Heute war „Shuttle Day“. Ein toller Service der Parkverwaltung. Alle Einstiege zu den Sehenswürdigkeiten des „Zion Park“ erreichten wir, bequem und kostenlos, mit dem „Shuttle Bus“. Für jedes Alter und jede körperliche Verfassung gab es kürzere oder längere Wanderwege. Entlang des „Virgin Rivers“ sahen wir teils angenagte oder schon umgelegte Bäume. Hier hatten wohl Bieber zugeschlagen. Bis zum späten Nachmittag hielten wir uns im Park auf.
In der „Zion Lodge“ wollten wir noch einen Kaffee trinken. Cornelia und Friedrich aus Speyer hatten den gleichen Gedanken. So ergab es sich, dass sich unsere Wege nun schon zum vierten Mal kreuzten.
In „Oskars Cafe“ ließen wir uns das Abendessen schmecken. Bei Vollmond und Lagerfeuer leerten wir die in Gallup erworbene Flasche Champagner. Ganz genau die richtige Stimmung und das richtige Getränk zu Ida-Marie‘s Jahrestag.
Kaffee auf der Terrasse und keine Lust aufs kochen.
Springdale UT - Zion Park Watchman CG
Springdale UT - Zion Park Watchman CG
Es war Sonntag und wir waren, nach der schönen langen Vollmondnacht, noch etwas unausgeschlafen. Von unserem Frühstückstisch aus beobachteten wir das Treiben der abreisenden Camper. Gleich gegenüber, wollten 5 Gegäckstücke, 4 Erwachsene, 3 Zelte, 2 Kinder und 1 Gummiboot in einen nicht allzu großen Jeep untergebracht werden.
Gestern hatte der Akku meines Fotoapparates vorzeitig auf rot geschaltet. Der zweite Akku hing derweil noch am Ladegerät. Die hängenden Gärten beim „Weeping Rock“, die „Emerald Pools“und die Brücke am „Court oft he Patriarches“ fehlten noch in meiner Fotoserie. Von einem über dem Fluss liegenden Baum aus, war eine Wasseramsel zu beobachte. Angetrieben vom ständigen Betteln um Nahrung, tauchte der Altvogel auf der Suche nach Futter, für den Nachwuchs, durch das Wasser. Wir begegneten nicht allzu vielen Besuchern auf den Wegen zu den Sehenswürdigkeiten. Vor der „Zion Lodge“ standen einige Reisebusse mit Tagesgästen. Darunter auch eine Gruppe aus Deutschland. Man mache hier nur einen Zwischenstopp und nächste Woche wäre man auf Hawaii.
Die Terrasse über dem Eingange zur “Lodge“ hatte ich schon gestern bemerkt. Ida-Marie mag es, ab und zu, etwas verwöhnt zu werde. Ein Kaffee dort oben, mit gutem Blick auf die Berge und auf das Treiben der Parkbesucher, sollte Ihren Wunsch erfüllen. Damit war die Empfangsdame des Restaurants überhaupt nicht einverstanden. Obwohl „Lunchtime“ schon vorüber und freie Sitzplätze vorhanden waren, meinte Sie, nur einen Kaffee könnten wir auch unten im Selbstbedienungsrestaurant bekommen. Der, in Pappbechern gereichte, Kaffee dort unten wäre genauso gut, wie der hier oben. Genau das wollten wir aber nicht. Eine freundliche, aber klare Beschwerde beim Manager des Hauses machte den Weg auf die Terrasse frei. Der Manager versicherte uns, hier müsse ein Missverständnis vorgelegen haben. Selbstverständlich würden wir auf der Terrasse bedient, auch wenn es nur eine Tasse Kaffee sein sollte. Er selbst tränke dort oben auch gerne seinen Kaffee. Wir genossen unseren Kaffee und die herrliche Aussicht. Zu unserer Überraschung schenkte unsere Bedienung Kaffee nach. Kuchen oder Torte, nach Deutscher Art, hätte er nicht im Angebot. Aber einen Teller mit frischem, gekühltem Obst und Creme könne er anbieten. Der Kaffee (refiel) kostete dann nur 2,50$ die Tasse und das große Obstteller 8$. Eine angenehme Überraschung.
Unsere Lebensmittelvorräte gingen zur Neige. Unter den verbliebenen Rest fand sich weder etwas worauf wir Appetit hatten, noch fand sich die Lust zum Kochen. Also gingen wir auf eine Pizza und ein Bier in den Ort.
Da wir am nächsten Morgen früh aufbrechen wollten, beschlossen noch schnell zur „Dump Station“ zu fahren und zeitig ins Bett zu gehen.
General Delivery und ein Cocktail zum Sonnenuntergang.
Springdale UT - Zion Park Watchman CG
Lake Powell AZ - Wahweap CG
Schon früh befanden wir uns auf den Serpentinen zum Tunneleingang. Der geringe Fahrzeugverkehr ermöglichte es uns an lohnenswerten „Out Looks“ anzuhalten. Die aufsteigende Sonne machte die Motivwahl nicht immer leicht. Mal stand sie ausleuchtend, mal blendend am Himmel. Kurz vor dem Tunneleingang saßen mehrere „Turkey Vutture“, mit bis zu 6 ft. Flügelspannweite, in einem Baum. Mit ihren weit ausgebreiteten Schwingen fingen sie die Wärme der Morgensonne auf. Hinter dem zweiten Tunnel entdeckte Ida-Marie dann noch, auf einer kleinen Anhöhe, eine Herde „Bighorn Sheeps“.
In Kanab zapfte ich ein offenes WiFi an. Etliche Glückwünsche und Grüße an Ida-Marie lagen im Postkorb. Für mich war eine nicht unerwartete aber dennoch traurige Nachricht dabei.
In Page suchten wir das „United States Post Office“ auf. Die Dame am Schalter konnte / wollte keine für uns bestimmte „General Delivery“ finden. Erst auf mein Drängen hin schaute sie nochmals nach und fand schließlich unsere Post. Sie hätte wohl meinen Vor- und Nachnamen miteinander verwechselt, so lautete ihre Erklärung. Kurze Zeit später verwandelte sich unser WoMo in ein „Wahllokal“. Wir hatten uns die notwendigen Briefwahlunterlagen, für die NRW-Landtagswahlen, hierher schicken lassen. Tipp - Anschrift für die Zustellung an ein beliebiges Postoffice innerhalb der USA:
Mr. Felix Mustermann / General Delivery / City - Staat - Postcode-9999 / USA
Für 38$ gingen die ausgefüllten Stimmzettel, per Express Mail, zurück nach Deutschland.
Eine ältere Dame hatte im „SafeWay“ mitbekommen, dass wir aus Deutschland kamen. Ihre Vorfahren wären auch Deutsche gewesen. Sie selber spreche, außer einigen bösen Worten, kein Deutsch. Gerne würde Sie uns Ihre „SafeWay Card“ geben, damit wir einige Dollar sparen könnten. Nach dem Einkauf schauten wir uns den „Glen Dam“ aus der Nähe an. Etwas überrascht war ich schon, dass der Dam, bezogen auf die technischen Daten, mit dem so berühmten „Hoover Dam“ durchaus mithalten konnte.
Schon den ganzen Tag über hatte ich keine richtig gute Laune. Das der primitive Stellplatz auf dem „Wahweap CG“ 24$, plus 2$ fürs Duschen, kosten sollte, gefiel mir auch nicht. Ida-Marie meinte, der Platz wäre prima. Sauber, ruhig und mit schöner Aussicht über den Stausee. Etwas später ließ ich mich zu einem Spaziergang entlang des Seeufers überreden. Ohne es geplant zu haben, standen wir plötzlich vor der Bar des „Lake Powell Resort Hotel“. Die Bar war Vorwärmstation älteren Amerikanerinnen, die ihren wertvollen Schmuck und ihre besten Kleider zur Dinnerschau trugen. Ich passte in meinem Wanderschuhen und kurzen Hosen so gar nicht hierher. Dennoch schlug ich vor, wenn wir schon einmal hier sind, sollten wir auch einen Cocktail nehmen. Den Drink in der Hand und den Sonnenuntergang vor den Augen, gute Voraussetzungen, meine Stimmung wieder aufzubessern. Den Fotoapparat hatte ich wie immer dabei. Zu gerne hätte ich einige Fotos der untergehenden Sonne gemacht. Wäre da nicht die redselige und möglicherweise von einem Drink zu viel, leicht beschwipste Amerikanerin gewesen. Sie erzählte mir von ihrer Vorliebe für „Sunrise and Sunset“. Mit Untergang der Sonne, war dann auch meine Abendbekanntschaft abgetaucht.
Die Idee mit dem Drink an der Bar fand Ida-Marie gut. Den Weg zurück zu CG dagegen nicht. Das Abendessen war schnell zubereitet und das Campfire fix angezündet.
Fotos im tiefen Canyon und Sunset über dem Grand Canyon.
Lake Powell AZ - Wahweap CG
Grand Canyon AZ - Desert View CG
Heute Morgen ließen wir es ruhig angehen. Nach einer aufmunternden Dusche (Familiendusche mit sep. WC 2$), genossen wir die warme Morgensonne bei einem ausgiebigem Frühstück.
Der Parkplatz zum Einstieg in den „Lower Antelope Canyon“ war schnell gefunden. Die nächste Führung sollte um 10:30 Uhr sein. Das konnte nicht stimmen. Unserer Uhr nach, war es doch schon halb zwölf. Stimmte doch, im „Indian Reservat“ galt „Day Light Saving Time“. Also eine Stunde zurück. Für die Teilnahme an der Führung durch den Canyon mussten wir 20$ „Tour Fee“ und 6$ „Park Fee“ pro Person bezahlen. In der Gruppe war die Benutzung eines Fotoapparates kostenlos.
Unser freundlicher, indianischer Guide gab mir einige Tipps. Damit konnte ich meine Kamera richtig, an die in Canyon herrschenden Lichtverhältnisse, anpassen. Der Zugang war an einigen Stellen recht eng und ging über sehr stabile Stahltreppen hinunter in die Tiefe des Canyon. Unsere kleine Gruppe hatte reichlich Zeit ihre Speicherkarten mit tollen Bildern zu füllen. Die Tour durch den „Lower Canyon“ bevorzugte unser Guide, gegenüber der im „Upper Canyon“. Weniger Andrang, mehr Platz und Zeit auf die Besucher einzugehen. Am Ende der Tour waren wir uns einig, eine richtig lohnenswerte Besichtigung.
Der Parkplatz zum „Horseshoe Bend“ lag direkt an der #89. Vor dem Blick auf den Colorado galt es noch über eine Düne und über einige Felsplatten zu laufen. Der Blick auf den tief unter uns, in einer engen Schleife, dahinfließenden Colorada lohnte das mühsame Stampfen durch den Sandboden.
Von der Passhöhe vor „Bitter Springs“ machten wir in der Ferne tiefschwarze Wolken aus. Es hing Regen in der Luft. Die steile Abfahrt hinunter ins Tal, führte durch eine in den Fels gesprengte Schlucht. Bei einem möglichem Versagen der Bremsen endet die Schussfahrt unweigerlich in einem langgezogenen Kiesbett vor der #89A. So schnell die Wolken aufgezogen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden.
Die alte Stahlbrücke über den „Little Colorado River“ bei Camoron bot ein gutes Fotomotiv. In der „Camoron Trading Post“ wurde gnadenlos alles, was auch nur in entferntesten an regionale Kunst oder Andenken erinnerte, zum Verkauf angeboten. Viele Artikel waren „Made in China“ und die Preise hatten es in sich.
Zügig ging es zum „Desert View CG“ im „Grand Canyon National Park“. Ich hatte insgeheim befürchtet, keine offene Site mehr zu bekommen. Es waren jedoch noch mehrere Stellplätze frei. Nur ein kurzer Weg und wir befanden uns am „Watchtower“. Genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn von hier hatten wir eine herrliche Aussicht auf den „Grand Canyon“ und den beginnenden Sonnenuntergang. Mit dem Untergang der Sonne wurde es zunehmend frischer und es trieb uns zurück ins Wohnmobil.
„Grand Canyon“, hier war alles gut organisiert. Shuttlebusse fuhren in jede Richtung und an jeden Ort. Unser WoMo stellten wir auf dem Parkplatz 1 ab und führen zunächst mit der blauen und dann mit der roten Linie zu den einzelnen Aussichtspunkten. Die Shuttlebusse und die Aussichtpunkte waren gut besucht. Reisende oder Gruppen aus Asien stellten den größten Anteil der heutigen Besucher. Wir fragten uns, wie mag es hier wohl in der Hauptsaison zugehen. Den Großteil des Tages verbrachten wir entlang des Canyon.
Über die #180 ging es am Nachmittag nach Flagstaff. Zum x-ten Male führte unsere Route auf eine Höhe von etwa 8.000 ft. Das hatten wird im Vorfeld der Reise so nicht erwartet. Im „Coconino Forrest“ kurz vor Showball lagen tausende umgeknickter Bäume auf den Hängen der Berge. Wohl die Folge eines starken Sturmes. Im weiteren Verlauf der Straße warnten Hinweisschilder vor Rauchentwicklung. Der Waldboden brannte an mehreren Stellen. Ein kontrolliertes Feuer, als Brandschutz. Alles was in Falle eines Waldbrandes dem Feuer als Nahrung dienen könnte, wurde dadurch entfernt.
Im Bahnhofsviertel von Flagstaff gab es einige hübsch anzusehende Gasthäuser und Lokale. Auch eine Minibrauerei fehlte nicht. Hätten wir hier einen RV Park gefunden, so wären wir gerne auf ein Bier geblieben. Eine Tankstelle an der die Gallone Benzin unter 3,70$ kostete lag direkt an der #89 / 66. Somit gab es zumindest für unser WoMo einen ordentlichen Schluck.
In „Fort Tuthill Park“ bezogen wir eine Site für die kommende Nacht. Ein guter Teil des noch reichlich vorhandenen Feuerholzes fand den Weg in die Flammen. Auch der Biervorrat wurde, dem nahenden Ende unserer Tour, angepasst.
Kurvenreiche #89A und Filmkulisse im Oak Creek Canyon.
Flagstaff AZ - Fort Tuthill CG
Seligman AZ - on Route 66 KOA RV
Auf die #89A ging es über Sedona, Cottonwood, Clarkdale und Jorome ins Prescott Valley. Ein landschaftlich ausgesprochen schöner und abwechslungsreicher Streckenverlauf. Gleich hinter Flagstaff ging es über zahlreiche enge kehren steil hinunter in den „Oak Creek Canyon“. Im Canyon selbst und im „Slide Rock State Park“ gab es nur wenige Möglichkeiten ein RV zu parken. Alle Parkplätze waren, bei längerer Parkzeit, kostenpflichtig. Mit der „Midley Bridge“ bot sich ein gutes Fotomotive an. Direkt im Canyon gab es eine „Trout Farm and RV Park“, sehr schön am „Oak Ckreek“ gelegen
Wir hatten Glück und fanden in Sedona auf der Forrest RD, neben dem „Visitor Center“, einen RV Parkplatz. Der Ort hatte, wie wir auf alten Fotos sehen konnten, eine rasante Entwicklung durchgemacht. Der einst nur aus unzähligen Western bekannte Flecken wandelte sich zu einem Touristenzentrum, mit einer angenehmen „Main Street“. Seit 1931 dienten das Tal und die umliegenden Berge als Filmkulisse. Filmeklassiker wie „Billy the Kid – Gunfighters – Brooken Arrow“ wurden hier gedreht.
Die „Historic Oldtown“ von Cottonwood war recht sehenswert. Im Ortskern war noch einiges das an den typisch amerikanischen „Mainstreet Flair“, aus der Mitte des letzten Jahrhunderts erinnerte, erhalten.
Das alte „Rail Depot“ in Clarkdale hatte man hübsch herausgeputzt. Von hieraus startete täglich ein Touristenzug der „Verde Canyon Railroad“ nach Perkingsville.
Das Leben um die heute aufgegebenen Kupferminen von Jerome, waren die Keimzelle, des am Hang erbauten Ortes. Einige aufwendig restaurierte Industriebauten wurden in den letzten Jahren zu Wohnresidenzen umgebaut. Im Ortskern fanden sich alle Sparten des Kunsthandwerkes.
Der weitere Verlauf der #89A verlangte meine volle Konzentration. Serpentine folgte auf Serpentine. Hinter dem Scheitelpunkt ging es auf einer langgezogen, leicht kurvigen, Abfahrt ins „Prescott Valley“. Im Valley sahen wir zum ersten Mal „Longhorn Cattles“ in den Weiden. Die mächtigen Hörner der Rinder waren sehr beeindruckend.
In Seligman, an der Route 66, belegten wir eine Site im KOA RV Park. Warum man den RV Park, direkt neben einer Tag und Nacht befahrenen Eisenbahnstrecke errichtet hatte, war mir ein Rätsel.
Zur Wahl stand, entweder auf direktem Weg oder über einen Teil der Route 66, nach Las Vegas zu fahren. Wir entschlossen uns, für die längere Strecke, über die R66. Die legendäre Orte Seligman, Peach Springs, Keepers oft he Wild, Hakberry, Kingman, Cool Springs und Oatman lagen vor uns.
In Vergleich mit den anderen Orten R66 hatte Seligman, aus touristischer Sicht, den Vorteil der Lage. Es befand sich direkt an der I-40. Schon am frühen Morgen standen die Reisebusse, dicht hinter dicht, auf der Hauptstraße. Das dadurch das Wesentliche, die etwas kitschige Straßenfront, verdeckt wurde, schien hier niemand zu interessieren. Hauptsache Touristenverkehr und somit Umsatz.
In Peach Springs wurde die „Historic John Osterman Gas Station“ von 1923 am 15. März 2012 unter Denkmalschutz gestellt. Weitere unzählige Fotomotive stellten sich uns in den Weg. Immer mit dem gleichen Thema. Alte fast verrostete Autos und Tankstellen mit Reparaturwerkstätten aus den 30ziger bis 50ziger Jahren.
In Kingman war die „Santa Fe Railway Station“, mit Wasserturm und einer mächtig daher kommende „Steam Engine 1928“, sehenswert. Der „St. Michael Catholic Church“ war ein „Harley Davidson Store“ angeschlossen.
Die aus meiner Sicht schönste „Gas Station“ fanden wir in Cool Springs. Das „Mobilgas“ Logo, ein rotes geflügeltes Pferd, prangte unübersehbar am Stationsgebäude.
Der „Sitgreaves Pass“ lag zwar nur auf 3.350 ft. höhe. Aber die Straße dort hinauf war eng und ausgesprochen kurvenreich. Wie gefährlich mag es wohl in den 30zigern gewesen sein, mit einem PKW oder gar LKW, diesen Pass zu bewältigen. Bei unseren heutigen Fahrzeugen sind im Gegensatz zu früher Lenkung, Schaltung und Bremsen auf technisch hohem Niveau ausgelegt. Wenn überhaupt, dann auf diesem kurzen Stück der R66, verspürte ich ein wenig Fernfahrerromantik.
Kurz vor Oatman bemerkte ich einen Bergbaubetrieb. Das Gelände war umgeben von hohen Zäunen mit Stacheldraht darauf. Für mich waren das die Anzeichen für eine Goldmine. Es war wohl gerade Schichtwechsel. Die Arbeiter verließen durch ein Sicherheitstor den Werksbereich.
Die Zufahrt zu Oatman wurde uns für einige Minuten durch eine Gruppe von Eseln versperrt. Bei den Tieren handelte es sich wahrscheinlich um freigelassene, verwilderte Nachfahren der Esel aus der Goldgräberzeit. Die Anwesenheit der Tiere hatte dem Ort eine gut riechbare Note gegeben. Gerademal 17 Uhr, aber das Geschäftsleben hatte schon auf Feierabend geschaltet. Nach einem netten Gespräch mit einem „Lokal“ stellten wir unser WoMo für die Nacht auf dem Parkplatz unterhalb der Feuerwache ab. Das Schild „No Overnight Parking“ sollten wir nicht weiter beachten.
Zu unserem Glück hatte „Judy‘s Saloon“ noch geöffnet. Dort gönnten wir uns noch einige kühle Glas Bier. Im Außenbereich des Saloons, trafen wir auf Rey. Rey war vor 12 Jahren nach seiner Pensionierung hierher zu seiner Schwester gezogen. Sein Berufsleben verbrachte er in Oklahoma in einer Großbäckerei. Graubrot, nach Deutscher Art, wäre sein Lieblingsbrot. Leider sei es zu teuer und im Handel kaum erhältlich. Rey erzählte uns, das die beim Ortseingang gelegene Bergwerk, die „United Western Mine“, gehöre der „ Addwest Minerals Inc.“. Die Jungs hätten vor etwa 4 Jahren, das vor dem Krieg geschlossene Bergwerk, wieder aufgemacht. In drei Schichten würden da heute fast 250 „Miners“ arbeiten. Sogar den alten Abraum, der aussah wir verschlammter getrockneter Sand, würde wieder aufbereitet. Der in den letzten Jahren so stark gestiegene Goldpreis hätte es möglich wohl gemacht.
Im Tal stand die Luft und im WoMo war es stickend warm. Also öffneten wir Türen und Fenster und verbrachten die frühe Nacht „outdoor“.
Morgens kein Zutritt mit Taschenmesser und abends auf The Strip.
Oatman AZ - on Route 66 Parking Lot
Las Vegas NV - Metro KOA RV
Von Oatman aus ging es via Bullhead City und „Hoover Dam“ nach Las Vegas. Eigentlich gab der Streckenverlauf nicht viel her, was erzählenswert wäre. Aber bei genauerer Betrachtung der täglichen Dinge fällt aber immer etwas ins Auge. So auch bei einem kurzen Stopp am Colorade in Bullhead City. Es war Samstagvormittag, die ersten Besucher belegten die „Picnic Area“. Ein Wasserjet wurde für einige schnelle Runden auf dem Fluss ins Wasser gelassen. Genauso rasant, wie auf dem Wasser, ging es auf dem Hänger zurück auf die Straße. Bis zur nächsten Kurve und der Jet lag auf der Straße.
Auf einem Trödelmarkt an der #68 wurden allerlei gebrauchte Haushaltsgegenstände zum Kauf angeboten. Ein Händler kaufte, für einige Cent pro Pound, Aludosen auf. Das hier auch Waffen aller Art, sogar ein Granatwerfer, verkauft wurden erstaunte uns schon.
Einige Meilen weiter hatte ein Paar Greifvögel, auf einen Elektromast, ihr Nest erbaut. Einer der Altvögel versorgte gerade drei schon kräftig erscheinende Jungtiere mit Futter.
Die Besichtigung des „Hoover Dam“ wollten wir uns nicht entgehen lassen. Nach einer recht laschen Untersuchung auf gefährliche / verbotene Stoffe parkten wir unser WoMo in AZ oberhalb des Dam. Es war schon richtig warm, etwa 30°C oder mehr und der Weg zum „Vistor Center“ ging, über den Dam, zurück nach Nevada. Der Zugang zum „Visitor Center“ wurde mir an der Sicherheitsschleuse verwehrt. Begründung, ich müsse mein Schweitzer Minimesser (3,5cm kurze Kling) zurück zu meinem Wagen bringen. Eine Möglichkeit, den so gefährlichen Gegenstand kurzzeitig zu hinterlegen, konnte mit der Officer nicht anbieten. (Mein Fehler denn Infotafeln wiesen auf die Regeln für den Zutritt hin) Ja so sind unsere Amerikanischen Freunde. Erst wollen sie mir einen Granatwerfer verkaufen und dann ist ein Minitaschenmesser ein gefährlicher Gegenstand. Wir haben dann auf den Besuch des „Visitor Center“ verzichtet.
Der „KOA RV am Circus Circus Casino“, in Las Vegas, war schnell gefunden. Drei Nächte mit Strom und Wasser kosteten, mit KOA Card, 167,31$. Die wenigen Sites mit Schatten (122, 123, 146, 168, 306, 307, 309, 319, 320, 330, 343, 355, 370, 409, 420, 433, 445) würden etwa 20$ pro Nacht mehr kosten.
Den Abend und die junge Nacht verbrachten wir entlang „The Strip“.
Heute war „Shuttle Day“. Ein toller Service der Parkverwaltung. Alle Einstiege zu den Sehenswürdigkeiten des „Zion Park“ erreichten wir, bequem und kostenlos, mit dem „Shuttle Bus“. Für jedes Alter und jede körperliche Verfassung gab es kürzere oder längere Wanderwege. Entlang des „Virgin Rivers“ sahen wir teils angenagte oder schon umgelegte Bäume. Hier hatten wohl Bieber zugeschlagen. Bis zum späten Nachmittag hielten wir uns im Park auf.
In der „Zion Lodge“ wollten wir noch einen Kaffee trinken. Cornelia und Friedrich aus Speyer hatten den gleichen Gedanken. So ergab es sich, dass sich unsere Wege nun schon zum vierten Mal kreuzten.
In „Oskars Cafe“ ließen wir uns das Abendessen schmecken. Bei Vollmond und Lagerfeuer leerten wir die in Gallup erworbene Flasche Champagner. Ganz genau die richtige Stimmung und das richtige Getränk zu Ida-Marie‘s Jahrestag.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Es war Sonntag und wir waren, nach der schönen langen Vollmondnacht, noch etwas unausgeschlafen. Von unserem Frühstückstisch aus beobachteten wir das Treiben der abreisenden Camper. Gleich gegenüber, wollten 5 Gegäckstücke, 4 Erwachsene, 3 Zelte, 2 Kinder und 1 Gummiboot in einen nicht allzu großen Jeep untergebracht werden.
Gestern hatte der Akku meines Fotoapparates vorzeitig auf rot geschaltet. Der zweite Akku hing derweil noch am Ladegerät. Die hängenden Gärten beim „Weeping Rock“, die „Emerald Pools“und die Brücke am „Court oft he Patriarches“ fehlten noch in meiner Fotoserie. Von einem über dem Fluss liegenden Baum aus, war eine Wasseramsel zu beobachte. Angetrieben vom ständigen Betteln um Nahrung, tauchte der Altvogel auf der Suche nach Futter, für den Nachwuchs, durch das Wasser. Wir begegneten nicht allzu vielen Besuchern auf den Wegen zu den Sehenswürdigkeiten. Vor der „Zion Lodge“ standen einige Reisebusse mit Tagesgästen. Darunter auch eine Gruppe aus Deutschland. Man mache hier nur einen Zwischenstopp und nächste Woche wäre man auf Hawaii.
Die Terrasse über dem Eingange zur “Lodge“ hatte ich schon gestern bemerkt. Ida-Marie mag es, ab und zu, etwas verwöhnt zu werde. Ein Kaffee dort oben, mit gutem Blick auf die Berge und auf das Treiben der Parkbesucher, sollte Ihren Wunsch erfüllen. Damit war die Empfangsdame des Restaurants überhaupt nicht einverstanden. Obwohl „Lunchtime“ schon vorüber und freie Sitzplätze vorhanden waren, meinte Sie, nur einen Kaffee könnten wir auch unten im Selbstbedienungsrestaurant bekommen. Der, in Pappbechern gereichte, Kaffee dort unten wäre genauso gut, wie der hier oben. Genau das wollten wir aber nicht. Eine freundliche, aber klare Beschwerde beim Manager des Hauses machte den Weg auf die Terrasse frei. Der Manager versicherte uns, hier müsse ein Missverständnis vorgelegen haben. Selbstverständlich würden wir auf der Terrasse bedient, auch wenn es nur eine Tasse Kaffee sein sollte. Er selbst tränke dort oben auch gerne seinen Kaffee. Wir genossen unseren Kaffee und die herrliche Aussicht. Zu unserer Überraschung schenkte unsere Bedienung Kaffee nach. Kuchen oder Torte, nach Deutscher Art, hätte er nicht im Angebot. Aber einen Teller mit frischem, gekühltem Obst und Creme könne er anbieten. Der Kaffee (refiel) kostete dann nur 2,50$ die Tasse und das große Obstteller 8$. Eine angenehme Überraschung.
Unsere Lebensmittelvorräte gingen zur Neige. Unter den verbliebenen Rest fand sich weder etwas worauf wir Appetit hatten, noch fand sich die Lust zum Kochen. Also gingen wir auf eine Pizza und ein Bier in den Ort.
Da wir am nächsten Morgen früh aufbrechen wollten, beschlossen noch schnell zur „Dump Station“ zu fahren und zeitig ins Bett zu gehen.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Schon früh befanden wir uns auf den Serpentinen zum Tunneleingang. Der geringe Fahrzeugverkehr ermöglichte es uns an lohnenswerten „Out Looks“ anzuhalten. Die aufsteigende Sonne machte die Motivwahl nicht immer leicht. Mal stand sie ausleuchtend, mal blendend am Himmel. Kurz vor dem Tunneleingang saßen mehrere „Turkey Vutture“, mit bis zu 6 ft. Flügelspannweite, in einem Baum. Mit ihren weit ausgebreiteten Schwingen fingen sie die Wärme der Morgensonne auf. Hinter dem zweiten Tunnel entdeckte Ida-Marie dann noch, auf einer kleinen Anhöhe, eine Herde „Bighorn Sheeps“.
In Kanab zapfte ich ein offenes WiFi an. Etliche Glückwünsche und Grüße an Ida-Marie lagen im Postkorb. Für mich war eine nicht unerwartete aber dennoch traurige Nachricht dabei.
In Page suchten wir das „United States Post Office“ auf. Die Dame am Schalter konnte / wollte keine für uns bestimmte „General Delivery“ finden. Erst auf mein Drängen hin schaute sie nochmals nach und fand schließlich unsere Post. Sie hätte wohl meinen Vor- und Nachnamen miteinander verwechselt, so lautete ihre Erklärung. Kurze Zeit später verwandelte sich unser WoMo in ein „Wahllokal“. Wir hatten uns die notwendigen Briefwahlunterlagen, für die NRW-Landtagswahlen, hierher schicken lassen. Tipp - Anschrift für die Zustellung an ein beliebiges Postoffice innerhalb der USA:
Mr. Felix Mustermann / General Delivery / City - Staat - Postcode-9999 / USA
Für 38$ gingen die ausgefüllten Stimmzettel, per Express Mail, zurück nach Deutschland.
Eine ältere Dame hatte im „SafeWay“ mitbekommen, dass wir aus Deutschland kamen. Ihre Vorfahren wären auch Deutsche gewesen. Sie selber spreche, außer einigen bösen Worten, kein Deutsch. Gerne würde Sie uns Ihre „SafeWay Card“ geben, damit wir einige Dollar sparen könnten. Nach dem Einkauf schauten wir uns den „Glen Dam“ aus der Nähe an. Etwas überrascht war ich schon, dass der Dam, bezogen auf die technischen Daten, mit dem so berühmten „Hoover Dam“ durchaus mithalten konnte.
Schon den ganzen Tag über hatte ich keine richtig gute Laune. Das der primitive Stellplatz auf dem „Wahweap CG“ 24$, plus 2$ fürs Duschen, kosten sollte, gefiel mir auch nicht. Ida-Marie meinte, der Platz wäre prima. Sauber, ruhig und mit schöner Aussicht über den Stausee. Etwas später ließ ich mich zu einem Spaziergang entlang des Seeufers überreden. Ohne es geplant zu haben, standen wir plötzlich vor der Bar des „Lake Powell Resort Hotel“. Die Bar war Vorwärmstation älteren Amerikanerinnen, die ihren wertvollen Schmuck und ihre besten Kleider zur Dinnerschau trugen. Ich passte in meinem Wanderschuhen und kurzen Hosen so gar nicht hierher. Dennoch schlug ich vor, wenn wir schon einmal hier sind, sollten wir auch einen Cocktail nehmen. Den Drink in der Hand und den Sonnenuntergang vor den Augen, gute Voraussetzungen, meine Stimmung wieder aufzubessern. Den Fotoapparat hatte ich wie immer dabei. Zu gerne hätte ich einige Fotos der untergehenden Sonne gemacht. Wäre da nicht die redselige und möglicherweise von einem Drink zu viel, leicht beschwipste Amerikanerin gewesen. Sie erzählte mir von ihrer Vorliebe für „Sunrise and Sunset“. Mit Untergang der Sonne, war dann auch meine Abendbekanntschaft abgetaucht.
Die Idee mit dem Drink an der Bar fand Ida-Marie gut. Den Weg zurück zu CG dagegen nicht. Das Abendessen war schnell zubereitet und das Campfire fix angezündet.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Moin,
ihr wisst gar nicht, wie gut es euch geht. Wir sind schon wieder 1 Woche zu Hause und 4 Tage im Berufsalltag. Aber die Bilder und Träume bleiben.
Glück Auf!
Klaus
Heute Morgen ließen wir es ruhig angehen. Nach einer aufmunternden Dusche (Familiendusche mit sep. WC 2$), genossen wir die warme Morgensonne bei einem ausgiebigem Frühstück.
Der Parkplatz zum Einstieg in den „Lower Antelope Canyon“ war schnell gefunden. Die nächste Führung sollte um 10:30 Uhr sein. Das konnte nicht stimmen. Unserer Uhr nach, war es doch schon halb zwölf. Stimmte doch, im „Indian Reservat“ galt „Day Light Saving Time“. Also eine Stunde zurück. Für die Teilnahme an der Führung durch den Canyon mussten wir 20$ „Tour Fee“ und 6$ „Park Fee“ pro Person bezahlen. In der Gruppe war die Benutzung eines Fotoapparates kostenlos.
Unser freundlicher, indianischer Guide gab mir einige Tipps. Damit konnte ich meine Kamera richtig, an die in Canyon herrschenden Lichtverhältnisse, anpassen. Der Zugang war an einigen Stellen recht eng und ging über sehr stabile Stahltreppen hinunter in die Tiefe des Canyon. Unsere kleine Gruppe hatte reichlich Zeit ihre Speicherkarten mit tollen Bildern zu füllen. Die Tour durch den „Lower Canyon“ bevorzugte unser Guide, gegenüber der im „Upper Canyon“. Weniger Andrang, mehr Platz und Zeit auf die Besucher einzugehen. Am Ende der Tour waren wir uns einig, eine richtig lohnenswerte Besichtigung.
Der Parkplatz zum „Horseshoe Bend“ lag direkt an der #89. Vor dem Blick auf den Colorado galt es noch über eine Düne und über einige Felsplatten zu laufen. Der Blick auf den tief unter uns, in einer engen Schleife, dahinfließenden Colorada lohnte das mühsame Stampfen durch den Sandboden.
Von der Passhöhe vor „Bitter Springs“ machten wir in der Ferne tiefschwarze Wolken aus. Es hing Regen in der Luft. Die steile Abfahrt hinunter ins Tal, führte durch eine in den Fels gesprengte Schlucht. Bei einem möglichem Versagen der Bremsen endet die Schussfahrt unweigerlich in einem langgezogenen Kiesbett vor der #89A. So schnell die Wolken aufgezogen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden.
Die alte Stahlbrücke über den „Little Colorado River“ bei Camoron bot ein gutes Fotomotiv. In der „Camoron Trading Post“ wurde gnadenlos alles, was auch nur in entferntesten an regionale Kunst oder Andenken erinnerte, zum Verkauf angeboten. Viele Artikel waren „Made in China“ und die Preise hatten es in sich.
Zügig ging es zum „Desert View CG“ im „Grand Canyon National Park“. Ich hatte insgeheim befürchtet, keine offene Site mehr zu bekommen. Es waren jedoch noch mehrere Stellplätze frei. Nur ein kurzer Weg und wir befanden uns am „Watchtower“. Genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn von hier hatten wir eine herrliche Aussicht auf den „Grand Canyon“ und den beginnenden Sonnenuntergang. Mit dem Untergang der Sonne wurde es zunehmend frischer und es trieb uns zurück ins Wohnmobil.
Allzeit gutes Licht.
Josef
„Grand Canyon“, hier war alles gut organisiert. Shuttlebusse fuhren in jede Richtung und an jeden Ort. Unser WoMo stellten wir auf dem Parkplatz 1 ab und führen zunächst mit der blauen und dann mit der roten Linie zu den einzelnen Aussichtspunkten. Die Shuttlebusse und die Aussichtpunkte waren gut besucht. Reisende oder Gruppen aus Asien stellten den größten Anteil der heutigen Besucher. Wir fragten uns, wie mag es hier wohl in der Hauptsaison zugehen. Den Großteil des Tages verbrachten wir entlang des Canyon.
Über die #180 ging es am Nachmittag nach Flagstaff. Zum x-ten Male führte unsere Route auf eine Höhe von etwa 8.000 ft. Das hatten wird im Vorfeld der Reise so nicht erwartet. Im „Coconino Forrest“ kurz vor Showball lagen tausende umgeknickter Bäume auf den Hängen der Berge. Wohl die Folge eines starken Sturmes. Im weiteren Verlauf der Straße warnten Hinweisschilder vor Rauchentwicklung. Der Waldboden brannte an mehreren Stellen. Ein kontrolliertes Feuer, als Brandschutz. Alles was in Falle eines Waldbrandes dem Feuer als Nahrung dienen könnte, wurde dadurch entfernt.
Im Bahnhofsviertel von Flagstaff gab es einige hübsch anzusehende Gasthäuser und Lokale. Auch eine Minibrauerei fehlte nicht. Hätten wir hier einen RV Park gefunden, so wären wir gerne auf ein Bier geblieben. Eine Tankstelle an der die Gallone Benzin unter 3,70$ kostete lag direkt an der #89 / 66. Somit gab es zumindest für unser WoMo einen ordentlichen Schluck.
In „Fort Tuthill Park“ bezogen wir eine Site für die kommende Nacht. Ein guter Teil des noch reichlich vorhandenen Feuerholzes fand den Weg in die Flammen. Auch der Biervorrat wurde, dem nahenden Ende unserer Tour, angepasst.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Auf die #89A ging es über Sedona, Cottonwood, Clarkdale und Jorome ins Prescott Valley. Ein landschaftlich ausgesprochen schöner und abwechslungsreicher Streckenverlauf. Gleich hinter Flagstaff ging es über zahlreiche enge kehren steil hinunter in den „Oak Creek Canyon“. Im Canyon selbst und im „Slide Rock State Park“ gab es nur wenige Möglichkeiten ein RV zu parken. Alle Parkplätze waren, bei längerer Parkzeit, kostenpflichtig. Mit der „Midley Bridge“ bot sich ein gutes Fotomotive an. Direkt im Canyon gab es eine „Trout Farm and RV Park“, sehr schön am „Oak Ckreek“ gelegen
Wir hatten Glück und fanden in Sedona auf der Forrest RD, neben dem „Visitor Center“, einen RV Parkplatz. Der Ort hatte, wie wir auf alten Fotos sehen konnten, eine rasante Entwicklung durchgemacht. Der einst nur aus unzähligen Western bekannte Flecken wandelte sich zu einem Touristenzentrum, mit einer angenehmen „Main Street“. Seit 1931 dienten das Tal und die umliegenden Berge als Filmkulisse. Filmeklassiker wie „Billy the Kid – Gunfighters – Brooken Arrow“ wurden hier gedreht.
Die „Historic Oldtown“ von Cottonwood war recht sehenswert. Im Ortskern war noch einiges das an den typisch amerikanischen „Mainstreet Flair“, aus der Mitte des letzten Jahrhunderts erinnerte, erhalten.
Das alte „Rail Depot“ in Clarkdale hatte man hübsch herausgeputzt. Von hieraus startete täglich ein Touristenzug der „Verde Canyon Railroad“ nach Perkingsville.
Das Leben um die heute aufgegebenen Kupferminen von Jerome, waren die Keimzelle, des am Hang erbauten Ortes. Einige aufwendig restaurierte Industriebauten wurden in den letzten Jahren zu Wohnresidenzen umgebaut. Im Ortskern fanden sich alle Sparten des Kunsthandwerkes.
Der weitere Verlauf der #89A verlangte meine volle Konzentration. Serpentine folgte auf Serpentine. Hinter dem Scheitelpunkt ging es auf einer langgezogen, leicht kurvigen, Abfahrt ins „Prescott Valley“. Im Valley sahen wir zum ersten Mal „Longhorn Cattles“ in den Weiden. Die mächtigen Hörner der Rinder waren sehr beeindruckend.
In Seligman, an der Route 66, belegten wir eine Site im KOA RV Park. Warum man den RV Park, direkt neben einer Tag und Nacht befahrenen Eisenbahnstrecke errichtet hatte, war mir ein Rätsel.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Zur Wahl stand, entweder auf direktem Weg oder über einen Teil der Route 66, nach Las Vegas zu fahren. Wir entschlossen uns, für die längere Strecke, über die R66. Die legendäre Orte Seligman, Peach Springs, Keepers oft he Wild, Hakberry, Kingman, Cool Springs und Oatman lagen vor uns.
In Vergleich mit den anderen Orten R66 hatte Seligman, aus touristischer Sicht, den Vorteil der Lage. Es befand sich direkt an der I-40. Schon am frühen Morgen standen die Reisebusse, dicht hinter dicht, auf der Hauptstraße. Das dadurch das Wesentliche, die etwas kitschige Straßenfront, verdeckt wurde, schien hier niemand zu interessieren. Hauptsache Touristenverkehr und somit Umsatz.
In Peach Springs wurde die „Historic John Osterman Gas Station“ von 1923 am 15. März 2012 unter Denkmalschutz gestellt. Weitere unzählige Fotomotive stellten sich uns in den Weg. Immer mit dem gleichen Thema. Alte fast verrostete Autos und Tankstellen mit Reparaturwerkstätten aus den 30ziger bis 50ziger Jahren.
In Kingman war die „Santa Fe Railway Station“, mit Wasserturm und einer mächtig daher kommende „Steam Engine 1928“, sehenswert. Der „St. Michael Catholic Church“ war ein „Harley Davidson Store“ angeschlossen.
Die aus meiner Sicht schönste „Gas Station“ fanden wir in Cool Springs. Das „Mobilgas“ Logo, ein rotes geflügeltes Pferd, prangte unübersehbar am Stationsgebäude.
Der „Sitgreaves Pass“ lag zwar nur auf 3.350 ft. höhe. Aber die Straße dort hinauf war eng und ausgesprochen kurvenreich. Wie gefährlich mag es wohl in den 30zigern gewesen sein, mit einem PKW oder gar LKW, diesen Pass zu bewältigen. Bei unseren heutigen Fahrzeugen sind im Gegensatz zu früher Lenkung, Schaltung und Bremsen auf technisch hohem Niveau ausgelegt. Wenn überhaupt, dann auf diesem kurzen Stück der R66, verspürte ich ein wenig Fernfahrerromantik.
Kurz vor Oatman bemerkte ich einen Bergbaubetrieb. Das Gelände war umgeben von hohen Zäunen mit Stacheldraht darauf. Für mich waren das die Anzeichen für eine Goldmine. Es war wohl gerade Schichtwechsel. Die Arbeiter verließen durch ein Sicherheitstor den Werksbereich.
Die Zufahrt zu Oatman wurde uns für einige Minuten durch eine Gruppe von Eseln versperrt. Bei den Tieren handelte es sich wahrscheinlich um freigelassene, verwilderte Nachfahren der Esel aus der Goldgräberzeit. Die Anwesenheit der Tiere hatte dem Ort eine gut riechbare Note gegeben. Gerademal 17 Uhr, aber das Geschäftsleben hatte schon auf Feierabend geschaltet. Nach einem netten Gespräch mit einem „Lokal“ stellten wir unser WoMo für die Nacht auf dem Parkplatz unterhalb der Feuerwache ab. Das Schild „No Overnight Parking“ sollten wir nicht weiter beachten.
Zu unserem Glück hatte „Judy‘s Saloon“ noch geöffnet. Dort gönnten wir uns noch einige kühle Glas Bier. Im Außenbereich des Saloons, trafen wir auf Rey. Rey war vor 12 Jahren nach seiner Pensionierung hierher zu seiner Schwester gezogen. Sein Berufsleben verbrachte er in Oklahoma in einer Großbäckerei. Graubrot, nach Deutscher Art, wäre sein Lieblingsbrot. Leider sei es zu teuer und im Handel kaum erhältlich. Rey erzählte uns, das die beim Ortseingang gelegene Bergwerk, die „United Western Mine“, gehöre der „ Addwest Minerals Inc.“. Die Jungs hätten vor etwa 4 Jahren, das vor dem Krieg geschlossene Bergwerk, wieder aufgemacht. In drei Schichten würden da heute fast 250 „Miners“ arbeiten. Sogar den alten Abraum, der aussah wir verschlammter getrockneter Sand, würde wieder aufbereitet. Der in den letzten Jahren so stark gestiegene Goldpreis hätte es möglich wohl gemacht.
Im Tal stand die Luft und im WoMo war es stickend warm. Also öffneten wir Türen und Fenster und verbrachten die frühe Nacht „outdoor“.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Von Oatman aus ging es via Bullhead City und „Hoover Dam“ nach Las Vegas. Eigentlich gab der Streckenverlauf nicht viel her, was erzählenswert wäre. Aber bei genauerer Betrachtung der täglichen Dinge fällt aber immer etwas ins Auge. So auch bei einem kurzen Stopp am Colorade in Bullhead City. Es war Samstagvormittag, die ersten Besucher belegten die „Picnic Area“. Ein Wasserjet wurde für einige schnelle Runden auf dem Fluss ins Wasser gelassen. Genauso rasant, wie auf dem Wasser, ging es auf dem Hänger zurück auf die Straße. Bis zur nächsten Kurve und der Jet lag auf der Straße.
Auf einem Trödelmarkt an der #68 wurden allerlei gebrauchte Haushaltsgegenstände zum Kauf angeboten. Ein Händler kaufte, für einige Cent pro Pound, Aludosen auf. Das hier auch Waffen aller Art, sogar ein Granatwerfer, verkauft wurden erstaunte uns schon.
Einige Meilen weiter hatte ein Paar Greifvögel, auf einen Elektromast, ihr Nest erbaut. Einer der Altvögel versorgte gerade drei schon kräftig erscheinende Jungtiere mit Futter.
Die Besichtigung des „Hoover Dam“ wollten wir uns nicht entgehen lassen. Nach einer recht laschen Untersuchung auf gefährliche / verbotene Stoffe parkten wir unser WoMo in AZ oberhalb des Dam. Es war schon richtig warm, etwa 30°C oder mehr und der Weg zum „Vistor Center“ ging, über den Dam, zurück nach Nevada. Der Zugang zum „Visitor Center“ wurde mir an der Sicherheitsschleuse verwehrt. Begründung, ich müsse mein Schweitzer Minimesser (3,5cm kurze Kling) zurück zu meinem Wagen bringen. Eine Möglichkeit, den so gefährlichen Gegenstand kurzzeitig zu hinterlegen, konnte mit der Officer nicht anbieten. (Mein Fehler denn Infotafeln wiesen auf die Regeln für den Zutritt hin) Ja so sind unsere Amerikanischen Freunde. Erst wollen sie mir einen Granatwerfer verkaufen und dann ist ein Minitaschenmesser ein gefährlicher Gegenstand. Wir haben dann auf den Besuch des „Visitor Center“ verzichtet.
Der „KOA RV am Circus Circus Casino“, in Las Vegas, war schnell gefunden. Drei Nächte mit Strom und Wasser kosteten, mit KOA Card, 167,31$. Die wenigen Sites mit Schatten (122, 123, 146, 168, 306, 307, 309, 319, 320, 330, 343, 355, 370, 409, 420, 433, 445) würden etwa 20$ pro Nacht mehr kosten.
Den Abend und die junge Nacht verbrachten wir entlang „The Strip“.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Der Photograph Peter Lik hat im Hotel „The Plazzo“ auf „The Grand Canal Shopper“ seine Gallery.
http://www.lik.com/
Unbedingt ansehen. Die kleinen Nebenräumen bei gedimmten Licht nicht übergehen.
Allzeit gutes Licht.
Josef