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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 15: Lake Powell

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Bernardo
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Tag 15: Lake Powell
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
200 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Wasser in der Wüste

Samstag, 24. September 2016

Goosenecks SP und Lake Powell

Es war noch dunkel, als ich Ina mit den folgenden Worten weckte: wenn du den Sonnenaufgang sehen willst, musst du jetzt aufstehen!
Ich streifte mir eine Hose über, zog eine Sweatjacke über mein Schlafanzug-Shirt, dann noch eine - es ist bitterkalt gewesen diese Nacht - Schuhe an und wanke nach draußen. Es ist kalt und die Sonne scheint sich Ewigkeiten Zeit zu lassen. Ina kommt etwa 10 Minuten später an. Ich winke ihr zu, damit sie weiß, wer von den Knipsern der ihre ist.

Der Anblick des Valleys ist jetzt schon atemberaubend.
Dann, endlich - ich bin schon total durchgefroren - schiebt sich die Sonne nach oben und man hört ein Dutzend Fotoapparate klacken….



Wunderschön und ich vergesse sofort, dass mir eigentlich kalt ist!! Nach einer Weile leert sich der Platz und auch wir wollen zurück zu unserem Wohnmobil. Da sehe ich sie: „Ina, Ina!!“
Auf der gegenüberliegenden Seite grasen ganz friedlich zwei Mustangs. Mir war nicht bewusst, dass es tatsächlich noch welche gibt. Unser Wrangler erzählte uns gestern, dass sein Großvater versucht hatte Mustangs einzufangen. Sie setzen einen Zaun, als sie sie gefangen hatten, der 6 Fuß hoch war, doch der Freiheitsdrang dieser kleinen Wildpferde war so groß, dass sie einfach drüber sprangen und so entkamen.


Dieser Anblick war so wahnsinnig toll und wertvoll. Ein paar tiefe Narben zogen sich über ihre Körper, aber sie waren dennoch wunderschön!
Nepp hin oder her, die Erlebnisse hier im Göttersitz der Indianer waren einfach toll. :app: :app: :app:
Gestern beim Ausritt erzählte unser Wrangler uns auch etwas über die Pflanzen hier. Eine dient als Shampoo für die Frauen (ob Männer sich nicht die Haare waschen?), andere als Heilmittel bei Verletzungen. Dazu werden sie zunächst gekaut und dann auf die Wunde geschmiert. Die Beeren eines Busches werden getrocknet und dann zu einer Kette verarbeitet, die vor bösen Geistern schützen soll.

Leider müssen wir schon wieder weiter und unser heutiger Abschnitt führt uns zum Lake Powell. Allerrdings müssen wir vorher noch Frühstücken. Hier gefällt uns der Platz nicht und darum fahren wir unsere Route ein Stück zurück zum Goosenecks State Park. Hier kann man die wunderbaren Windungen des San Juan River beobachten. <img alt=" src="http://www.usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wcf/images/smilies/thumbsup.gif" />

Es gibt Pancakes, die wirklich eine Herausforderung waren. Mit Gasherd, ohne Teflonpfanne, scheiterte ich zunächst am ständigen Anbrennen :wut1: :wut1: :wut1: .
Ina gelang es schließlich mit Unmengen Butter und dem ständigen Auslösen des Rauchmelders im Wohnmobil, doch noch ein paar zustande zu bringen. Bei der Aussicht schmeckten Sie allerdings hervorragend. <img alt=" src="http://www.usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wcf/images/smilies/thumbsup.gif" />

So gestärkt ging es dann weiter zum Lake Powell.







Ursprünglich wurde hier im Glen Canyon der Colorado River zur Energiegewinnung und als Wasserreservoir zurückgestaut. Heute ist der dadurch entstandene See noch gut 100 Meilen lang und nimmt inzwischen nur noch 1/3 seiner ursprünglichen Fläche ein, da die umliegenden Staaten immer mehr Wasser benötigen.
1972 wurde das Ganze zum National Park erklärt und wurde zu einer riesigen Freizeit- und Erholungsanlage.
Es mutet völlig paradox an, wenn man so am Ufer des Lake Powell steht und sich bewusst macht, dass man hier eigentlich mitten in der Wüste steht und man in den Abgrund eines Canyon schauen sollte.




Stattdessen umspült einen, auch am Ende des Sommers, eiskaltes Wasser eines wahnsinnig großen, künstlichen Sees die Füße.
Denkt man darüber nach, wird einem erst der Wahnsinn dieses Projektes bewusst. Nur so kann es einem mitten in Utah oder Arizona ( der Lake erstreckt sich über beide Staaten) passieren, dass einem Autos begegnen, die ein Boot hinter sich herziehen. Allerdings gibt es auch erste Überlegungen, Lake Powell zurückzubauen, da sich durch die große Wasserfläche das Mikroklima stark geändert hat. Ich weiß jedenfalls noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Es ist toll hier aber das ganze Projekt ist schon ein gigantisches Vorhaben und wohl in dieser Form nur hier zu finden!!
Unser Campground hatte eine schöne Aussicht und es war warm genug zum Grillen. :clab:



 

Best regards, Bernd

Esthi71
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Beigetreten: 31.12.2013 - 11:44
Beiträge: 1484
RE: Tag 15: Lake Powell

Danke, lieber Bernd, hast du dich so früh aus dem warmen Bett gequält und uns diese tollen Bilder geschenkt!!

Liebe Grüsse
Esther

Babs72
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Beigetreten: 16.02.2014 - 10:55
Beiträge: 549
RE: Tag 15: Lake Powell

Lieber Bernd,

dem kann ich mich nur anschließen - das sind wahnsinnig schöne Bilder. Fast, als ob man wieder dort wäre...

Liebe Grüße

Bärbel

Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 3944
RE: Tag 15: Lake Powell

Hallo Bernd,

 

die Straße zum MV hat wohl einen neuen Teerbelag bekommen. Der Kontrast macht sich gut.

 

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Bernardo
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Beigetreten: 01.11.2015 - 13:24
Beiträge: 242
RE: Tag 15: Lake Powell

Hallo Esther,

das Aufstehen ist mir wirklich schwer gefallen. Dabei liebe ich Sonnenaufgänge.

 

Hallo Bärbel,

das ist die Sehnsucht die uns das glauben lässt. Freut mich wenn dir die Fotos gefallen.

 

Hallo Micha,

am Vortag wurde der Asphalt erneuert und an diesem Tag waren beide Spuren wieder befahrbar.  Mir hat der Kontrast auch gut gefallen.  Ähnliches hatten wir 2012 im Valley of Fire.

Best regards, Bernd