Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Reisebericht Natosi

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Werner Krüsmann
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Reisebericht Natosi
Eckdaten zum Reisebericht
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               Routenübersicht Natosi 31. 8. – 17. 09. 2011

 

31. 08.:   Ankunft in Vancouver und Fahrt zum  Hotel

01. 09.:   Transfer zur Vermietstation und Übernahme des

               Wohnmobils -  Fahrt nach Oak Harbor

               Deception Pass State Park 130km

02. 09.:   Whale Watching Anacortes

03. 09.:   Winthrop/ Big Twin Lake (ca. 160 Meilen/260 km)

04. 09.:   Grand Coulee Damm/ Steamboat Rock State Park

               (ca. 120 Meilen/ 180 km)

05. 09.:   Flathead Lake/Finley Point State Park (ca. 320 Meilen/510 km)

06. 09.:   Waterton Lakes National Park ( ca. 210 Meilen/330 km)

07. 09.:   Waterton Lakes National Park

08. 09.:   Kananaskis Country Elkwood Campground (ca. 265 km)

09. 09.:  Banff National Park /Lake Louise (ca. 180 km)

10. 09.:   Icefield Parkway/Jasper Nationalpark (ca. 230 km)

11. 09.:   Jasper Nationalpark

12. 09.:   Mt. Robson Nationalpark/Wells Gray Park (ca. 380 km)

13. 09.:   Wells Gray Provincial Park

14. 09.:   Spout Lake/ Ten-ee-ah Lodge (ca. 270 km)

15. 09.:   Ten-ee-ah Lodge

16. 09.:   Harrison Lake/Harrison Hot Springs (ca. 395 km)

17. 09.:   Fahrt zur Traveland Vermietstation/Rückgabe (ca. 95 km)

               Ende der Tour

                           Tagebuch Natosi

 

30. 08. 2011

 

Prolog:

Da wir nicht mit der Reisegruppe gemeinsam in Vancouver ankommen wollten, haben wir den Flug für den 30. 8. geplant. So können wir die Teilnehmer am 1. 9. entspannt mit vorbereitetem Wohnmobil bei Traveland empfangen und alle tatkräftig bei der Einführung unterstützen.

Wir stehen um 5.00 Uhr auf, da unsere Tochter uns um 7.00 Uhr zum Flughafen fahren will.

Um 7.15 Uhr geht es los und nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Düsseldorf Airport. Da ich die Bordkarten am Vorabend bereits ausgedruckt habe, geht das Einchecken bei BA sehr rasch über die Bühne. Auch das Gewicht der Koffer passt perfekt. Traditionell wird danach im "Roten Baron" noch ein Frühstück eingenommen. Pünktlich um 10.45 Uhr hebt der Airbus A 319 in  Düsseldorf Richtung London ab. Die Landung  verzögert sich etwas, da es in Heathrow sehr „busy“ ist. Das Umsteigen dauert im neuen Terminal 5 nur 45 Minuten und um 13.10 Uhr rollt unser Jumbo auf die Startbahn Richtung Vancouver.

Der Flug verläuft entspannt und ruhig.  Beinfreiheit, Service, Essen alles ist o.k. Die Negativbewertungen, die ich über BA gelesen habe, kann ich für diese Flüge nicht nachvollziehen.

Der Jumbo landet pünktlich um 14.15 Uhr auf dem Airport Vancouver. Die Einreise geht zügig vonstatten und so erreichen wir unser Hotel das Sandman Signature Airport mit dem kostenlosen Hotelshuttle bereits um 15.30 Uhr.

 

                                                                        

 

Das Wetter ist sonnig bei 20° Celsius. Im komfortablen Hotel mit zwei Kingsize Betten schlafen wir zunächst eine Stunde und nehmen dann von der Idee Abstand, noch nach Vancouver Downtown zu fahren.

Um 18.00 Uhr gehen wir ins Denny’s  essen- einen Westernburger und einen Chicken Salad dazu ein kühles Kokanee. Willkommen in Kanada!!

Wir feiern übrigens unser 30 jähriges Jubiläum - 1981 landeten wir das erste Mal in Vancouver (mit unserer damals zweijährigen Tochter, mit Windeln und Milupa-Fläschchen !)

Nach dem Essen wollen wir  noch ein wenig lesen, Tagebuch schreiben und dann schlafen. Plötzlich klingelt das Telefon, es ist  Martin, ein ehemaliger Schüler, den wir in diesem Jahr im März in Chicago zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder getroffen hatten. Ich wähnte ihn  in  Seattle, wo er einen Geschäftstermin hatte, er saß aber mit seiner Frau in der Hotellobby

Also ging es noch zur Begrüßung und  einem Absacker in die Hotelbar. Wir feierten das dritte Wiedersehen in diesem Jahr!

 

                                                                              

 

                                                                                                

Danach hatten wir die nötige Bettschwere und schliefen bis 4.20 Uhr fest und tief. Jetzt ist es zuhause 13.20 Uhr! An Schlaf ist erst mal nicht mehr zu denken! Wir trödeln herum, schreiben Tagebuch, sortieren Gepäck und machen uns einen Kaffee!

Gleich geht es zum Frühstück, um 9.00 Uhr holt uns der Shuttle von Traveland ab.

Morgen erwarten wir die Teilnehmer  die Kleingruppenreise NATOSI - (Ind.=Gott der Sonne)  kann beginnen!

 

31. 8. 2011

 

Um 7.00 Uhr steuern wir erneut Denny’s an. Wir beginnen den Tag mit einem typisch amerikanischen Frühstück: scrambled eggs, Hash browns, bacon und pancakes mit Ahornsirup, allerdings als Seniorenteller, der reicht uns hier allemal! Dazu wird amerikanischer Kaffee serviert, den man auch als Bluthochdruckpatient risikofrei trinken kann.

Um 9.10 Uhr holt uns ein Taxi ab und bringt uns zu Traveland. Dort werden wir von David empfangen, der zunächst mit uns den erforderlichen Papierkram erledigt. Dann geht es zu unserem Wohnmobil, einem Riesenschiff mit fast 10 Meter Länge und zwei „slide outs“. Wir genießen ein eigenes Schlafzimmer mit separater Dusche und getrenntem WC. Auch  das Interieur ist hell und freundlich, anders als es üblicherweise in amerikanischen RV’s zu finden ist.

 

 

Dann zeigt uns David die Navions, die unsere Teilnehmer am Donnerstag übernehmen. Wir  sind schon ganz gespannt auf die Reisegruppe, die wir dann ebenfalls treffen werden.

Unsere Koffer sind bald im RV untergebracht und es geht zum ersten Einkauf in einen Canadian Superstore. Hier ist „shopping a pleasure“, allerdings halten wir uns noch zurück, denn der Haupteinkauf wird erst in den USA stattfinden, da die Preise in Kanada erheblich höher sind. Trotzdem kommen fast 90 Can. $ zusammen. Anschließend besuchen wir einen Liquor Store! In Kanada  kann man schnell zu Antialkoholiker werden: 6 Fläschchen Bier und eine Flasche Wein kosten hier 36 Can. $. 

Kurz kehren wir noch einmal zu Traveland zurück, da wir mit der Technik eines Wasserhahns nicht ganz klar kommen - David löst dieses Problem mit einem Lächeln.

Unseren ersten Campground „Fort Camping“ haben wir bereits von Deutschland aus reserviert, die Mädels im Office haben  alles vorbereitet!Schnell haben wir unser Riesenschiff auf Site 12 rückwärts eingeparkt und alle Anschlüsse hergestellt. Der Campground ist nur zur Hälfte gefüllt, das wird am Labour Day Wochenende sicher anders sein!  Jetzt werden die Koffer ausgepackt, Staufächer gibt es reichlich und so haben wir bald alles untergebracht. Leider hat unser Riesenkoffer keinen Platz mehr - wir bringen ihn im Alkoven unter, ebenso die  Gitarre.

Als wir unser Bett im Schlafzimmer anheben, um nach weiterem Stauraum zu suchen, lässt es sich nicht mehr herunterklappen. Wir lösen das Problem mit einem Schraubenzieher und werden  morgen bei Traveland versuchen eine bessere Lösung dafür zu finden. Nach einer erfrischenden  Dusche genießen wir das aufgeräumte Wohnmobil bei einer Tasse Tee  und Cinnamon Rolls.

Der Tag endet mit  Musik aus der Heimat, ein Genuss mit der bordeigenen Stereoanlage!

Morgen früh geht es zeitig zu Traveland, damit wir unsere Reiseteilnehmer bei der Ankunft begrüßen können.

 

Donnerstag: 01.09.2011

 

Wir wachen um 5.00 Uhr auf und beschließen aufzustehen. Nach einem mageren Frühstück mit Tee, Ei und Brot wird unser Wohnmobil  reisefertig gemacht und um 7.30 Uhr rollen wir Richtung Traveland!  Als wir den Vermieter um 8.00 Uhr erreichen, ist das Tor noch verschlossen. Um 8.30 Uhr stehen wir auf dem Gelände und warten auf die Reisegruppe, die um 9.00 Uhr eintrifft. Nachdem der Papierkram erledigt wurde, stellen wir uns vor.

Die Gruppe besteht aus 5 Ehepaaren: Eckhard und Heike, Frank und Heidi, Kurt und Christel, Werner und Margitta sowie Ulrich und Brigitte.

Danach gibt es von David, Peter und Thomas eine Einführung in den Gebrauch der Navions. 

 

 

Gegen 11.00 Uhr verlassen wir Traveland und fahren im Konvoi zum Grenzübergang Aldergrove. Dort werden wir nach 40 Minuten Wartezeit in das Office der Grenzer gebeten, wo wir die Einreiseprozedur mit Fingerabdruck, Formblatt,  Foto und 6.00 $ Einreisegebühr über uns ergehen lassen müssen. Die Abfertigung erfolgt korrekt und freundlich. Nach 2 Stunden haben wir alles geschafft und es geht nach Lynden, wo wir alle in einem mexikanischen Restaurant eine Mahlzeit einnehmen. Parken dürfen wir auf dem Platz des Rotary Clubs Lynden.  Die gesamte Reisegruppe hat sich schon nach kurzer Zeit gut aufeinander eingespielt. Das Fahren im Konvoi verläuft ohne Probleme, und wir erreichen den Superstore von Fred Meyer in Bellingham zu unserem ersten großen Einkauf. Nach etwas mehr als zwei Stunden sind die Staufächer der Navions prall gefüllt und es geht auf die Interstate 5 Richtung Seattle. Der Verkehr ist sehr dicht, da das Labour Day Wochenende kurz  bevorsteht.

Gegen 18.20 Uhr erreichen wir unseren ersten Campground, den Deception Pass State Park und werden auf die reservierten Sites verwiesen. Leider alle ohne Strom, Wasser und Abwasser, dafür aber mitten in der Natur!!

 

 

 

 

Die meisten Teilnehmer räumen nun die Koffer ein, wenige machen noch einen Spaziergang zum Strand und werden mit  einer außergewöhnlichen  Abendstimmung belohnt.

 

Morgen um 9.00 Uhr geht es nach Anacortes zum Whale Watching.

 

 

 Freitag:  02. 09. 2011

 

Um 9.00Uhr verlassen wir mit zwei Wohnmobilen (Frank befördert mit einem Navion 5 Personen und wir mit unserem Schlachtschiff 7 Personen) den Deception Park  und fahren nach Anacortes  ins Office der Island Adventures.

Hier treffe ich auf einen alten Bekannten, den Kapitän der Island Explorer1, der uns bereits 1998 durch die San Juan Island gefahren hatte. Nach Abwicklung aller Formalitäten geht es um 11.30 Uhr auf die Island Explorer 3, die um 12 Uhr in See sticht. Das Wetter ist perfekt, die Sonne lacht vom azurblauen Himmel, die See ist fast spiegelglatt. Nach einer Einführung über das Leben der Wale, macht sich unser Kapitän auf die Suche nach ihnen und wird nach ca. 1,5 Stunden auch fündig. Wir beobachten Minkewale, die immer wieder in der Nähe des Bootes auftauchen. Es bleibt aber auch Zeit für Gespräche mit den Teilnehmern der Fahrt und so vergeht die Zeit wie im Fluge.

                                                                                           

Gegen 16.30 Uhr laufen wir wieder in den Hafen von Ancortes ein. Nach kurzer Besprechung wollen wir uns um 18.00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen treffen. Wir telefonieren in der Zwischenzeit mit unseren Freunden aus Anacortes und erfahren, dass es schwierig ist am Freitagabend mit 12 Personen ein Restaurant zu finden. Da sie gute Verbindungen haben, können sie aber noch ein Arrangement treffen und wir erhalten einen Tisch für die gesamte Gruppe.

Beim guten Essen lässt man den Tag noch einmal Revue passieren. Da es gegen 20.00 Uhr dunkel wird, brechen wir schließlich auf und erreichen den State Park gegen 21.00 Uhr.

Am nächsten Morgen wollen wir um 8.30 Uhr Richtung Winthrop aufbrechen. Eine herrliche Strecke über die Coast Mountains liegt vor uns.

 

 

Samstag 03.09.2011

Wir brechen um 9.00 Uhr am Morgen auf, der erste Stopp findet in Newhalem statt, einem Ort, der von der Elektrizität bestimmt wird. Das Visitorcenter wird aufgesucht, zwei Beamte der Police fragen, wo wir her kämen. Viele Amerikaner haben in Deutschland ihren Dienst versehen, diese Polizisten waren in Wiesbaden stationiert und kramen ihre letzten Deutschkenntnisse hervor, um sich mit  uns  zu unterhalten. Dann geht es zu einem Aussichtspunkt, der einen herrlichen Blick über den Diablo Lake gewährt.

 

 

Die Sonne strahlt vom blauen Himmel auf den türkisfarbenen See - ein überirdischer Ausblick.

Schließlich erreichen wir den Washington Overlook - wir haben Glück, alle sechs Wohnmobile finden Platz und wir unternehmen einen gemeinsamen Spaziergang über einen Weg, der grandiose Aussichten erlaubt.

 

 

 

Um 15.30 Uhr  kommen  wir  in Winthrop an, einem  Westernstädtchen aus dem Bilderbuch.  Statt der Pferde stehen hier Autos und Motorräder mit vielen PS.  Das Städtchen ist belebt wie nie zuvor – es ist Labour Day!

Wir schlendern durch den Ort, den wir auf unseren Reisen bereits vier Mal aufgesucht haben. Heute genießen wir  ein Bier in der Old Schoolhouse Brewery  und ein „homemade“ Icecream.  Um 16.30 Uhr geht es zum Big Twin Lake Campground, den wir buchen mussten, weil der State Park von einer Schlammlawine heimgesucht wurde. Wir erhalten mit der Gruppe einen herrlichen Rasenplatz, zwar ohne jeglichen Service, dafür aber mit Aussicht auf den See.

 

 

 

Wir können ein Lagerfeuer machen und den Abend mit Gitarrenspiel und Gesang, einem guten Glas Wein oder Bier und einem traumhaften Abendhimmel beschließen. Wir sind in Nordamerika angekommen.

 

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Die Gruppe  harmoniert perfekt!

 

Sonntag, 04. 09. 2011

 

Um 9.00 Uhr rollen wir vom Campground zunächst einmal zur Tankstelle, wo die fast leeren Tanks aufgefüllt werden müssen. Auch der Supermarkt wird noch einmal aufgesucht. Mittlerweile hat die Reisegruppe die Wohnmobile und die Technik unter Kontrolle und so dauert das Tanken auch nur 30 Minuten.

Die Reisegruppe hat sich dafür entschieden, aus Sicherheitsgründen im Konvoi zu fahren. Das klappt  sehr gut, nur bei Stadtdurchfahrten muss man manchmal auf Nachzügler warten, die an roten Ampeln hängen geblieben sind.  Unser erster Stopp ist der Chief Joseph Dam, ein Staudamm, der in den 30iger Jahren im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen errichtet wurde.  Wir genießen die Aussicht auf die Anlage und freuen uns über das sommerliche Wetter, das wir in Deutschland so lange vermisst haben.

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir den Steamboat Rock State Park, der in einer überirdischen Landschaft liegt. Das Wasser des Sees wurde leider 2 Meter für Revisionszwecke abgelassen, sodass der Eindruck nicht ganz perfekt ist. Auch haben Kurt und Christel einen Platz ohne Service, (der Rest der Gruppe hat Full hook up) was zunächst zu einer unguten Stimmung führt.  Als wir davon erfahren (sie standen einen Kilometer von uns entfernt) bieten wir unseren Platz als Tausch an, da sie sich aber schon eingerichtet haben, wollen sie dann doch lieber stehen bleiben!  Die Lage des Platzes lässt aber auch diesen Mangel vergessen, und wir erholen uns von der Fahrt. Die Sonne geht blutrot unter und taucht die Felsen in ein unwirkliches Licht.

 

 

Montag 05.09. 2011

 

Heute liegt die längste Etappe der Tour vor uns ca. 500 km. Wir fahren auf die Interstate 90 bis zur  Abfahrt 33:  St. Regis!

Es geht durch endlose Getreidefelder, Straßen, die ins Nichts zu führen scheinen.

           

 

 

Unterwegs gibt es Probleme mit Franks RV, der Turbolader setzt immer wieder aus,  fängt sich aber dann wieder, sodass die Fahrt fortgesetzt werden kann. Wir informieren Traveland.   In Werners Wohnmobil leuchtet ein Warnsignal auf, der eine Fehlfunktion des Airbags anzeigt. Ein weiterer Anruf bei Traveland und Peter schlägt vor, eine Werkstatt aufzusuchen. Das wollen wir am nächsten Tag in Kalispell versuchen.

Alle Fahrzeuge müssen wieder zum Tanken, was in St. Regis erledigt wird. Nach einer Pause von 1,5 Stunden  geht es auf einer landschaftlich besonders schönen Strecke nach Polson. Hier suchen wir noch einmal  einen Safeway auf, von hier aus sind es nur noch 5  Meilen bis zu unserem State Park. Wir erreichen Finley Point  um 16.30 Uhr und erhalten 6 traumhafte Plätze direkt am Strand des Flathead Lake. Das glasklare Wasser verlockt zum Baden und kurz darauf ist fast die ganze Reisegruppe im Wasser.

Es wird  ein sehr gemütlicher Abend am Lagerfeuer, bei glutrotem Sonnenuntergang und sternenklarem Himmel.

 

Morgen werden wir wieder die Grenze nach Kanada überqueren, unser Ziel ist der Waterton Provincial Park, wo wir zwei Nächte verbringen werden.

 

Dienstag: 06. 09. 2011

 

Wir verlassen den traumhaften Campground um  8.00 Uhr Ortszeit (wir sind in der Mountain Time Zeitzone!) Es geht zunächst am Flathead Lake entlang Richtung Kalispell. Dort erfahren wir, dass die nächste Reparaturwerkstatt die uns helfen könnte in Whitefish liegt. Als wir den Dodge Dealer: „Don K“  ansteuern und die Wohnmobile auf den Hof der Werkstatt einfahren, höre ich wie ein Verkäufer zum anderen sagt: „Is that an RV Show?“ (Ist das eine RV Show?) Das ist eigentlich typisch. Immer wenn wir mit den Navions auftauchen, gibt es großes Interesse und manchmal sogar einen Auflauf:  Viele wollen wissen, wie viel Diesel die Fahrzeuge verbrauchen. Andere schreiben sich die Anschrift von Traveland auf, da sie den Navion mieten wollen. Eine perfekte Werbeshow für das Fahrzeug und für Traveland!

Wir werden von zwei Verkäufern zur Reparaturannahme  gebracht, wo wir unsere Anliegen vortragen. Ein Servicemitarbeiter erklärt uns, dass die Spezialisten für den Mercedes Sprinter bis Donnerstag beschäftigt sind, erst dann hätten wir eine Chance. Dann meint er lächelnd: „Drink a Beer and drive“

Für ihn ist das Problem nur marginal und unerheblich. Da wir nicht bis Donnerstag warten wollen und alle Fahrzeuge ansonsten perfekt ihren Dienst tun, beherzigen wir den Rat und steuern nun den Waterton Lakes Provincial Park an. Die Strecke hat herrliche Aussichtspunkte, ist aber für die Fahrer recht anspruchsvoll. Alle meistern die kurvenreiche und unruhige Straße mit Bravour.

 

 

Als wir den Grenzübergang nach Canada erreichen, wartet nur ein Auto vor uns.

Die beiden Grenzbeamten sind sehr freundlich und fertigen alle 6 Fahrzeuge in 15 Minuten ab.

Um 16.00 Uhr erreichen wir den Waterton Lakes Park, zahlen die Parkgebühr und rollen zum Campground. Hier erhalten wir zu aller Freude Plätze mit „Full hook up“! (Wasser,Strom,Abwasser)  und  sind sehr glücklich.

 

 

 

Leider haben wir bei der Einfahrt erfahren, dass die Parkranger im September keine geführten Wanderungen mehr durchführen. Ich versuche eine private Tour zu organisieren, leider auch ohne Erfolg. Da wir vor 6 Jahren schon einmal den Weg bis zur US Grenze gemacht haben, bieten wir der Gruppe an, sie zur Grenze und zurück zu führen. 6 Teilnehmer wollen uns folgen, zwei  mit dem Schiff eine Rundfahrt auf dem Waterton Lake unternehmen und die anderen 4  haben ein eigenes Programm entwickelt, sie wollen Bären  beobachten. Auch ich kaufe zur Sicherheit für die Gruppe ein Bärenspray und hoffe, dass wir es nicht einsetzen müssen.

Wir genießen noch den herrlichen Sonnenuntergang, trinken noch ein Glas Wein und lassen den letzten Tag Revue passieren.

Die Wandergruppe will am Mittwoch um 7.30 Uhr aufbrechen, um die Kühle des Morgens zu genießen. Am Abend soll noch eingekauft und in einem Waschsalon gewaschen werden.

Die Wetteraussichten für die nächsten 7 Tage versprechen sommerliches Wetter, was wollen  wir  mehr!!!

 

Mittwoch 07.09.2011

 

Heute Morgen ging es um 7.30 Uhr auf den Hike zur amerikanischen Grenze. Es war eine tolle Tour, wenn auch etwas heiß. Am Ende hatten wir 17 km geschafft.

Jetzt sitzen wir in der Loundry und waschen, gleich werden wir essen gehen.

Hier herrscht Hochsommer bei 30° Celsius.

Morgen geht es auf den Elkwood Campground!

 

Ausführlicher Bericht:

 

Mittwoch: 07.09.2011

 

Wir stehen früh auf und treffen uns mit Kurt und Christel, Eckhard und Heike vor unserem Wohnmobil. Gemeinsam wollen wir den Weg zur US-Grenze wandern und dann wieder zum Townsite Campground zurückkehren.

Das Wetter ist ideal und wir kommen rasch voran. Nach ca. 2 Stunden rasten wir am Waterton Lake und genießen die klare Luft. Der Weg führt oberhalb des Sees entlang und weist immer neue spektakuläre Ausblicke auf. Um 11.30 Uhr erreichen wir die US Grenze und machen die grenzüberschreitenden Schnappschüsse.

 

Am Trailhead wird darauf hingewiesen, dass man ohne Bärenspray den Weg nicht fortsetzen sollte. Wir starten nach ca. 20 Minuten den Rückweg, der sich bei der zunehmenden Hitze als sehr beschwerlich erweisen sollte. Den Campground erreichen wir gegen 14.00 Uhr und sind redlich geschafft.

Nach einer kurzen Schlafpause geht es zum Waschsalon. Hier kann ich endlich wieder ins Internet und die letzten Seiten hochladen. Auch e-mails werden abgerufen und ich erfahre, dass die nächsten Campgrounds für alle ein Upgrade erfahren haben.

Am Abend treffen wir noch einen Kollegen aus Hattingen, der mit seiner Frau und einem Navion auf unserer Route unterwegs ist. Wir tauschen Erfahrungen aus und sitzen mit einigen Teilnehmern der Natosi Gruppe gemütlich zusammen.

Dann planen wir gemeinsam mit der Gruppe den nächsten Tag. Um 7.00 Uhr soll es losgehen. Der Buffalo Jump soll nicht angefahren werden, es geht auf eine Heritage Ranch, dann weiter zum Elkwood Campground. Unterwegs soll noch einmal getankt und eingekauft werden.

 

Donnerstag: 08.09. 2011

 

Am Morgen setzt sich um 6.30 Uhr eine Gruppe von zwei Wohnmobilen vom Rest der Reisegruppe ab, da sie ihren Tag allein gestalten wollen, was auf dieser Reise zu jeder Zeit möglich ist.

Die restlichen 4 Wohnmobile fahren zunächst zum Hotel „Prince of Wales“, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Dieses Hotel liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf den Waterton Lake und strahlt eine besondere Atmosphäre aus. Alles ist „Very British“. Wir werden sogar zu einem kleinen Frühstück eingeladen.

 

 

Die Sonne geht blutrot hinter den Bergen auf und lässt das Hotel in einem besonderen Licht erscheinen.

Im Hotel entscheidet sich der Rest der Reisegruppe, doch noch den Buffalo Jump zu besuchen, da sie ein Weltkulturerbe nicht auslassen will. Da die Ranch auch auf dem Weg liegt, soll sie auch noch ins Programm aufgenommen werden.

Gegen 11.00 Uhr treffen wir am „Buffalo Jump“ ein und sind begeistert von diesem außergewöhnlichen Museum. Besonders die Filme zeigen sehr anschaulich, wie die Ureinwohner vor 6000 Jahren gejagt haben.

 

Wir bleiben bis ca. 13.00 Uhr und setzen dann unsere Fahrt Richtung Bar U Ranch fort. Gegen 15.45 Uhr treffen wir dort ein.

  

Während der Fahrt dorthin bemerke ich, dass Kurt an den Steigungen immer wieder zurückfällt.

Beim Tanken in Pincher Creek hatten wir schon mit Traveland telefoniert, da auf seinem Display eine Warnleuchte aufleuchtete. Man riet uns erst einmal weiterzufahren.

Nun nahmen wir erneut Kontakt zu Traveland auf und während wir die Ranch besichtigten,erfuhren wir von Peter, dass wir gegen 18.00 Uhr in Okotoks ein Ersatzwohnmobil zugeführt bekämen.

Kurt und Christel beginnen sofort ihre Sachen zusammenzupacken und wir brechen mit den vier Wohnmobilen auf, da wir die beiden nicht allein lassen wollen. Wir erreichen den Treffpunkt (Walmart Parkplatz Okotoks) gegen 17.30 Uhr, das Ersatzwohnmobil wird kurz nach 18.00 Uhr von einem freundlichen Ehepaar aus Calgary gebracht. Alle helfen beim Umzug mit und so können wir gegen 18.45 Uhr wieder die 30 km zu unserer eigentlichen Strecke zurückfahren.

Trotz aller Aufregung genießen wir die Fahrt über den Highwood Pass, der uns auf 2200 m hinauf führt. Die Abendsonne vergoldet die Bergspitzen!

Die Strecke bis zum Elkwood Campground zieht sich lange hin, sodass es fast schon dunkel ist, als wir dort eintreffen.

 

 

Die Besatzungen der beiden anderen Wohnmobile waren schon in heller Sorge um uns und waren froh, als wir endlich auf den Loop rollten. (Handykontakt war nicht möglich, da kein Netz vorhanden) Sie hatten sich schon um die Plätze gekümmert und halfen uns in der Dunkelheit einzuparken.

Dabei stellen wir fest, dass Kurts Wasserschlauch aus dem letzten Wohnmobil nicht auf das Ersatzwohnmobil passt, außerdem brennt sein rechter Scheinwerfer nicht. Das muss morgen irgendwie noch geregelt werden.

Da wir heute schon um 5.00 Uhr aufgestanden sind, ziehen sich alle schnell in ihr Wohnmobil zurück. Morgen wollen wir erst gegen 8.30 Uhr starten, damit sich alle von diesem aufregenden Tag erholen können.

 

Freitag 09.09.2011

Am Morgen beraten wir den Ablauf des Tages. Bis auf Ulrich und Brigitte und Kurt und Christel fahren alle auf eigene Faust nach Banff. Die Landschaft ist spektakulär und die Straßen sind leer.

Unterwegs rufen wir bei Traveland an. Man empfiehlt einen neuen Wasserschlauch zu kaufen und den Scheinwerfer in einer Werkstatt zu reparieren. Wir wissen aber nicht wo und wollen nicht die Zeit mit der Suche danach vergeuden, da wir am nächsten Tag schon weiter müssen.

Zunächst steuern wir den Lake Louise an, den wir bei herrlichem Wetter gegen 12.00 Uhr erreichen. Einige aus der Reisegruppe paddeln mit einem Kanu über den See, andere genießen die wunderschöne Aussicht. Auch eine Wanderung zum Lake Agnes wird von einigen durchgeführt. Der Lake Louise wird wie immer von vielen Touristen besucht.

 

Gegen 14.00 Uhr geht es zum Moraine Lake. Leider erweist sich dieser frühere Geheimtipp als Flopp, denn alles ist stark überlaufen. Wir schießen ein paar Fotos und erreichen schließlich unseren Campground : Tunnel Mountain 2 und erledigen die Anmeldeformalitäten.

 

Dann essen wir etwas und fahren mit dem öffentlichen Bus nach Banff, das sich mittlerweile zu einem aufstrebenden Touristenort entwickelt hat. In der United Church hat eine Probe für eine Hochzeit stattgefunden, ich darf auf dem Klavier der Kirche noch einige Lieder spielen.

Am Abend sitzen wir auf der Terrasse eines Pubs mit Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Hier verbringen wir zwei Stunden mit anregenden Gesprächen und leckerem Bier. Gegen 21.00 Uhr geht es mit dem Bus auf den Campground zurück, wo wir den Rest der Reisegruppe treffen. Auch mein Kollege und seine Frau aus Hattingen sind hier eingetroffen und unterhalten uns noch eine Weile über das Reisen mit dem Wohnmobil. Morgen geht es auf den Jasper Parkway!

 

Samstag 10.09. 2011

 

Um 7.30 Uhr lassen wir an der Dump Station das Abwasser ab und tanken Frischwasser. Bei dieser Aktion stellen wir fest, dass Ulrichs Schlauch in den Tankstutzen von Kurt passt. So können wir auch sein Wohnmobil mit Wasser füllen und stellen den Kauf eines neuen Schlauchs erst einmal zurück. Da nun auch der zweite Scheinwerfer seinen Geist aufgegeben hat, fährt Kurt mit den Nebelleuchten. Ersatzlampen sind für den Navion äußerst schwer zu bekommen. Das Tanken in Banff erweist sich als problematisch, da die Shell Station unsere Kreditkarten nicht akzeptiert. Wir wechseln die Straßenseite und füllen die Tanks bei Petro-Canada, hier werden unsere Karten angenommen. Um 8.30 Uhr rollen wir schließlich bei herrlichem Wetter auf den Hwy 1 und dann auf die 93 den Glacier Parkway.

 

                                                                                                  

Wir legen einen Stopp am Bow Lake und auf dem Bow Summit. Die Reiseteilnehmer bestaunen den tiefblaue Peyto Lake, der tief unter uns liegt.

 

Eckehards Kühlschrank setzt plötzlich aus und auch die restliche Gasversorgung funktioniert nicht mehr. Nach gründlicher Überprüfung stellen wir jedoch fest, dass er aus Versehen den Hauptschalter ausgeschaltet hat. Gott sei Dank!

Am Columbia Icefield legen wir eine längere Rast ein-Ulrich fährt aus Versehen am Icefield vorbei und Kurt und Christel versuchen ihn einzuholen, leider erfolglos. Ein Teil der Gruppe unternimmt eine Tour mit dem Snowmobil über den Gletscher, der in den letzten Jahren immer stärker zurückgegangen ist

 

Zum Abschluss statten wir den Athabasca Falls einen Besuch ab- gigantisch!!

 

Wir sind diese Strecke bereits zwei Mal gefahren jedoch noch nie bei so schönem Wetter!!!

An den Falls treffen wir die gesamte Gruppe wieder. Es geht auf den Whistler Campground. Der Abend wird mit einem Lagerfeuer, einem Glas Wein oder einem Bier an Eckehards Navion beschlossen. Der Plan für den nächsten Tag wird diskutiert.

Als wir zu unserem Wohnmobil kommen treffen wir noch unsere Nachbarn aus Edmonton. Ich singe für die Kinder noch ein paar Schlaflieder, dann geht der erlebnisreiche Tag auch für uns zu Ende.

 

 

 

Sonntag, 11.09.2011

 

Wir haben uns mit Ulrich und Brigitte und Christel und Kurt um 9.15 Uhr verabredet und fahren mit unserem Wohnmobil zunächst zum Maligne Lake. Leider fährt das Schiff erst um 12.00 Uhr, sodass wir uns für eine Wanderung von ca. 4 km entscheiden.

Anschließend essen wir im Restaurant des Sees eine Kleinigkeit und entschließen uns dann, zur Jasper Tramway zu fahren um dem Hausberg von Jasper einen Besuch abzustatten. Die Fahrt kostet 30 $ und kann nur als spektakulär bezeichnet werden. Eine unbedingte Empfehlung!! Mich beruhigt, dass die Bahn von einer deutschen Firma gebaut wurde.

 

 

Oben bieten sich fantastische Ausblicke, obwohl sich der Himmel mittlerweile bewölkt hat und ein steifer Wind weht. Christel und Kurt steigen noch auf die Bergspitze, wir sitzen im Cafe, das wie ein Adlerhorst am Felsen klebt und genießen eine heiße Schokolade. Nach 1,5 Stunden geht es wieder bergab, wir wollen Jasper noch einen kurzen Besuch abstatten. Das Städtchen wirkt etwas verschlafen und nach einem kurzen Spaziergang und einem kleinen Einkauf geht es wieder zum Whistler Campground zurück.

Wir tanken vorher noch und lassen das Abwasser ab.

Der Tag endet mit einem Lagerfeuer bei Ulrich und Brigitte, wo die Teilnehmer den Ablauf des nächsten Tages besprechen. Die Reparaturen wollen wir zurückstellen, da uns der Aufwand zu groß erscheint und wir gelernt haben zu improvisieren. Eckehard präsentiert uns stolz seine Bärenbilder (7 Bären), die er auf dem Weg zum Maligne Lake geschossen hat. Alle sind ganz neidisch!!

 

Die Fahrt wird uns am Montag über den Mount Robson in den Wells Gray Provincial Park führen.

 

Montag: 12. 09. 2011

 

Die Reisegruppe trifft sich um 7.00 Uhr am Parkausgang, wo uns schon eine Herde von Wapitis erwartet.

 

Die Navions rollen zunächst Richtung Mount Robson. Der Himmel ist stark bewölkt und wir befürchten einen Wetterumschwung doch plötzlich reißt der Himmel auf und die Sonne taucht die Bergspitzen in ein unwirkliches Licht. Als wir zum Mount Robson Visitor Center einbiegen liegt der fast 4000m hohe Berg mit seinen weißen Flanken majestätisch und ohne Wolken vor uns. Ein Anblick, der uns bisher nur einmal vergönnt war, nämlich 1981, als wir das erste Mal diese Route gefahren sind.

Unsere Uhren haben wir hier wieder auf Pacific Time umgestellt und damit eine Stunde gewonnen!

Auch die Teilnehmer der Natosi Reisegruppe genießt dieses außergewöhnliche Panorama. Nach ca. 30 Minuten setzen wir die Fahrt fort und erreichen nach kurzer Zeit die Rearguard Falls. Auch hier legen wir einen Stopp ein und wandern zu den tosenden Fällen. Wir haben hier 1981 mit unserer zweijährigen Tochter gestanden. Mittlerweile hat die Provinz die Wasserfälle durch Aussichtsplattformen sicherer gemacht. Es sind spektakuläre Ausblicke gefahrlos möglich.

 

Wir folgen dem Thompson River und erreichen gegen 11.00 Uhr Blue River, eine kleine Ortschaft in der uns eine besondere Wildnis Exkursion erwartet: Eine River Safari!

Mit kleinen wendigen Booten fahren wir bei strahlendem Sonnenschein unter sachkundiger Führung ins Grizzly Bear Valley und sehen schon bald einen Schwarzbären, der zu einer Insel im Fluss schwimmt, wir verfolgen ihn mit den Kameras, bis er im Unterholz verschwunden ist. Ein weiterer Bär sucht am Ufer nach Nahrung. Insgesamt sichten wir 3 Schwarzbären und zwei Weißkopfseeadler. Alle Reiseteilnehmer sind glücklich, so etwas erlebt zu haben.

Nun muss noch ein Stück des Weges bewältigt werden. In Clearwater steuern wir wieder ein Visitor Center an, um unsere Aktivitäten im Wells Gray Park zu organisieren. Da Eckhard und Heike am 13. 9. Ihre Silberhochzeit feiern, gönnen sie sich einen Flug über den Park, Christel schließt sich an. Die anderen wollen wandern, reiten, Kanu fahren oder nur relaxen.

Auf dem Weg zur Helmcken Falls Lodge suchen wir noch die Spahats Falls auf und sind wieder einmal beeindruckt. Auf dem Parkplatz treffen wir Teilnehmer einer Gruppenreise des ADAC, die mit 13 Fahrzeugen unterwegs sind. Wir sind glücklich, dass unsere Gruppe nur aus 5 Fahrzeugen besteht!!

Auf dem letzten Stück kreuzt noch eine Bärin mit einem Jungen unsere Straße, wir können gerade noch Kamera zücken.

Gegen 16.00 Uhr treffen wir auf der Helmcken Falls Lodge ein, wo uns schöne Rasenplätze mit Wasser und Strom zugewiesen werden.

Die Silberhochzeit von Heike und Eckhard wird an diesem Abend zünftig am Lagerfeuer mit Gesang und Getränken gefeiert. Der Navion der beiden wird entsprechend geschmückt! (Luftballons -Blumenschmuck)

 

Wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende!

 

Dienstag 13.09. 2011

 

Wir schlafen das erste Mal aus und lassen uns vom Gezwitscher der Vögel gegen 7.30 Uhr wecken. Ein herrlicher Morgen, die Pferde fressen auf der Koppel, der Tau liegt auf den Gräsern. Die Hiking Gruppe aus den Niederlanden, die in der Nähe unseres Campgrounds in Zelten geschlafen hat ist schon wieder unterwegs. Wir frühstücken ausgiebig mit Spiegeleiern und Speck und fahren gegen 11.15 Uhr zum Dumpen auf den Nachbarcampground. (Unkosten: 10.00$) Dann kommen Ulrich und Brigitte, die uns in unserem Wohnmobil zum Clearwater Lake begleiten. Wir wollen dort um 13.00 Uhr eine Scenic Lake Tour mit einem Elektroboot unternehmen. Es geht 35 km auf einer Gravelroad bis zur Abfahrtstelle des Bootes. Die Strecke zieht sich, aber wir erreichen gerade noch pünktlich unser Boot. Dort treffen wir auf Margitta und Werner, Frank und Heidi sowie Heike und Eckhard, die ebenfalls die Bootstour gebucht haben. Brigitte und Ulrich bleiben an Land und unternehmen einen Spaziergang.

Die Tour führt gemächlich und fast lautlos 1.5 Stunden über den Clearwater Lake, es gibt Snacks und Getränke kostenlos und wir genießen die herrliche Aussicht.

Gegen 14.45 Uhr erreichen wir den Ausgangspunkt und fahren auf der Gravelroad zurück. Unterwegs halten wir an einer Stelle, wo die Lachse ihre Wanderung flussaufwärts beginnen. Wir haben Glück und können beobachten, wie die Fische versuchen, die Stromschnellen emporzuspringen. Bären sind Gott sei Dank nicht in der Nähe, sodass wir den Anblick ungestört genießen können.

Danach geht es weiter zu den Helmcken Falls, die kurz vor unserer Lodge besichtigt werden können. Spektakulär schießt das Wasser der Fälle über die Abrisskante und man kann ermessen, welche Kraft das Wasser entfaltet.

Am Abend entzünden wir wieder ein Lagerfeuer. Gott sei Dank hat Eckhard eine Menge Holz in seinem RV gebunkert, sodass wir nicht sparen müssen.

Gegen 21.30 Uhr ziehen sich alle in ihr Wohnmobil zurück, denn so ein Tag macht müde.

 

 

 

 

Mittwoch 14.09.2011

 

Anitas Handy reißt uns um 5.45 Uhr aus dem Schlaf-eigentlich wollten wir eine Stunde länger schlafen, aber das Handy hatte seit Jasper keinen Empfang mehr, also war noch die Mountain Time gespeichert. Wir genießen die eine Stunde länger im Bett. Dann wird gefrühstückt und um 9.30 Uhr geht es auf die Strecke zur Ten-ee-ah Lodge, die in der Caribou liegt. Ulrich und Brigitte, Eckhard und Heike, Kurt und Christel fahren mit uns im Konvoi, die anderen lassen sich noch etwas Zeit und folgen später.

In Clearwater tanken wir noch einmal voll, dann geht es auf der US 24 nach 100 Mile House. Dort kaufen wir bei Safeway noch etwas Brot und Obst ein und es geht weiter zur Lodge. Die Abzweigung ist sehr gut beschildert und so treffen wir bereits um 14.30 Uhr dort ein. Die Lage der Lodge verschlägt allen die Sprache. Wenn wir bisher schon nicht wussten, welcher von den Campgrounds der schönste war, dieser Platz schlägt alles. Ein echtes Sahnehäubchen, wie gut dass wir zwei Nächte hier bleiben dürfen.

Wir werden freundlich mit einem kostenlosen Begrüßungsdrink von den Schweizern empfangen und auf die Campsites 1-6 geschickt. Alle Plätze verfügen über Strom, Wasser können wir in der Nähe des Hauptgebäudes aufnehmen und dort können wir auch unser Abwasser am nächsten Tag ablassen.

Eine Angestellte erklärt uns, was hier alles möglich ist und wir buchen alle das Abendessen, ein Menü mit drei Gängen. Für den nächsten Tag hat die Gruppe unterschiedliche Aktivitäten geplant, vom Reiten, übers Kanufahren bis zum Motorbootfahren.

Auch das Wetter soll noch mitspielen, so wie auf unserer gesamten Reise, was ja ein besonderes Geschenk ist.

Um 18.00 Uhr treffen wir uns vor Ulrichs Wohnmobil um Portraitaufnahmen mit unseren Natosi Schildern zu machen. Danach geht es in die Lodge zum Abendessen. Es gibt ein drei Gänge Menü. Wir sitzen zusammen an drei 6er Tischen und lassen die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Es sind so viele Bilder und Erlebnisse auf uns eingestürmt, dass wir sie wahrscheinlich erst zu Hause ordnen und verarbeiten können. Nach dem Essen zündet Eckhard wieder ein Lagerfeuer an und ein Teil der Reisegruppe genießt die herrliche Abendstimmung und den Blick auf den Spout Lake mit einem Glas Wein oder Bier. Der andere Teil geht schlafen, einige hat die Fahrt doch angestrengt.

 

Donnerstag 15.09.2011

 

Wieder einmal können wir ausschlafen. Um 7.30 Uhr sind wir wach, es ist ziemlich kalt, sodass wir erst einmal die Heizung in Gang setzen. Der Blick nach draußen verheißt nichts Gutes, die Wolken hängen tief, von der Sonne, die uns so lange zuverlässig begleitet hat, keine Spur. Da es aber trocken ist, bereiten wir uns auf das Reiten vor, das um 10.00 Uhr beginnen soll. Eckhard und Heike sind schon seit 8.30 Uhr mit dem Kanu auf dem See unterwegs.

Nur Heidi will mit uns reiten, sowie weitere 4 Schweizer Gäste der Lodge. Als wir um 9.45 Uhr am Sattelplatz ankommen, werden die Pferde gerade vorbereitet und den Teilnehmern zugewiesen. Anita reitet auf Budweiser, einem Quarterhorse und ich bekomme die 9jährige Rosie, die sich als etwas eigenwillig erweisen soll. Die ersten Regentropfen fallen. Margitta und Frank stehen mit ihren Kameras bereit, um dieses Ereignis festzuhalten.

Wir sind vor 30 Jahren auf der Robson Ranch zum ersten Mal geritten und seither nicht mehr. Gott sei Dank sind auch die anderen Teilnehmer blutige Anfänger und so geht es um 10.10 Uhr los.

Bald schon verlassen wir das Gelände der Lodge und reiten in den Wald hinein. Es geht über Stock und Stein und man muss eine Hand schon fest am Sattelknopf halten. Rosie hat sehr schnell herausgefunden, dass ich ein blutiger Anfänger bin und hält immer wieder an, um zu fressen. So ist die gesamte Gruppe bald außer Sichtweite. Unsere beiden Begleiterinnen führen mich aber schnell wieder an die Hauptgruppe heran. Nach ca. 1 Stunde machen wir eine Pause im Wald mit herrlicher Aussicht auf den Spout Lake.

Es nieselt immer wieder, aber noch ist es erträglich. Als wir den Rückweg einschlagen wittern die Pferde, dass es nach Hause geht und legen eine etwas schnellere Gangart vor. Wir erreichen die Lodge um 12.15 Uhr und sind froh, dass nichts passiert ist.

Mittlerweile hat es sich eingeregnet und wir kehren ins Wohnmobil zurück. Wir wollen aufräumen und packen, da sonst keine anderen Aktivitäten mehr möglich sind. Da die Navions alle einen Fernseher mit DVD Spieler haben verteile ich 5 Spielfilme, die ich vorsorglich für Regenwetter mitgenommen hatte und die Reisegruppe macht es sich im RV gemütlich. Am Abend erleben wir noch einen herrlichen Regenbogen über dem Spout Lake.

Falls es heute Abend nicht mehr regnen sollte, planen wir ein Lagerfeuer, an dem wir die morgige Route, sowie die Haltepunkte besprechen wollen.

Es wird noch einmal eine stramme Strecke von ca. 400 km zurückzulegen sein, für die wir etwa 6 Stunden Fahrzeit veranschlagt haben. Unser Ziel ist der Glencoe Campground in Harrison Hot Springs. Hier werden wir unsere letzte Nacht vor dem Abflug verbringen. Am Samstag müssen wir die gesamte Flotte bei Traveland abgeben. Frank und Heidi sowie Margitta und Werner wollen am Samstag bereits um 5 Uhr aufbrechen, da der Flug von Frank und Heidi bereits um 11.00 abgeht, Margitta und Werner bleiben noch einen Tag in Vancouver und wollen Frank begleiten. Die restlichen vier Wohnmobile werden gegen 7.00 Uhr starten, wir hoffen, dass wir um 9.00 Uhr in Ft. Langley eintreffen werden.

Sind gerade in Harrison Hot Springs eingetroffen und haben alles RV'S angeschlossen. (Full Hook Up - sowie Internet!)

 

Freitag: 16. 09. 2011

 

Nach einer herrlichen Fahrt durch das Thompson und Frasertal, sowie einem Abstecher zum Hells Gate erreichen wir gegen 15.00 Uhr Harrison Hot Springs.

Der Ort liegt am herrlichen See und ist bekannt als Kurort. (schwefelhaltige, heiße Quellen) Einige Teilnehmer suchen sofort nach der Ankunft das öffentliche Bad auf. Der Campground verfügt über Full Hook up, jedoch stehen wir alle sehr dicht beieinander.

Den Abend verbringen wir noch einmal gemeinsam zwischen unseren Wohnmobilen, leider ohne Lagerfeuer. Der Platz ist voll besetzt und Feuer sind verboten. Das Fazit der Gruppe ist sehr positiv, unser Silberhochzeitspaar bezeichnet die Tour sogar als "Traumreise". Die Reisegruppe überreicht uns einen Umschlag mit einer Danksagung und einer Überraschung. Wir gehen um 21.30 Uhr ins Bett, da die Rückfahrt am nächste Morgen um 7.00 beginnen soll.

 

Samstag 17.09.2011

 

Wir stehen um 5.00 Uhr auf, es regnet leicht als wir unsere Wohnmobile in Bewegung setzen. Frank und Heidi sind bereits um 5.00 Uhr gefahren, da sie ihr Flugzeug um 11.00 Uhr erreichen müssen.

Während der Rückfahrt beginnt es immer stärker zu regnen, ein Wetter, das wir während der ganzen Tour noch nicht erlebt haben. (zum Glück)

Kurz vor Langley tanken wir die 5 RV's noch einmal voll und erreichen Traveland kurz vor 9.00 Uhr.

Thomas, Peter und David empfangen uns und die Abgabe verläuft zügig und ohne Probleme.

Wir erfahren, dass Frank eine Stunde gesucht hat, bis er die Rückgabestelle gefunden hat, sein Flugzeug wohl aber noch erreicht hat.

Ein Bus von Traveland und ein Taxi bringen uns zum Flughafen. Margitta und Werner sowie  Heike und Eckhard bleiben noch einen Tag länger in Vancouver. Gegen Mittag hat der Wettergott ein Einsehen, der Regen hört auf und die Sonne bricht durch.

So hat "Natosi" der Gott der Sonne, der uns so lange verwöhnt hat, der Reise doch noch einen guten Abschluss verschafft.

Anita und ich warten nun auf unseren Rückflug, der erst um 21.05 Uhr startet.

Eine erlebnisreiche Reisebegleitung geht zu Ende.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite.“ (Goethe)

Gast (nicht überprüft)
Hallo Bruderherz,   wie

Hallo Bruderherz,

 

wie schön, dass ihr gut angekommen seid. einen schönen ersten Tag in Kanada.

Die Treffen mit Martin werden ja langsam zur Tradition!

Gruß

Efty Wink

Werner Krüsmann
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Beigetreten: 19.08.2010 - 07:31
Beiträge: 1566
Danke

Hi Felizitas

ja, wir haben schon unverbindlich ein nächstes Treffen in Las Vegas verabredet!

herzliche Grüße

Werner und Anita

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Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8011
Reisebericht

Hallo Werner

Eben habe ich bemerkt, dass Du den Reisebericht im "Node" (Eingangsposting) fortgesetzt hast.

Es scheint ja alles mit der Gruppe zu klappen und ich verfolge Deine Reise weiter. Etwas erstaunt hat mich, dass Ihr in diesem grossen "Schlachtschiff" nicht einmal einen grossen Koffer unterbringen könnt und den im Akoven deponieren müsst. Gibt es denn hier keine grossen Aussen-Staufächer?

 

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

marina
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Beigetreten: 11.06.2011 - 22:55
Beiträge: 7
Hallo Werner, vielen Dank für

Hallo Werner,

vielen Dank für Deinen Bericht... Das ist genau die Route, die ich mir für uns nächstes Jahr ausgesucht habe... Auch Deception Pass hab ich mir auserwählt smiley Bin schon ganz gespannt auf Winthrop. Ich war da mal auf meiner allerersten Tour durch Canada/USA 1996.

Freue mich schon auf Deinen weiteren Bericht.

LG

Marina

Werner Krüsmann
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Beigetreten: 19.08.2010 - 07:31
Beiträge: 1566
Hi Fredyes gibt Staufächer

Hi Fredy

es gibt Staufächer genug nur für unseren dicken Koffer nicht!

Gruß

Werner

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Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
Beiträge: 1921
sehr schöner Reisebericht.

sehr schöner Reisebericht. Seid ihr von Kalispell aus die 2 über West Glacier - East  Glacier gefahren?

darf ich fragen warum ihr aus "Sicherheitsgründen" im Konvoi fahrt? Das klingt so gefährlich. War diesen Sommer auch in Winthrop  - schien mir keine so gefährliche Gegend zu sein?

Lg Mobbel

Werner Krüsmann
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Beigetreten: 19.08.2010 - 07:31
Beiträge: 1566
Konvoi

Hi sind über West Glacier gefahren. Konvoi , weil die Teilnehmer unsicher waren und immer in der Nähe des Begleitfahrzeugs sein wollten. (erste Tour für alle) Jetzt fahren einige auch allein!

Gruß

Werner

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Gast (nicht überprüft)
Tolle Tour

Hallo Werner,

eure Tour begeister uns wirklich und wir sind total gespannt auf die Fotos.

Gruß

Efty Wink

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
Beiträge: 7095
Tage doppelt....

Hi Werner!

....eine Frage am Rande: Hat es einen Grund, das die Tage (07.09.-12.09.)?

BTW: Auf Bilder freue ich mich auchWink!

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

Werner Krüsmann
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Beigetreten: 19.08.2010 - 07:31
Beiträge: 1566
Hochladen

Hallo Koch,

versuche Bilder hochzuladen, klappt aber nicht mehr. Beim Upload erscheinen die Bilder nicht mehr im Kasten, so dass ich sie nicht einfügen kann.

Was mache ich falsch?

Danke Gruß Werner

Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite.“ (Goethe)