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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion NP

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Sabine79
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14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion NP
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 11. Juli 2018
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Eine Riverside-Site ist nicht immer die beste Wahl!

In der ersten Nacht im Zion ist der Himmel klar

 

 

 

Der Tag beginnt für uns um 6 Uhr, heute wollen wir wandern, diesmal getrennt : der Mann wünschte sich, den Angels Landing Trail zu laufen, was mit den Kindern (8,8,5) so natürlich nicht gegangen wäre (noch schwerer wiegt nur die Sorge der Mutter um sämtliche Familienmitglieder wink ). Ich bin deshalb mit unseren Dreien zu den Emerald Pools zu laufen, mal schauen, ob wir es zu den Upper Pools schaffen.

Um 07:20 stehen wir beim Shuttle am Visitor Center, es ist bereits jetzt voller als wir vemutet hätten und warten etwa 40 Minuten, bis wir mit in den Bus passen. Ich fahre mit den Kindern bis zur Zion Lodge, der Mann nimmt noch eine Station mehr mit, bis El Grotto.

Schnell sind wir beim Lower Emerald Pool, die Kids finden’s super, unterhalb des tropfenden Wassers laufen zu können. Zügig sind wir dann auch beim Middle Pool. Dann wird es anstrengender und es wird gemeckert, wir ziehen die für den Upper Pool geplante Pause bereits zwischen dem Middle und Upper Pool vor und freuen uns über die Aussicht ins Tal. Dann aber weiter, ans Ziel wollen nach der Erholung doch alle, vor allem, weil uns mehrere Rückkehrer vom Upper Pool erzählen, dass es dort doch sehr schön für die Kids sei….also voran!

 

Der Weg zu den Upper Pools ist dann auch gar nicht mehr so weit und wir legen auch hier noch eine Pause ein. Die Squirrel sind hier ganz schön frech, gehen an die Rucksäcke, kurz mal nicht aufgepasst.

 

Dann der Rückweg, dieser jetzt ohne Meckern, wir laufen durch zur Haltestelle El Grotto, dort wollen wir unser fehlendes Familienmitglied (hoffentlich wohlbehalten) empfangen. Während wir warten, machen wir die Jr.-Ranger-Hefte fertig und knabbern unserer verbliebenen Vorräte auf.

 

Um etwa eins stößt dann das Familienoberhaupt wieder zu uns, höchst beeindruckt von seiner Wanderung. Beeindruckende Bilder, aber ich bin ganz froh, dass ich da nicht mit bin…

Auf einmal dröhnt es aus dem Rucksack MÄÄHP MÄÄHP MÄÄHP … wat is dat denn?

Neuer Klingelton? Nein, eine Flash Flood Warnung- hmm, wir sind ja für heute fertig mit wandern, dann betrifft uns das nicht, denken wir.

Mit dem Bus geht’s zurück ins Visitor Center, die Jr.-Ranger-Hefte abgeben. Aber oh, wir haben den Ranger Talk vergessen, also ins Nature Center laufen, dort beim – interessanten - Programm mitmachen und mit etwa 20 anderen Kindern den Eid ablegen. Auch wenn unsere Kinder noch kein Englisch sprechen, war es für sie ein nettes Programm, einer von uns saß daneben und hat dies und das übersetzt, am Ende wurde draußen noch ein Spiel gespielt, da ist die Sprache eh nicht so wichtig.

Mit den Badgets an der Brust geht  es jetzt zur Campingsite, heute wollen wir nur noch spielen, planschen, ein bißchen rumhängen und natürlich grillen.

 

Osprey knabbert an der Maus, am Zugang zum Virgin River

 

Im Laufe des Nachmittags bekommen wir nochmal Flash Flood–Warnungen (zeitliche Verlängerungen) aufs Handy, aber das  betrifft uns ja nicht…!

Still und ruhig fließt der Fluss...

 

Langsam wird es finsterer

 

Mit Ende des nachmittaglich vorgesehenen Programms zieht sich der Himmel immer weiter zu und es beginnt zu tröpfeln und auch windiger zu werden … der erste Abend, der im Wohnmobil und nicht davor verbracht wird! Zu fünft ist es im E23 schon enger, wenn man hier einen Abend gemeinsam verbringen möchte, aber es passt. Wir spielen Spiele und der Regen prasselt aufs Dach, es blitzt und donnert. Gegen zehn gehen wir ins Bett, vorher schaue ich noch einmal durch die Vorhänge…zum ersten Mal, seit wir reingegangen sind…Was ist das denn? Der zarte Virgin River ist aufs mehrfache angeschwollen und sucht sich seinen Weg, erleuchtet immer nur in den Momenten, wenn es blitzt. Gebannt verfolgen wir das Spektakel und wollen dann noch einige Sachen hereinholen, die wir draußen gelassen hatten…Flip Flops unter dem Womo etc. Das meiste war noch da, ein Paar Kinderschuhe verschollen, Wasser fließt ja auch abwärts…also unter unserem Womo entlang Richtung Fluß. Jetzt wird uns doch etwa mulmig. Können wir an dieser Stelle wohl stehenbleiben? Fahren die Ranger vielleicht rum und geben Bescheid, wenn ein Platz besser geräumt werden sollte? Auf der andern Seite des Virgin River ziehen ein Zelter nach dem anderen ab, wir sehen die meisten Autos davon fahren. Hmm, was nun? Die Entscheidung wird uns abgenommen, als eine amerikanische Nachbarin klopft: sie hat 911 angerufen und ihr wurde gesagt, es wird noch mehr und weiter regnen, „the situation will get worse“, wir sollen entweder nach Springdale fahren oder auf einen Day Use Parkplatz.

Hmm, jetzt sind wir doch etwas aufgeregt, ist dies doch unsere erste Bekanntschaft mit einem Wetter bzw. einer Situation dieser Art, die Kinder sind in dem Moment auch etwas verängstigt, es fließen auch ein paar Tränen. Wir holen noch die Leveler rein und klemmen den Strom ab, dann geht’s runter vom Watchman, mit uns weitere Womos. Es regnet und regnet, am Day Use Parking fahren wir vorbei (haben wir gar nicht gesehen, erst am nächsten Morgen) und fahren nach Springdale. Dort stellen wir uns auf einen größeren Parkplatz, auf dem RV-Parking explizit untersagt ist. Wir legen unsere Unterlagen aufs Armaturenbrett, hier ist uns wesentlich wohler als auf unserer Site.

Bald schlafen alle, ich wache öfter auf, der Mann auch, die Kinder schlafen gut.

Am nächsten (frühen) Morgen ist das Gewitter vorbei, wir sind recht früh auf und fahren von Springdale zurück auf unsere Site am Watchman. Bis auf ein Wohnmobil sind wohl alle in der Nacht abgefahren. Höher stehende Wohnmobile. also jene, die die ganze Nacht in Fließrichtung standen, stehen zum Teil bis zur Felge im Matsch. Ob die da so wieder herauskommen? Der Virgin River steht noch höher als gestern Nachmittag, aber wesentlich niedriger als gestern Abend. Sträucher umgerissen, Sand weggespült, man kann gut erkennen, wo da Wasser gestern so unterwegs war.

Blick von unserer Site nach rechts

 

Das Wasser muss bis an der roten Linie gestanden haben

 

Wir frühstücken auf unserer Site und überlegen, was wir heute machen wollen. Eigentlich stand eine Wanderung in die Narrows auf dem Programm. Wir gehen gar nicht erst ins VC, denken uns selbst, dass diese nicht möglich sein wird. Also fahren wir zum Day Use Parking und entscheiden, den Watchman Trail zu laufen, der direkt am Parkplatz startet. Auch hier sehen wir die Spuren des gestrigen Gewitters überall, aber der Trail ist gehbar. Oben angekommen genießen wir ein letztes Mal die großartige Aussicht auf den Zion und verweilen einige Zeit.

 

Wieder am Parkplatz zurück ist sicher: Hierher möchten wir noch einmal wiederkommen, und das nicht nur wegen der verpassten Narrows!

 Viele Grüße,

Sabine

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: 14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion N

Hallo Sabine,

der Sternenhimmel ist ja phänomenal.

Euer Tag war ja ganz schön aufregend. Da wäre uns auch mulmig gewesen. Gute Entscheidung schnell abzurücken.

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Sabine79
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Beigetreten: 24.08.2017 - 16:52
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RE: 14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion N

Hallo Sonja,

ja, uns war so auch wesentlich wohler, ich hätte auf der Site wahrscheinlich auch kein Auge zu bekommen - obgleich, bei Sichtung des Platzes am nächsten glauben wir, wir hätten dort stehen bleiben können; aber wer weiß das schon vorher...

viele Grüße,

Sabine

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: 14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion N

Hallo Sabine,

so eine Flash Flood mitzubekommen ist eine Erfahrung, die bestimmt sehr beängstigend war.  Und das obwohl ihr ja im WOMO gesessen habt und nicht in einem engen Canyon.

Dieses Unwetter und spätere haben auch unsere Planung durcheinander gebracht und eine ganze Reihe Hikes unmöglich gemacht.

LG Mike 

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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Sabine79
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Beigetreten: 24.08.2017 - 16:52
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RE: 14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion N

Hallo Mike, 

Ja, das möchte ich mir gar nicht vorstellen,  draussen ohne irgendeinen Schutz unterwegs zu sein. Gut ist da ja auch, dass es die Meldungen aufs Handy gibt. 

Auch beeindruckend (Mir fällt kein anderes Wort ein), wie "ein bisschen Regen" Planungen und Infrastruktur lahmlegen kann. Da sitzt die Natur am längeren Hebel ...

Grüsse, 

Sabine

 

 

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: 14. Tag (11.07.2018) : Wanderungen und Flash Flood im Zion N

Hallo Sabine,

wir haben das auch schon miterlebt, dass der Virgin River ein reißender Strom war. Das ist schon ziemlich eindrücklich, zu sehen, wie schnell sich die Wassermassen ausbreiten. Umso wichtiger, sich zu informieren, bevor man den Hike durch die Narrows macht. Natürlich schade, dass es in eurem Fall dann nicht mehr geklappt hat. Aber ihr kommt sicher wieder.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de