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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 25 (16.07.2016) Toronto - Niagara-on-the-Lake - Niagara Falls

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Kruemel28
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Tag 25 (16.07.2016) Toronto - Niagara-on-the-Lake - Niagara Falls
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
69 Meilen
Fazit: 
Großartiges Naturschauspiel überschattet von Las Vegas Feeling

Wir wachen heute morgen erst um 7.30 Uhr auf, da unsere lieben Nachbarn bis nach 1.30 Uhr Party gemacht haben. Da war leider erst Ruhe als jemand vom Parkoffice gekommen ist. Wir haben uns dann revanchiert, indem wir draußend gefrühstückt haben und uns auch nicht im Flüsterton unterhalten haben. Unsere Fahrstrecke ist heute nicht besonders lang, etwa 100 km, und so duschen und frühstücken wir erstmal ausgiebig. Unser Ziel ist heute Niagara-on-the-Lake und das Treffen mit der amerikanischen Gastfamilie an den Niagara Fällen. Wir sind schon sehr gespannt auf das Kennenlernen, denn wir kennen uns bisher nur über Email- oder Handykontakt. Gegen 10 Uhr arbeiten wir uns über den vollen Highway Richtung Niagara-on-the-Lake. Unterwegs machen wir einen kurzen Fotostop, denn das Wetter ist heute so klar, dass man die Toronto Skyline am anderen Ufer der Bucht sehen kann.

Nachdem wir den Highway verlassen haben, fahren wir an vielen Obstplantagen und Weinfeldern vorbei. Es gibt wunderschöne, idyllisch gelegene Winzereien und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Einen längeren Stop machen wir in Niagara-on-the-Lake. Es ist ein toller Ort mit sehr viel Blumenschmuck und sehr schönen Häusern. Leider auch etwas zu touristisch und da Wochenende ist, auch viel zu voll.

Nach einem ausgiebigem Bummel und einem leckeren Kaffee setzen wir unsere Fahrt fort. Gegen Nachmittag kommen wir am KOA Niagara Falls Campground an. Der Platz ist riesig und für alle wird etwas geboten (Schwimmbäder, Whirlpool, Spielplätze, Aktivitäten für Kinder). Wir brauchen dies alles nicht, denn wir sind nur wegen den Wasserfällen da. Trotzdem sind wir froh, dass wir bereits reserviert haben, denn es ist jetzt schon nahezu fast alles ausgebucht. Der Platz ist durch seine Lage sehr teuer, sehr eng für kanadische Verhältnisse, aber die Einrichtungen sind auch sehr sauber. Leider herrscht zur Zeit Feuerverbot, wir können daher kein Lagerfeuer mehr machen.

Nach kurzem Kontakt mit den Fullers beschließen wir heute Abend etwas allein zu unternehmen und verabreden uns für morgen Vormittag um 11 Uhr. Sie haben die Bootsfahrt zu den Fällen schon gemacht und wollen etwas machen, was uns nicht so wirklich interessiert. Wir holen uns daher am Campingoffice die Adventurepässe für 4 Attraktionen. Darin enthalten ist die Hornblower-Bootsfahrt, The Fury, der White-Water-Walk, Journey behind the Falls und 48 Std. Wego-Bus. Die Pässe kosten für uns 4 fast 250 $. Mit dem Wego-Bus fahren wir dann auch gleich zu den Wasserfällen. Dort angekommen, sind wir erstmal erstaunt und geschockt zugleich. Die Wasserfälle sind gigantisch mit ihren tosenden Wassermassen und machen ihrem Namen "donnerndes Wasser" alle Ehre. Der Sprühnebel lässt uns duschen, aber es ist heiß und so empfinden wir dies als angenehm.

Aber gleichzeitig ist es hier so schrecklich touristisch und überfüllt, dass man den Eindruck bekommt, man ist in Las Vegas gelandet. Die Region ist eine Gelddruckmaschine, aus allem versucht man Geld zu machen. Ich könnte heulen, wie man aus dieser Naturattraktion so einen Kommerz macht. Was wäre es so schön, wenn all die "Attraktionen" nicht wären. Wer braucht schon ein Casino, eine Kartbahn etc.? Am schlimmsten und nervigsten finden wir allerdings die vielen Autos, die bis in die Nacht direkt an den Fällen vorbeifahren. Dabei wäre genug Platz für Parkplätze im Umland und zusätzliche Shuttlebusse wären auch kein Problem. Aber nein, jeder muss aber auch mit dem Auto an den Fällen vorbeifahren und dann noch Fotos dabei machen oder direkt dort seine Familie aussteigen lassen. Kein Wunder, dass Chaos vorprogrammiert ist.

Nun habe ich genug gemeckert, es gibt auch schöne Eindrücke zu berichten, denn wir haben uns entschieden eins der letzten Boote der Hornblowertour zu nehmen. So haben wir Glück und geniessen nach wenig Wartezeit, bei Abendsonne und nur halbvollem Boot unsere Fahrt zu den Horseshoe Falls.

Wir fahren sehr nahe an die Wasserfälle heran und können so die Kraft des Wassers spüren und hören. Wir werden ganz schön nass dabei, daher gibt es auch nicht so viele Fotos. Bis zur Dämmerung vertreiben wir uns die Zeit mit Bummeln an den Fällen. Die "Las Vegas-Zone" sparen wir uns, denn deshalb sind wir ja auch nicht hier. Schließlich suchen wir uns ein Plätzchen am Hang, wo wir unsere müden Beine baumeln lassen und warten darauf, dass es dunkel wird.

Die beleuchteten Fälle sind schon schön anzusehen, allerdings wird die Aussicht auch durch den starken Verkehr getrübt. Nie hätten wir gedacht, dass solch ein Stau ständig auf der Uferstraße herrscht. Dies müsste wirklich verändert werden. Nachdem wir uns sattgesehen haben, wollen wir nur noch schnellstens zurück ins Wohnmobil, aber leichter gesagt als getan. Wir schlendern zur WEGO-Busstation und warten erstmal fast eine Stunde bis unser Bus sich durch den Verkehrsstau gequält hat. Noch hält sich unsere Laune in Grenzen, denn wir sind ja im Bus und haben Sitzplätze ergattert. Dies sollte sich noch als riesiges Glück erweisen, denn es liegen unglaubliche Minuten (mindestens 90 Minuten, aber gefühlte Stunden) vor uns. Wir kommen natürlich im Stau auch nicht schneller vorwärts und alle 50 gefühlten Meter halten wir an einer Haltestelle, wo natürlich Leute einsteigen. Natürlich wollen alle in ihre Unterkünfte und niemand will scheinbar mehr einen Meter zuviel gehen. So füllt sich unser Bus Meter um Meter und gleicht wirklich einem Tiertransport. Einfach unmöglich. Die Busfahrerin sieht es natürlich mit Humor und sagt mit Lächeln in ihrer Stimme, es wäre noch soviel Platz, man möge bitte nach hinten durchgehen. Selbst wir auf unseren Sitzplätzen sind genervt und wollen nur noch heim, aber es ist einfach kein Fortkommen. Scheinbar wollen alle auch zu unserem Campingplatz. Mittlerweile hoffen wir schon, dass wir Lisa nicht noch im Bus zu ihrem 18. Geburtstag gratulieren müssen. Wir scherzen schon, wie der gesamte Bus ein Ständchen singt. Für mich steht schon fest, dass ich dies morgen nicht nochmal mitmachen will und so verzichte ich morgen gerne auf das Feuerwerk. Dies ist zwar sicher schade und ein Fehler, aber das will ich mir einfach nicht nochmal antun. Fast pünktlich gegen Mitternacht kommen wir endlich am Campingplatz an und mit uns steigt mindestens die halbe Busladung aus. So gratulieren wir unserer Tochter im Wohnmobil zum Geburtstag und überreichen unsere Geschenke. Als besondere Überraschung zum 18. schenken wir ihr einen Helikopterflug über die Niagarafälle. Dazu bestellen wir noch gutes Wetter, damit es auch noch klappt, denn Montag werden sich gegen Mittag auch wieder unsere Wege trennen. Lisa setzt ihre Reise mit ihrer amerikanischen Gastfamilie fort und wir müssen leider wieder in Richtung Montrèal zurückfahren, da unsere Rückreise leider immer näher rückt.

 

 

 

HaRue
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Beigetreten: 18.12.2012 - 13:50
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RE: Reisebericht: Tag 25 (16.07.2016) Toronto - Niagara-on-the-L

Hallo Kruemel,

kann nur bestätigen. Wenn schon in der Gegend, dann ist Niagara-on-the-Lake ein MUSS. Ein bis zwei Stunden dort zu verweilen ist ein Genuss.

Beste Grüße vom HANS

JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT

Kruemel28
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Beigetreten: 02.09.2016 - 10:36
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RE: Tag 25 (16.07.2016) Toronto - Niagara-on-the-Lake - Niagara

Das stimmt, wir sind auch länger geblieben als wir eigentlich wollten. Das Örtchen ist wirklich etwas zum Bummeln und Kaffeetrinken laugh Hektik ist trotz vieler Touristen nicht zu spüren.