Wir bereisen zu zweit mit unserem dann 8-jährigen Sohn im August/September den kanadischen Westen. Wir wollten auf jeden Fall dabei haben: die Rockies (Banff, Jasper, Icefield Parkway), Okanagan Valley (ein bißchen Sommer und Wein), Vancouver Island (Bären, Wale), zwei Tage Sightseeing in Vancouver. Nach reichlicher Lektüre einschließlich zahlreicher Reiseberichte und Reiseplanungen auf diesem tollen Portal haben wir uns für eine Einwegreise von Calgary nach Vancouver entschieden. Das erschien uns von der Fahrtstrecke her einzig realistisch und hat den Vorteil, dass man noch im August in den Rockies ist.
Den Gabelflug haben wir bereits gebucht (Lufthansa, Ankunft Calgary 23.08. um 17:30, Rückflug ab Vancouver 11.09. um 16:15). Auch das Wohnmobil ist gebucht, wir haben uns aufgrund vieler Bewertungen und Anmerkungen für Fraserway entschieden und einen C Large mit Slide-Out genommen. Das mag unnötig groß klingen, wir wollten aber gerne etwas mehr Platz, auch was die Schlafplätze angeht.
Die privaten Campgrounds haben wir schon gebucht, aber sie sind alle mit wenig Kosten stornierbar, die Route ist also noch anpassbar. Die staatlichen lassen sich ja jetzt eh noch nicht buchen.
Wir planen keine großen Wanderungen, sondern denken eher an kurze Spaziergänge. Unser Sohn ist zu groß für die Kraxe und zu klein für 12 km-Touren. Außerdem haben wir durchaus etwas Respekt davor, im Bärengebiet zu dritt mit Kind herumzulaufen. Dort, wo eh viele Touristen herumspazieren, werden wir es natürlich auch tun. In dem Fall gilt (leider) für uns: the more the merrier....
Uns würden nun Eure Anmerkungen zu unserer Planung interessieren. Ist das so realistisch? Klingt das nach einer tollen Reise oder fehlt etwas bzw. ist irgendetwas überflüssig? Habt Ihr Tipps, was man auf den jeweiligen Strecken bzw. an Ausflügen unbedingt noch machen sollte? Und vor allem: habt Ihr eine Idee für die Etappe zwischen Tofino und Vancouver? Lohnt sich das Owichan Valley? Wo sollte man übernachten? Was ist für Victoria zu empfehlen? Gibt es Tipps, was das Bear/Whale-watching angeht?
Und noch eine Frage zur RV-Abgabe: wir haben gelesen, dass die meisten die Nacht vor der Abgabe auf einem CG irgendwo in oder um Vancouver herum verbringen. Die sehen aber alle nicht sehr attraktiv aus. Wir überlegen daher, den RV schon am Tag davor nachmittags abzugeben und den Abend schon im Hotel zu verbringen. Dann hätten wir auch zwei volle Tage für Vancouver. Geht das überhaupt oder kann man nur in dem vorgegebenen Timeslot 8:30 bis 11:30 abgeben? Hat jemand das schonmal gemacht, eventuell sogar bei Fraserway in Vancouver?
Wir sind gespannt auf Eure Anmerkungen!
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Tag |
Ort |
Campground/Hotel |
Km |
Auf dem Weg |
Ausflüge |
Sonstiges |
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22.08. |
Abflug FFM |
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23.08. |
Ankunft Calgary 17:30 Uhr |
Marriott Residence Inn (gebucht) |
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Jetlag ausschlafen |
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24.08. |
à Banff |
Two Jack Lakeside CG (staatl.) (Buchung ca. 01/2026) |
150 |
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Bow Falls (kurzer Sparziergang) |
Übernahme WoMo, Einkauf |
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25.08. |
Banff |
Two Jack Lakeside CG |
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Moraine Lake; Lake Louise |
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26.08. |
Banff |
Two Jack Lakeside CG |
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Johnston Canyon; Sulphur Mountain gondola |
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27.08. |
à Jasper |
Whistlers CG (staatl.) (Buchung ca. 01/2026) |
300 |
Fahrt über Icefield Parkway Auswahl aus: Herbert Lake Bow Lake Peyto Lake Viewpoint Glacier Skywalk Sunwapta Falls Athabasca Falls |
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28.08. |
Jasper |
Whistler’s CG |
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Auswahl aus: Maligne Lake & Spirit Island Bootstour Maligne Canyon Pyramid Lake & Patricia Lake |
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29.08. |
à Clearwater |
Spahats Creek Resort (privat; gebucht) |
330 |
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30.08. |
Clearwater |
Spahats Creek Resort |
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Spahats Falls Dawson Falls |
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31.08. |
à Kelowna |
Bear Creek PP CG (Buchung 01.05.26 13.00) |
250 |
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01.09. |
Kelowna |
Bear Creek PP CG
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Mission Hill Family Estate (wine tasting) Myra Canyon Trestles (Historische Eisenbahnbrücken) Quails' Gate (Pinot Noir, See-Blick) Cedar Creek Estate (am See gelegen) |
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02.09. |
à Nanaimo |
Living Forest Oceanside CG (privat; gebucht) |
390 |
Coquihalla Highway (schnellste, aber Mautgebühr ~$50) Hope (Kettensägenschnitzereien)
Alternativ: Fraser Canyon Route (länger, landschaftlich schön) |
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Fähre ab Horseshoe Bay |
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03.09. |
à Ucluelet/ Tofino |
Crystal Cove CG (priv; gebucht Platz 38) |
215 |
MacMillan Provincial Park (Cathedral Grove) Sproat Lake |
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04.09. |
Ucluelet/ Tofino |
Crystal Cove CG |
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Whale Watching (jamies.com) |
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05.09. |
Ucluelet/ Tofino |
Crystal Cove CG |
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Bear watching (jamies.com) |
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06.09. |
à Cowichan Valley ? |
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180 |
Halt in Coombs („Goats on the Roof Market“ – Kultstopp!). |
Blue Grouse Estate Winery
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07.09. |
à Victoria ? |
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60 |
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Butchart Gardens Inner Harbour |
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08.09. |
à Vancouver |
Blue Horizon Hotel (3 Nächte gebucht) |
120 |
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Fähre ab Nachmittags: Abgabe WoMo? |
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09.09. |
Vancouver |
Blue Horizon Hotel |
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10.09. |
Vancouver |
Blue Horizon Hotel |
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11.09. |
Rückflug 16:15 Uhr |
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12.09. |
Ankunft FFM |
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Gesamt-Km |
~2.000 |
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+ 20 % = |
~2.400 |
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Hallo Kai
Da wir die Tour Vancouver - Vancouver Island - Calgary im Sommer 2024 gemacht haben, kann ich gerne einiges dazu schreiben. Aber gleich am Anfang hätte ich eine Frage: Ist da mit den Abflug bzw. Ankunftsdaten etwas durcheinander geraten? Wenn ihr am Samstag, 22.08. in Frankfurt losfliegt, kommt ihr normalerweise am gleichen Tag in Calgary an.
Viele Grüsse
Ette
Hallo Ette,
Du hast vollkommen Recht, da haben wir uns tatsächlich vertan, wie peinlich, und gut, dass wir unsere Planung hier eingestellt haben. Dann schauen wir uns also entweder noch Calgary an, oder wir versuchen, die RV-Buchung um einen Tag nach vorne (23.08.) zu verlängern. Das würde uns dann zB noch eine Nacht in Jasper ermöglichen.
Vielen Dank schon einmal und wir freuen uns auf Deine weiteren Anmerkungen!
Herzliche Grüße
Kai
Hallo Kai,
meine Kommentare dazu:
- Banff. Ich würde nicht 3 Nächte auf dem CG in Banff verbringen, wenn ihr sowieso dann zu Lake Louise/Morraine Lake und am anderen Tag zum Johnston Canyon wollt. Da fahrt ihr ja immer hin und her. Da wird's (auch wegen anderer kleiner Abstecher) mit deinen 20% Wegzuschlag schnell knapp.
- Icefield Parkway an einem Tag, das kann man machen, sollte man aber nicht. Da gibt's so viel schönes, auch mit kurzen Wegen, dafür besser mindestens 2 Tage.
- Jasper: Ob der Maligne Canyon nächstes Jahr wieder offen ist ist fraglich. Die Fahrt auf dem Maligne Lake zu Spirit Island ist ganz nett, aber teuer und eine Massenveranstaltung sondergleichen.
- Kelowna -> Nanaimo an einem Tag - mit Fährüberfahrt. Oha, das wird heftig
Überhaupt, bei 14 WoMo-Tagen diese Strecke, das würde ich nie machen. Das ist schon für die Strecke Calgary -> Vancouver wenig, alleine dafür würde ich schon 3 Wochen empfehlen. Von Vancouver Island mal ganz abgesehen, dafür wieder 2-3 Wochen.
Bedenke auch die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit mit dem WoMo ist relativ niedrig. Außerdem wird euer Kind hinten sitzen und während der langen Fahrten nicht die beste Aussicht genießen.
Ich glaube ihr wollt zu viel in zu kurzer Zeit, überlegt euch das noch mal, ihr hetzt euch nur.
Bären könnt ihr auch auf dem Festland sehen, Walbeobachtungstouren starten auch von Vancouver aus.
Trotzdem viel Spaß
Christian
Hallo Kai,
Wir haben 2019 in ziemlich genau dem Zeitraum eine ähnliche Route gefahren (allerdings Vancouver - Vancouver).
Was mir aufgefallen ist:
Überfahrt nach VI: Ihr wollt an einem Tag von Kelowna nach VI. Bis zum Fährterminal sind es ca. 5h, man muss mindestens 45min vorher da sein und die Fahrt dauert dann ca. 2h. Dann seid ihr noch an keinem CG. Das könnte ziemlich eng/stressig sein, selbst ohne Verkehr/Verzögerungen. Lieber in der Nacht vor der Fähre näher am Hafen übernachten
Von Nanaimo sind es bis Tofino ca. 6h weil dazwischen es ziemlich kurvig ist. Wir haben das deshalb gestrichen und sind nur bis zum Stamp River gefahren. Das ist übrigens einer unserer Top 3 CG. In der Zeit in der ihr unterwegs seid ist auch die Möglichkeit Bären zu sehen sehr hoch.
Von Uculet nach Lake Cowichan würde ich mal sogar 8h Fahrt schätzen.
Normal muss man die Wohnmobile bis 10 Uhr abgeben. Man sollte also schon am Abend vorher in der Nähe sein. Am Tag der Abgabe noch die Fähre zu nehmen ist aus meiner Sicht mehr als problematisch. Wieder ca. 3h rechnen also man müsste zwischen 5 und 6 Uhr auf der Fähre sein, wenn man danach kaum mehr bis zur Station fahren muss.
Das ist übrigens unser Reisebericht, wenn du noch Ideen für die Tour sammeln möchtest: Reisebericht Vancouver - VI - Rockies - Vancouver 2019
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Hallo Kai,
wir waren dieses Jahr mit zwei Kids (9 und 11 Jahre) allein zwei Wochen auf der Strecke von Jasper nach Banff (mit Abstechern in den Mt. Robson, Yoho und Kooteney) unterwegs.
Die Strecke, die ihr plant, sind wir so ähnlich auch schon gefahren. Allerdings mit dem Mietwagen, ohne Kinder und innerhalb von 4 Wochen.
Anbei meine Anmerkungen:
Viele Grüße
Bine
Hallo Kai
Ui, das mit dem Ankunftstag hätte schief gehen können. Aber lieber einen Tag mehr als andersrum. Ich würde einen Tag mehr Womo nehmen statt Calgary anzuschauen - aber ich bin überhaupt kein Städte-Fan. Ich bin lieber in unberührter Natur mit etwas weniger Menschen unterwegs. Das spiegelt sich auch in meinen folgenden Empfehlungen wider:
Ich schliesse mich meinen Vorschreibern an und würde euch dringend raten auf Vancouver Island zu verzichten. Wir hatten 2024 eine ganze Woche für VI und nochmal 3 Wochen für die Strecke Vancouver-Calgary. So schön wie die Insel ist (wir überlegen beim nächsten Mal 3 Wochen nur auf Vancouver Island zu verbringen!), die geplante Tour ist viel zu stressig und Fahr-intensiv.
Auch bei Banff bin ich gleicher Meinung. Uns war es an den Hotspots viel zu voll. Wir haben nach der ersten Erfahrung am Emerald Lake mit den Massen Lake Louise und Moraine Lake gestrichen und uns auf unbekanntere Ziele konzentriert. Da könnte ich z.B. eine Wanderung am Vista Lake oder am Mt. Norquay empfehlen . Dagegen haben uns der Yoho und der Glacier Nationalpark (Illecillewaet Campground) richtig gut gefallen!!! Dort gibt es auch kürzere Touren, die für euch in Frage kämen.
Für den Icefields Parkway würde ich auch 2 Tage mit einer Übernachtung in der Mitte planen. Das hatten wir 2024 auch so geplant, es kam aber anders, da wir wegen des Feuers aus Jasper evakuiert wurden und dann 800 km Umweg nach Banff fahren mussten. Wir hatten zum Glück noch 4 Tage Reserve am Ende der Reise eingeplant, die dafür bitter nötig waren.
Jasper fanden wir toll! Wir waren zwar aufgrund der Evakuierung nur einen Tag dort, aber es hat uns wesentlich besser gefallen als Banff. Der Maligne Canyon war toll, und auch die Wanderung am Maligne Lake (Moose Lake Loop) war klasse. Wir hätten gerne noch den Mt. Edith Cavell und das Valley of the Five Lakes besucht. Vieles davon ist aktuell gesperrt. Wer weiss, was 2026 wieder offen ist.
Beim Wells Gray PP bin ich etwas unschlüssig. Wir waren dort, wir fanden es schön, es war nicht voll, aber irgendwann hatten wir die Wasserfälle dann gesehen. Wir sind die nördliche Strecke über Whistler gefahren. Insofern war der Well Gray PP passend auf der Strecke. Mein absolutes Highlight waren die Joffre Lakes.
Aber du möchtest ja Sommer und Wein. Daher würde ich den Wells Gray PP auslassen und "untenrum" fahren, d.h. Calgary - Banff - Jasper - Banff - Yoho - Glacier und ab Salmon Arm Richtung Süden, mehr Zeit an den Seen bis Osoyoos verbringen und auf dem Weg nach Vancouver noch den E.C.Manning PP besuchen. Damit hättest du den Icefields Parkway je in eine Richtung befahren und insgesamt auch zwei Tage dafür ohne eine Übernachtung in der Mitte.
Grundsätzlich würde ich versuchen Doppelübernachtungen an den Highlights zu planen. Das wären für mich Jasper NP, Banff NP Tunnel Mountain CG (einen Platz weit weg von den Bahnschienen nehmen!), Glacier NP Illecillewaet CG, Osoyoos Haynes Point CG und E.C. Manning. Für den Tag vor der Abgabe wäre evtl. ein CG am Cultus Lake geeignet.
Viele Grüsse
Ette
Liebe Leute,
ganz herzlichen Dank für Eure Anmerkungen, die uns wirklich sehr geholfen haben! Wir haben das Wohnmobil jetzt um einen Tag nach vorne verlängert und übernehmen schon am 23. August. Banff werden wir abkürzen, Jasper auch, dafür ein bis zwei Nächte auf dem Icefield Parkway einplanen. Uns war nicht klar, dass es dort auch Campgrounds gibt, obwohl man das auf der Map hier ja hätte sehen können...
Vancouver Island mögen wir noch nicht aufgeben. Wir werden aber auf jeden Fall eine Zwischenübernachtung auf dem Weg von Kelowna dorthin einplanen, eventuell den EC Manning. Außerdem schmeißen wir Owichan und Victoria raus, man kann nicht alles haben. Meint Ihr, dass EC Manning bis Nanaimo an einem Tag machbar ist? Oder sollte man noch näher ran, also zB Harrison Hot Springs mit dem Sasquatch PP CG?
Und hättet Ihr noch einen Tipp für die Rückreise von Tofino zu Fraserway in Vancouver? Noch einmal in Nanaimo übernachten und dann noch in Vancouver (zB Burnaby Cariboo RV park)?
Und hat irgendjemand Erfahrung damit, das WoMo schon am Nachmittag vor dem eigentlichen Abgabetag zurückzubringen? Geht das? Wir sehen nämlich keinen echten Vorteil eines City-Campgrounds gegenüber einem Hotel...
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
Wir sehen auch keinen besonders großen Vorteil eines City-Campgrounds gegenüber einem Hotel. Die Tatsache, dass man bei der Variante City-Campground zwar noch in seinem gewohnten Zuhause übernachten und direkt dort auch frühstücken bzw. zu Abend essen kann und noch nicht 'aus Koffern' leben muss, wird unseres Erachtens nämlich durch die kaum vorhandene Privatsphäre und fehlende Naturnähe solcher City-Campgrounds zum großen Teil wieder zunichtegemacht.
Habt ihr schon mal über die Variante eines schönen staatlichen Campgrounds in Kombination mit einer Verlängerung eurer Womo-Miete um die fehlenden zwei Tage bis zum Rückflug nachgedacht? Also Camper-Rückgabe wirklich erst am Tag des Rückflugs, in eurem Fall Freitag, dem 11.09.?
Wir machen es schon seit unserer allerersten Reise so, dass wir unsere Städte genau wie ihr auch nicht am Anfang der Reise, sondern erst am Ende der Reise erkunden. Aber nicht von einem Hotel aus, sondern von einem Campground aus.
Unsere Campgrounds versuchen wir dabei seit unserer zweiten Reise nach Möglichkeit nicht in der Stadt zu wählen, sondern in der schönen Natur, nicht allzu weit von der Stadt entfernt. Die tägliche Anfahrt zur Stadt und auch die Fahrtwege innerhalb der Stadt machen wir dann natürlich nicht mit dem Wohnmobil, weil es hierzu ja immer geeignetere Alternativen gibt, wie Uber, Mietwagen und auch den öffentlichen Nahverkehr. In den Städten selbst bewegen wir uns dabei vorzugsweise mit dem öffentlichen Nahverkehr, weil es auf diese Weise einfach viel stressfreier ist, ganz egal jetzt ob es sich um Los Angeles, San Francisco oder Vancouver handelt.
Bei unserer letzten Reise, ebenfalls eine Einwegmiete Fraserway von Calgary nach Vancouver, sind wir direkt vom Fähranleger in Tsawwassen zum Flughafen gefahren. Meine Frau hat mich und unseren Sohn dort am Flughafen abgesetzt und ist weiter zum Porteau Cove CG gefahren. Unser Sohn und ich haben derweil den bereits bezahlten Mietwagen übernommen und sind dann ebenfalls zum Porteau Cove CG gefahren. Nach der Camper-Rückgabe bei Fraserway sind wir wieder getrennt unterwegs gewesen. Unser Sohn und ich haben mit einem Teil des Gepäcks den Mietwagen zum Flughafen zurückgebracht, während meine Frau den kostenlosen Shuttle von Fraserway zum Flughafen nutzen konnte.
Es ist uns bislang schleierhaft, wieso es nur so wenige auf diese Weise machen. Also die Stadt nicht am Anfang der Reise vom Hotel aus zu erkunden, sondern am Ende der Reise von einem schönen staatlichen Campground aus. Wir würden es nie mehr anders machen wollen. Nur bei unserer allerersten Reise hatten wir aufgrund unseres für das Ende der Reise fest eingeplanten ganztägigen Disneyland-Besuchs noch nicht die Möglichkeit dazu gehabt und stattdessen einen City-Campground für die letzten drei Nächte gewählt.
Was die Gesamtkosten dieser Variante im Vergleich zur Hotel-Variante betrifft, sieht die Sache folgendermaßen aus, hier mal am Beispiel des von uns bei unseren letzten beiden Reisen favorisierten Mietwagens für die tägliche Anfahrt zur Stadt:
- Hotelübernachtung
- Frühstück, alle Mahlzeiten während des Tages und auch die Abendmahlzeit zu den üblichen Gastronomiekosten der Stadt oder sogar zu den Gastronomiekosten des Hotels (der Kostenpunkt Gastronomie wird gern vergessen)
- Kosten des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt
- Kosten der Camper-Miete und der Campsite
- Kosten des Mietwagens inklusive Sprit und eventueller Zusatzkosten wie Parkgebühren und Brückenmaut (Letzteres gibt es in Vancouver aber nicht, selbst das Parken in Vancouver ist kostenlos, wenn man nicht unbedingt im Stadtzentrum stehen will)
- Frühstück, Tagesverpflegung und Abendmahlzeit zu Selbstverpflegungskosten (in der 'heimischen' Camper-Küche zubereitet, man muss es einfach nur beim letzten Lebensmitteleinkauf mitberücksichtigen)
- Kosten des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt
Weil es uns in Vancouver so gut gefallen hat, sind wir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit dort geblieben und haben uns noch eine Pizza aus einem gar nicht mal so schlechten Pizzarestaurant gegönnt (Freshslice Pizza, 1764 Davie Street).
Nachtrag: Falls deine Frau nicht das Wohnmobil allein mitten durch Vancouver zum Porteau Cove CG fahren möchte, könntest du auch hier in unmittelbarer Nähe des Flughafens kostenlos parken. Wir standen dort sogar für ein paar Minuten, haben den Fahrerwechsel gemacht und sind dann weiter zum Flughfen gefahren. Von dort könntet ihr zu Fuß die Metro-Station Sea Island Centre erreichen, nur eine Station bis zum Flughafen von dort. Oder du machst es allein und deine Frau wartet zusammen mit eurem Sohn am Camper. Dann wechselst du auf das Wohnmobil und deine Frau fährt den Mietwagen zum Porteau Cove CG.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hi Alex,
vielen Dank, guter Tipp. Wir lassen uns das mal durch den Kopf gehen. Kann aber auch sein, dass wir nach 17 Tagen WoMo ganz froh sind über den Komfort eines Hotelzimmers...
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
wir haben im Jahr 2024 die Variante gemacht, nach der Zeit im RV in LA auf Hotel und Mietwagen umzusteigen.
Den Komfort des Hotels und auch das Essen gehen haben wir sehr genossen. Allerdings sind wir dann noch weiter gereist und haben dann entschieden, dass wir RV gegenüber Mietwagen und B&B / Hotel wesentlich besser finden (aber das ist nicht Deine Frage).
Ich kann Alex beipflichten, wir sind dieses Jahr am Tag der Abgabe des Womos noch in den Rockies gewesen und haben dort alles geapckt und abgabefertig gemacht (am späteren NAchmittag), vor allem gepackt, sortiert usw. Haben dann noch die Natur genossen, gegrillt, Feuer gemacht und sind dann am morgen der Abgabe um 7 Uhr aufgestanden, haben ausgefegt usw., Sachen aus dem Kühlschrank verpackt usw. und sind dann Richtung Denver; ein Station zum Dumpen hatte ich mir vorher ausgesucht und Road Bear gibt immer Info, wo man Propan auffüllen lassen kann. WIr fanden das sehr entspannt und haben pünktlich um 11 Uhr die Abgabestation erreicht. Dort war es natürlich einmal anstrengendn und wir waren froh, an dem Tag nicht abfliegen zu müssen, aber auch das hätte man, bei einem Nachmittagsflug geschafft.
Ich hoffe, das hilft ein wenig.
VG Regina
Hej Kai
Wir waren gerade diesen Herbst für 3 Wochen auf VI - kurz ein Input meinerseits:
Vergisst die Bärentour ab Tofino und plant eine Nacht im Stamp River PP ein - zu eurer Reisezeit habt ihr gute Chancen, dort Bären zu sehen und dies definitiv in einer anderen Liga als von einem Schiff aus (siehe mein aktueller Reisebericht betreffend Stamp River).
Aber ehrlich gesagt macht ihr viel zu viel Strecke für 2 Wochen im Wohnmobil. Wir haben VI bei 4 Wochen eingebaut und für die Strecke Calgary-Vancouver 2x 3 Wochen veranschlagt. Ich würde euch dringend davon abraten, rüber nach VI zu fahren und die Zeit mehr in die Route auf dem Festland investieren.
Bei Fragen einfach melden.
Gruess
Flo
Flo's Berichte: Westkanada mit VI (2016), Indian Summer in Ontario (2018), Colorado Plateau (2019), Rockies im Herbst (2021)
Hallo Kai,
sagen wir es mal so: Wir hätten es bei all unseren bisherigen Reisen immer sehr unschön gefunden, nach drei oder vier Wochen Abenteuer 'in der Pampa' am Ende der Reise plötzlich in ein Hotel/Motel/B&B oder Airbnb wechseln zu müssen. Der Womo-Urlaub wäre dann nämlich auf einen Schlag vorbei gewesen. Bei nur 17 Tagen erst recht.
Es geht nicht zuletzt auch um solche simplen Dinge wie Privatsphäre bei den Abenden auf der Campsite oder auch morgens, wenn man noch ungestört auch den Morgen und das Frühstück auf der Campsite in der Natur genießen kann. Solche simplen unbezahlbaren Dinge sind es doch eigentlich, die den wahren Erholungswert eines solchen Familien-Womo-Urlaubs ausmachen.
Deshalb versuchen wir auch bei unseren übrigen Übernachtungen der jeweiligen Reise nach Möglichkeit nicht auf privaten, sondern ausschließlich auf schönen staatlichen Campgrounds zu stehen. Und zwar nicht obwohl wir eine Familie mit Kindern sind, sondern gerade weil wir eine Familie mit Kindern sind. Am entspanntesten waren unsere Kids nämlich immer auf den naturnahen Campsites staatlicher Campgrounds gewesen, und zwar auch für die letzten Nächte der Reise, also wirklich bis einschließlich der Nacht vor dem Rückflug. Auch wenn wir Eltern dann vielleicht auf den Komfort eines Hotelzimmers verzichten mussten.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Kai,
wir haben es 2022 so gemacht, daß wir nach der WoMo-Abgabe noch 2 Nächte in Vancouver waren. Da das Hotel in der Nähe des Hafens lag (direkt neben dem Vancouver Lookout) war das eine ideale Ausgangsbasis für die Besichtigung der Stadt. Mietwagen o.ä. war nicht nötig, in Vancouver gibt es ein einigermaßen ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. War auch nicht teurer als die WoMo-Miete + Campground + Fahrt in die Stadt für die 2 Tage.
Im nächsten Jahr werden wir das wie Regina machen, das WoMo in Calgary abgeben und vor dort aus direkt zum Flughafen fahren.
Gruß
Christian