Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

16. Tag: Fundy zu Wasser und zu Fuß

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Puffin76
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Beigetreten: 12.09.2017 - 12:26
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16. Tag: Fundy zu Wasser und zu Fuß
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 26. August 2018
Gefahrene Meilen: 
15 Meilen
Fazit: 
Am Anfang zuviel, am Ende zu wenig Wasser ... ;-)

Heute Morgen ließen wir es gemütlich angehen, schließlich hatten wir eine Doppelübernachtung gebucht und würden den Tag im Park verbringen.

Nach dem Frühstück hieß unser erstes Ziel Bennett Lake. Dort konnte man Kanus und Kajaks mieten. In meiner bisherigen Ahnungslosigkeit bin ich irgendwie immer davon ausgegangen, dass ein Kanu für Anfänger das einfachere Fortbewegungsmittel darstellt, wurde dort aber gleich eines Besseren belehrt. Da denn, dann also Kajaks für alle. Da wir Mara nicht alleine fahren lassen wollten, bekam Micha das Einer und ich teilte mir eines mit Mara. Der Bennett Lake ist für Anfänger ein dankbares Revier, solange kein Wind aufkommt. Dann kann nämlich auch der See durch aus Wellen entwickeln und es gestaltet sich etwas anstrengender, wieder zurück zu kommen.

Aber soweit waren wir ja noch gar nicht. Erst einmal paddelten wir los. Und da Mara und ich uns nicht so wirklich einig waren, wer jetzt welche Kommandos gab, war ich als hinten Sitzende nach kürzester Zeit auch schon ziemlich nass. Micha fand das alles natürlich total witzig und zog ungestört und fast trocken seines Wegs. Nach einer Stunde mit viel Spaß, gelegentlichen Diskussionen und der festen Überzeugung unserer Tochter, nächstes Mal lieber beim Papa mitzufahren, gaben wir die Kajaks wieder ab.

Und hier kam natürlich jetzt ganz klar der Vorteil des Womos zum Tragen: Sowohl Mara als auch ich mussten uns eindeutig neu einkleiden. Die nassen Hosen legten wir im Womo zur Sonnentrockung aus, was auch prima geklappt hat.

Nächster Stopp war der Caribou Plain Trail, nur ein kurzes Stück vom Bennett Lake entfernt. Leider war ein Teil des Trails wieder gesperrt, aber der verbleibende Rest war wirklich schön. Wir liefen durch den Wald und staunten über den dichten und höchst unterschiedlichen Bewuchs. Ein Highlight, von dem es leider kein Foto gibt: Uns kam auf dem Weg ein Hase entgegen, der von einem Marder gejagt wurde. Der Hase war von unserer Anwesenheit auf seinem Fluchtweg so konsterniert, dass wir kurz fürchteten, das wäre sein Ende. Er erholte sich aber noch rechtzeitig und bog mit einigen Haken ins Unterholz ab. Alles viel zu schnell für die Kamera, wir waren ja ebenso erstaunt wie Jäger und Gejagter.

Am Wasser konnten wir Libellen beobachten und am Ende gab es noch ein vorwitziges Hörnchen. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Runde!

Auf unserer Parkkarte wurde unter anderem auch der Kinnie Brook-Trail als einer der „Most famos“-Trails empfohlen. Diesen hätten wir entweder vom Parkplatz aus als auch mit einem etwas späteren Einstieg vom Campground laufen können.

Da wir alle zunächst eine kleine Pause haben wollten, entschieden wir uns dazu, erst einmal zum Campground zurückzufahren. Von dort aus ging es dann einige Zeit später – blöderweise ohne Getränke, weil – ist ja nur ein kleines Stückchen – los. Nun ja, bereits der Weg über den Campground bis zum Einstieg des Trails zog sich. Und was dann kam, war der Traum meiner Tochter. surprise Ein Bergziegenpfad! Schmaler Trampelpfad, viele Steine und Wurzeln, recht anspruchsvoll zum Laufen. Dazwischen einige Abhänge und Treppen. Ich möchte nicht wissen, was im Fundy als „difficult“ gilt, wenn dieses Ding als „moderate“ eingestuft wurde. Zwischen dem Trail zu den Dickson Falls (ebenfalls moderate) und dem hier waren jedenfalls Welten.

Ich war – vor allem ohne Getränk – nicht wirklich amused, wollte aber auch nicht aufgeben, weil ich wissen wollte, was uns am Ende erwartet. Irgendwas musste das Ding ja zu einem der „most famous“ machen. Um es kurz zu machen: Falls ihr nicht gerade eine Bergziege seid, spart es euch. Am Ende kommt nämlich einfach – nichts. Ein ausgetrocknetes Flussbett, nicht mal besonders hübsch anzuschauen. Also alles wieder nach oben und zurück…..angry

Als wir dann nach einem längeren Marsch über den Campground glücklich wieder bei Moby angekommen waren, war ich echt dankbar. Das war eindeutig nicht mein Trail gewesen! Dafür schmeckten die Jakobsmuscheln zum Abendessen besonders lecker!

Fazit zum Fundy NP: Ein wirklich toller Park, der mir bis auf den Kinnie Brook-Trail richtig gut gefallen hat. Hier wäre ich gerne noch ein bisschen länger geblieben. Wenn wir wiederkommen, werde ich auch eine oder zwei Übernachtungen auf dem Point Wolfe Campground einplanen, um von dort die Covered Bridge und die Trails in diesem Bereich des Parks zu erkunden.