Wasser hier alleine durch die Gravitation von Sonne und Mond bewegt werden, ist absolut beeindruckend. Gerade mein letzten Bild wird sehr gut deutlich, welch wirklich große Fläche hier bei Ebbe freigelegt wird.

Ich würde empfehlen, nach Möglichkeit immer zuerst die Flut anzuschauen und danach die Ebbe, dann ist der Whow-Effekt wohl am größten.

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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RE: 14. Tag: Gezeitenwechsel an den Hopewell Rocks

Dazu fällt mir ein, es gibt in Saint John die Reversing Falls, ein Wasserfall der bergauf fließt.

Man kommt immer automatisch daran vorbei, wenn man über die NB100 fährt.

Liebe Grüße Gerd

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