02 You and me and Schrotti

Es ist geliebte Routine, nach dem Stadttag kann ich es gar nicht abwarten, endlich zum Fahrzeug zu kommen, also dauert das Zusammenpacken nicht lang. Das Uber wird bestellt und wir fahren los. Um Punkt 10 Uhr sind wir bei der Vermietstation -und heben dort erstmal den Altersdurchschnitt 😬.

Wir sind nicht die ersten, die da sind -aber die einzigen, die das verpflichtende Video angeguckt haben 😂, deshalb werden wir vorgezogen und bekommen als erstes unser Reisemobil der nächsten 12 Tage. Hallo Schrotti!

Das entspannte gutgelaunte junge Travelers Autobarn-Team ist sehr beeindruckt, dass wir sogar Nachfragen stellen 😂 -und wir sind beeindruckt, wieviel Schrotti schon gelaufen ist: 

290 000   --  Meilen!  😳😳😳 Whoa…

Kurzes Schlucken, okay. Wir werden mehrfach darauf hingewiesen, dass das eben alte Autos sind, deshalb muss man unbedingt täglich den Ölstand checken und auch das Kühlwasser -und dass man nicht jede Fehlermeldung ernst nehmen soll, vor allem nicht die Reifen-Warnung.

Okay, unsere Augenbrauen sind zwar jetzt ziemlich hochgezogen, aber wir sind Studentenkarren-erfahren, auch wenn das schon ein paar Jahre her ist, und fully hippie-tized fahren wir vom Hof, durchaus mit einem „was haben wir getan“-Gefühl (Kennst du irgendjemanden, der jemals einen Benziner hatte, der mehr als 400 000 km auf der Uhr hatte…?), aber auch mit genug Lust und Selbstironie, uns auf unser Abenteuer einzulassen!

Wir fahren erstmal eine Strecke -erste Rückmeldung vom Fahrer, Schrotti fährt sich super, nicht so schwergängig, hart arbeitend wie ein Womo, eigentlich wie ein Auto, und wir halten erst in Manteca um einzukaufen -erst beim Bass Pro Shop, das ist ja einfach ein Happymaker-Shop,

und dann bei Walmart. Stauraum ist ein Thema, auch sehr im Mini-Kubus-Kühlschrank, und ja, das fehlende Tiefkühlfach ist schmerzhaft. Insgesamt muss man zugeben, dass es ungefähr 36 Stunden Anpassungsleistung gebraucht hat, mental vom Womo-Standard auf Schrotti-Standard umzustellen. Die meisten Leute durchlaufen ihre persönliche Fahrzeug-Evolution wohl andersrum!

Das geht aber schon, man muss sich einfach darüber klar werden, dass so ein Wagen eher eine Alternative zum Zelt ist als eine Alternative zum Womo.

Und man muss ganz fest daran glauben, dass er diese 800 Meilen jetzt jawohl auch noch schafft. 😬😇

Unterwegs kaufen wir auch noch ordentlich roadside Feuerholz, das war gut, denn beim CG hätte es keines gegeben -und nach all diesen zwingenden Besorgungen und den ersten beglückenden Landschaftseindrücken, der Weite goldgelber kalifornischer Hügel und endloser Mandelplantagen, erreichen wir unser erstes Übernachtungsziel am Woodward Reservoir und verbringen den Rest des Tages mit Baden, Einrichten und dem ersten Urlaubs-Lagerfeuer 🔥

Schöne Grüße, Janina*.