3.Tag-5.9.13-Wohnmobil abholen und relaxen in Malibu

Auch heute erwachen wir reichlich früh, sodass genügend Zeit bleibt um die Koffer wieder einzupacken und uns noch frisch zu machen bevor es wieder runter zum großen Frühstücksbuffet geht. Dieses fällt erneut recht üppig aus und zurück im Zimmer setze ich mich gesättigt auf das Sofa und checke noch kurz E-Mails, Facebook und die Fotos von gestern. Wieder ist es so dunstig-nebelig draussen-da kommt man sich wie zu Hause vor...

Dank early Pick-Up stehen wir schon um 8 Uhr am Nebeneingang des Hotels und warten darauf vom ehem. Moturis, jetzt Camping World-Van abgeholt zu werden. Das passiert zwar etwas verspätet nachdem einige andere Familien von anderen Anbietern aufgesammelt wurden, allerdings sind wir die ersten des Tages im Shuttle, so haben wir den "Luxus" der freien Platzwahl-bei 1,9m, bzw. 2 m ein sehr angenehmer Umstand. Noch am selben Hotel steigt eine weitere Familie mit Kind in das Shuttle dazu und wir beginnen eine nette Unterhaltung. Dann fährt der Van los.

Nach einiger Zeit fragen wir unsere Gegenüber woher sie denn kämen und es stellt sich heraus - peinlich!! - dass sie ebenfalls Deutsche sind, was natürlich einiges Gelächter verursacht und die Stimmung nochmal etwas auflockert. Auf Deutsch wird dann weitergeplaudert und im Verlaufe des Gesprächs erfahren wir, dass sie ziemlich in der Nähe von uns wohnen. Etwa eine halbe Stunde später sammeln wir noch ein junges Paar und so sind wir dann vollzählig.

Als wir dann um ca. halb zehn bei der Vermieterstation ankommen klart der Himmel bereits auf und wir meinen unser WoMo schón erblickt zu haben (unsere Vermutung sollte sich als richtig herausstellen). Als es dann an den Papierkram geht flüchte ich nach draußen wo ich auf das Gepäck aufpasse. Die erste Stunde vergeht recht flott, alleine schon weil ich mich mit ein paar Reisenden unterhalten kann die entweder von einer Tour zurückkommen oder ebenfalls so voller Vorfreude wie ich auf den richtigen Beginn ihrer Reise warten. Schon hier zeichnet sich ab, dass campen-vor allem im WoMo-hier in Amerika ein Volkssport ist, denn es ist recht voll auf dem Gelände und es stehen viele Wägen herum.

Auch die 2. Stunde am Gepäck lässt sich mit Musik vom Handy oder den wohl hunderten Radiosendern aus der Umgebung überbrücken. Es hat den Anschein als ob jede Altersgruppe, jedes Geschlecht und jede ethnische Bevölkerungsgruppe ihre eigene Sendestation hat. So kommt auch dabei nicht so schnell Langeweile auf-aber sie kommt...

Um kurz nach 1 bin ich schon vollkommen von einer Mischung aus Vorfreude und aufsteigender Langeweile zerfressen und tigere unruhig auf dem Gelände herum. Dann die lang erwartete Nachricht: das Wohnmobil ist unser!!-Also...natürlich nur für die nächsten 4 Wochen 

Nun noch den obligatorischen Rundgang um und durch unser 31-Fuß Straßenschiff durchstehen. Da unsere Freunde aus dem Shuttle inzwischen auch ein WoMo zugewiesen bekommen haben nehmen sie auch an der "Führung" teil. Er interessiert an der Technik, Sie...nun ja eher weniger und ihr kleiner läuft gelangweilt mit. Zu siebt im Wohnmobil ist es dann auch gehörig eng, sodass wir alle glücklich sind als die nette Dame von Camping World uns den Slide-Out demonstriert (Dies Funktion werden wir über den ganzen Urlaub hinweg mindestens 1-mal pro Campground anpreisen!).

So und nun genug gewartet! Jetzt geht es los! Mein Vater schmeißt den bulligen 450 cubinches großen V10 an und ich nehme auf dem komfortablen Beifahrersitz platz. Schon während der ersten Meter über das Gelände wird über den ewig großen Wendekreis unseres neuen Zuhauses geschimpft. Aber dann geht es doch Richtung ausgang und...wir bleiben stehen. Ein komisches Licht am Armaturenbrett ist uns aufgefallen  und so kommts, dass wir lieber noch einmal nachfragen.

Nachdem auch das geklärt ist (irgendetwas mit der Anhängerkupplung) geht es nun wirklich los.

Ich darf als Navigator fungieren und mit viel Geduld, plötzlich sehr engen Kreuzungen-hm...seltsam die waren gestern noch großer-und eingiem Zeitaufwand fahren wir auf dem berühmten Cabrillo Highway/Hwy 1 entlang der Küste richtung Norden, wo nur einige Meilen entfernt unser Tagesetappenziel liegt- der Malibu Beach RV Park. Doch diese "einigen" Meielen vergehen wie in Zeitlupe, einerseits durch das für uns Deutsche langsame fahren von max. 60 mph andererseits durch den doch ziemlich stockenden Verkehr. Doch die Aussicht macht alles doppelt und dreifach wieder wett. Traumhaft! Blauer Himmel, gelber Sand und das Meer auf der einen Seite und die Hügel auf der anderen. So macht Reisen auch bei schlechten Verkehrsverhältnisen Spaß.

Während man so über die Highways Amerikas zuckelt fällt einem die bunte Vielfalt der sich daruf bewegenden Fahrzeugen auf. Von riesigen LKW mit 2 Anhängern, über die omnipräsenten Ford Mustangs und die 300-kg Tourer-Motorräder bis zum ausgefallensten Selbstbauauto/motorrad. Lärmbestimmungen scheint es wohl ebenfalls nicht zu geben-sehr angenehmer Zustand, denn so kommt es vor, dass man von einem alten Ratbike ohne Endtopf, nur mit Krümmer mit noch älterem Fahrer überholt wird und in diesem Moment das alte Ding ein paar gehörige Fehlzündungen hat...Musik für die Ohren !

Aber auch nach einiger Zeit auf dem Highway kommt endlich die bereits heiß erwartete Abzweigung zum RV-Park in Sicht, wo wir auch gleich einbiegen und beim ersten Versuch bereits um die Kurve kommen. In der Rezeption sitzt ein netter junger Mann der uns für unsere Art des Urlaubs beglückwünscht nach dem wir ihm erzählt haben, dass dies unsere erste Nacht im WoMo sein wird. Sehr verständlich zeigt er uns auf dem Plan unseren Stellplatz und wünscht uns noch einen schönen Tag. Nur schade, dass er so viel für den Stellplatz verlangt hat...

Gekonnt navigieren wir uns durch die Serpentinen zu den höheren Ebenen und mit etwas Geduld gelingt uns auch die letzte Heldentat des Tages: Rückwärts einparken mit einem 10 Meter langen Gefährt. Einige Minuten später ist alles angeschlossen und auch das W-LAN macht keine Probleme.

Wir verbringen den restlichen Nachmittag damit uns den Campground anzusehen, die Aussicht zu genießen und schon mal das morgige Tagesziel auszusuchen. Bei letzterem fällt die Wahl auf Pismo Beach-oder zumindest in der Nähe, Oceano.

Zum Abend hin suchen wir auf der Karte auf der Rückseite des Stellplans ein Café zum Abendessen aus, wo es auch gleich hingeht-zu Fuß versteht sich. Nur leider blöd, dass es dieses Café nicht mehr gibt-also: anderes Plätzchen aussuchen und hinlaufen. Dabei habe ich einige Bilder dieser Vögel gemacht die sich wagemutig mit dem Schnabel voran senkrecht ins Meer bohren.

Die Imbissbude bei der wir nun angelangt sind scheint entweder sehr gut zu sein oder im größeren die einzige die Meeresfrüchte verkauft. Nach den ersten Bissen an unseren Speisen ist klar: sie ist sehr gut (womöglich trotzdem die einzige am Platz). Wir genießen das Essen und den Blick auf das Meer und begeben uns danach wieder auf den Weg zurück zum Campground. Auch hier lassen sich ein paar gute Bilder machen.

Am WoMo angekommen setze ich mich noch mit einer Cola und meine Handy noch raus und schaue mir so an was es für Neuigkeiten aus der heimat gibt. Doch bereits nach kurzer Zeit werde ich dermaßen müde, dass ich mich einfach nur in den Alkoven schwinge und gut gelaunt einschlafen kann.