Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Von Groveland / Yosemite Park nach Acampo

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rodis
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Beigetreten: 04.08.2016 - 15:16
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Von Groveland / Yosemite Park nach Acampo
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 29. Juni 2011
Gefahrene Meilen: 
89 Meilen

Auch heute Morgen regnet es noch ganz tüchtig. Über Nacht ist der Boden ganz schön eingeweicht und wir sind mit den Rädern etwas eingesunken. Der am Abend noch trockene Bachlauf führt heute Morgen ganz schön Wasser.

Ich habe letzte Nacht nur im Unterbewusstsein das ewig lange Gewitter und den starken Regen gehört.

Da heute eine nur 2 ½ stündige Fahrt ansteht, lassen wir alles ganz gemütlich angehen. Wir frühstücken gemütlich und machen „Traumschiff“ reisefertig.  

Rolf-Dieter rangiert „Traumschiff“ vorsichtig auf den noch festen Weg und los geht es zur vorerst letzten Station nach Acampo zu meiner Schwester.

So langsam hört auch der Regen auf und wir fahren, ach wie romantisch (das war es wirklich), durch die Wolkendecke ins Tal. Hier scheint dann auch wieder die Sonne.

Im Tal angekommen erwartet uns schon wieder eine Baustelle.

Die Baustelle ist mitten auf der Brücke über das Tolloch Reservoir.

Zur Mittagszeit stehen wir dann vor dem Haus meiner Schwester. Mein Schwager Skip ist zuhause und freut sich, dass wir da sind. Er hat schon einen Stellplatz für „Traumschiff“ vorbereitet und hilft uns noch die Elektrik anzuschließen.

Er hat einen Anruf bekommen, dass er heute Nachmittag arbeiten kann und so zeigt er mir schnell das Haus, wo ich alles finden kann und mit einem „fühl Dich wie zuhause“ ist er verschwunden.

Wir verziehen uns trotzdem erst einmal ins „Traumschiff“ und warten das Heimkommen meiner Schwester ab. Auch Skip kommt dann bald nach Hause. Nach einem ausführlichen Getratsche über unsere Abenteuer lassen wir die Männer allein, gehen noch schnell einkaufen und dann sitzen den ganzen Abend gemütlich zusammen.

Hier werden wir die näxhsten Tage verbringen.

Donnerstag 30.06.2011

Edda muss arbeiten. Für uns ist das kein Problem. Skip meint es gut und will für uns Frühstück machen. Edda macht ihm aber klar, dass ich erst meine Vorräte aufbrauchen möchte, da ich sonst alles wegschmeißen müsste.

Das sieht er dann ein und wie das Leben so spielt, kann Skip heute auch arbeiten. „Have a nice time“ und schon ist er weg. Das Haus bleibt offen und steht uns zur Verfügung.

Ich nutze diesen Tag um „Traumschiff“ auf die Abgabe in der Vermietstation in San Francisco vorzubereiten, d.h. auf- und rausräumen und aussortieren, was im Fahrzeug bleibt und was wir Edda und Skip dalassen werden.

Danach genieße ich eine ausgiebige Dusche und mache wieder einen „gesellschaftsfähigen“ Menschen aus mir.

Mittags besuchen uns unsere Neffen Randy und Chris mit seiner kleinen Tochter. Chris wird nächstes Jahr im März in Schottland heiraten.

Ich lerne dann auch noch zwei Schwestern von Skip kennen, die mal schnell etwas abholen wollen.

Der Tag endet mit grillen im Familienkreis und einem gemütlichen Fernsehabend.

Freitag 01.07.2011

Heute Nachmittag sind wir zu einem Barbecue (Grillen) bei einer Schwester von Skip eingeladen. 

Es wäre unhöflich nicht hinzugehen und so beißen wir in den sauren Apfel. Wir werden ganz lieb begrüßt und vorgestellt. „Eddas Schwester aus Deutschland“. Ich komme mir vor wie eine besonders seltene Art der Spezies Mensch.

Rolf-Dieter verzieht bald sich in eine stille Ecke mit der Bemerkung, dass er nur sehr schlecht Englisch spricht. Feigling. Wie soll man sich nur die ganzen Namen merken? Ron, Ritchie, Bob, Joe und Co und die weiblichen Vornamen genauso.

Es ist selbst für mich sehr anstrengend den Gesprächen zu folgen und dann plötzlich an mich gerichtete Fragen zu beantworten. Aber es klappt ganz gut und ich kann mich ganz gut aus der Geschichte herauslotsen.

Wir essen gekühlte Früchte und knabbern an rohem Gemüse mit Dip. Kaltes Wasser zum Trinken hält unsere strapazierten Lebensgeister aufrecht. Um unseren Gastgeber nicht zu beleidigen probiere ich noch von der angebotenen Margherita und der geeisten Erdbeerbowle mit Rum. Die Margherita ist viel erfrischender und ich nehme noch ein Glas davon.

Da es sehr heiß ist, nehme ich das Angebot von Skips Schwester an und ziehe ich mich ins kühle Haus zurück. Rolf-Dieter lässt nicht lange auf sich warten.

Edda hat dies beobachtet und bringt Rolf-Dieter und mich uns etwas später zurück nach Hause. Es ist nicht weit und wir haben ja eine gute Ausrede. Später kommen Edda und Skip dazu und sehen uns im Fernsehen Filme an.

Samstag 02.07.2011 bis Sonntag 03.07.2011

Wir ruhen uns aus. Rolf - Dieter sieht sich Skips Hot Rod an.

Skips Freunde kommen mit Ihren Fahrzeugen auch vorbei.

Montag 04.07.20111 (Independence Day)

Unsere letzte Urlaubswoche in Amerika. Nur noch eine Woche.

Für die Amerikaner ist der 4.Juli der höchste Feiertag überhaupt und wird gefeiert als würde Weihnachten, Silvester und Ostern auf einen Tag fallen. Fast alle Geschäfte sind –bis auf wenige Ausnahmen-  geschlossen und wer normalerweise 24 Stunden geöffnet hat, hat heute gerade mal morgens und abends nur jeweils 2 Stunden geöffnet. Es wird jede Menge Feuerwerk verkauft (trotz Brandgefahr), in den größeren Orten und Städten werden große Höhe-Feuerwerke abgebrannt und jeder Amerikaner feiert Party.

Die Amis spinnen wirklich.

Alles ist geschmückt (wie bei uns Karneval in den Hochburgen) mit Nationalfahnen, Girlanden, Lampions in den Nationalfarben. An jeder Straßenecke gibt es noch Feuerwerk zu kaufen. Jede Familie rüstet sich zur Grillparty, egal ob bei Freunden oder im eigenen Haus.

Wir sind von Eddas Nachbarn zu einem Barbecue mit Austern und Wein eingeladen. Die Party findet nur zwei Häuser weiter statt.

Um die Mittagszeit brechen wir zu Eddas Nachbarn auf, mit Kartoffelsalat bewaffnet und kalten Getränken (Bier, Wasser, Cola) in der hoch mit Eis gefühlten fahrbaren Eisbox.

Wir werden superherzlich empfangen und Freunden der Familie und anderen Leuten aus der Nachbarschaft vorgestellt.

Und wie in Amerika üblich – jeder wird mit dem Vornamen angeredet.

Also wieder einmal innerhalb kürzester Zeit viele Namen merken. Im Umgang mit der indirekten Anrede bin ich jetzt mittlerweile schon geübt und komme ganz gut über die Runden.

Wir haben heute wieder 40°, sitzen aber unter einem großen Baum im Schatten.

Der große Holzkohlegrill ist schon angeheizt.

Wir sind 12 Leute und es gilt 100 Austern zu vernichten, dazu gibt amerikanischen Kartoffel- und Makkaronisalat und dazu eisgekühlten kalifornischen Weißwein. Rolf-Dieter und Edda essen keine Austern. Also bleiben 10 Leute übrig.

Auch wenn ich Austern nicht mag, ich muss zugeben sie sind fantastisch zubereitet und schmecken sehr gut.

Ein anderer Nachbar hat eine besonders gute amerikanische Bratwurst mitgebracht (eine Seltenheit). Auch hier kann ich nicht meckern. Sie schmeckt.

Nicht fehlen dürfen auch die Cracker, die scheinbar ständig gegessen werden, um Wartezeiten beim Grillen zu überbrücken.

Nach einer Anstands-Besuchszeit zieht sich Rolf-Dieter zurück. Er hat von der Hitze starke Kopfschmerzen und legt sich hin.

Aber als wäre nicht genug zu essen da, wird auf einem zweiten Grill ein Braten zubereitet. Wer bitte soll das bei dieser Hitze alles essen?

Weitere Freunde der Familie treffen ein und haben als Dessert ein großes Kuchenblech (in Amerika ist alles größer, auch das Kuchenblech, mit einem Früchtekuchen mit verschiedenen ausgeschmückt wie die amerikanische Nationalfahne mitgebrach.t

Spätnachmittags räumen wir gemeinsam auf und gehen zurück zum Haus.  Rolf-Dieter hat etwas geschlafen und fühlt sich besser.

Für den Abend hat sich mit seiner Schwester u. Familie sowie einigen Nachbarn zu einer spontanen Feuerwerksparty verabredet.

In den größeren Orten und Städten werden gigantische Feuerwerke abgebrannt und ist in der Ferne zu sehen. Fast jede Familie brennt zusätzlich noch ein eigenes kleines Feuerwerk ab. Und das, obwohl vor der großen Feuergefahr durch die Hitze gewarnt wird.

Ein winziger Funke würde genügen bei diesem ausgetrockneten Boden und dem abgestorbenen Gras einen Flächenbrand zu verursachen. Unglaublich. Aber es geht alles gut. Ein langer Tag ist zu Ende und wir fallen todmüde ins Bett.