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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

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tburbank
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Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 30. Mai 2019
Gefahrene Meilen: 
380 Meilen
Fazit: 
Der totale Knaller!

Um dem Wochenend-Run auf die CG's zuvor zu kommen, sind wir bei trübem und etwas regnerischen Wetter in Seward auf dem
Waterfront CG angekommen. Es waren schon einige RV's da, ich hatte zu dieser Jahreszeit wirklich weniger erwartet, aber die meisten
hingen an den Utility-Sites (Water&Electric) und waren wohl schon länger da. Am Wochenende wurde es dann tatsächlich zunehmend voll.
Das mit den tief hängenden Wolken gab dem Ganzen auch gleich etwas mystisches - hatte auch was. Wildes Wetter in wilder Gegend...
Wir haben uns die erste Dry-Site (Wilderness Uschi: ganz nah an den Duschen, bitte!) direkt am Wasser ausgesucht.

Eingeparkt, ausgestiegen, auf das Meer geglotzt und:

      

Wal mit Kalb - direkt vor dem CG. Unsere Kinnladen fielen runter. Ausserdem noch Seeotter und Seelöwen, die auch einfach ihr Ding machten.
Wir waren und sind immer noch begeistert!
Nachdem es dann geregnet hat, haben wir nach einer Dusche (wieder abgehakt) unser einziges Indoor-Abendessen genossen und dabei auch
das erste und einzige mal den Generator für 10 Minuten angehabt.


Am nächsten Morgen sind wir zu unserer Kenai Fjords and National Park Cruise aufgebrochen.
Das Schiff war zum Glück nicht so voll und es wurde uns gesagt, auf dem Weg raus aus diesem und rein in den nächsten Fjord wird es kurz
mal "etwas bumpy". Es wurden vorsorglich Anti-Seekrankheits-Mittel für wenig Geld angeboten. Wir hatten selber was dabei und wollten
sicher gehen, dass wir von der Fahrt auch etwas haben und so wurden die Tabletten gleich mal eingeworfen.
Einige unserer Mitfahrer hielten das nicht für nötig - was sich kurz darauf als nicht so clever herausstellen sollte...
Denn nach einem sehr ge-chillten Seeotter auf der Fahrt aus dem Fjord wurde es dann für kurze Zeit dann tatsächlich "etwas bumpy". Wir
fanden es lustig - hatte was von Achterbahn - aber als die Mädels vom Schiff mit Gummihandschuhen Tüten verteilt haben, haben wir eine
Menge grüne Gesichter um uns herum festgestellt. Hier und da eilte auch einer mit dicken Backen in Richtung Ausgang aber sie haben
es wohl alle bis nach draussen geschafft...
Im nächsten Fjord wurde es dann wieder mystisch - ich habe mich spontan an den Film "The Fog, Nebel des Grauens" erinnert.

   

Jede Menge Tiere zu sehen, Puffins und Möwen in den Felsen und im Wasser riesige Forellen...wink:

     

Anschliessend gab es für die, die es dazu gebucht hatten, Mittagessen. Faszinierend. Die mit den grünen Gesichtern und den
dicken Backen waren wieder topfit und standen am Buffet. Wir dachten uns, die werden als erwachsene Menschen ja wissen,
dass das keine Weltumrundung ist und wir den Selben Weg ("etwas bumpy"!) wieder zurück müssen!?
Um es kurz zu machen, sie wussten es offensichtlich nicht...

Da wir den Manatuska Glacier nicht gesehen hatten waren wir froh, dass auf dem Programm auch noch ein Gletscherbesuch stand.
Ist schon ein ordentlicher Brocken mit ganz eigenem Wetter - der Nebel ist normal hier, meinten sie...

     

Vorbei an faulenzenden Robben noch ein Buckelwal:

  

Auf der Rückfahrt dann die Ausgabe des vorbestellten Desserts und... "I feel so bad", "Grüngesicht" und "dicke Backe" wieder am Buffet...
Aber von mir aus. Jeder, wie er will.

Allgemeiner Tipp:

Leute, kauft und benutzt Reisetabletten wenn eine 6 Stunden Bootsfahrt ansteht und ihr nicht wisst, wie seefest ihr seid!
Eine Bootstour in Seward kann ich auf jeden Fall empfehlen. Hatte den Tipp (Seward oder Valdez?) auch aus dem Forum hier - danke!

Wieder so ein Tag. Jede Menge Eindrücke, die erstmal verarbeitet werden wollen.
Aufgrund der Tatsache, dass es Wochenende war entschlossen wir uns, noch eine Nacht in Seward dranzuhängen um dann am Sonntag
ab Mittag wieder "leere" CG's vorzufinden. Wilderness Uschi hatte mittlerweile mehrere Bald-Eagles entdeckt - ich noch gar keinen.
Wir waren Einkaufen, Wäsche waschen und sind ein bisschen rumgelaufen. Die Lachs-Saison ging gerade langsam los und die Angler
haben ihre Fänge filetiert, im Hafen hat ein Seeotter seine Runde gemacht:

     

Wie bei allen USA-Reisen schauen wir immer mal in die Outdoor-Läden und ja, die Forellen müssen hier tatsächlich etwas grösser sein:

Als wir dann "daheim" waren und angefeuert haben gab es nochmal eine besondere Show: 

Erst kucken...                                                                                        ...und dann springen!

     

...Wale direkt vor dem CG, wir saßen am Firepit. Kinnladen unten! Allein deshalb hatte sich der extra Tag trotz nasskaltem Wetter gelohnt.
 

Am Sonntag ging es nach dem Frühstück weiter. Wir hatten uns den Ninilchik View CG ausgesucht und waren erfreut, dass das Wetter besser
wurde und die Temperaturen deutlich stiegen. Nach einem Stop bei Fred Meyer in Soldotna näherten wir uns unserem Ziel und bestaunten
schon während der Fahr den Mount Redoubt auf der anderen Seite des Cook Inlets. Und dann hatten wir wieder richtig Glück. Denn als wir am
CG ankamen, war die nach unserer Meinung beste Site frei. (Im Laufe der nächsten Stunde bestimmt wieder 3 RV's, die dann weiter fuhren...)
Und da bekanntlich das Beste zum Schluss kommt standen wir jetzt an meinem persönlichen Lieblingsplatz der Tour:

Wir bekamen das:                                                                             ...mit Blick auf das:

    

Wiedermal die Kinnladen unten.
Ich bewunderte noch den Ausblick, da hörte ich etwas, dass sich im weitesten Sinne anhörte wie Quietscheenten und ich sah nach oben:

    

Wir waren in einer Art Adler-Einflugschneise weil diese beeindruckenden Tiere mit dem Quietscheenten-Geschrei im Minuten-Takt in Zeitlupe in
10 Metern Höhe über unsere Köpfe flogen und auch direkt in den umliegenden Bäumen saßen. Wow! Perfekt! 
(Wer in Filmen Adler kreischen hört: Nein, das sind keine Bald-Eagles! An deren Geräuschen sollten die Natur noch etwas nachbessern...)

Noch ganz beseelt von "meinen" ersten Weisskopf-Seeadlern und dem tollen Panorama schreit Wilderness-Uschi plötzlich: "Ins Auto, ins Auto!"
Da meine Frau immer recht hat sofort umgedreht in Richtung Camper geeilt. Warum? Eine Elchkuh mit Kalb steht keine 5 Meter vor uns und
kuckt über die Motorhaube. Elchkuh mit Kalb und ganz nah? Da war was - beeindruckend, wie schnell man rennen kann, wenn man muss...
Wir sind ins Auto gesprungen aber die beiden sind ganz entspannt wieder abgezogen und waren wohl nur neugierig.

  

Warm, Sonne, super Site, Panoramablick, Adler, Elche, Puls 130, Hechtsprung ins Auto - da waren wir gerade mal 20 Minuten auf dem Platz.

Sofort beschlossen wir, noch eine Nacht hier zu bleiben. Am nächsten Tag runter ans Meer. Da Ebbe war, saßen auf jedem Fels ein Adler
und hat gehofft, dass in den Tümpeln irgendwas fressbares gefangen war. In den Bäumen Adler wie Wellensittiche in der Zoohandlung - also
gefühlt zumindest. Auffällig und sehr erfreulich zugleich war die Tatsache, dass am Strand nur rumlag, was da auch liegen sollte. Nicht
eine einzige Plastiktüte oder sonstiger Müll. Schön, dass es sowas auch noch gibt.

      

      

Ein toller Tag, sehr entspannt, phantastische Bilder, sehr schöner, sehr gepflegter CG. Urlaubstechnisch alles richtig gemacht!

Eigentlich wollten wir am Dienstag noch in Richtung Homer fahren, haben aber am Abend vorher leider festgestellt, dass wir am Mittwoch schon
WoMo-Abgabe haben. Wir hätten uns beinahe um einen Tag verrechnet. Das hätte wieder dumme Gesichter gegeben, wenn wir bei der Wohnmobil-Abgabe
festgestellt hätten, dass wir einen Tag zu spät dran sind und der Flieger in 3 Stunden geht.... Reiz-Überflutung und dunkel wird es auch kaum - man verliert
total das Zeitgefühl.
Also sind wir für die letzte Nacht wieder zurück zum Bird Creek CG gefahren, einfach um es morgens nicht mehr so weit nach Anchorage zu haben.
Auf dem Weg dahin haben wir kurz vor Portage auf einer Brücke einen leider toten, wohl von der Flut angespülten, Wal im Flussbett gesehen. Wie
alle anderen Autofahrer sofort angehalten und hingegangen - näher als 20 Meter war aber wirklich nicht möglich, denn der Wal lag da wohl schon
länger in der Sonne... 

Nach dem Aufbrauchen der restlichen Vorräte, dem Verfeuern des restlichen Holzes und ein wenig putzen noch gedumpt, Gas aufgefüllt, getankt.
Nach der "Abgabe" von Wilderness-Uschi am Flughafen (sie musste einen Mietwagen holen und mich dann vom CA-Office abholen - ganz alleine,
in einem fremden Land - in einer fremden Stadt! Davor hatte sie schon monatelang ... sagen wr mal wohlwollend "Respekt") zu CA gefahren.

Und hier eine weitere persönliche, sehr positive Erfahrung mit Cruise America Anchorage:
Nach dem Dumpen blieb die 1/3 Anzeige des Greywater auf der Bedientafel an obwohl der Tank leer war. Wir hatten eine Tasse kaputt gemacht,
mittlerweile noch einen weiteren Steinschlag in der Frontscheibe und der water-heater war ja von Anfang an defekt.
Ich habe alles direkt "gestanden" und war positivst überrascht:

Die Tasse:                      Kein Problem, passt schon. Ich kann alle haben, wenn ich will.
Die Greywater-Anzeige: Kein Problem, passt schon. Manchmal bleiben Essensreste oder so am Sensor hängen.
Die Frontscheibe:           Lässt sich kaum vermeiden, das würde (nur?!) 50$ für "Damage" kosten, aber da der water-heater nicht, ging, passt
                                       das schon.
Ich hatte befürchtet, dass sie da mehr Probleme machen.... Die komplette Abgabe hat keine 15 Minuten gedauert. Ich war begeistert.

Und was eine richtige Wilderness-Uschi ist, bekommt selbstverständlich auch das Mietwagen-"Problem" gelöst - sie kam direkt auf den Hof
gefahren und alles war gut.

Peter

tburbank
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Beigetreten: 10.09.2018 - 14:23
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Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

 

 

 

Herbstfahrer
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Beigetreten: 25.10.2017 - 16:27
Beiträge: 924
RE: Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

Hallo Peter,

Wouw, grossartig! Was für eine Tour! Seid ihr mit Kenaj Fjord Tours unterwegs gewesen? Wie lange vorher habt ihr die Tour gebucht?

Das mit den Reisetabletten ist ein guter Tip, sicher ist sicher. Ganz tolle Fotos!

Viele Grüsse, Irma

2012 Südwesten  2015 Yellowstone/Badlands/RMNP   Herbstfahrer's Reiseberichte

 

 

 

cani68
Bild von cani68
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Beigetreten: 01.02.2017 - 20:13
Beiträge: 1196
RE: Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

Interessante Bilder der Seetour

Leute, kauft und benutzt Reisetabletten wenn eine 6 Stunden Bootsfahrt ansteht und ihr nicht wisst, wie seefest ihr seid!

Brauche ich nicht, da ich solche Boote einfach nicht besteigesurprise

=======================
Ne schöne Jrooß ahn all

Uwe

"Yukon" und mehr Kanada auf Flickr

tburbank
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Beigetreten: 10.09.2018 - 14:23
Beiträge: 24
RE: Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

@Irma

Ja, wir waren bei Kenai Fjord Tours - wir hatten schon im November gebucht. Hatte zufällig gesehen, dass es beim "Black Friday" hier 40 % Rabatt gab...

Peter

sandra1991
Bild von sandra1991
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Beigetreten: 10.08.2013 - 18:48
Beiträge: 346
RE: Alaska für Anfänger Teil 5 : The Kenai Peninsula

Hallo Peter

Ihr hattet aber eine tolle Tour, sogar mit Walen. Und dann auch noch vom CG. Ich bin doch etwas neidisch ;)

Wir haben die Tour im 2016 gemacht. Bei super Wetter ging es los, doch leider wurde ich nach ca. 1 Stunde Seekrank und habe die Tour dann doch nicht so geniessen können. Dies war jedoch das erste mal, dass ich Seekrank wurde. Das hatte ich sonst noch nie! Man kann also nicht auf alles vorbereitet sein ;) Für das nächste Mal bin ich jedoch vorbereitet ;)

Viele Liebe Grüsse, Sandra :)