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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

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Katharina
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19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
80 Meilen
Fazit: 
Sicherheitspuffer sind doch nicht so verkehrt...

Der letzte Urlaubstag steht leider nur noch unter den Zeichen der Pflichtaktivitäten: Den Zielort erreichen, Camper abgeben und Rückflug antreten.

Urlaubshighlights gibt es also keine mehr zu berichten, aber vielleicht hilft die Schilderung unseres kleinen Dramas, ein paar anderen Blauäugigen wie uns, gleiches zu verhindern. Oder vielleicht habt ihr auch einfach so Spaß an dem kleinen Kreditkarten-Krimi smiley.

Und zwar kam es so dazu:

Da ich früher eher einen Hang zu Überpünktlichkeit hatte und mir oft die dadurch verschenkte Zeit leid tat, wurde für heute die Devise ausgegeben: "schön relaxt, alles noch genießen, der Stress wartet zu Hause noch früh genug".

Von unserem letzten Campground waren wir ohne große Verzögerungen losgekommen und auch der Weg nach Calgary verlief glatt. Den letzten Sanidump wollten wir im Vorort Airdrie erledigen, tanken und dann den RV bei Fraserway abgeben. Aber bis dahin erschien uns bei der Ankunft gegen 10 Uhr am Sanidump Platz noch viel Zeit zu sein. Also was tun mit der Zeit? Unsere Wahl fiel auf ein gemütliches letztes Essen zubereiten und dabei die letzten überschüssigen Lebensmittelvorräte vernichten. Eine Stunde später waren wir dann soweit und wollten den finalen Dump durchführen. Unser ganzes umgetauschtes Geld hatten wir "mühsam" in Vorbereitung auf den Abflug schon ausgegeben und kamen jetzt das erste mal ins Schwitzen, als an der Dumpstation Ingos Kreditkarte eine Fehlermeldung erzeugte. Zum Glück konnte uns eine nette deutsche Familie, die ähnliche Pläne wie wir hatten, mit einem Bargeldtausch aushelfen. 

Immer noch ahnungslos, das wir ein Zahlungsproblem im Gepäck hatten, steuerten wir die nächste Tankstelle an und füllten den RV wieder auf. Und jetzt entwickelte sich das für mich als sehr stressig erlebte Drama erst richtig: sowohl Ingos Kreditkarte, wie auch meine wurden abgewiesen. Auch mit allen anderen Karten, die wir noch an Board hatten, und unzähligen Eingabeversuchen war nichts zu machen. Tankstellen-Angestellter und wir wurden zunehmends nervös und ratlos, der Sprit war schließlich im Fahrzeug und konnte nicht einfach zurückgegeben werden. Daneben fing die Uhr auch langsam immer mehr an zu ticken.

Wahrscheinlich, weil er schon all seine Felle davon schwimmen sah, akzeptierte der Tankstellen-Mitarbeiter unsere Euros, von denen wir glücklicherweise noch einige im Portemonaie hatten. Den Wechselkurs haben wir ihm auf unserem Handy vorgerechnet und unter die Nase gehalten. Ich bin ihm heute noch dankbar, dass er uns ungeprüft vertraut hat (was er natürlich auch konnte - wir hatten den Betrag noch ein bisschen aufgerundet).

Etwas von der Rolle verpassten wir dann auf dem Highway die richtge Abfahrt und mussten noch ein ganzes Stück in falscher Richtung weiterfahren, bis wir drehen konnten. Der Nawi sagte mittlerweile, dass wir 45 min nach Abgabeschluss bei Fraserway ankommen würden. Und so war es dann auch: mit ca. 40 min Verspätung und mega schlechtem Gewissen rollten wir bei Fraserway ein und fädelten uns als letzte in die immerhin noch bestehende Schlange. Damit auch alles zusammen passt, fing es dann noch an zu schütten und wir sind noch mal richtig nass geworden.

Da das Abgabeprocedere ja mehrstufig verläuft (Wagencheck, danach Abrechnung im Office) dauerte es sehr lang, bis wir im Office dran kamen. Das war uns aber egal, wir waren nur erleichtert, dass uns niemand auf die Verspätung ansprach.

Da wir aber einiges an Meilen mehr gefahren waren, ging das Zahlungsfiasko in die nächste Runde. Wieder waren die Kreditkarten gesperrt und Fraserway konnte auch keine Barzahlung in Euro annehmen. Nach einigem Hin und Her bot sich Hans, ein sehr netter, deutschstämmiger Mitarbeiter von Fraserway an, uns zum Geldabheben zur nahegelegenen Bank zu fahren. Unsere Kinder sollten in der Zeit dableiben (ich nehme stark an als menschlicher Pfand...). In der Bank folgten die nächsten Niederschläge: auch mit Eingabe der Pin wurden weder Kreditkarten noch EC-Karten akzeptiert. Also stellten wir uns am Schalter an. Die Bankangestellte konnte uns aber auch nicht erklären, warum die Karten nicht gingen und riet uns, unsere Bank anzurufen. Tolle Idee, da es bei uns mitten in der Nacht war. Auch unsere Euros konnten wir bei ihr nicht umtauschen, da wir nicht Kunden der Bank waren.

Nach einiger Ratlosigkeit bot uns dann Hans an, das wir zu seiner Bank fahren und er dort für uns die Euros eintauscht. Hans, solltest du das hier zufällig irgendwann mal lesen: du hast immer noch meinen allergrößten Dank, ich war selten so dankbar!! Das war die Rettung.

Mit dem Geld konnten wir dann unsere "Schulden" begleichen und endlich zum Flughafen entschwinden.

Tja und wen interessiert, was schief gelaufen war: Ingos Kreditkarte wurde nach Abbuchen der Höchstgrenze im Ausland gesperrt. Das war unglücklicher Weise (oder auch nicht) am letzten Tag erreicht. Wir hätten also vor dem Urlaub aktiv Geld darauf buchen müssen. Da uns das aber vorher noch nie passiert war, wussten wir das nicht. Der zweite Fehler: meine Kreditkarte ist auf das gleiche Konto ausgestellt, so dass diese auch von der Sicherheitssperrung betroffen war.

Inzwischen laden wir also vor Urlaubsantritt Geld aufs Kreditkartenkonto und haben die Karten wieder auf unterschiedliche Anbieter verteilt.

So ging ein unbeschreiblich schöner Urlaub etwas hektisch zu Ende, konnte aber das Gesamterlebnis in keiner Weise trüben...

Ich hoffe, es hat euch ein bisschen Spaß gemacht, uns mit dem Reisebericht zu folgen. Für mich war es jedenfalls ein schönes Eintauchen und Aufwärmen von Erinnerungen.

Danke an dieser Stelle noch mal an alle, die im Vorfeld mit Tipps und Beiträgen zum Gelingen beigetragen haben! heart

 

 

 

 

 

 

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo Katharina,

das war ja wirklich dramatisch! Gut, dass sich in Nordamerika immer irgendjemand findet, der einem aus der Patsche hilft.

Eine Kartensperrung hatten wir auch scho aufgrund eines Sicherheits-Features: Erst eine kleine Abbuchung (Zusatzleistung) und dann große Abbuchung (Deposit) bei der Wo-Mo-Übernahme bei Moturis. Der Sicherheitsalgorithmus denkt in etwa so: Da will einer die Karte mit einem kleinen Betrag testen um dann groß abzukassieren. Eigentlich ganz löblich, aber ohne eine zweite KK hätten wir kein WoMo bekommen, weil natürlich in Deutschland mitten in der Nacht keiner erreichbar war.

LG Mike 

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo Katharina,

das war ja ein ordentlicher Stress am letzten Tag. Wir sind auch aufgrund negativer Erfahrungen zum Thema Kreditkarte inzwischen doppelt und dreifach bestückt.

Vielen Dank dass Du Eure Reiseerlebnisse mit uns geteilt hast.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo Katharina,

oh nein, so ein Stress zum Urlaubsende?. Das braucht kein Mensch. Ich kann es richtig mitfühlen wie es euch ergangen ist.schön, dass es dann nette helfende Menschen gibt 

Herzliche Grüße

Sonja
 

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RT-Treiber
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RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo Kathrina,

Deinen Stress kann ich gut nachvollziehen, ist uns auch schon so vor Jahren ergangen. Bereits in Frankfurt am Tag des Abflugs ne Stange Zigaretten gekauft, mit Kreditkarte bezahlen wollen, gesperrt (Rückruf bei der Bank, Kreditkarte war mehr als gut gefüllt am Anfang des Urlaubs, damals BMW Kreditkarte golden) ergab: Es wurde ein gesamter Nummernkreis gesperrt incl. unserer, da anscheinend Konten gehackt wurden. Auf meine Bitte hin meine karte frei zu schalten, da ich auf dem Weg in die USA bin und diese brauche, sagte man mir das ausnahmsweise zu. Gott sei Dank hatte ich noch meine Giro Karte mit Master Funktion um in USA Bar abzuheben. 

Könnt ihr euch vorstellen wie oft ich nachts im Motel aus dem Bett geschellt wurde, weil meine KK doch wieder gesperrt war und wie oft ich in diesem Urlaub meine KK Bank in D anrufen musste, oder im Hotel beim bezahlen mit Kopfschütteln (rain check) entsetzt angeschaut wurde, und die Anrufprozedur wiederholt wurde??

NB: Bei meiner ADAC Gold rufe ich vor meinen Overseas Urlauben an und melde mich ab, das wird dann gerne hinterlegt und hat immer funktioniert. Bei der Bank der LH Karte ineressiert das niemanden, aber da wird man auch per e-mail über jede Auslandsabbuchung informiert.

Seit dem Vorfall immer 2 verschiedene KK und Visa

Gruß

Peter

Katharina
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Beigetreten: 19.06.2016 - 09:20
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RE: Neuen Kommentar schreiben

Danke für eure Rückmeldung!!

Peter, das hört sich ja noch ne Nummer nerviger an...

So einfach ist das dann doch immer nicht mit dem Plastik-Geld wink.

JuergenW
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Beigetreten: 06.09.2012 - 16:33
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RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo,

so etwas ist uns noch nie passiert.

Man sollte aber selbstverständlich das Limit der KK immer im Auge behalten.

Wir nehmen immer 2 KK mit und mit dem Limit kommen wir aus.

Es ist aber schon häufig passiert das die KK angeblich in Restaurants etc. nicht lesbar, also defekt sind.

Touristen kann man ja verar...... indem man die Karte zu schnell oder mit der falschen Seite durchzieht.

So versucht man dann die KK Gebühren einzusparen und man dann bar bezahlen soll.

Das ist uns allerdings mehr bei PKW Reisen passiert.

Jürgen

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
Beiträge: 409
RE: 19. Tag (22.08.2016): Abgabe mit Kreditkarten-Drama

Hallo Katharina,

ach du liebes bisschen, das ist ja ein unschönes Ende. Da wäre ich aber mächtig nervös geworden. Gut, dass ihr so viele Euros noch dabei hattet! Wir haben immer drei Kreditkarten dabei, bei drei unterschiedlichen Banken und in der Regel auch an drei unterschiedlichen Orten (eine davon ist beruflich, aber im Notfall...). Euros haben wir grade in den USA nämlich keine mit.

Eines lerne ich: Nach der Schilderung werde ich meinen Hang zur Überpünktlichkeit ganz sicher bewahren und meinem Mann, wenn er meint wir hätten noch ein Stündchen, weiterhin die kalte Schulter zeigen :-D.

Jetzt werd ich mir mal die vorigen Tage anschauen und schauen, ob der Rest des Urlaubs für den Stress am Ende denn entschädigt hat wink. Wovon ich jetzt schon ausgehe!

Viele Grüße

Lea